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EDDICA MINORA
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DICHTUNGEN EDDISCHER ART
AUS DEN
FORNALDAESÖGUE UND ANDEREN PROSAWERKEN
ZUSAMMENGESTELLT
UND
EEÜGELEITET
VON
ANDREAS HEUSLER UND WILHELM RANISCH
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DORTMUND 1903
DRUCK UND VERLAG VON FR. WILH. RUHFÜS
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7:00
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VORWORT.
Die 'Eddica minora* wollen die von den Eddaausgaben aus-
geschlossenen, den Eddaliedern nächst verwandten altnordischen
Dichtungen in zuverlässigen Texten übersichtlich darbieten. Der
allgemein litterarischen Betrachtung wie auch metrischen und
sprachlichen Untersuchungen wird es zu Statten kommen, dass
man die 430 Strophen hier vereinigt findet, die man allzusehr als
Anhängsel von Prosawerken zu sehen oder zu übersehen pflegte.
Die Grenze gegen die 'skaldische' Dichtart ergab sich aus
dem Versmass und der namenlosen Überlieferung. Von den
Dichtungen, die an Ereignisse geschichtlicher Zeit anknüpfen,
durften zweie, Nr. X und XXIII, nicht wohl fehlen, während
die Gelegenheitsstrophen der Isländer- und der Königsgeschichten
im übrigen fem blieben.
Etwa 120 Strophen der FomaldarsQgur, nämlich die jüngste
Schicht der Qrvaroddsstrophen und die Vfsur der Gqnguhrölfs-,
der Hiälmt6rs- und der Sturlaugssaga, blieben von unserer Samm-
lung ausgeschlossen. In ihnen erscheint die einstige Empfindung
für Vers und Sprache wie erstorben. Eine merkliche Kluft,
trennt diese Schreiberversuche selbst von Dichtungen wie dem
Hröksliede und Utsteins Kampfstrophen.
Dem Urteil über Alter und Kunstwert des hier Vereinigten
soll weder der Name *Eddica' noch der Zusatz 'minora* vorgreifen.
Soviel scheint gewiss, dass diese Poesie mit den Liedern der
alten isländischen Sammlung in 6ine Familie gehört. Auch die
jüngsten Strophen stammen aus einer Zeit, der die eddische Kunst-
übung in mündlichem Betriebe lebendig geblieben war. Es hatte
nie ein Riss stattgefunden. Das Verhältnis der Nachahmung
zum Vorbild ist bei den Spätlingen des 13/14. Jahrhunderts
kein anderes als bei den Werken der heidnischen Zeit. Daher
schliesst es keine Überschätzung der 'minora' in sich, wenn man
die bei den isländischen Gelehrten übliche Bezeichnung 'unächte
Lieder' Cspurious epies*) als unzutreffend ablehnt.
VI
Aach in den übrigen textkritisM^ben Fragen bekennen sieb
die Ha:%n8^b^ zn einer conservativen Richtung — obgleich die
hier behandelten Texte oft genug zu der recensio die emendatio
in Anspruch nahmen! Die Hauptsache bleibt, dass die Unter-
scheidung des Vermuteten vom Überlieferten nirgends erschwert
werde; auch dass das Schriftbild die Unvoreingenommenheit des
Lesers nicht allzusehr zu Gunsten einer Vermutung erschüttere.
Zu der textkritisch so folgenreichen Frage nach der Zeilenzahl
der epischen Strophen sei kurz bemerkt, dass die Herausgeber
die Achtzeiligkeit nicht als allgemeines Dogma betrachten, aber
ebenso wenig jede kürzere oder längere Versgruppe ohne nähere
Elrwägung als ursprünglich ansehen.
Für den Apparat war Karl Hildebrands Edda nächstes
Vorbild, Doch teilen wir aus Ausgaben, Wörterbüchern, Auf-
sätzen nur dasjenige mit, was zur Beurteilung zweifelhafter SteUen
beitragen kann.
Die Einleitungen haben zunächst den Stand der Überlieferung
und die Grundsätze der Textgestaltung darzulegen. Darüber
hinaus sollen sie helfen, die Gedichte an ihre rechte Stelle im
Zusammenhange der altnordischen Poesie zu setzen. Nur soweit
es dieser Aufgabe dient, werden auch die stoffgeschichtlichen
Fragen berührt
Da5 Glossar berücksichtigt auch das unter dem Strich Ge-
druckte. Es ist ein Supplement zu Hugo Gerings kleinerem
Eddaglossar: es verzeichnet die bei Gering mangelnden Wörter
und Bedeutungen. In erster Linie wendet es sich an den
Lernenden, der sich ohne die Hilfe der grossen Wörterbücher
um die eddische Poesie bemüht, und der es gewiss nicht bereuen
wird, auch mit dem hier Gesammelten Bekanntschaft geschlossw
zu haben.
Es bleibt zu wünschen, dass die Eddica Minora^ die ihrem
Verleger eine so vortreffliche Ausstattung danken, in Zukunft
bei den Freunden altgermanischer Dichtung den Platz neben der
Eddaausgabe einnehmen werden.
EINLEITUNGEN.
L DAS LIED VON DER HÜNNENSCHLACHT.
Ans der Hervararsaga.
Von den Hss. der Herv. kommen für dieses Lied nicht in
Betracht die Hauksbök und ihre unmittelbaren Abschriften hl,
h2: diese letzten schliessen die Erzählung mit dem Tode HeiB-
reks unmittelbar nach dem Rätselkampfe, die Membran bricht
schon früher ab (unten Nr. XXI). Die Geschichte von der
Hunnenschlacht liegt — nach der Ausgabe der Herv. von Bugge
Norrene Skrifter af sagnhistorisk Indhold, Christiania 1873 —
in folgenden Hss. vor:
Gl. kgl. Saml. 2845 4® membr. (=R), 15. Jh.; der Codex
bricht ab hinter Str. 8 (pdpnaSrä), Papierhss. des 17. Jhs.:
AM. 192 fol., geschrieben von Jon Erlendsson (=i); AM. 202k
fol. (=k), enthält Correcturen des Schreibers selbst, ausserdem
Berichtigungen und Randvarianten von der Hand Arni Magnussons ;
AM. 582 4® (=1); Upsala Univ.-ßibl. R:715 Salanska Saml. 80
8^ (=u). Dazu kommen die Nachträge und Correcturen (=s),
die der Isländer GuSmundur Ölafsson (f 1695) in ein Exemplar
der Hervararsaga ed. Verelius 1671 eintrug (Holm. 120 fol. chart).
Die übrigen Papierhss., die die Herv. enthalten und die für
die Ausgaben vor Bugge verwertet wurden, haben nach Bugges
Feststellung neben Riklus keine selbständige Bedeutung, ihre
abweichenden Lesarten können nur als Besserungsvorschläge
mitunter in Betracht kommen. Aus der Hs. AM. 345 4® (=a),
die auf der Grundlage von 1 oder einer mit 1 nächstverwandten
Hs., wahrscheinlich unter Zuziehung von u, einen z. T. frei
erweiterten Text herstellt, wurden zahlreichere Lesarten auf-
genommen, zumal solche, die in die altem Ausgaben übergingen.
Verwandtschaft der Hss. Die Papierhss. ikln gehn auf eine ge-
meinsame Vorlage x zurück, die schon nisL Formen entiiielt und wahrscheinlich
dem 17. Jh. angehört. Zahllose SteUen, wo iklu gemeinsam von R ab-
weichen, beweisen die engere Zusammengehörigkeit der Gruppe x. In den
Yorausgehenden Teilen der Henr. setzt x seinen Text aus R und der Hauks-
bök zusammen. Für die Hunnenschlacht nimmt Bugge dieses selbe Verhältnis
^^^ Das Lied Yon der Hnnnenschlacht.
an (S. 264 Note), während Heinzel yermutet, der Sagatext der Hauksbök
habe ran jeher nur bis za HeiÖreks Tode gereicht (Über die Henr. S. 419 f.).
Wir wagen hier keine Entscheidung, halten es aber mit Bngge f&r wahr-
sdieinlich, dass die Hs. x anch für die Hannenschlacht nnsem Codex R nebst
einer zweiten, verlorenen Vorlage (Y) benützt hat. Ob Y » der Hauksbök
oder nicht, hat für Hunn. keine Bedeutung.
I>ie Lesart von x ist der von R vorzuziehn: 6,3-6; 7,3; 7,5; 7,7; (7,9)
83-4; 8,7-10; 9,1-5. An diesen Stellen geht x mutmasslich auf Y zurück.
Wo X einen minder ursprünglichen Text hat als R, ist nicht zu entscheiden,
ob er aus Y fliesst oder erst durch den Schreiber von x aus der Lesart von R
geändert wurde.
Wo ein Teil der Gruppe x zu R stimmt (in einer Lesart, die nicht zu-
fällig sein kann), da muss diese Lesart aus der Vorlage x stammen; der Text
der übrigen Hss. kann nur Änderung, evt. bessernde Oonjectur sein, nicht
aus Y fliessen. Hieher: 1,1 far durch R-f- i für x gesichert; 4,4 beZ8kam{m)i
stand in x, batidakai (d. i. hqZskäi) ist Oonjectur von y (s. u.); 7,2 heüa
durch R-j-ikl für x gesichert (s. Appar. zur Stelle); 7,6 Damp- durch
R -h ikl für x gesichert, Danp- ist Besserung von y; 8,2 lind durch
R-j-u für X gesichert.
Die Hs. X hatte also Fehler mit R gemeinsam. Der Fehler ist in iklu
stehn geblieben in diesen vier Fällen: 2,8; 5,3.4; 5,7; 5 Pr. 5. Ob die Fehler
von R + X auch in Y standen oder ob der Schreiber von x unterliess, sie
aus Y zu bessern, wissen wir nicht.
Die innere Gliederung der Gruppe x ist ohne Zweifel diese:
Die überwältigende Mehrzahl der Stellen erklärt sich daraus ohne weiteres.
Besonders beweiskräftig (im Widerspruch mit Hemzels Stammbaum aaO.
S. 422) sind diese Fälle: 8,2 lind x (s. o.) > hqnd a; 8,8 tvau oder
tvent X > mitt a; 21,8 skialldanda (verderbt) x > skuUdanda a;
24,3 gncefar x > gncefur a; 27,1.2 Entstellung in a; 27,8 halir x
> hals a > hcUfs ß\ 28,2 hasnir (od. ähnl.) öskertar x > . . osker
tvcer a. Vgl. femer 8,4; 9,2; 10,4; 14,4; 18,5; 23,6; 23,8; 25,5; 27,4.5.
Da ikl eine engere Gruppe (a) bilden, müssen ihre zahlreichen gemein-
samen Fehler nicht alle auf die Vorlage x zurtickgehn, sodass dann u jedesmal
eine blosse Oonjectur hätte (wie man nach Heinzeis Stammbaum annehmen
muss). Der Schreiber von a führte viele Fehler ein; der von ß vermehrte ihre
Zahl; i und k haben oft wieder gebessert, y hat einerseits sehr oft die richtige
Lesart von x bewahrt, anderseits manche geschickten Besserungen vorgenommen.
Das Lied von der Hunnenschlaeht. I^
auch ganze Strophen nen gedichtet (Appar. zu Str. 3. 5 Pr.); sein Abschreiber
11 brachte gedankenlose, aber oft durchsichtige Verderbnisse herein.
Im allgemeinen gilt also der Grundsatz: u zusammen mit einer derHss.
ikl ergiebt die Vorlage x. Vgl. z. B. 11,1 {um)\ 14,1 {ß4r)\ 14,3 {framliga)\
23,4; 25,4 (sicher eine Form auf -ssar). Folglich ist mcera in 7,1 nur Con-
jectur von i, x hatte das (entstellte) mceta. Auch 14,5 die Tilgung von
gqmlu{m) in i, 15,2 die Tilgung von i in k, 15,7 Gota in k beruhn auf
Besserung des einzelnen Schreibers. In 7,4 sind i und u spontan in go'Spiötfu
zusammengetroffen; dies ist nicht verwunderlich, da der Name noch zweimal
vorkommt (11,7; 16,5) und auch aus der Edda bekannt genug war; schwerer
erklärlich wäre ein Übergang goZßiöZu x > ggt ßio'Sa ß mit spontaner drei-
facher Annäherung an R (9, <, -a). Die übrigen Stellen, wo ein zufalliges
Durchkreuzen unsers Stammbaumes anzunehmen ist (8,1; 8,3; 8,10), bereiten
keine ernstliche Schwierigkeit. Für sich steht nur der Vers 21,8: 11 u erweisen
gunni at (stablos!) für die Vorlage x; aber herstaf (hap. leg.!) wäre als freie
Besserung des Schreibers k unbegreiflich. Da nun die Stelle unten XI 0,2
&u£ die Annahme führt, dass der Schreiber k die Hs. R (oder Y?) zu ver-
einzelten Besserungen heranzog, wird man auch bei 21,8 die Schwierigkeit
damit heben dürfen; k hat also den Fehler seiner Vorlage bemerkt, das alte
Pergament nachgeschlagen und daraus herstaf entnommen.
Für die Glossen s (s. 0.) wurde eine Hs. der Gruppe ß benützt. Dies
«rgiebt sich ganz klar aus 1,6; 1,7; 2,1; 2,6; 4,4; 14,3; 28,4. Die Stellen,
wo eine alleinstehende Lesart von s das Richtige bietet (2,8; 9,3; 13,6) oder
als möglich zu erwägen wäre (1,1; 8,2; 10,7.8; 14,3; 16,3. 4; 27,1), sind alle
unbedenklich als selbständige Änderung des GutJmundur Olafsson zu begreifen
(so auch Heinzel S. 422). Sein Verfahren zeigt sich anschaulich an 10,7. 8;
16,3. 4; 28,2, besonders aber an 9,1. 2: hier hat Verelius Ek mun hiöZa ßär \
fagra vigra^ GutJmundur vermisste den Stab, und da ihm seine Hs. keinen
darbot, änderte er aus eigner Eingebung Ek yü biöZa ßär | Yigra fagra/
Die Ansicht, dass s eine von der Gruppe x unabhängige, alte Hs. benützt
habe (Bugge S. 270,36. Gödel Katalog S. 252, Fornnorsk-isländsk Litt. 1
Sverige 1,166), ist mit Sicherheit (auch im Hinblick auf die vorausgehenden
Teile der Herv.) abzuweisen. Vielleicht war GuÖmunds Hs. jene (seither ver-
schollene) ""Herwarar Saga' chart. in 4*0, die er 1684 an das Collegiuaa Anti-
quitatum in Stockholm einlieferte (Gödel Fornnorsk-isl. Litt. 1,181). Aber
auch wenn es, wie Gödel annimmt, die 'Historia Hervarse in pergameno
scripta' war, die von Rudbeck und Peringskiöld citiert wird, hätten wir an ein
pergamenum des 17. Jhs. zu denken. Denn die Citate in Rudbecks Atland
3, 155. 401. 464 führen über die Hss.-Gruppe x (oder sogar ß) nirgends zurück,
und die bei Peringskiöld, Vita Theoderici regis (Stockh. 1699) S. 352 sind mit
«iner Hs. des Mittelalters schwerlich zu vereinigen; vgl. die Sätze: Thessu
samtiida komu austan Asice menn oc Tirkiar oc bigdu Nordurlaund. For-
ingiar theirrar ferdar voru brcedur tveir^ het annar Odin, en annar Alfur,
Die vorliegende Ausgabe führt die Lesarten auch der älteren
Editionen in einem Umfange an, wie es sich nur bei diesem
^ Das Lied von der Hnnnenschlacht.
beispiellos beschädi^n Gedichte verteidigen lÄsst^) An den
vielen Stellen, wo der Text in allen Codices verderbt ist, oder
wo die annehmbare Lesart von Papierhss. auf Conjectur des
17. Jhs. beruhen kann oder muss, hat ein Überblick über die
Besserungsversuche des 18. und 19. Jhs. einen gewissen Wert.
Eine Grenze war da schwer zu ziehn, und so findet man freilieb
auch viele vergessenswürdige Einfälle mitgenommen.
Die überlieferten 29 Strophen bezw. Strophenteile bilden
ein Bruchstück. Sie enthalten erzählende Verse (1. 2. 3,1-4. 5,
zusammen 26 Kurzzeilen). Schon dies schliesst den Gedanken
aus, dass Lausavisur vorlägen, die in ihrer Gesammtheit keine
vollständige Darstellung zu geben brauchten. Aber auch die
Prosaabschnitte weisen wiederholt auf poetische Gestaltung hin
(bes. vor Str. 6. 15. 19. 28). Ein paar mal verwischt sich die
Grenze ; Wortschatz und -Stellung sind unprosaisch, wähi'end der
versmässige Rhythmus zerbröckelt ist (vgl. Prosa vor 18. 27^
dazu die trümmerhaften Strophen 15-18. 26). Es gab also ein
Lied der doppelseitigen Erzählform, ein Ereignisgedicht, das den
gotisch-hunnischen Bruderkrieg behandelte. Ein Teil dieses Ge-
dichtes wurde in Prosa aufgelöst, vermutlich nicht erst durch
den Aufzeichner der Saga: schon der mündliche Vortrag hatte
eine Auswahl von Strophen erlesen zum Schmucke der Prosa;
die übrigen Strophen werden dann der Vergessenheit verfallen
sein, die Dichtung lebte nur noch als Teil der grossen Herv.,
in der sagamässigen Mischung von Vers und Prosa, weiter. Die
Möglichkeit war gegeben, dass sich Widersprüche zwischen Prosa
und Visur einstellten. Die altertümlich phantastische Vorstellung
in Str. 1 wird von der vorausgehenden Sagaprosa rationalistisch
missverstanden. In der Bemerkung nach Str. 12 (Hlq^r reiddisk
nü miqk, er kann var fybarn ok hornungr kallaSr, ef kann
fcBgi bo^ brödur sins) hört HlQ?5r aus Gizurs Worten den Vor-
Wurf heraus, er verdiene ein Mägdesohn zu heissen, falls er das-
Gebotene annehme, während die Verse doch sagen: du bist
ein Mägdesohn, und für einen solchen ist das ein schönes Aner-
bieten. Ob ein derartiges halbes Missverstehn der Worte des^
*) Die Ausg. von Verelius gründet sich lediglich auf u, und ihre Ab-
weichungen von dieser Hs. werden nur in den seltenen FaUen mitgeteilt,
wo sie eine Verbesserung bringen oder wo sie die G-losse s verständlich machen.
Das Lied von der Hnimenschlacht ^^
Gregners dem Liede angehörte, ist zweifelhaft. Die Prosa hinter
Str. 14 hat eine andere Berechnung der hunnischen Heeresmenge
als Str. 27 ; es ist da wohl eme vom Gredichte unabhängige
Version eingeflossen ^) ; die doppelte Aufzahlung an und für sich^
das erstemal durch den ordnungsmässigen Prosaisten, das zweite-
mal im Liede aus dem Munde eines Handelnden, würde noch
keine Quellenmischung anzeigen. Mehrere der Prosastücke sind
nicht Ersatz verlorener Strophen, sondern sie umschreiben die
erhaltenen Verse oder fügen eine sagamässige Ausmalung bei
oder geben eine erläuternde Notiz (dies bes. vor Str. 1. 22).
Der Schluss des Liedes kann in Str. 29 bewahrt sein. Der
Anfang ist wahrscheinlich verloren gegangen: die jetzige Str. 1
setzt die Nennung eines sagenhaften Zeitpunktes, einer Situation
voraus, in welche HIqSs Erscheinung eintritt. Da HlQÖr im
Gesammtverlaufe der Dichtung weniger Relief hat als Angant^^^
wird nicht jener allein die pompöse Einführung erhalten haben.
Vermutlich fing es damit an, dass Angant;^ als Gotenherrscher^
der Reich und Schwert vom gestorbenen Vater ererbt, vorgestellt
wurde. Die Saga bringt dies in Prosa zwischen Str. 1 und 2,
während im Gedicht diese beiden Strophen wohl unmittelbar auf-
einander folgten. Mehr als 6ine Strophe braucht jener das Lied
eröffiaende Gedanke nicht gefüllt zu haben. Die Katalogstrophe,
die in den Hss. vorangeht (unten Nr. XX A), ist als Bestandteil
unseres Gedichtes undenkbar, da drei ihrer Könige dem Stoffe
fremd sind, und der vierte, Gizurr, in anderer Machtstellung^
erscheint. Wieviele Strophen im Innern des Gedichtes verloren
gingen, entzieht sich der Berechnung. Es ist möglich und sogar
wahrscheinlich, dass manche Züge des Liedes auch in der Prosa
keine Spur hinterlassen haben. Dies wird schon durch Saxo
nahegelegt (unten S. XVI).
Zu dem poetischen Bestände gehörte unbedingt auch die
Schilderung der Kämpfe, zumal der letzten Schlacht. Ein Gedicht
mit Erzählversen schiebt keine Zwischenakte in Prosa ein; der
Hinweis auf HHi., HHu. II trifft hier nicht zu. Auch stand
der Krieg als solcher, der Völkerkampf, hier so sehr im Brenn-^
punkt der Dichtung wie in keinem andern Eddaliede ; das Hunn.
*) Auch dies kann schon vor der Aufzeichnung geschehen seia, wie der
FaU bei Hildibrands Sterbelied beweist; unten Nr. Vni.
^^ Das Lied von der Hunnenschlacht.
giebt uns in der Tat einen Begriff davon, wie der stabreimende
Grermane eine kriegerische Aktion grossen StUs zum Liedstoff
machte, dichterisch gliederte und schematisierte. Es muss zum
guten Teile direkt epische Vorführung gewesen sein. Denn da
6S sich nicht um ein reines Redelied handelt, war die Anlage
nicht die, dass sich die Waffentaten lediglich in Dialog oder
Ansprache spiegeln durften. Die zweifellos dichterischen Züge
in den Prosen vor Str. 15. 28 stammen deshalb in letzter Linie
aus berichtenden Strophen.
So wird wohl eher mehr als weniger wie ein Drittel der
Verse verloren sein. Doch können die Redeverse von Anfang
an stark überwogen haben, etwa in dem Verhältnis wie im
Brot af Sigur?5arkvi8u.
Die 29 Strophen liegen nach Versbau und Stil sehr weit
auseinander. Auf der einen Seite stehen Str. 1. 6-11. 14. 24:
mit vielen schweren Füllungen, doch ohne Annäherung an die
Regelmässigkeit der Atlamal, mehr mit der Technik der Akv.
und Ham?5. zu vergleichen ; der Stil von ausserordentlicher Bild-
kraft, voller altertümlicher Züge, die in der Edda einsam stehn,
dazu von starker heroischer Leidenschaft belebt. Den andern
Endpunkt bezeichnen Str. 2-5. 15. 17. 23. 26: mit leichtem
Füllungen, z. T. mit der bezeichnenden Magerkeit des Versinhalts,
die man aus der jungen Eddadichtung kennt ; in der Darstellung
ohne eigenartige sinnliche Züge, gr. T. blasse herkömmliche
Wendungen, die sich wenig über die Prosa hinaus steigern. Die
übrigen Strophen nehmen eine mittlere Stellung ein.
Dass hier zwei oder mehr Altersschichten übereinander
lagern, kann man kaum bezweifeln.^) Doch ist die Annahme,
dass mehrere unabhängige Hunnenkampflieder die verschiedenen
Bestandteile hergegeben hätten, nicht notwendig. Eher lässt
sich denken, dass von dem altern Gedicht, dem mit den schweren
Versen, manche Strophen vergessen waren und dass man in
später Zeit die Lücken ausfüllte. Dies wird man nicht einem
Erzähler oder Schreiber der Herv. zuweisen; denn unter den
Jüngern Strophen befinden sich auch solche mit Erzählversen
(2. 3. 5), und da nach dem herrschenden Brauche der Fornaldar-
^) Vgl. schon ühland, Schriften 8, 476.
Das Lied von der Hunnenschlacht. XHL
SQgur nur Redeverse eingeschaltet werden^), können jene Strophen
leichter aus einem schon vorhandenen Gedichte geholt, als vom
Sagamann eigens hergestellt worden sein.
Über das Alter des ursprünglichen Liedes darf man soviel
mit Sicherheit aussagen: es stammt nicht aus der Zeit, als in
der isl. Überlieferung wesentlich nur noch die uns bekannten
Eddalieder erhalten waren ; nicht aus den letzten Menschenaltem
vor der Niederschrift der Eddasammlung. Allein schon Str. 11
mit dem kühnen Motiv, das in der nordischen Litteratur kein
Gregenstück hat^), dessen Ächtheit aber aus deutschen Quellen
des 7. und 10. Jhs. erhellt (J. Grimm RA* 2, 244 f. 251),
fordert ein höheres Alter. Und dasselbe gilt für den ganzen
Erbhandel der Brüder (Str. 6-11), ein Gemälde der Lebensgüter
heroischer Zeit, das in seiner nicht wieder erreichten Farbenfülle
zu den kostbarsten Besitztümern altgermanischer Dichtung zählt ^.
Aü formelhaften Verbindungen, die sonst im Altn. fehlen, merke
man: 6,3; 6,6; 8,2; 8,3; 9,7.8. Aus den übrigen Strophen:
1,5; 15,8; 18,7.8; 21,3.4; 21,8 (vgl. RA. 1,186. 226 f. 2,380;
Weinhold SB. der Berl. Akad. 29,545 ff.); 23,6; 27,8; 28,2.
Da das Lied sagenhaft-geschichtliche Züge enthält aus dem 5. Jh.
und vielleicht sogar aus der Zeit des ersten Ostgotenreichs, ist
eine jüngere Grenze a quo, hier wie in entsprechenden Fällen
der Sagenpoesie, nicht wohl zu ziehn. Dass jemals die dichterische
Fortpflanzung in prosaischer versiegt und aus dieser wieder ein
Lied ganz neu gezeugt worden wäre, hat alle Wahrscheinlichkeit
gegen sich. Wer den Stoff besingen wollte, kannte ihn aus
einem Gedicht, und aus diesem kann viel oder wenig in das neue
Werk übergegangen sein. Dass das Lied die Warägerzeiten und
das Höhlenkloster in Kiew (1051) voraussetze, hat Heinzel
S. 477 ff. 498 nicht glaubhaft gemacht.
^) Die einzigen Ausnahmen im ganzen Bereiche der Fas. sind, ausser denen.
unseres Liedes : YqIs. Str. 1. 22. 23. 25. 26 ; dazu die 1 V> erzählenden Plusstrophen der
Hauksbdk in Her., s. unten S. XVII. Auch Saxo hat lauter Redeverse eingeschaltet.
*) sehr abgeschwächt Mork. S. 100, 31 ff. Fms. 6, 375.
^) Akv. 4.5 und HaraldskvaeÖi 16, 5-8; 19 nehmen sich fulahaft unbelebt
daneben aus. In weiterm Abstände vergleichen sich: HHu. n 35; |>it$r.
S. 16, 25-29; Beow. 1086-95; Parz. 9, 6 f. — Zu Str. 19 vgl. die merk-
würdig genaue Entsprechung (Nachahmung?) in dem angeblichen Helming:
Harald Schönhaars Hkr. 1,136.
XIV X)a8 Lied von der Hnimenschlaoht.
Für die Frage, ob unser Text noch sprachliche Spuren des
südgermanischen Vorgängers trage, ist zu berücksichtigen: skdlkr
(9,7) 'Knecht, Knappe,' sonst nur 'Spitzbube, Schehn* (auch dies
deutsches Lehnwort), vgl RA. 1, 420 f., doch auch in Saxos
Biark. S. 92 Scalcm (missverstanden?) als n. pr.; JS^r . . i
Hünalandi{l^ 1.2), vgl. da zen Hiunen u. ähnl., Neckel Relativ-
sätze S. 6; Angantys maZr (26,3) 'vassus,' vgl der Guniheres
man u. ähnl.; heidr (16,4) 'Waldland* zu vgl mit nd. heide?
Auffällig ist der häufige Versschluss I >:. si an Stellen, wo ihn
die westg. Dichtung zulässt, die nordische sonst so streng meidet:
1,1; 9,6; 13,2; 14,6; 18,7; 20,2; (26,2). Die im Altn. unübliche,
im Altd. häufige Wortfügung saxi ok metS svertSi u. ähnl. (1,3;
6, 3.5.7) begegnet auch Asm. 2,6 und viermal in Her.: 8, 5.7;
19, 5.7 (Heinzel S. 449. 459 f.). Das Her. steht im übrigen,
nach Stil und Versbau, zu weit ab, als dass es von dem selben
Dichter herrühren könnte; auch scheint es hinsichtlich des
Schwertes Tyrfingr eine andere Sagenform vorauszusetzen.
Trotz der genealogischen Verknüpfung mit der Geschichte
HeiÖreks ist unser Liedinhalt ein Ganzes für sich, keine Episode.
Ob nicht bloss der Name, sondern auch die Rolle der Hervqr,
in welcher sich HeiÖreks Mutter wiederholt, dem altem Bestände
des Hunn. noch gemangelt habe, ist nicht zu entscheiden; den
Ormarr erweist der Wyrmhere des WidsiÖ als alt. Ein Bindeglied
liegt auch in dem Schwert Tyrfingr, das schon den Vorfahren
Angant;;^s durch vier Generationen gehört hat. Aber die eigent-
liche Handlung der Hunnenschlachtsage ist unabhängig: das
Schwert wird nicht zum Vertilger des ganzen Geschlechts, wie
in Her. geweissagt wird; die Verstossung der Sifka, HIqBs
Mutter, giebt unsrer Sage kein Motiv ab (Heinzel S. 455 flf,),
auch die von Angant;^ vollzogene Vaterrache spielt in unser
Lied nicht herein; die Ziehväter Gizurr und Ormarr nennt zwar
schon die Erzählung von HeiSrekr, 223,18; 233,4*), aber dort
haben sie keine epische Rolle, so wenig wie der Hunnenfürst
Humli. Die Ortsnamen der Verse 2,5; 7,2; 7,6; 16,4; 23,1.2.4;
25,1.2.4; 26,4 treten erst in diesem Teile der Saga auf, ebenso
^) Im Texte R fällt die erste Stelle in die grosse Lücke, statt des
OrmajT steht FröÖmaor iarl i England! (382,2).
Das Lied von der HTmnenschlacht. ^^
der Name GrotJI)iö8 (11,7; 16,5), während schon HeitJrekr als
Herrscher über ReiBgotaland und die Grotar erscheint
In naher Beziehung zu der Hunnenschlachtgeschichte steht
die Erzählung bei Saxo Grammaticus S. 231-40. Etwas ab-
weichend von P. E. Müller not. üb. S. 157 f., Heinzel S. 460 ff.
512 ff., Olrik Sakse 2,52 glauben wir die Sachlage so auffassen
zu sollen. Saxo hat von einem isl. Gewährsmann die Herv. oder
doch grosse Teile derselben vortragen hören und hat heraus-
gerissene Stücke davon in dem weiten Behälter seines Frotho
ni-Buches geborgen (Arngrimr-Eyfura S. 248 ff., Angant;^-
Hiälmarr-Qrvaroddr S. 250 f., Gestumblindi S. 242 f. (?), Hunnen-
schlacht S. 231 ff.). Die Einfügung der Hunnenschlacht in die
Frothobiographie, die Ersetzung des Goten Angant^r durch den
Dänen FriS-FröSi wurde dadurch ermöglicht, dass 1) Angant;;^r
schon der isl. Saga als König von ReiSgotaland = Dänemark
galt, dass 2) FriS-FröÖi als der grosse Beherrscher der ausser-
römischen Welt gedacht wurde, in dessen Siegerkranz auch das
Reis von den katalaunischen Feldern zu passen schien; dass
3) Frotho schon im Zusammenhange der Eirikssaga mälspaka
die Tochter des Hunnenkönigs geheiratet und Verstössen hatte,
vergleichbar mit dem Verhältnis HeiSrekr: Humli; dass 4) die
Rolle des Ericus, speciell im Russenkriege, an die des Gizurr
erinnerte. In die Eirikssaga, die Saxo so gut es ihm gelang
als Rückgrat seiner Frothogeschichte verwertete, gehörte der
Krieg mit Olimarus rex Ruthenorum (Orientalium), dorthin auch
die Lausavisur, die Saxo S. 231 übersetzt und die durch ihren
gnomischen Stil die Eirikssaga verraten; vermutlich auch der
Uggerus \ates S. 238. Mit diesem Russenkriege verflocht Saxo
den aus der Herv. geholten Krieg gegen die Hunnenkönige, deren
Namen er vergessen hatte (er nennt sie beide Hun, S. 232. 240),
und die er in dunkler Erinnerung an das Verhältnis HlQÖr:
Angant;^ zu Brüdern macht (anstatt Grossvater und Enkel).
Ericus übernahm die Rolle Gizurs. Die Mischung führte zu
allerlei Unebenheiten; z. B. nachdem der Späher die beiden
Heere, das russische und das hunnische, erkundet hat, meldet er
zuerst nur die Zahl der Russen (S. 233), und erst viel später,
nach Beendigung eines Feldzuges und gesetzgeberischer Tätigkeit,
wird der Bericht über die Hunnen eingerückt, obwohl er deutlich
^^ Das Lied von der Hnimenschlacht.
den frischen Eindruck des Spähers spiegelt (Hercule, deprendi —
S. 237); überdies kommt die hier aufgezählte Hunnenschar
dann gar nicht zum Schlagen, da sie schon vorher centuriatim
defluit (S. 238) und Hun novum recentemque militem (S. 239)
aufbieten muss! Das Motiv ist also bei Saxo erblindet Die zu
Hunn. 27 teilweise stimmende Heereszählung ist dabei auf die
falsche Seite, die der Russen, gekommen; sie lautet:
sex classium senos reges, earamque quamlibet quina nayium mUlia com-
plectentem vidisse se retulit, quarum unamquamque trecentorum remigum
capacem esse constaret. Quemlibet vero totius summae miUenarium quatemis
alis contineri dicebat. Yolebat autem miUenarium mille ac ducentorum cap&cem
intelligif cum ala omnis trecentorum numero compleatur (S. 233).
Der eigentliche Aufbau der alten Sage vom gotisch-hunnischen
Bruderzwist und Völkerkampf musste bei Saxos Verfahren zer-
brechen. Aber ein paar Einzelheiten sind noch gut erhalten
(s. bes. Heinzel aaO.). So kehrt der ursprünglich versificierte
Satz nach Str. 26 Eigi skulum — saman wieder in Saxos non
decere, inquit, unum a pluribus abripi (S. 233, gewiss erst
durch Saxo, missverständlich, dem Späher in den Mund gelegt);
das Wesentliche ist hier die sentenzenhafte Fassung des Gredankens
(urspr. Skalat drum spüla . . .). Eine Strophe ähnlich wie-
Hunn. 27, doch mit andern Zahlen, überträgt Saxo S. 237
Vers 13-16. Die vorausgehenden 12 Verse werden wohl auch
eine oder zwei Strophen, die uns bei den Isländern verloren
gegangen sind, wiedergeben:
Hercule, deprendi nuUi numerabile vulgus,
Vulgus, cuius erat terra nee unda capax.
Colluxere ignes crebri; sylva omnis obarsit;
Index innumerae flamma cohortis erat.
Calcibus obtrita teUus subsedit equinis,
Edebant rapides stridula plaustra sonos;
Ingemuere rotae, ventos auriga premebat,
üt tonitrum currus assimilasse putes.
Vix armatorum caetus sine lege ruentes
Ponderis impatiens pressa ferebat humus.
Obmugire aer visus mihi, terra moveri,
Tantus in externe milite motus erat.
Saxo hörte somit die Saga in einer abweichenden und z. T^
strophenreicheren Fassung. Zu der Annahme aber, dass das alte^
Hunnenschlachtlied als vollständige und von der Sagaprosa unab-
hängige Dichtung Saxos Quelle gewesen sei, liegt kein Grund vor-
Das Lied von der Hmmenschlacht. XVEL
Unsere Ausgabe versucht, die Trümmer des Gredichtes so
aus der Saga herauszuheben, dass von dem Zusammenhange des
Liedes und seinen Lücken em Bild entstehe. Sie stellt die aus
Versen umgeschriebenen Zwischensätze in den Text, die übrigen
in den Apparat. Von den längern Prosaabschnitten giebt sie
eine Inhaltsangabe, doch mit wörtlicher Anführung der Sätze,
in denen poetische Gestaltung durchschimmert. Die Repliken,
die nur durch freiere ümdichtung zu richtigen Versen würden,
sind als Prosa gedruckt.
IL DAS HERVQRLIED.
Aus der Hervararsaga.
Überliefert in der Hauksbök d. i. AM. 544 4^ membr. (=H),
um 1325, und bis zu Str. 26,7 (synir) in Gl. kgl. Saml. 2845
4^ membr. (=R), 15. Jh. Ausgabe von Bugge s. Nr. I; der
Text H in Hb. S. 355 f.
Die beiden Fassungen, H und R, gehen in folgenden Punkten
auseinander :
H bringt zu Anfang eine halbe, nach Str. 4 eine ganze
Strophe direkte Erzählung. Diese Verse sind Zudichtung, das
Lied ist entschieden als reines Redegedicht angelegt (Cpb. 1,495.
ZsfdA. 46, 203f.); von der ersten Rede des Hirten sind in der
gemeinsamen Überlieferung 4 Kurzverse verloren gegangen (denn
nirgends in Her. misst eine Replik weniger als 1 Str.), diese
Lücke gab den Anstoss, die Plusverse von H zuzudichten;
in R, soweit die Hs. reicht, fehlen Str. 4. 18. 19. Die
beiden letzten sind nicht zu entbehren; 4 ist bedenkUcher, und
bei der Ordnung von R (3. 6. 5) bleibt der Wechsel der Redenden
gewahrt; doch schliesst 6 offenbar besser an 5 als an 3, sodass
die Replik der Hervqr zwischen 3 und 5 nötig wird. In H
fehlt 25,5-8. Beiden Hss. gemein ist die Lücke 12, 3.4 und die
überschüssige Langzeile in 10: die Strophen haben sonst stets
8 Verse, die verderbte Str. 18 H ausgenommen;
^Vm Das Henrqrlied.
an den im Wortlaut abweichenden Stellen hat H mehr als
doppelt so oft wie R die bessere Lesart Bei neutralen Ab-
weichungen folgen wir H. Sachliche Verschiedenheit liegt in:
7,4 Töfu H, Svdfu R (m der Prosa von H führt die Tochter
Biartmars keinen Namen); 7,7 Svafrlama H, Sigrlama R (stimmt
zu den beidseitigen Prosatexten, S. 204f. 299). In beiden Hss.
ist der Text beschädigt: 9,3.4; 13,1; 13,5-8; seltsam ist 9,6 mit
sona im Auftakt (etwas anders Vegt. 6,2); wenn man oss 13,2
als das versehentlich gesetzte Pron. nähme, so wäre dies der
einzige gemeinsame und auf eine schriftliche Vorlage weisende
Fehler von H und R. Femer scheint in selia mdr (fer) 20,5;
23,5; 24,3 das Pron. unursprünglich, da es in R 7,5; 10,7 fehlt,
in 10,7 und 23,5 metrisch stört, und da diese fast kehrreimhaft
wiederholte Wendung gewiss gleichmässig stilisiert war. Die
von H allein gebotenen Stm. erfordern Besserung in 4,6/8;
18,3-6; 18,7; die Schlusszeilen von 18 und 20 scheint H ver-
tauscht zu haben.
Vermutlich hat noch eine tiefer greifende Verderbnis statt-
g-efunden. Str. 17 wurde (darin hat die Neuordnung im Cpb.
Recht) besser hinter 25 passen; d. h. die episch ruhige Aus-
führung des zuerst (16,5-8) nur angedeuteten Zukunftsspruches
stände besser da, wo der bewegte Wortstreit zum Abschluss ge-
kommen ist; 17,2.3 setzt doch voraus, dass der Vater seine
Verweigerung des Schwertes aufgegeben hat. Aber die düster
eingeleitete (25,5-8) Weissagung muss nach der Strophe von
HeiOreks Herrlichkeit (17) den Bruderzwist, das unselige Wirken
Tyrflngs enthalten haben; dann wird auch 26,7. 8 verständlicher.
Mm eine (vielleicht umfllnglichere) Lücke zwischen 17 und 26.*)
Aller 16,1-4 (spec. Z. 2) verliert nach Entfernung von 17 seinen
l5oden; eine Vertauschung dieses Helmings mit 25,1-4 geht auch
nicht an, weil 25,4 an 24 schliesst; die Streichung von 16 (Cpb.)
crHcheint gewaltsam, da in Z. 5-8 = 25,5-8 gewiss eine beab-
«ichtigte, sehr wirkungsvolle Wiederholung liegt. Somit ist 17
an seine jetzige Stelle nicht nur lose angeflogen: wir haben eine
im mündlichen Vortrag erfolgte Umgestaltung, die sich text-
kritisch nicht mehr rückgängig machen lässt. Den Anlass zu
Cpb. 1,167 deutet in der Übersetzung eine Lücke an.
Das HervQrlied. ^^^
der Verwirrung gab, dass der Helming sid mun Tyrßngr . .
schon an der ersten Stelle (16) die Weissagungsstrophe an sich
zog, die erst an der zweiten (25) folgen sollte.
Sehn wir von dem hier erwähnten ab, so stellt die Strophen-
reihe augenscheinlich ein vollständiges Lied dar. Str. 29 kann
sehr wohl ein Schluss sein. Denkt man sich das Gedicht darüber
hinausreichend, so müsste es notgedrungen die weitern Schicksale
nicht bloss der Hervgr, sondern auch ihrer Nachkommen umspannt
haben: eine Stofifbegrenzung, die in keinem epischen Liede ein
Gregenstück hätte und die in der rein dialogischen Darstellungs-
form unmöglich zu bewältigen war. Auf der andern Seite kann
Str. 1 ein Liedanfang sein. Das in der Hs. R vorangehende
Versgespräch, unten Nr. XVII, kann nicht von demselben
Dichter herrühren und als Teil desselben Liedes gedacht sein:
der poetische Ausdruck ist viel matter; von dem Schwerte, das
in Her. das einzige Ziel der Heldin ist, schweigen jene Strophen,
sie erwähnen statt dessen reichliche Schätze, die von den Hin-
geschiedenen zu gewinnen seien (Str. 3,5 fif.). Auch würde aus
der völlig einheitlichen Farbe der Samseyscene jenes Vorspiel
herausfallen. Sollte unser Lied für sich vorgetragen werden, so
genügten ein paar Prosasätze zu Anfang, um über den Schau-
platz, die Heldin und ihr Vorhaben zu unterrichten. Aber das
Gedicht hat, nach seinem Sagenstofife, begrenzte Unabhängigkeit.
Die Fabel ist: die Tochter beschwört den Vater von den Toten
und bringt ihn dazu, ihr das kostbare Familienerbe, das fluch-
beladene Schwert, zu übergeben. Da hierin kein Gipfel der
Sage liegt und da auf die Zukunft der Heldin und der Waffe
wiederholt hingedeutet wird, birgt das Lied nur eine vorbereitende
Handlung, keine geschlossene Fabel. Es ist eine episodische
Anlage. Im Hinblick darauf erscheint es fraglich, ob das Hervqr-
lied ausserhalb des grossem Sagazusammenhangs gedichtet und
vorgetragen wurde. Den erhaltenen Fassungen der Herv. wider-
spricht es in dem wesentlichen Punkte, dass es die Ausrottung
des ganzen Geschlechts durch das Schwert Tyrfingr ankündigt
(Str. 16. 25), vgl. Heinzel Herv. S. 426. 450 f. Von dem Er-
zähler, der die Urgestalt unserer Sagatexte schuf, kann deshalb
das Lied nicht herstammen. Und jedenfalls hat Her. nach seiner
Ausdehnung und seinem relativ abgerundeten Inhalt viel mehr
^^ Das HervQrlied.
dichterische Selbständigkeit als die dialogischen Strophengrappen
unten Nr. XH-XVH.
Das Lied ist ein Ereignisgedicht: die Gespräche sind nicht
beschaulich sondern fahren eine sagenächte Handlung (Grewinnung
des Schwertes) herbei. Die Erzählform ist die einseitig dialogische.
Ausser der Einführung brauchte es nur nach Str. 6 eine kurze
Prosaeinschaltung; die Worte zwischen 13 und 14 sind Ballast
(vgl. 23/24!). In der weitgehenden Verdeutlichung der äussern
Vorgänge durch die Redeverse zeigt sich das Verfahren dieser
Kunstgattung typisch ausgeprägt. Der Auftritt mit dem Hirten
hat den Zweck, in die gespenstische Nachtstimmung einzuführen :
er zieht das, was sonst den unmittelbaren Erzählversen zufiele,
in den Machtbereich des Dialogs.
Das Hauptmotiv kehrt sehr ähnlich wieder in nordischen
BaUaden: DgF. Nr. 11, Landstad Nr. 8; Paer. K\. 1, 114 ff.
Der Vers Her. 11,8 wiederholt sich fast wörtlich, und zwar in
der Form von R! Paer. Kv. 2 Nr. 3 mengt Her. mit dem
Sämseykampf. Unter den Eddaliedern vergleichen sich am ersten
Grog, und Vegt.; doch ist in jenem der Hauptteil nicht als
Wechselrede gegliedert, und die Vegt. hat einen direkt erzählenden
Eingang; beide Gedichte entbehren die sagenmässige dramatische
Handlung, liegen mehr nach der spruchhaften bezw. katalogischen
Art hinüber.
Im Ausdruck zeigt Her. kaum schlagende Ähnlichkeit mit
einem andern Gedicht.^) Cpb. 1,159 dachte an den mystischen
'poet of Helgi.' Aus der schlichten, syntaktisch kraftvollen,
klaren Sprache heben sich drei ächte Kenniugar ab: 15,6; 17,8;
26,2. Vortrefflich wirken die lebhaften Asyndeta 5,5-7; 8,5-8;
14,1-3; 19,5-7; 28,3-6. Die eigenartige Stellung von Präp. und
Nomen 8,5.7; 19,5-7 könnte dem Hunn. nachgebildet sein,
s. oben S. XIV. Der Versbau ist äusserst regelmässig, aber noch
nicht bei der silbenzählenden Füllung der Auftakte und Senkungen
angelangt (wie in Nr. IV-IX).
*) Die meistsagenden Anklänge sind 14,5.6: Valk. 9,1.2; 5,5: hyrr
sveimatfi GM 111. Mork. S. 133 Str. 2,1; 14,3.4: einn um alla \ eybarms
fii^ru Merl. n 374. Zu 13,1 vgl. Einl. zu Nr. XVU. Formelhaft sind
11,5.6 : Lok. 21,1.2. HHu. H 34,1.2. Oddr. 11,1.2 (Lok. 29,1; 47,1.2);
21,6 : frym. 2,6; 21,6R = GutJr. I 17,6. Grip. 22,2. Sieh auch 17,8: Hyndl.
14,8. Grip. 10,8; 52,7. Reg. 14,6.
Das HervQrlied. 1^1
Das Lied wird wohl in der Frühzeit der kunstmässigen
FomaldarsQgur, in der 1. Hälfte des 12. Jhs., auf Island ent-
standen sein. 24,7 zeugt natürlich nicht für norwegischen Ur-
sprung. 14,4 nach H würde contrahiertes stä verlangen, doch ist
der Wortlaut vielleicht unursprtinglich.
m. DIE BIARKAMAL.
Die Biarkamäl sind vollständig nur erhalten in der latei-
nischen Bearbeitung des Saxo Grammaticus, S. 90-108. Saxo
hat das alte Lied, das ungefähr 35 Strophen umfassen mochte,
in 298 Hexametern wiedergegeben. A. Olrik hat eine Rekon-
struktion des alten Liedes versucht in Danske Oldkvad i Sakses
Historie (Kopenhagen 1898). Dieser Rekonstruktion und einem
Aufsatze Olriks in der Dansk Tidskrift 3, 1-8 verdanken wir
das rechte Verständnis des Gedichts: es ist eine Verherrlichung
der Mannentreue, der Kämpen, die den gefallenen Fürsten nicht
überleben wollen.
Die Biarkamäl sind ein rein dialogisches Ereignisgedicht.
Der Überfall Hrölfs und der Seinen durch HiqrvarÖr und ihr
Ende wird dargestellt in Reden zweier Kämpen, des Hialti und
Biarki; je eine Strophe ist Biarkis Diener und seiner Gattin
Hrut zugeteilt. Hialti hat die Nacht ausserhalb des KOnigs-
gehOfts HleiÖra zugebracht und die sich sammelnden Scharen des
HiQrvarÖr bemerkt. Er eilt nach dem Gehöft, um Hrölfr und
die Seinen zu wecken. Er ruft die Freunde wach, nicht zum
Wein und Weiberkosen, sondern zum harten Spiele der Hildr
(Z. 1-25). Biarki antwortet schlaftiTmken und heisst seinen
Diener Feuer anzünden, um die Freunde würdig zu empfangen
(Z. 26-34). — Während der Kampf beginnt, erinnert Hialti die
Kämpen an die Gaben Hrölfs und die Gelübde, die sie dem
König geleistet haben und nunmehr erfüllen müssen. Er schildert
den grimmen HiqrvarÖr, der, durch seine Gattin Skuld angereizt,
auf die Dänen einstürmt. Er sieht trauernd den Fall seines
Königs und fordert auf, mit ihm zu sterben. Schon ist das
^X^n Die BiarkamiL
Thor erstürmt, und mit furchtbaren Wanden sinken die Scharen
der Dänen dahin (Z. 35-103). Znm zweiten Mal wendet sidi
Hialti an Biarki, der noch immer nicht den Schlaf hat abwerfen
können, und droht, ihn wie einen Bären mit Feuerbränden znm
Kampfe anzuspornen (Z. 104-111). — Danach kehrt er zurück
in den Kampf, er ordnet die Scharen neu und besingt die Gross-
taten des gefallenen Königs, den Sieg über den kargenden
Hroerekr, das Ausstreuen der goldenen Saat auf den F^risvellir
(Z. 112-179). Zum dritten Male fordert er Biarki zum Kampfe
auf (Z. 180-182.) Da endlich erhebt sich Biarki; während
er die Rüstung anlegt, preist er die Wohltaten, die er dem
Könige Hrölfr zn lohnen habe; dann tritt er hinaus auf den
Kampfplatz. Wie er mit seinem Schwerte den ersten Gegner
niederstreckt, erinnert er sich des Agnarr, den er einst mit der
gleichen Waffe erlegte. Einen Königsspross tötet er, er fordert
die Fürsten der Gauten auf, sich ihm zu stellen; unerschrocken
wehrt er sich gegen die Übermacht (Z. 183-248). Schliess-
lich stehen die beiden Kämpen Biarki und Hialti allein da;
Worte gegenseitigen Vorwurfs fallen ; Hialti klagt über den zer-
hauenen Schild, Biarki spricht von seiner Todeswunde (Z. 249-277).
— Die hinzutretende Gattin Hnit fragt er, ob sie OSinn auf
dem Schlachtfelde erschaue ; wenn er ihn sähe, würde er an dem
Kiimpfgott das Ende des Fürsten rächen (Z. 278-287). Biarkis
letzte Worte zeigen, wie er zu Häupten, Hialti zu Füssen
Hrölfs hinsinkt, noch im Tode den herrlichen Häuptling umfassend
(Z. 288-298).
Schwierigkeit macht die Situation, die den Reden der Helden
zu Grunde liegt. Es fällt auf, dass Biarki, der Hauptkämpe
Hrölfs, erst nach dem Falle des Königs, nach dreimaligem Mahn-
ruf Hialtis auf dem Kampfplatz erscheint. Der Dichter brauchte
das späte Auftreten Biarkis für die Anlage der Redestrophen,
aber wir wissen nicht, wie er es begründete oder begründet
dachte. Die Auffassung der Hrölfsßaga, dass Biarki zunächst
als Bär mitgekämpft habe, während sein Körper regungslos auf
dem Lager verharrte, wird weder durch das Lied selbst, noch
durch die Prosa Saxos bestätigt.
In der Oläfssaga ens helga wird berichtet, dass l>ormö8r
Kolbninarskald am Morgen der Schlacht bei StiklastaÖir i. J. 1030
Die BiÄTkamÄL XXm
die 'Biarkamäl en foma' gesangen habe, um die Krieger Olafs
des Heiligen zu erwecken; als 'upphaf des Liedes werden
Str. 1-3 (8 Langzeilen) citiert, und sie stimmen z. T. zu Saxos
Umdichtung. Die Biarkamäl wird man also, da kein Grund vor-
liegt, die Eichtigkeit jener Angabe zu bezweifeln, in die Zeit vor
1030 setzen dürfen; sie gehören der altem Epoche der nordischen
Heldendichtung an. Schwieriger ist es, die Heimat des Liedes
zu ermitteln. Olrik hält es für dänisch, aber die Gründe, die
er Sakse 1,31; 2,152 dafür anführt, können die Frage nicht ent-
scheiden. Dass das Lied 1030 von einem Isländer vorgetragen
wurde, dass es in dem sicher isländischen Innsteinslied nach-
geahmt wurde (s. u.) und dass es die Grundlage abgab für
c. 49-51 der isl. Hrölfssaga kraka, veimag freilich norrönen
Ursprung der Dichtung noch nicht zu beweisen.
Die Reden des Hialti und Biarki in der Hrölfssaga sind
den Biarkaindl in freier Prosabearbeitung entnommen. Freilich
soll in der Saga eine Kampfschilderung, nicht eine Verherr-
lichung der Mannentreue gegeben werden. Daher fällt der Fürst
erst am Ende des Kampfs, nicht zu Anfang wie in dem Liede.
Wenn bei Saxo Hialti vor der Mitteilung von Hrölfs Tode aus-
ruft: Extremam tarn degustavimtcs escam (Z.87), so mag dem
Worte esca ein Ausdruck für Gelage (sumbl?) zu Grunde liegen;
daraus wäre dann in der Saga ein kräftiges Trinken vor der
Gregenwehr geworden (Fas. 1,101,4-22), das nur wenig in die
Situation hineinpasst. Der Preis der Heldenthaten Hrölfs musste
wegfallen, da diese Taten nicht in den Bericht von der Schlacht
hineingehörten. Im übrigen werden die im Gedichte erwähnten
Vorgänge und die Reden der Helden in der Saga getreulich
wiedergegeben.
Wir drucken den lateiuischen Text der Biarkamäl ab, da
er den Inhalt des alten Liedes am besten vermittelt, und setzen
die entsprechenden Stellen der Saga darunter.
Darauf lassen wir die auf Island erhaltenen 4 Liedbruch-
stücke folgen, die sich als Teile der Biarkamäl ausgeben:
Str. 1-3 überliefert in den Hss. der Heimskringia : Kj-ingla
d. i. AM. 36 fol. Chart. (=K), Ende 17. Jh.; Jgfraskinna 2
d. i. AM. 38 fol. Chart. (»J), 1698; in folgenden Membranen
der historischen Olafs s. helga: Holm. 2 4*^ (=S), 2. Hälfte
XXIV Die Biarkamdl.
des 13. Jh.; AM. 61 fol. (=A), um 1400; AM. 68 foL (=B),
Anf. 14. Jh.; AM. 325 VH 4® (=C), 13. Jh.; AM. 325 V 4°
(= D), 2. Hälfte 14. Jh.; Hohn. 1 fol. (=E), 2. Hälfte 14. Jh.;
Gl. kgl. Saml. 1008 fol. (=T), um 1400.
Str. 4-6 überliefert in den Hss. der Snorra Edda: R W U
748 757 le/? bei Gelegenheit der gullsheiti; auch diese Strophen
werden als den Biarkamäl en fomu zugehörig bezeichnet.
Str. 7 und 8 überliefert in der Laufäss-Edda, abgedruckt
in SvEgilssons Ausgabe der Snorra Edda nach AM. 743 4®
Chart., einer Hs. des Ketill JOrundsson. Die andern Hss. der
Laufäss-Edda in der AM. (738 4® Chart., a. 1680; 161 8® Chart.,
ca. 1700; 164 8^ chart., 17. Jh.) zeigen in den Strophenresten —
soweit sie sie haben — keine Abweichungen.
Das erste Bruchstück, Str. 1-3, wird von den meisten Her-
ausgebern in der Form zweier achtzeiliger Strophen abgedruckt;
wir folgen der Anordnung von Möbius Analecta norroena ^ 57,
da Vaki ok <b vaki den ersten Worten des Liedes bei Saxo und
in der Saga entspricht, also wohl einen Strophenanfang bildete,
und da 2,5-8 syntaktisch offenbar zu 2,1-4 gehören. Str. 1, die
bei Saxo und in der Saga nichts Entsprechendes hat, wäre dann
nur zur Hälfte erhalten. 1,3.4 muss sich auf die häusliche
Arbeit der Knechte beziehen, nicht auf die Kriegstaten der
hüskarlar (Rosenberg 1,344), da vilmegir an den zwei übrigen
Belegstellen eine abschätzige Bedeutung hat (Hav. 134,12; Skim.
35,4) ; doch kann auch vilmqgum 'den erfreulichen, befreundeten
Männern' (den Kriegern) erwogen werden. Ob in der zweiten,
verlorenen Strophenhälfte der Dichter zu den Hrölfsmannen
überging oder ob er das Nahen der Feinde schilderte, lässt sich
nicht entscheiden. 2,1-4 entspricht den Zeilen 1-6 bei Saxo,
nur fehlt bei ihm die Bezeichnung 'Genossen des AÖils' für die
Mannen des Hrölfr. Wenn der Dichter den Hrölfskämpen
diesen Namen beilegte, so muss er damit auf eine ihrer grossen
Waffentaten hingedeutet haben. Und wirklich erscheint nach
der altem Sage, wie sie in der Sn. S. 108 und in der
SkiQldungasaga (Aarb. 1894 S. 116 ff.) sich findet, die Unter-
stützung des ASils im Kampfe auf dem Wsenersee als ihre
grösste Heldentat. Bei Saxo und in der Saga fehlt dieser Teil
der Sage und demgemäss auch die Anspielung darauf in der
Die Biarkamü. ^^^^XY
Bezeichnung 'AÖils Genossen.' 2,5-8 mit den zwei Hrölfskämpen
Harr enn harögreipi und Hrölfr skiötandi haben kein Gregenstück,
aber die beiden Namen kehren in der Kämpenliste Hrölfs
(Fas. 1,100,13-19) wieder in der Form Hrömundr haröi, Hrdlfr
skiöthendi. Die beiden Namen stehen an der Spitze der Liste,
die folgenden gehen nach Ausweis der Anlaute nicht auf eine
Strophe zurück; fünf von ihnen, die der drei Svipssöhne, des
Hialti und Biarki, sind den früheren Kapiteln der Saga ent-
nommen, fünf andere scheinen frei erfunden, um die Liste voll
zu machen. Es scheint demnach, dass die Biarkamäl ausser
Biarki und Hialti nur jene zwei Hrölfskämpen kannten, dass ein
Sagamann unter Benutzung der Str. 2,5.6 eine Kämpenliste Hrölfs
herstellte. Str. 3 entspricht den Zeilen 7-12 bei Saxo und der
dazu angeführten Sagaprosa.
Die Umschreibung bei Saxo gewährt uns eine Vorstellung
von dem Inhalt der alten Biarkamäl, die Strn. 1-3 von der sprach-
lichen und metrischen Form des Liedes. Der Dichter hat mit
ungemeinem Geschick den ihm vorliegenden Stofif seiner Absicht,
die Mannentreue zu verherrlichen, und der gewählten Form, der
des einseitigen Ereignisgediehts, angepasst. Sein sprachlicher
Ausdruck ist hochpoetisch, wie vor allem 1,1.2 und Str. 3 zeigen.
Sein Versmass ist nicht der skaldische Malahättr, sondern jenes
freiere FomyrÖislag, das wir aus den HamÖismal und andern
altem Dichtungen kennen. Die Biarkamäl sind zu den be-
deutenderen Stücken der altern Epoche nordischer Dichtung
zu stellen.
Das zweite Bruchstück, Str. 4-6, giebt als Geschenke des
Königs an seine Mannen nicht weniger als 15 Kenningar für
Gold, und das in reinem skaldischem Malahättr. Der Stil dieser
Strophen steht in schroffem Gegensatz zu dem der Strn. 1-3, er
hat auch sonst in der nordischen Poesie kein Gegenstück. Ihr
Versbau weicht ab von dem der Strn. 1-3. Auch inhaltlich passen
sie schlecht zu Z. 39 in Saxos Umdichtung, wo Schwerter, Helme,
Ärmlinge, Panzer, und zu der Saga, wo nur vdpn ok herkkedt
als Hrölfs Gaben angeführt werden. Auf Grund dieser Kriterien
müsses wir die Strn. 4-6 aus dem ursprünglichen Biarkiliede aus-
scheiden, wenngleich sie schon zu Snorris Zeit unter dem Namen
Biarkamäl en fomu' mitbegrififen wurden.
^XVI Die BiarkamÄl.
Kein sicheres Urteil vermögen wir über das Verhältnis der
zwei letzten Bruchstücke, Str. 7 und 8, zu den alten Biarkamal
abzugeben. Die poetische Form stimmt nicht zu Str. 1-3: Str. 7
enthält eine zweigliedrige, Str. 8 eine dreigliedrige Kenning; die
Bruchstücke sind in skaldischem M&lah&ttr abgefasst. Hingegen
entspricht Str. 7 dem Inhalte nach der Z. 88 bei Saxo ; Str. 8 ist
zwar durch Saxo Z. 286 nur sehr undeutlich wiedergegeben,
aber der Ausdruck der Saga: skylda ek kreista kann sem annan
versta ok minnsta mysltng steht der Strophe recht nahe. Die
Worte der Str. 8, Biarki wolle OSinn würgen wie den Überlister
der Maus, also die Katze, werden verderbt sein. Man möchte
mit Rosenberg 1,345 als ursprünglich vermuten, Biarki wolle
den OÖinn würgen wie die Katze die Maus, was auch dem Aus-
druck der Saga näher käme. Das Ac^jektiv kdmleitr scheint
auch mehr für die Maus als für die Katze zu passen. Leider
stösst der Versuch, die Strophe durch Konjektur zu heilen, auf
zu grosse Schwierigkeiten.
IV. DAS INNSTEINSLIED.
Aus der Hälfssaga.
Das Innsteinslied ist uns erhalten in der Hälfssaga. Die
Haupthandschrift dieser Saga, auf die alle andern Hss. zurück-
gehen, ist Gl. kgl. Saml. 2845 4® membr., 15. Jh., hg. in Bugges
Norrene Skrifter af sagnhistorisk Indhold.
Das Innsteinslied ist das älteste uns erhaltene Denkmal der
Hälfsdichtung ; es ist vermutlich unversehrt auf uns gekommen.
Zu Beginn musste der Vortragende mit wenigen Worten die Lage
vergegenwärtigen, man vgl. die prosaische Einführung unter dem
Text. Darauf folgte der erste Hauptteil des Liedes, das en Re-
pliken reiche Gespräch zwischen Hälfr und seinen beiden Recken
Innsteinn und Ütsteinn. Trotz der Warnungen Innsteins bleibt
Das Innsteinslied. XXVII
der König dabei, mit der Hälfte der Krieger die Einladung seines
Stiefvaters Asmundr anzunehmen. Nun musste der Vortragende
wieder mit einigen Prosasätzen eingreifen, um den Verrat Asmunds
zu erzählen (S. 36 Z. 1-8). Aber die Saga hat noch eine
Beihe weiterer Sätze, die im Apparat zu der Stelle abgedruckt
sind: Zwei ungenannte Kämpen erwachen nach einander und
tun je eine der Situation entsprechende Äusserung, um dann
wieder einzuschlafen; König Halfr wacht auf, weckt die andern
und giebt die nötigen Befehle zur Gegenwehr. Dann beginnen
die Strophen von neuem mit einer Rede Innsteins; er tut
nun die Äusserungen, die vorher jenen beiden ungenannten
Kriegern zugeschrieben wurden, und weckt seinerseits den
König Hälft (Str. 16. 17). Die Saga enthält also zwei ab-
weichende Darstellungen vom Beginn des Kampfes. Die erste,
die Bugge seinem Texte zu Grunde legte, könnte immerhin
auf einer altem poetischen oder prosaischen Halfsdichtung
beruhen; viel wahrscheinlicher aber ist, dass der Sagamann die
Strophe 16 und 17 ins Dramatische umformte, dann aber
unachtsam genug war, die zwei Strophen des Innsteinsliedes
dennoch folgen zu lassen. Innsteinn bleibt von Str. 16 ab der
alleinige Sprecher; ihm gehören auch die Strn. 18-20, die Bugge
gegen die Hs. dem Könige zuteilte. Ein Prosasatz giebt an,
dass die Helden aus dem brennenden Saal herauskommen. Der
Tod Hälfs wird in der Sagaprosa schon vor Str. 21 erwähnt,
sicher mit Unrecht, da diese Strophe von dem Fall des Königs
noch nichts weiss; der betreffende Satz ist daher in unserer Aus-
gabe des Liedes nach Str. 21 gestellt. Zwischen den Strn. 21
und 22 heisst es in der Saga, dass auch die zweite Hälfte der
H41fskämpen, die bei den Schiffen geblieben war, herbeieilte,
um dem Könige zu helfen. Aber dies Sätzchen scheint eine
Zutat des Sagaschreibers. Das Erscheinen der zweiten Heeres-
häJfte hätte sich doch zweifellos — etwa in Strophen Ij tsteins —
spiegeln müssen. Auch hätte, wenn das Herbeieilen der Kämpen
von den Schiffen mitgeteilt wurde, ebenso die Flucht des Ütsteinn
und Hrökr enn svarti erwähnt werden müssen. Davon setzen
Str. 22-24 nichts voraus, und nach vStr. 24, die offenbar das
lied abschliesst, war für diese Ereignisse noch weniger Platz.
Das Kommen und Fliehen der zwei überlebenden Haupthelden
XXV 111 Das InnBteinBlied.
Hälfs passte schlecht in das Innsteinsliöd, das die Treue der
Gefolgsmannen bis in den Tod zum Gegenstande hat.
Das Innsteinslied weist zurück auf eine ältere, ausgedehntere
und z. T. abweichende Hälfsdichtung. Jene ältere U41fsdichtung
wird auch von der Ausfahrt des Königs berichtet haben, bei der
die Brüder Steinn ihre Namen Innsteüin und Utsteinn erhielten
(vgl. Norr. Skr. S. 15,4-13). Sie liess den König wohl ohne
einen letzten Kampf mit der einen Hälfte seiner Mannen in dem
brennenden Saale umkommen ; es erscheint nämlich im Ynglingatal
Str. 6 (gegen 900 ?) die Kenning Hdl/s bani für Feuer, und
in der Sexstefla des tnöÖölfr Amörsson (1065; s. Hkr. 3,184)
die Kenning Hdlfs galli, d. i. Hälfs Verderben, gleichfalls für
Feuer. Die Vorstellung von Hälfs Feuertod blickt auch durch
in Str. 19 des Hröksliedes. Ob in der altem Hälfsdichtung die
zweite Hälfte der Mannen von den Schiffen herbeikam und sofort
mit Asmundr kämpfte, ist ungewiss; jedenfalls blieben Utsteinn
und Hrökr am Leben und rächten später ihren Herrn.
Geleitet durch die Ähnlichkeit von Hrölfs und Hälfs Ende,
wollte der Dichter des Innsteinsliedes seinen Stoff nach der Weise
der ßiarkamäl behandeln. Zum Hauptsprecher wählte er den
Innsteinn; die früheren Erlebnisse der Hälfskämpen erwähnte
er nicht einmal im Rückblick; die Rache für den König musste
er, da sie nach Innsteins Tod erfolgte, ganz ausschliessen.
In dem ersten Teil seines Gedichts teilte er zur Begründung
von Hälfs Fall dessen Entschluss mit, nur mit der Hälfte der
Mannen den Asmundr aufzusuchen. Er that dies in Hinblick
auf die Biarkamäl durch einen Dialog. Um Hälfs Entschliessung
vorzuführen, bediente er sich des bei den eddischen Dichtem
beliebten Traummotivs. Innsteinn erzählt, um den König zu
warnen, nach einander drei Träume; die beiden ersten sind ein-
ander recht ähnlich; der dritte wird ohne Deutung von dem
Könige zurückgewiesen, was auch in Am. 29 begegnet Der
zweite Teil des Innsteinsliedes steht den Biarkamäl viel näher.
Dort weckt Hialti den König und die Helden, hier Innsteinn.
Den Verlauf des Kampfes schildern dort Hialti und Biarki, hier
Innsteinn. Heftigen Groll gegen ÖÖinn, den ungerechten Ent-
scheider der Schlachten, äussert Biarki und ebenso Innsteinn. Beide
fallen zu Häupten ihres Fürsten, der ihnen an Tapferkeit zunächst
Das Innsteinslied. XXIX
stehende Kämpe zu seinen Füssen. König Hrölfr lÄchelt im
Tode (Biark. 166), und auch Hdlfr stirbt lachend (Innst. 24,8)/)
Ein abschätzender Vergleich des Innsteinsliedes mit den
Biarkamäl muss sehr zu seinen Ungunsten ausfallen. Von dem
Reichtum der Motive des altem Gedichts ist nur einiges benutzt;
aber die Stellen, an denen das geschieht, sind die besten der
ganzen Dichtung. Eigenartig poetisch mutet nur die Str. 16 an.
Die Kurzzeilen sind jene regelmässigen Viersilbler, die unter
skaldischem Einfluss mehr und mehr gebräuchlich wurden, mit
nur dünner Wortfüllung; daher ist man versucht, den Fünf-
silbler 1,7 ok Asmundar ItS durch Streichung des ok zu kürzen
und 24,2 in d iqrd hniga zu bessern. Eine Kurzzeile wie er
ek mcRli 15,6 geht noch unter die erlaubte Kürze herunter. Der
Ausdruck ist hin und wieder wenig poetisch; man sehe die
Strophen 12; 15,5-8; prosaische Worte kommen vor wie gruna
tek ek nqkkut 9,5 und tala 12,2. Der Ausdruck hertogi, also
ein ursprüngUch ausländischer Titel, für Asmundr ist auffällig;
er ist in der Poesie zuerst bei piööölfr Amörsson in der Mitte
des 11. Jhs. belegt.
Alles in allem genommen wird man das Innsteinslied mit
Kosenberg (1,361) bezeichnen dürfen als 'ein Seitenstück zu den
Biarkamdl in geringerem Massstab.*
V. DER VIKARSBALKR.
Aus der Qautrekssaga.
Der Vikarsbälkr ist überliefert in der Jüngern Gautrekssaga,
die auf Grund der Hss. AM. 590 b c 4^ chart. (= a), 17. Jh.;
Hohn. 11 8" Chart. (= b), ca. 1640; AM. 152 fol. membr. (= C),
15. Jh., von Ranisch herausgegeben ist (Berlin 1900). a und b
beruhen auf einer gemeinsamen Vorlage, C steht für sich allein;
') Lachend zu sterben war zunächst das Charakteristikum eines be-
sonders grimmigen Kämpen: vgl. Hqgni (Akv. 24, Am. 65) und Agnarr
(Biark. 220; vgl. Olrik Dansk Tidskr. 3,6). Doch sterben auch lachend
Hrölfr und Halfr (s. o.), Ragnarr (Krdkumdl 29) und Ali enn froekni (Am-
grfms SkiQldungasaga S. 29 [111]).
X^^ Der Vlkarebälkr.
Vgl, Gautr. S. IX. Nur die Hs. a, die auf eine gute Membrane
zurückgeht, giebt alle Sti'ophen des Liedes, in b fehlen die Stm.
4-6. 9-24, in C die Stm. 12. 13. a-h. 16. 22-24. Die Strophen
finden sich in einem Bericht von StarkaÖs Jugendtaten, der in
der altem Gautrekssaga noch nicht vorhanden war, sondem erst
von dem Bearbeiter der jungem Fassung in die Saga eingefügt
wurde.
Über die hsliche Überlieferung musste oft zurückgegriflfen
werden, in 1,3 (auf Gmnd einer Konjektur der auf b zurück-
gehenden Hs. AM. 194a fol.); 1,4.7; 4,7; 5,3; 7,8; 9,3; 13,2.10;
d,5; e,1.2; g,4; 17,5; 22,3.4; 24,1. Lücken wurden angenommen
in Strophen, die in den Hss. nur 6 Kurzverse zählen: 6,5.6;
e,3.4; 18,5.6; im ersten Falle beweist der unvollständige Satz
den Verlust zweier Zeilen. Da die meisten der Strophen acht-
zeilig sind, so durften überzählige, teils inhaltlich, teils stilistisch
störende Zeilen durch Klammem als spätere Zutaten bezeichnet
werden: 1,5-8.13.14; 9,9-14 (Einschub von 9.10 zweifelhaft);
13,9.10; 14,9.10. Als eine spätere Zudichtung grossem Umfangs
lassen sich die auf 15 folgenden Strophen a-h erweisen:
1) in den andern Strophen berichtet StarkaÖr von eignen
Erlebnissen und Kämpfen, in a-h von den Kriegen, Söhnen, ja
einem Bundesgenossen Vikars; dort herrscht die 1. Pers. Sg. oder
PI., hier wird einmal in h von StarkaÖr Störverksson in der 3.
Pers. gesprochen.
2) der Stil in a-h ist bei weitem unpoetischer als in den
anderen Strophen; man sehe e,5-8; h,7-8.
Der Ausdruck ist dem in Nöregs Konungatal so ähnlich, dass man an
eine nähere Beziehung zu diesem Gedicht denken möchte: man vgl. a,l mit
Kgt. 4,1 Tök kappsamr; 14,1 ; 33,1 ; 45,1 ; a,5 mit Kgt. 9,5 (dtfr die Strophen-
hälfte einleitend); 19,1; 24,5; 26,5; 29,1; 38,5; 44,1; 55,5; 61,1; b,l mit
Kgt. 8,1 Atti gramr; b,2 mit Kgt. 15,4 erftvqrHu; b,5.6 mit Kgt. 58.5.6
het Magnus | mqgr SigurZar\ c,6 mit Kgt. 62,7 söknar snarr; c,7 mit
Kgt. 43,5 sd re<S einn; d,l; f,l; h,l mit Kgt. 9,1; 14,1; 26,2 Reff . . . ;
e,2 mit Kgt. 21,1 ürZuat göZ; f,1.4 mit Kgt. 18,5.8 R4Z Grdfeldr . .
fyr Noregi.
3) die Stm. a-h zeigen reinen KviÖuhättr, wenn man von
g,7 absieht, die meisten andern ziemlich regelmässiges FomyrÖislag.
Dieser Grund ist freilich an sich nicht entscheidend, da auch Str.
20 und 24 im KviÖuhättr gedichtet sind.
Der Vlkarebälkr. XXXI
Dass die Strn. a-h ein Einschub sind, wird bestätigt und
begründet durch die Einsicht in die Komposition der jungem
Gautrekssaga. Als der Bearbeiter die Yikarsgeschichte (Starka;Ss
Jugendtaten) in die Gautrekssaga einschaltete, benutzte er als
Bindeglied den Jarl Neri in Gautland, der schon in der altem
Gautrekssaga eine Rolle spielte. Er machte ihn zu einem Sohne
Vikars. Da aber Neri in Gautland Besitz hatte, dehnte er das
Reich Vikars von AgÖir bis nach Gautland aus und machte den
Neri selbst zum Herrscher in den vom Vater ererbten UpplQud.
So schob er denn in Kap. 5 die Erobemng von I>elamQrk und
Upplqnd durch Vikarr und entsprechende Strophen (a-h) ein.
Vgl. Gautr. XXVf., XXXIHff., LXXXVIIT, CXf.
Der Vikarsbalkr ist das einzige in der alten Sprache er-
haltene StarkaÖslied. Doch sind bei Saxo zwei weitere StarkaÖs-
ieder in lateinischer Übertragung mitgeteilt, eins lässt sich aus
seinem Prosabericht erschliessen. 1. Das Ingeldslied (Saxo
S. 303-318): König Ingellus, Frothos Sohn, vollzieht, durch
StarkaÖr aufgereizt, die Vaterrache an den Swertingssöhnen ; darin
die Schilderung von StarkaÖs Vikingleben bei Haki. Das Lied
ist eins der hei'vorragendsten Ereignisgedichte der einseitigen
Form; die Handlung spiegelt sich einzig in den Reden des
StarkaÖr. Vgl. Olrik Dansk Tidskrift 1898 S. 164-177, Danske
Oldkvad S. 16-25.— 2) StarkaÖs Todeslied (Saxo S. 397-405):
Der Held erbittet und erlangt von Hatherus, dessen Vater er
erschlagen hat, den Todesstreich. Auch das Todeslied ist ein
Ereignisgedicht der einseitigen Form; aus den Reden des StarkaÖr
und Hathems ist die Handlung zu ersehen. Der Rückblick des
Helden auf seine Thaten mag in dem nordischen Gredicht einen
breiten Raum eingenommen haben, aber es scheint, er war nicht
der eigentliche Liedinhalt, sondern nui* das Mittel des StarkaÖr,
um sich dem Gegner bekannt zu geben. Vgl. DAk. 5,326-335,
Ohik Sakse 2,226-229.-3) ein Rückblicksgedicht des
StarkaÖr (Saxo S. 273-281): Nachdem er alle Gefährten in
einem Schiffbruch verloren hat, kommt der Held an den Hof des
Dänenkönigs Frotho (S. 273). Das ist ein Grenzpunkt in StarkaÖs
Leben; und wenn der Aufnahme bei Frotho ein in den meisten
Punkten summarischer Bericht von den Jugendtaten des Kämpen
folgt, wird man ein Rückblicksgedicht oder dessen Prosaauflösung
^5^^^^^^ Der VlkarebÄlkr.
als Quelle Saxos annehmen dürfen. Freilich ist nicht der ganze
Inhalt von S. 273-281 dem vermuteten Gedichte entnommen;
einige Stücke setzen eine Prosaquelle, der siebeiyährige Aufenthalt
bei den 'filii Frö' vielleicht den Vik. voraus. Dass der Bericht
Saxos auf einem Rückblicksgedicht beruht, zeigt die Bemerkung
Saxos bei dem Kampfe mit Gegathus, StarkaÖr habe 'in quodam
carmine' gesagt, dass er nicht anderswo eine schlimmere Wunde er-
halten habe. Vgl. DAk. 5,3 12f., Oh-ik Sakse 2,77-80. — Weitwe
StarkaÖslieder wird Saxo nicht gekannt haben: die Verse
über Helga und den Schmied S. 287-290, die keine Handlung
enthalten, werden aus einigen Lausavisur aufgeschwellt sein; auch
das 'Carmen' an Ingelds Spielmann, das S. 302 angeführt, aber
nicht mitgeteilt ist, wird nur eine Lausavisurreihe gewesen sein.
Der Vikarsbälkr eröfifhet in unserer Sammlung die Reihe der
Rückblicksgedichte, in denen der Held von einer bestimmten
Situation aus seine Schicksale und Taten herzählt. Er war dem
dritten der Starkatfelieder bei Saxo nahe verwandt. Dieses wird
am Hofe des Frotho gesprochen, jener am Hofe der Schweden-
kOnige Eirekr und Alrekr, die freilich nur in Str. 21 als 'zwei
Ynglinge' genannt werden. Anlass zu dem Liede giebt dem
StarkaÖr der Spott der Königsmannen ; einer wird sich vor den
andern hervorgethan haben, nicht zwei, wie die Saga meint;
denn an einen Gegner wendet sich StarkaÖr in Str. 12. Die
mehr oder weniger andeutende Darstellung dieses wie anderer
Rückblicksgedichte setzt Kenntnis des Stoffs bei den Hörern
voraus. Vor einem wissenden Publikum konnte ein Gedicht wie
der Vikarsbälkr völlig selbständig vorgetragen werden; ebenso
denkbar ist aber, dass dieser oder jener Erzähler nach Abschluss
einer Saga oder eines Sagaabschnitts das Vorgetragene in einem
Rückblicksgedicht seines Helden zusammenfasste.
StarkaÖs Teilnahme an Vikars Vaterrache, an dem Kampf
gegen den russischen Sisarr (d. i. Cisari=Czar) und die Opferung
des Vikarr bilden den Inhalt des Gedichts. Sagengeschichtlich
auffallend ist der Kampf mit dem russischen Sisarr am Wenersee;
die StarkaÖsdichtung scheint hier etwas gewaltsam einen öst-
lichen Kampf ihres Helden in die Dienstzeit bei Vikarr einbe-
zogen zu haben.
Augenfällige Berührungen im Ausdruck mit andern eddischen
T I
Der VlkarsbÜkr. . r^X^H
Liedern kommen vor: Yik. .10,7. 8 =» Grott. lB,5.ß sneiddum
hryniur en brutum skiqldu; 1,7,7 «Hiälm. 4,7 kimta sinnt;
Str. 24 erinnert an die Schilderung des Israeli Rf). 8, ohne dass
wörtliche Übereinstimmungen vorkämen; Str. 13 Iftsst denken an
die schwere* Wunde, die StarkaOr in dem Rückblicksgedicht bei
• Saxo S. 279 davontrug. Über zwei* Zeilen, die dem Vik. und
< dem Hrökslied gemeinsam sind, s. zum» Hrök.
DasVersmass des Vikarsbälkr ist das regelmässige FomyrÖislag;
hingegen zeigen Kvi8uhä.ttr ausser den Zusatzstrophen a-h: Str.
» 1,1-4; 20 (ausser Zv 1); 24. Freilich kommen auch sonst Drei-
silbler vor, von denen die eingeklammerten im Texte zu Viersilb-
lem gebessert sind: (1,7); 1,13; (5,3; 9,3; 14,3;) 16,2; 18,3; 21,7;
-<22,3;) 23,3;*) Viersilbler mit schwerem Auftakt sind 14,8; 17,6;
18,2. Die2V*Rvi8uhä,ttrstrophensindineinemspätemFom3^8islag-
-liede nicht undenkbar ; man vgl. Mann. 'Str. 4 und 5,5-8. Aber
• derjenige*, der a-h einschob, hat 19,3 den Vikarr 'Gl^irJ)iöfsbani'
genannt, also nach sein«* Sagenform geändert ; er könnte auch
• diö KviCuhättrstrophen aus altem Fomj^Öislagstrophen umgeformt
haben.
Die Heimat des Gedichts ist Island. Das geht daraus her-
vor, daas bekannte isländische Helden, Grettir aus der Grettis-
saga, Styrr und Stein|)örr aus der Eyrbyggiasaga, in die Liste
dca* Vfkarskämpen aufgenommen sind;* ebenso mögen Gunnölfr,
Serkvir, • Sküma nach den Landnehmem Gunnölfr enn gamli,
' - EJyvindr serkvir und dem lK)rbiQm sküma (Landn. c. 132 [104]),
odel" j^rleifr skiima (Fiat. l,189ff.) benannt sein. Der Vika-rs-
• bälkr scheint noch ins 11. Jh. zu gehören. Er war vermutlich
nach Titel, Ausdruck und Versmass das Vorbild des SigurÖar-
bälkr, den Ivarr Ingimundarson nach 1139 auf das Leben und
den Tod des SigurÖr slembir dichtete; und auch auf das Lied
des GM Hlugason auf Magnus berfoettr (nach 1100) scheint er
eingewirkt zu haben; vgl. Gautr. S. CVn-CIX.
*) 21,1; 21,5; 22,1 sind Viersilbler, nü und Mr müssen im Ai^takt
f fit^oi; vgl, Heasler Über germ. Versbau S. 116 f.
XXXIV
VI. DAS HRÖKSLIED.
Aus der Hälfssaga.
Überlieferung und Ausgabe wie bei Nr. IV. Das Gedicht
ist wohl erhalten; die unvollständige Str. 25a ist, wie schon
Bugge sah, später hinzugefügt, denn die Zeilen 1-4 sind eine
nur wenig variierte Wiederholung von 25,5-8, Z.5.6 ein matter
Versuch, die Strophe aufzufüllen.
Das Hrökslied scheint insofern eine ältere Form der Hälfs-
saga als das Innsteinslied vorauszusetzen, als in Str. 19 von dem
Feuertode Hröks und der Halfskämpen gesprochen wird; nach
der Meinung des Dichters waren also wohl Hälfr und die Seinen
im brennenden Saale umgekommen. Dagegen macht sich eine
jüngere, für das Genealogische interessierte Richtung darin geltend,
dass die Halfskämpen mit Vorfahren ausgestattet werden: Hrökr
nennt sich 1,2; 2,3; 23,7; 24,8 den Sohn des Hämundr, als
Mutter des Innsteinn und Ütsteinn wird GunnlQ?5 13,8 erwähnt.
In dem Hröksliede preist und beklagt Hrökr enn svarti
seinen gefallenen Herrn, den Hälfr, am Hofe eines fremden Königs,
den er für das Rachewerk gewinnen wiU. Die Situation, aus
der das Lied gesprochen wird, ist in der beim Vortrage voraus-
zuschickenden Prosa nach der Art und mit den Motiven der
Fomaldarsaga ausführlich entworfen. Der Wirt Hröks ist benannt
nach dem berühmten Seekönig Haki (vgl. DAk. 5,306), aber
dieser König Haki herrscht über ein Land — 'Haka veldi' nach
Hrök. 26, Skäney nach der Sagaprosa — , und er spielt eine
ziemlich unrühmliche Rolle. Er versagt seine Tochter, die wie
viele Königstöchter der Fas. Brynhildr heisst, dem Sveinn enn
sigrsaeU, dessen Name aus denen des Sveinn tiüguskegg und seines
Gegners Eirikr enn sigrsaeli gemischt sein könnte. Aber er vermag
nicht, sein Land gegen den abgewiesenen Freier zu schützen,
und muss für Hilfe gegen Sveinn die Tochter dem Vifill,^) dem
^) Wegen des Versbaus ist Hrök. 2,2 VifiU anzusetzen, mit i, = Wibü
bei Förstemann 1,1561, ahd. wibil (eine Käferart); vgl. Ark. 10,178. VifiU
oder VifiU kommt abgesehen von den Namenreihen des BrävaUaliedes Saxo
S. 386 und den Genealogien der Fiat. 1,24 f. dreimal in der Landn. vor.
Die zwei V., von denen dort etwas Näheres angegeben ist, sind Freig^elassene;
wurde der Name in Island zunächst als Sklavenname verwendet, und haftete
ihm etwas Geringschätziges an?
Das HröksUed. XXXV
Sohne seines Jarls HeÖinn, versprechen. Wenn dann Hrökr als
Verteidiger i;nd würdiger Bewerber der Brynhildr hervortritt,
so ist das ein aus der Geschichte des Hiälmarr upd des Ali enn
froßkni (Saxo S. 370 ff.) wohlbekanntes Motiv. Zu der Werbung
im Nusswald, der auch spnst als eine geeignete Stätte gilt, um
Mädcheij zu . gewinp(en, vgl. man die Stellen bei Pritzner s. ,v.
hnoiskögr mx'Si BMQlsen Timarit 15,58,
Diese fomald,arsagahaften Namen und Züge der Einleiti;mg
. jbiat offenbar SQhoiji (^er Dichter vorausgesetzt; seine Anspielungen
^ wider^prec|ien der Prosa nirgends. Doch fällt der Hauptinhalt
seines ;piedes in den Anscha<uungskreis der altern nordischen
Heldendichtung : das Lob Halfs und seiner Kämpen (5-1 7) und
die Klage um Hälfr (18-22). Die Gesetze, die Hälfr nach
Str. 7-10 seinen Kämpen gab, finden sich zum Teil wieder in
dem Russengesetz des Königs Frotho HI., Saxo S. 235 f. (s. Olrik
Sakse 2,205 ff.). Die allgemiBinem Gebote in Str. 7 haben aller-
dings un Russengesetz nichts Entsprechendes; den Vorschriften
für Schwerverwundete in Str. 8 lässt sich nur etwa Haraldr
hilditonns Gesetz gegenüberstellen: wer mit den Augen blinkte,
wenn ein andrer ihm die Braue abschlug, sol^e aus derKrieger-
schar des Königs ausgeschieden werden. Hingegen entspricht
den ersten vier Zeilen von Str. 9 bei Saxo S. 236: St guis
vtrginis stuprum vi petere ausus esset, supplicia absctssts
corporis partibus lueret u. s. w., und 9,5-8 bei Sa^o S. 2ä5:
ne guis uxoretn nisi emi>tihain duceret. Der Str. 10 entspricht
die Vorschrift Frothos Saxo S. 236 : ut guisguis mtlttiae dedttus
spectatae vtrtutis titulum affectaret^ tmpeteret unum^ exctperet
duo, tres modica pedis retractione vitaret, guatuor fugere non
erubesceret] genauer stimmen freilich zu Str. 10 die Worte
Asmunds (Asm. 3), der gleichfalls 11 Gregnem stand hält. ^)
Über die JVage^ woher die Vikinggesetze in das'Hrök. über-
nommen sind, vgÜ. die, freilicli nicht voll überzeugenden, Aus-
ftüiri^
Auf die Gesetze flälfs folgt das Verzeichnis seiner Kämpen
(12-17). Ein recht spä'ter Üichtbr verrät sich darin, dass "die
I
.'I I ■•.".■. ' M
l)'Q'rettir will nicht mehr als 4 Feinden begegnen (Q-rettiss. Str. 27);
JIgill berichtet, er habe aUe^ mit ,8 igekämpft und s^weimalmit XX (Egilss.
Str. 63); vgl, Egü^9. Str. 49.
XXXVI Dag Btrökslied.
Zwölfzahl Überschritten ist unä die Aufzählung mehrfach unter-
brochen wird. Von den 19 Namen, die er ausser ' den' bfeiden
' Hrökr und Steinn nennt, hat er 5 vermutlich dem Verzeichnis
der SvQlSrkämpfer entnommen: Bqrkr, Bryniölfr, Haukr, Bigm,
Bersi; vielleicht ist auch Erlmgr Asläksson benannt nach Öläfr
Tryggvasons Schwager' Erlihgr Skiälgsson (emen histerischen Eigill
Asläksson s. Hkr. 3,238-42). Styrr enn sterki könnte von dem
Styrr des Vik. herstammen. Der Name V6mundr für den Fahnen-
träger ist wegen des ersten Kompositionsghedes gewählt. Höchst
auffallend sind Hringr und Hälfdan, Mömendr Dana,' d. i. die
Dänenherrscher? Die Namen Bqlverkr und Stüfr scheinen zwei
Skalden des Haraldr enn haröraöi entlehnt.
Das Hrökslied ist ein ßückblicksgedicht wie der Vik. Es
steht diesem Liede nahe, ja es scheint üim nachgebildet zu sein.
Hier wie dort spricht ein Held in der Mitte seines Lebens an
fremdem Hofe von seiner ruhmreichen Vergangenheit und giebt
sich damit zu erkennen; hier wie dort wird eine Liste der früheren
Gefährten aufgestellt. Hrök. 14,7.8 scheinen aus Vik. 8,7.8
herübergenommen. Allerdings waren dem Dichter des Hröks-
liedes besondere Taten der Halfskämpen unbekannt, daher tritt
bei ihm das Lyrische mehr hervor, der Preis des Halfr und die
K3age um ihn. Zu der Schilderung des Vikinglebens bei Hälfr
mochte das Ingeldslied anregen, das in der Anlage gleichfalls
verwandt ist. Das Hrök. besass nach seiner ganzen Art weniger
epische Selbständigkeit als diese beiden Vorbüder; zu rechter
Wirkung kam es wohl nur im zusammenhängenden Vortrage der
Hälfsgeschichten.
Merkwürdig ist eine Berührung mit den Lausavisur der
Geschichte Hiqrleifs; Hrök. 6,6 heisst Hälfr der häleygische
König, Laus. A b4,2 werden die Untertanen Higrleifs Häleygir
genannt. Die falsche Bezeichnung" der HgrÖaländer (oder all-
gemein der Norweger?) als Häleygir liesse einen gemeinsamen
Dichter vermuten, wenn nicht der ganze Ton des Hröksliedes
und jener Strophen so sehr verschieden wäre.
Der Ausdruck im Hröksliede ist matt, oft geradezu platt,
man vgl. besonders 3,1.2; 15,1-8; 24,1.2; am tiefsten steht Str. 6.
Lieblingsworte des Verf. kehren mehrfach wieder: h(Bfri 5,7;
15,7; 23,6; haukr (= Held) 1,7; 14,2; dazu haukmaSr 4,2;
Dap Hr^Jkslied. XX;K Vn
eine.gaoze TVendupg wiederholt sich 10,1.2 und 12,1.2. Die Kurz-
verse sind tadellose Viersilbler bis auf 15,1; 20,7 und die leichter
abweichenden 10,1; 23,3; in 11,7 Sigurd konung ist der Name
nach der altem Weise als Sig-ürS gfemessen (die Einsetzung
von. Sigvqror ist nicht frei von Bedecien und nirgends not-
wepdig). Die , Wprtfüllui;ig der Verse ist ^och düi^ier als in dem
Innsteinslied ; oft füllt das Hülfsverb und das Pronomen allein
den Kurzvers: 2,1 vildi engi\ 4,1; 11,1 hq/dum vir allir; 7,b
engt skyldi; 12,1 margir vdru\ 24,6 at vildi hön, 26,5 allir
etgu; ebenso erscheinen Verbindungen wie 7,4 ekki mcßla und
16,1 hvergi ^öftak al^ Kurzverse überaus mager. Inhalt und
Form sind in dem Gedichte gleich dürftig ; nur die Vikinggesetze,
die auf eine reichere Quelle zurückgehen werden, heben sich in
dem Ganzen vorteilhaft ab.
Die Sfachahmung des Vik. und die Benennung^ zweier Hälfs-
klbupen nach islän^isiQhen Skalden erweisen isländische Heimat. ,
Vor der zweiten Hälfte des 12. Jh. wird das Gedicht nicht ent-
standen sein.
vn. HIÄLMARS STERBELIED.
Au^ der Qrvar-Oddssaga und der Hervararsaga.
Hiälmars Sterbelied ist überliefert in der Hs. R der Her-
vararsaga (s. o. zu I) und den Hss. der jungem Qrvar-Oddssaga :
AM,.34^a 4* membr. (=M), 2. Hälfte 14. Jh.; AIJÜ. 343 4"
membr. (=A), 15. Jh.; AM. 471 4^ membr. (=B), 15. Jh.;
AM. 173 fol. ^ Chart. (=e), 17. Jh. Ausgaben der Qrv. vonBoer
Leiden 1888 und Halle 1892.
Die Sage von Hi&lmarr ist in zwei Fassungen auf uns gekommen,
deren Überlieferung schärfer von einander zu scheiden ' Ist,^ als es bisher von
Hänzel Über die Öervararsaga S. 444 ff., Anz. 16,12? ff., Boer Qrv. Leiden
S.*;iXXVllt-Xivi]X HaUe S. XVi;Ark. 8,112-123 geschah. ^
i)ie Hs. ä der Herv.'^CNoiT. Skr. 2Ö7-209;ii) biöHchtet: Der Berserker
Anffant;^ wirbt um IngibiQrff, die Tochter des Königs Yngvi in Uppsalir:'
Ihm wird HMlmarr enn huguinstöri, der am Hofe des Xönigs weilt, von dör
K{{nigBtpchter vorgezogen. Nun fordert Angant^ den glücklichen Neben-
buhler zum Hplmgang, der un nädtisten Mittsommer auf Sämsey ansgefochten
wer4i|9i solL Im Winter äussert Angant^s Yatejr Amgrlmr Befürchtungen
über den Ausgang des Kampfs. Im nächsten Frühjahr fährt Angant^ mit
XXXVin Hiilmars Sterbelied.
seilien elf Brüdern aus der Heimat; sie kommen zum Jarl Biartmarr, und
Angant^ hält Hochzeit mit der Jarlstochter — es scheint, dass er für den
Fall seines Todes einen Nachkommen hinterlassen will. Vor der Abreise
kündet ihm ein bpser Traum seinen und seiner Brüder Tod. Danach kommen
sie nach Sämsey und gehen hinauf ans Land, Hiälmarr zu suchen . . • • Damit
bricht der Bericht ab; es wird auf die Qrv. verwiesen und der Verlauf des
Kampfs der Amgrimssöhne mit Hiälmarr und Oddr — der erst hier genannt
wird — mit ein paar Worten angegeben. Das lässt sich nur so erklären:
Der Schreiber von H (oder vielmehr der einer Vorlage von H) erzählte die
Hialmarssage auf Gcund einer schriftlichen oder mündlichen Quelle soweit,
als diese von der Darstellung einer ihm bekannten Qrv. stark abwich; von
dem Punkte, wo seine Quelle mit der Qrv. übereinstimmte, verwies er au^
diese Saga. Die Quelle des Berichts von H kannte den Oddr als Gefährten
Hiälmars nicht; es wäre auch auifallend, dass Hiälmarr, der hier als land-
vamarmaZr des Schwedenkönigs auftritt, mit Oddr auf Vikingfahrten aus-
gezogen sein sollte. Die Sagenfassung von H findet sich nicht weiter in
nordischer Prosa; sie wird aber vorausgesetzt vielleicht in den Strophen ''Aus
dem Kampf auf Sämsey' (XI B), die das Zusammentreifen der Gegner auf
der Insel zum Gegenstand haben, und sicher in Hiälmars Sterbelied. Auch
hier erscheint Hiälmarr augenscheinlich als der Verlobte der Ingibiqrg; auch
hier ist er nicht mit Oddr, sondern mit einem gewissen Söti zum Holm gang
mit den Amgrimssöhnen gefahren.
Der Redaktor des Textes R der Herv. benutzte einmal eine mit H ver-
wandte Hs. ; denn er wiederholt mit geringen, meist stilistischen Abweichungen
den Bericht von H (Korr. Skr. 300,15-302,8). Aber er hatte zugleich eine
Hs. der Qrv. zur Hand, die eine zweite Sagenfassung giebt, und führte danach
den in H abgebrochenen Bericht zu Ende. Bei ihm heisst der Schwedenkönig
nicht Yngvi wie in H, sondern Ingialdr wie in der Qrv., Hiälmars Gefährte
nicht Söti, wie in Hiälmars SterbeUed, sondern Oddr, wie in der Qrv. Der
Teil der Hiälmarssage, der in H übergangen ist, steht in R der Erzählung
in der Qrv. nahe: die Str. 8 von Qrvar-Odds Sterbelied ist eingeschaltet in
den Bericht der Hs. R (Str. 1) und den der Qrv. (M Str. 11); Odds skyrta
wird erwähnt in R (Norr. Skr. S. 305,11) und in der Qrv. (Leiden S. 100,14;
Halle S. 55,15). Beides, die Einschaltung einer Str. von Qr. wie die Er-
wähnung der skyrta Odds, kann aber wohl nui* in einer Qrv., nicht in einer
Darstellung der Hiälmarssage ursprünglich sein.*)
Es ist also in R eine zweite Fassung der Hiälmarssage benutzt, die
sich vollständig in unsem Hss. der jungem Qrv., in kürzerer Wiedergabe auch
bei Saxo S. 250 f. findet. Nach dieser zweiten Sagenfassung fordert nicht
der von der schwedischen Königstochter verschmähte Angant^r den glücklichen
Nebenbuhler Hiälmarr zum Holmgang auf Sämsey, sondern die Schwurbrüder
*) Wenn bei der Wahl der Gegner Hiälmarr sich den hqfutsma'^r des
Holmgangs nennt und von der Königstochter in Schweden spricht, so dürfte
das ein Einschub des Schreibers von R in die ihm vorliegende Darstellung
einer Qrv. sein.
Hi&lmare Sterbelied. XXXIX
Oddr und Hülmarr treffen rein zufällig auf der Insel mit den 12 Amgrüns-
söhnen zusammen und geraten in Kampf. Der Ausgang dieses Kampfes war
in beiden Sagenfassungen derselbe. Die drei Niederschriften der zweiten
Sagenfassung werden irgendwie auf eine ältere Qrv. zurückgehen; das Ver-
hältnis dieser Qrv. zu der in Holm. 7 4^ membr. (=S) erhaltenen älteren Qry.,
in der der Sämseykampf fehlt (Boer ' S. I), lässt sich natürlich nicht be-
stimmen. Die Darstellung in R stand der Quelle am nächsten; freilich ent-
hält sie verhältnismässig wenig Strophen. Der Bericht der jungem Qrv.
zeigt Spuren einer ziemlich ungeschickten Überarbeitung, aber er hat mehr
Strophen als R, die jedoch nicht vom Überarbeiter herrühren können. Bei
Saxo finden sich überhaupt keine Strophen.
Über das Verhältnis der beiden Sagenfassungen hat zuerst AOlrik riditig
geurteilt (Sakse 2,60 f., Ark. 14,80 f.). Die erste Fassung giebt eine in sich
abgeschlossene nordische Heldensage 'Hiälmars ganzen Lebensinhalt, seine
Liebe, seinen Kampf und bittem Tod, dichterisch besungen'; sie ist in der
zweiten Fassung umgestaltet zu 'einer der vielen Grosstaten eines wandernden
Kämpen,* des Qrvar-Oddr. Dass die Hiälmarsgeschichte nur lose in die Qrv.
eingefügt ist, hat man schon früher gesehen. Der Sämseykampf passt stilistisch
nicht in die Qrv.; s. Boer * S. XL VIT, Ark. 8,118. Motive der ersten
Fassung, die in der Sagenform der Qrv. keinen Platz haben, sind nicht ganz
unterdrückt; s. Boer ebd.
Hiälmars Sterbelied ist in zwei Fassungen überliefert: die
kürzere findet sich in der Hs. R der Herv., welche hier aus
einer altem Qrv. entlehnt, die längere in der jungem und breitem
Fassung der Qrv. (MABe). Da nun die Berichte von Hiälmarr
in der Herv. R und der Qrv. M beide auf eine ältere Qrv.
zurückgehen, lässt sich von vomherein nicht entscheiden, welcher
von beiden die ursprüngliche Fassui;ig von Hiälmars Todeslied
bewahrt hat. Bugge Norr. Skr. 311,26-30 hielt die Reihenfolge
der Strophen in der Qrv. für im wesentlichen ursprünglich und
ordnete die Strophen der Herv. R so; 1. 2. 7. 5. 6. 3. 4. 8. Für
die Strophenfolge in R erklärten sich Heinzel Anz. 16,129,
Boer* S. 57, FJönsson Litt. Hist. 2,148. Boer meinte, dass die
Plusstrophen der Qrv. bis auf Str. 6 von jeher zu dem Liede
gehörten, FJönsson sah in ihnen allen eine späte Zudichtung.
Wir finden in der Fassung der Qrv. die gute, echte Über-
lieferung von Hiälmars Todeslied. Nur kann Str. 7 — wie schon
Boer* S. XLIH sah — nicht ursprünglich die Stm. 8 und 9,
die Hiälmars Auftrag an den Grefährten enthalten, getrennt
haben; sie ist vor Str. 8 zu stellen. Dann ergiebt sich für die
Strophen Hiälmars folgender Gedankengang: 'Ich bin zum Tode
^ ' HiiÜMafs Btelrbfefie*.
getroffen (2)'; doch tUM^ SchÜmmes werden von mir die'Frkuen
und das kluge Mädchen in Sigtünir erfahren (3); ich wandte
mich von dem Gesänge der Frauen mit Söti zur Heerfahrt (4);
die '"glänzende 'Fürstentochter gab mir bis auf die Landspitze das
Geteit und ' sagte ' mir' mein Ende voraus' (5) ; ich wandte ' mich '
auch" von ihi-: heftigen Schmörz wird ihr mein Tod bereiten* (6): —
Dann ein Übergang von der Vergangenheit, dem Abschied von
Ingibiqrg, zur Gegenwart und Zukunft: 'Fünf Gehöfte besass
ich, nun muss ich tot daliegen auf Sämäey (7). Trag meinen ••
Helm und meine Brünne in die Königshalle (8), meinen roten
Rfii^ bring der jungen Ingibigrg; heft%en Schmerz wird ihr mein Tod
bereiten (9 ; Z.6-8 eine wirkungsvolle Wiederhöluilg aus Str. 61).'
Ich sehe die Frauen sitzen, die mich von der Fahrt abmahnten;
nicht wird das Bier und die Genossen den Hialmarr mehr er-
freuen '(10). Bier trinken die Jarle in Uppsalir; viele ermüdet
dei^ Trunk, mich ab* ermatten die Wunden auf der Insel (11)'.
Der Alisißhlufes des Liedes: Tläbe und Adler fliegen herbei, ich'
werde ihnen zum letzten Male Atzung bieten — mit dem eignen
Bfilt! (12).'
Dem SWbelied Hiälmars in der Qrv. M gegenüber erweist
sich die Fassung in der Herv. R als eine küi^ende' Bearbeitung.
Weggelassen ist hier einmal M6, deren zweiter Teü in M§ in
ähnlicher Form wiederkehrt; ferner* die SfrÖpheh M3. 8. 10, in"
denen der Schwedenkönig und seine Hauptstadt Sigtünir erwähnt
werden. Mll ist in R 4 m der Weise umgestaltet, däsö an
Stelle der in Uppsalir zechenden Hausmannschäft' des Sch^eden-
königs die Mannen von Hiälmars' Vater getreten sind. Mit an-
deren Worten : In der Fassung von R Ist dei* Schwedenkönig
ausgeschaltet'und dafür Hiälmars Väter eingeführt. Daraln, dass
die Gedanken des sterbenden Hialmarr am Hb'fe des Schweden-
königs weilen, erinnert nur nöch'Agnafif in R5,3 und TJppsalh^*
in 6,8. Die Aufnahme von Hiälmärfe Vater, der in det* Sage'
keine Rolle spielt; ist off6rfb'ar spät; das Verhältnis Hi&htiars zu
deih Schwedenköriig, wie es sich in M 8. lö. 11 (und audii'7) •
spiegelt, war dagegen dem? Ijiecte*' von Anfang an eigen; denn es
entspricht d6r älteisten Datirtedlun^ der Hiälmarssage in Herv. Bf'
(stoben S. XXXVII) und Steht paraUel dem deis Biarki zu Hrömy
v^. Biark. 195f. und die- Prosa der Ördlfss. unteln S; 27. Die
H]il]iiftraiSteitMli6*.v XLI .
AfliürdiitK^ deir>>*flbrigi bleibenden Strophen »in 'R zeigt teinen
anAMi Geiankengang' als die 'Fassung Mies jLiOdes in M^ s. ^
FJ6fis9t)ifi' a. a. O/) AnstOsflig ist darin'^itf'SteHung.vQnR 7: Die
Zeilen 1-4, Hiälmars Abschied von den Frauen def « In^biqrg^ *
stehen wenig passend nach der letzten Botschaft an die Geliebte,
während die Strophe als die vierte der langem Fassung ihren
richtigen alten Platz bewahrt hat.
An den einzehiön Stellen hat die Fassung der Qrv. gleich-
falls meist das ÜFsprüngliche erhalten; die Lesart von R ver-
dient den Vorzug nur in, M 7,3,4; 7,6; 12,3^;maji vgl. Boer^
S.. XLIV.
HialmsHTS Sterbelied gehört wie Vik. und Hrök. zu Mu '
Rückblicksgedichten, und zwar schaut, der Held hier wie in .den
folgenden Sterbeüedera ( VIH. : IX) in der Stunde des Todes auf
seine. Vergangenheit ' zurück. Durch die Strophe Sötis am Aur
fang stellt es sich zu der HelreiÖ und GuÖrünarhvqt und. dem,.
Sterbeliede des StarkaÖr (oben S. XXXI), in denen den Scheide-
worten des Helden eine Einleitung voraufgeschickt wird. Durch
den stark lyrischen Gehalt tritt »es zu den genannten Liedern
des Codex regius und zu Hildibrands Sterbelied und trennt sich
von den Sterbeliedem des StarkaÖr, Qrvar-Oddr, Ragnarr loÖbrök
(Kräkumäl), ÄsbiQni pniSi (Fiat. 1,528), in denen die Aufreihung
der Taten des Helden mehr oder weniger die Dichtung füllt.
Von dem poetischen Material des HiälmarsKedes begegnet
einiges auch in den Heldensagen älterer Zeit: das Leben am
Hofe des Königs, der hervorragende Held, der von seinem
Herrscher mit Länderbesitz und der Hand der Tochter belohnt
wird; diese Züge finden i sich -in den Biark. wieder. Der schöne
Gesang der Frauen in- Stri 4 — man muss doch an eine Art
geselliger Unterhaltung denken — und der Abschied von der
Geliebten auf der Landzunge, tragen dagegen moderneres Gepräge
und muten schon wie ein Klang aus der Balladendichtung an.
Modem klingt auch die n»hrfiEiehe Gegenüberstellung des Einst
und Jetzt, die übrigens geschidct • zur -Erweckung der schwer-
mütigen Stimmung benutzt ' wird. ' — Die metrische Form des
Liedes ist ein regelmässiges FornyrÖislag ; mehrmals kommt
schwere Füllung der ersten Senkung, einmal (11,7) schwerer
Auftakt vor, eine Zeile (3,5) hat zu leichte Wortfüllung.
XLH HWlmara Sterbelied.
Das Gedicht scheint dem Verf. von Hildibrands Sterbelied
und dem der Pri8{)iöfsstrophen bekannt gewesen zu sein; man
wird es demnach spätestens gegen Ausgang des 12. Jhs. an-
setzen dürfen.
Vlll. HILDIBRANDS STERBELIED.
Aus der Asmimdarsaga Kappabana.
Überliefert in Holm. 7 4® membr. (= S), Auf. 14. Jh.
Abdruck bei Möbius Analecta Norroena^ S. 269 f. Ausg. von
Detter Zwei Fomaldarsögur S. 98 f. Die hsl. Lesart in<Bki in
6,7 bestätigt Cederschiöld Gott. Gel. Anz. 1892 S. 722.
Bei Saxo entsprechen die Verse des Hildegerus S. 356 fif.,
die an genau correspondierender Stelle in eine sonst erheblich
abweichende Prosaerzählung eingefügt sind:
Collibet altemis devolvi fatibns horam,
Et, ferro paosante, solo subsidere paolum,
Altemare moram dictis animosque fovere.
Restat proposito tempus; nam fata duorum
5 Fors diversa tenet; alium discrimine certo
Sors ferialis agit, aliiun potioribus annis
Pompa decusque manent et agendi temporis nsus.
Sic sibi dividuum partes discriminat omen.
Danica te tellus, me Sveticus edidit orbis.
10 Drot tibi matemum quondam distenderat über;
Hac genitrice tibi pariter collacteas exto.
En pia progenies trucibus concurrere telis
Ausa perit; sudo prognati sanguine fratres
Ulata sibi caede ruunt, dum cnlmen aventes
15 Tempore deficiunt, sceptrique cupidine nacti
Exitiale malum socio Styga fanere visent.
Ad Caput affixus clypeus iuihi Sveticus astat,
Quem specular vemans varii caelaminis omat,
Et miris laqueata modis tabulata coronant.
20 Illic confectos proceres pugilesque subactos,
Bella quoque et nostrae facinus spectabile dextrae
Multicolor pictura notat; medioxima nati
mita conspicuo species caelamine coustat,
Oui manus haec cursum metae vitalis ademit.
25 ünicus hie nobis haeres erat, una patemi
Oura animi, superoque datus solamine matri.
Hildibrands Sterbelied. ^SLUI
Sors mala, quae laetis infaustos aggerit aimos,
Et risum moerore premit sortemque molestat.
Lugabre enim ac miseram est dejectam ducere vitam
30 Et tristes spirare dies omenque dolore.
Sed quaecunque ligat Parcarum praescius ordo,
Quaecunque arcanum superae rationis adumbrat,
Seu quae fatomin serie praevisa tenentur,
Nolla caducanim rerum conversio tollet.
Der mehrfach beschädigte und lückenhafte isl. Text wider-
spricht der Sagaprosa in diesen Punkten: 1) die Mutter heisst
Drött 1,5, in der Prosa Hildr; 2) die Schwerter rühren von
dautSir dvergar her 2,5.6, die Prosa c.l nennt menschliche Schmiede
mit wunderbaren Kräften; 3) auf dem Schilde ist Hüdibrands
Sohn abgebildet, den der Vater erschlagen hat, 4,1-8, die Prosa
lässt die Sohnestötung erst auf dem eiligen Zuge zum letzten
Zweikampf erfolgen, S. 98,18-20, und diese zwei Zeilen sind ein
ganz loser Zusatz, der der Str. \ oberflächlich Rechnung zu tragen
sucht (so schon Uhland Schriften 6,122): die Saga weiss im
übrigen nichts von einem Sohne Hildibrands.
In dem ersten dieser Punkte haben die Verse das Ur-
sprünglichere, da auch Saxo den Namen Drota nennt. Zwerge
als die Urheber der verwunschenen Schwerter sind wahrscheinlich
(dauSir ist rätselhaft). Boer Beitr. 22,355 ff. vermutet, dass
der verworrene Bericht der Prosa c.l durch Schreiberversehen
aus einer älteren Form entstand, die nur 6in Zauberschwert
kannte; Str. 2 wäre dann junge Zudichtung auf Grund der ver-
derbten Abschrift. Dies ist bedenklich, weil doch eben die
daudir dvergar zu c.l nicht stimmen, besonders aber weil auch
Saxo zwei Schwerter nennt, Lyusingus und Hwittingus, denen
man doch eher den gleichmässig zauberischen Ursprung zuschreiben
wird. Der dritte, wichtigste Widerspruch findet sich auch bei
Saxo: die Hexameter 22-26 sind das Gegenstück zu Str. 4, die
Prosa schweigt von dem Sohne des Helden.
So giebt dieser dritte Fall ein deutliches Beispiel dafür, dass
schon in mündlicher Tradition in eine Prosaerzählung Verse wider-
sprechenden Inhalts eingelegt waren und Jahrzehnte hindurch
ihre Stelle behaupteten. Ein bemerkenswertes Zeugnis für die
verbale Festigung des vorlitterarischen Sagavortrags im allgemeinen.
Ob sich die ganze Strophenreihe und die Prosa von Anfang
A
^^Mi^l < HiWibraiids StwbeUod..
an auf zwei verschiedenen Fassungen der Sage aufbauten, sodass
also das Sterbelied einmal aus der einen, uns verlorenen Saga-
redaktion in eine andere, abweichende hinüber getragen wurde;
oder ob der Vorgänger unserer beiden Prosatexte (Saga und Saxo)
einst zu den Versen stimmte und später das Motiv der Sohnes-
tötung verlor ; oder ob endlieh die widersprechenden Verse (Str. 4,
Saxo 22-26) von anderer Seite her eindrangen, das hat bisher
keiw , befriedigende Antwort gefunden. Jedenfalls zeigt Saxo,
dass.Str. 4 nicht schriftliche Interpolation ist.
Von den isl. Versen haben Str. 2. 5. 6 und wohl auch 1,1-4
b^ Saxo keine Entsprechung;^) umgekehrt fehlt den lateinischen
Versen 1-8. 12-16. 27-34 das isl. Gegenstück. Man darf vielleicht,
eine Reihe von 9 Strophen erschliessen : 1. Saxo 1-8; 2. Visa 1
-= Saxo 9-11; 3. Saxo 12-16; 4. Visa 2; 5. Visa 8 =? Saxo
17-22; 6. Visa 4 = Saxo 22-26; 7. Saxo 27-34; 8. Visa 5;
9. Visa 6. Sehr ähnlich rekonstruiert Olrik in seiner dänischen .
Bearbeitung, Danske Oldkvad S. 30 ff. Es ist möglich, dass die
ursprüngliche Dichtung noch ein paar Strophen mehr besass.
Die Strophen 'Asmundr auf der Hochzeit' (unten Nr. XVI)
fallen nicht in dieselbe dichterische Einheit. Die Hildibrands-
visur grenzen sich als monologisches Sterbelied ab, dem . des
Hiälmarr (Nr. VH) am nächsten verwandt, und ihm vielleicht
nachgeahmt,^) an erzählendem, autobiographischem Stoff ärmer
als Hialm., noch mehr ins Lyrische ausgebildet; wie dorty die.
Stimmung der wehmütigen, sanften Klage. Mit der kraftvollen,
Erhabenheit des deutschen Doppelgängers hat Hildibrandr nicht
viel mehr als das Adjectiv svds gemein {enn svdsi sonr—suäsat
chind). Ohne eüie umgehende Saga war auch diese Strophen-
reihe nicht wohl lebensfähig. Da diese Kunstform, Prosa mit-
monologischer Verseinlage,., nach Island weist, ist die Herkunft
der Erzählung bei Saxo entschieden.
*) 1,1-4 könnte zur Not in Z. 12 — 16 wiederkehren. In diesen lat.
Versen ist nicht eine frühere Sagenform mit dem Tode beider Brüder zu
erblicken (Boer), auch nicht die Täuschung des Hildegerus, dass sein Bruder
tödlich verwundeti sei (Paul Herrmann), sondern Saxo ergeht sich hier in all- .
gemeineren Betrachtungen über die veijderblichen Folgen der Bruderfehde;,
'sceptri cupidine' passt ja auch gar nicht auf Hildegerus und Haldanus. Doch
mag eine z. T. sentenzenhaft gefärbte Strophe zu Grunde liegen.
«) Hüd. 6,5-8 c/» Hiälm. 7,5-8. 5,1.2 ^ Sig. sk. 65,1.2.
XLV
? IX. QRVAR-ODDS STERBlEEIED.
Aus de^ Qrvar^ÖddsItagfa.
QrVaa*-Odds ' Sterbelied ist tibeWidfert in der eiilfcigeil Hs. der
altem kurzem Qrv. —'Holm. 7 4^ nüeifabr. (=iS), Anf. 14. Jh. —
' tmd in den Hss. der jtitigera längferh Qrv., die zu Nr; vn auf-
'•"gefcilirt wurden; s.'die Ausgaben ebenda.
' Die Qrv. entliält eine Reihe von Strophen, in deneä der
''fleld seine Thaten aufzlfeilt:
Qr. 1.2 : Bekämpfung der Riefeen im Berge; Vgl. S c.12.13.
'Qr. 3.4 : Erwerbung dei' skyrtti in Wand;' vgl. S c.21-24.
Qr. 5" 6 : Kampf mit Qgmuhdr; vgl. S 6.26.27.
' Qr. 7.8 : Sämseykampf ; vgl. S c.28-31.
Qr. 9 .Kampf mit Saeiihdr; vgl. S c. 32.
Qr. '10.11 : Fahrt nach Akvitanaland lind SchifiFbruch; vgl. S ü.33.
"Qr. l^rOddr in 'Ungarn; vgl. S c. 34.35.
• Qi^. 13.14 : Im Dienst des Hdnnenkönigs HerrauSr; Kampf ge^en
Biälki: Vgl. S c.3f6-44.
Qr. 15.16 .-Abschied Vom Leben in Hrafhista; vgl. S c.45.46.
' Davon sind freilich Str. 5.6.9 in den Männervergleich -ein-
' 'gefügt; aber da Urnen jede oder doch die dort übliche Anrede mangelt
' und da sie 'den klaren Aufbau von Mann, ifetören, können sie
diesem Gedichte hicht Ton Anfang ah zugehört haben, vgl. Boer
■ Ark. -gjmf.; Br.* S. 82f. Die Stra, 7.8 stehen zwar in Qrv.
und Herv. mitten unter den Bihichstücken eines Samseyliedes,
BÖndera sich aber von ihnen ab durch die eigenartige Eingangs-
'' Zeile; vgl. Heinzel Anz. 16,127. 'Hiei^her stellte Boer Ark.
8,136ff., Br.*XÜ, 97-100 noch Mann. 18-22; aber diese Strophen,
in denen zwei von Odds Gefährten und die Völker genannt
werden, welche er 'aufgesucht hat, passen gär nicht zu den oben
aufgeführten, in denen Oddr seine Kämpfe an einander reiht.
In C.46 deir' Qrv. S (Br.^ S 1-95) wü-d erzählt, dass der
sterbende Oddr ein Gedicht '^macht habe über 'seinö Taten
und sein Leben,' und eis werden 1^« Strc^hen davon mitgeteilt:
Str. 15.16 unserer Aufgabe: Sie bilden den Abschluss eines
'Sterbeliedes, das' die Fahrten Odds (15,6) zum Inhalt hat j und
es ist kein Zweifel, dass Qr. 1-14 StücWe desselben Liede^ sind.
"Auf die Situation wird darin freilich nur einmal angespielt in
Str. 10,8. Vgl. Heinzel Anz. 16,127, Boer Ark. 8,135.
k
^^^^ Qrvar-Odds Sterbelied.
In wieweit das Sterbelied Qrvar-Odds vollständig vorliegt,
bleibt ungewiss. Einleitende Strophen brauchten nicht zu fehlen,
. denn die in der Anlage verwandten Kjäkumäl beginnen auch
gleich mit der Aufzählung von Ragnars Taten. Die Fahrten
Odds sind nach Str. 15 das Thema des Liedes, und in den er-
haltenen Strophen werden sämtliche Fahrten und Taten des
Helden bis auf. wenige Vikingkämpfe, die der Yerf.. von Qr.
vielleicht nicht kannte, hergezählt. Ob die Abenteuer bei FJnuen
und Biarmen Qrv. S c.6-10 in verlorenen Strophen vor Qr. 1
berührt waren? Da sie sich auf derselben Reise ereignen wie
die bei den Riesen, könnte der Verf. des Liedes die ganze Fahrt
durch Str. 1.2 erledigt haben. — Str. 1-4 handeln von Fahimen
im Norden und Westen: Im Riesenlande bekommt der Held von
den Riesen iija Berge d^n Namen Qrvar-Oddr (d. i. Pfeilspitze;
die Riesen sehen ihn nicht, sondern empfinden nur den ver-
wundenden Pfeil); in Irland gewinnt er die $kyrta, die ihn un-
verwundbar macht. In Str. 5-9 ist von Vikingfahrten im Süden
der nordischen Meere die Rede, von dem unentschiedenen Kampf
jUiit Qgmundr Eyl)iöfsbani an der Mündung der Gautelfr, von
. dem , Kampfe n^it den Berserkern auf Sämsey und dem put
Saeiuid in Gautland. In Str. 10-14 wird bßrichtet von Odds
.Südlandsfahrt: der Held kommt nach Aquitanien, weiter süd-
/V^ärtß segelnd erleidet er Schiffbruch — wohl an der italienischen
^üste Ark. 8^l32f. — -, .allpin gerettet wandert, er nach Un§;^
und von da nach Hünaland, wo er dui^ch die Besiegung des ^Efiälki
die Hand der Königstochter Silkisif erwirbt. Str. 15.16 enthielten
,.(J^n AbschJLuss von Odds Fahrten, . iclen Abschiedsgruss ap Gattin
,, und Söhne. , . , ,
Die einzelnen Taten Odds ;werden in dea §trophep .nicht
ausführlich erzählt, ^ber nach. Verlauf und Ausgang, felarapge-
deutet; der Ausgang fehlt nur bei dem Samseykampf ßtr, 7.8;
die andeutenden Angaben bleibep ,für sich unverständlich bei
i idem iBesuch in Irland. Meist ist die EinzeLfahrt ip je , ?^wei
Strophen behanflelt, nur; , der . Kampf mit Saeundr. ipid der Aufent^
, Jialt in Ungarn jbi je einer Strophe ; . Y erlust emer zweite^ Strpphe
ist in beiden Fällen nicht anzunehmen. , , ,
Qrvar-Odds SterbeUed unterscheidet sich von den stark
lyrischen Sterbeliedem des Hialmarr und Hildibrandr dprch
Qrvar-Odds Sterbelied. XLVn
seinen katalogischen Charakter. Möglicherweise ist es, wie
Grundvig TJdsigt S. 89 und Boer Ark. 8,123 vermuten, dem
aufzählenden Teil von StarkaÖs Sterbelied nachgebildet; am
nächsten steht es in der Stoffbehandlung den Kräkumäl. Die
Strophenform ist ein sehr regelmässiges FomyrSislag; nur 10,2
wird wegen des ausländischen Namens die Grenze der Viersilbig-
keit überschritten.
Wenn die Einzelstrophen von Qr. teils den einzelnen Taten
Odds in der Saga als Belege beigefügt, teils in den Mann, inter-
poliert wurden, so muss das Lied älter sein als die auf uns ge-
kommene Qrvar-Oddssaga. Als das vermutlich älteste Denkmal
der Qrvar-Oddsdichtung dürfen wir es wohl ins 12. Jh. setzen,
da bereits Saxo die Hiälmarssage in der Form der Qrv. kennt
(s. 0. S. XXXVm f.). Älter als das 12. Jh. kann es nicht sein, da
Odds südliche Reisen nach Aquitanien, dem Mittelmeer, Ungarn
die Südlandsfahrt des SigurtJr lörsalafari 1108-1111 voraussetzen;
vgl. Hkr. 3,269-284, wo allerdings ein Aufenthalt des SigurSr
in Aquitanien nicht erwähnt wii'd. Als eine selbständige Dichtung
kann man sich Qr. nicht denken; es ist wohl verfasst von einem
Erzähler der Qrv., der am Schlüsse seiner Geschichte den Haupte
Inhalt noch einmal rekapitulieren wollte.
Von den Strophen des Sterbeliedes sind in der Qrv. (S) den entsprechenden
Vorgängen beigefügt 1-4.[7.8.]10-16 ; in den Mann, sind eingeschoben 5.6.9.
In der Jüngern Qrv. (MABe) fehlen die Strophen 10-14 an der SteUe, wo sie
in S stehen; dafür ist aber dort, wo in S Str. 15.16 sich finden, eine ißvikvitJa
Odds eingesetzt, in der Qr. 1-4.10-16 enthalten sind. Freilich ist dies Q-edicht
in M ausgelassen, doch stand es unzweifelhaft in der Vorlage von M.
Diese Tatsachen lassen sich nur so erklären: Der Bearbeiter der jungem
Qrv. bemerkte, dass in den Strophen der Qrv. Stücke eines altem Liedes von
Qrvar-Odds Taten erhalten seien, und er woUte es an jener SteUe, wo ein
solches Lied in der Saga erwähnt war, wiederherstellen. Die Strophen 7.8,
die mit den Sämseystrophen gemischt, und 5.6.9, die in den Mann, interpoliert
sind, erkannte er nicht als Teile des altem Liedes, er dichtete also an ihrer
SteUe neue, -^vikviÖa 44.47-49.50.51, wobei er nur 51,1-4 aus Qr. 9 ent-
lehnte. Die übrigen nahm er als Str. 21. 22. 38. 41. 53. 52. 64. 68-71 in
seine Neudichtung auf. In dem Text der Saga liess er Qr. 10—14 weg, die
durch Sätze wie ^r um kvaZ kann ßessa visu nur leicht eingefügt waren,
behielt aber Qr. 1 — 4 bei, da sie fester mit der Prosa verknüpft sind.
Da nun die -^vikviÖa in der Hs. M übergangen ist, so haben wir sie
nicht mehr in der Gestalt, die ihr der Bearbeiter der jungem Qrv. gab. In
den Hss. ABe ist sie vermehrt um eine Reihe von Strophen, die den späten
' "XLVin Qrvw.Odds« et«rb«Ued.
' Sagenzusätzen jener jnngetl Hss. ent^roohen; man; ygl.i<lte (Strn. 58-62 juid
66 und dazu Br.-^S. XVf. .Die uns eiihaltene iEvikviQa ab ^ Ganzes ist dem-
nach sehr jung, vielleicht erst aus dem 15. Jh. vrie die Hss., in denen sie
' sich findet. Sie enthält in 71 FornyrMslagstrophen nicht nur die Fahrten
"und Tsten Odds in andeutender Form, sondern eine breite Auf Zählung' dler
^ Erlebnisse des Helden« auf Grund der ausführlichsten Sagafassnng.
*;
X. DAS VALKYRJENLIED.
Aus der Niälsaaga.
Überliefert in den Membranen AM. 132 foL, MtjÖniVaUÄbök
(*A), um 1350; AM. 466 4^ Oddabök (=»E), 15. Jh.; AM
468 4^ Reykiabök (-F), um 1300; Gl. kgl. Saml. 2870 4®(-I),
der hier in Betracht kommende Teil im 17. Jh. geschrieben.
Ausgabe von KGMasoU' in Njäla I, Kbh.- 1875, c. 157,103 fif.
S. 899-901; Njala ü, Kbb. 1889, S. 579-95.
Die vier Texte ordnen sich in die zwei Gruppen AI— *EF.
Die Lesart von AI «teht der von EF lOmal g^enüber, wobei
das Richtige gleichoft auf der einen wie der andern Seite ist.
'Einmal haben lEF gegen A eine gemeinsame Auslassung (1,3).
Im übrigen wird die geü. Gruppierung nur durchbrochen in 10,3:
hier treffen E und I in dem Fehler ßiö ff zusammen; ausserdem hat I
in 6,8 das mit A gemeinsame vt^s am Rande zu vals =■. EF be-
richtigt. lOmal hat I allein gegen AEF geändert, 3mal F gegen
AIE (2,8; 5,8; 6,6), 2mal E gegen AIF (1,9; 2,6), 2mal A gegen
lEF (5,5 sä; 11,2). Wo drei- oder vierfache Lesart vorliegt,
hat A entweder allein (1,1; 1,10 6ana; 3,3 Sangridr) .oder mit
einer andern Hs. zusammen (1,10 Randv£s\ 2,7; 3,3 Svipul\
10,7 fiold) das Richtige^ ausgenommen 9,7.8; 10,1. Alle Hss.
scheinen das Richtige verloren zu haben in 1,8; 2,8; 4,3; 5,5;
10,3; dazu die Lücke in Str. 11. Bedenklich sind femer 9,7.8
(vgl. Glossar s. v. springa); 11,2.
Die Nialssaga stellt das Lied hin als Weissagung oder gleich-
zeitige Spiegelung der geschichtlichen Schlacht, die am Charfreitag
1014 bei Clontarf vor Dublin zwischen dem irischen König
Briänn und den nordischen Vikingfürsten, König Sigtryggr von
Dublin und J arl SigurtJr von den Orkaden, geschlagen wurde. Briänn
selbst fiel, aber sein Heer behielt den Sieg; von den • Gegnern
Das Valkyijenlied. XLIX
fand Jarl SigrurÖr den Tod^). Das Gedicht enthält nur einen
geschichtlichen Eigennamen: 8,1 Irar, Unter dem ungr konungr
4,3; 10,2, dem siklingr, gramr 5,3.8 muss Sigtryggr verstanden
sein; ihm haben die Valkyrjen schon früher, kämpf schaffend und
schirmend, gedient 4,3.4*); 5,8, ihn gedenken sie auch jetzt
schützend zu begleiten 5,4; 6,5.6, ihm stimmen sie ihre sigrltöS
an 10,1-3, seine Krieger sind ihre Treunde' 4,7. Auf den Jarl
SigurÖr geht 7,7.8, vgl. Niäla c. 157,57: ßä var ok Sigurdr
iarl skotinn spiöti i gegnum. Aber mit 7,5.6 muss die selbe
Person gemeint sein. Den Tod Brians stellt erst 8,1-4 dem
Verluste der Nordländer gegenüber: *auch die Iren werden
Kummer erleben . .' Schwierigkeit machen die Verse 7,1-4:
sie müssen, scheint es, auf die Nordländer gehen, und zwar eher
auf die Orkadenbewohner als auf die Beherrscher der irischen
Hafenstädte; sie widersprechen aber dem Erfolge der Schlacht,
die auch in der Niäla als Niederlage der Vikinge dargestellt
wird. Dass der Dichter hier die Valkyrjen etwas weissagen
liesse, was ihm selbst und seinen Hörern als Trugbild bekannt
war, wäre befremdlich.^ Bugge meint, das Lied sei kurz nach
der Schlacht gedichtet worden, als man noch, im Hinblick auf
Brians Tod, grosse Eroberungen in Irland erhoffen konnte.*) Aber
sollte die blutige Niederlage samt Sigur?5s Fall nicht gerade zu
Anfang die Zuversicht am meisten niedergedrückt haben? Wenn
man dem Dichter die Anschauung zutrauen dürfte, dass die Iren
bis 1014 im eigenen Lande, den nordischen Fremdlingen gegen-
über, die Verstossenen und Zurückgedrängten waren, dann möchte
man 7,1-4 auf die Iren beziehn. Der Gedankengang in 6,5 — 8,4
wäre dann: 'retten wir dem Sigtryggr das Leben! Seine Gegner
werden den Sieg gewinnen. Auch sein Verbündeter wird fallen.
*) Über den geschichtlichen Verlauf bei der Clontarfschlacht vgl. Steen-
strap Normanneme 3,154-72; Zimmer Zs. f. d. A. 35,66 f.; L. J. Vogt Dublin
som norsk By, Ohri. 1896, S. 133 ff.
*) 8vä sem ungr konungr dtti fyrri Vie der junge König es (das
Gewebe = die Schlacht) schon früher besass', also: 'l)ereiten wir ihm wiederum,
wie schon früher, ein Kampfgeschick'.
•) Etwas anderes ist es, wenn die Frauen 10,1-3 'Siegweisen' für den
Schützling singen: damit lässt sie der Dichter nur einen Wunsch, nicht eine
irreführende Prophezeiung aussprechen.
*) (Norsk) Historisk Tidsskrift 1901 H.2 S. 75 f.
^ Das Valkyrjenlied.
Aber auch die Feinde trifft ein schwerer Schlag* Meint 7,1-4 die
Nordländer, dann enthält 7,5 ff. einen anausgesprochenen Gegen-
satz: 'sie werden über die Lande schalten — aber ihr mächtiger
Häuptling fällt zum Opfer . . /
Wie dem immer sei, der Veimutung, dass unser Lied zu
Unrecht auf die ClontarfscMacht bezogen wurde, ^) fehlt es an
genügendem Grunde.
Die Annahme, dass das Gedicht unter dem frischen Eindruck
der Schlacht, sei es in Britannien, sei es auf Island, entstanden
sei (Bugge, PJönsson), ist zum mindesten nicht notwendig. Wo
eine rege Überlieferung von dem grossen Ereignis in SagafcMin
bestand, wie dies für die Isländer ja feststeht, da konnte gewiss
auch ein Späterer die Inspiration zu der Dichtung schöpfen.^
Man erzählte sich, dass übernatürliche Kundgebungen das Ge-
schehnis begleiteten (Nj. c. 157, 194-219); eine dieser Visionen
griff der Dichter auf.
Die Situation des Liedes wird in der Saga so gezeichnet.
Am Morgen der Schlacht sieht DqmitJr, ein Mann auf Katanes
(Caithness in Nordschottland), zwölf Gestalten zu einer dyngia
(halbunterirdischen Webekammer) reiten und drin verschwinden.
Er geht hinzu und schaut durch ein Guckloch hinein, da sieht
er Frauen an dem Webegeschäft, wie Str. 2 es beschreibt; sie
singen das Lied. Nach Mitteilung der Strophen heisst es: Die
Weiber reissen das Gewebe auseinander, jede behält was sie in
Händen hat; während DqrrutJr heimgeht, besteigen sie ihre Pferde
und reiten sechs nach Süden, sechs nach Norden.") Wie weit
dem Dichter selbst dieser Rahmen vorschwebte, ist aus den
Strophen nicht zu ersehn. 10,5.6 ist unbestimmt gehalten.
9,1-4 fordert nicht notwendig den Schauplatz im Freien (vgl.
auch üt 11,2). In der Hauptsache trifft die Umrahmung jeden-
falls das Richtige : der Gesang begleitet das wirkliche, nicht alle-
gorische Weben der Valkyrjen, und dieses findet unmittelbar
^) Rosenberg Nordboemes Aandsliv 1,376. Steenstrup 1. c. 8,170.
^) Auf den Orkaden gab es im 18. Jh. eine norw. Ballade von sehr
ähnlichem Inhalt wie das Valk. (Bugge aaO. S. 74 f.). Aber das Hesse sich
mit isl. Heimat der Dichtung vereinigen.
^ Die Saga fügt bei: dieselbe Erscheinung hatte Biandr Gneistiaon aaf
den FsBröer.
Das Valkyrjenfied. ^^
Tör der SeMaeiit, aber fern vom Schlaehtfelde statt Möglich wäre-
daes skii der Dichter das ganze Bild als Traum dachte (wie Stwrl.
1,2S0): an der dichterieöhen Conception würde dies wdits andern.
T>et Name DQrruÖr aber scheint eine nicht recht begreifliehe Folge-
rttfig ans dem t^e/r darraSar der Str(^hen; leichter verständlich
wäre er als Folgerung aus dem Gedichtnamen Darradar H6tS, den
die Hss. nicht darbieten (darratSar liöd^geirliöS 10,7).
Obwohl eine Begebenheit aus geschichtlicher Zeit, nicht aus
der fom qM zu Grunde liegt, hat das Lied nicht das Gepräge
der politisdien oder Gelegenheitsdichtung. Sein Inhalt ist ver-
aHgeraeinert und idealisiert, sein Hauptmotiv gehört der mythisdien
Pfiantasiewelt an. Auch nach Stil und Versbau darf man es
zu der eddischen Familie rechnen.
Es ist ein reines Redegedicht, von einem Chore fingierter
Gestalten gesprochen; ohne Wechsel der Redenden: KGislasons
Frage (Nj. 2,588), ob Str. 1-3. 7.8 einer einzelnen Valkyrje zu-
fielen, ist sicher zu verneinen. Die Sprecherinnen geben sich
faraner als geschlossene Masse, die zufällig genannten Namen
(3,1-3; 5,7) vertreten die Gesamtheit. Das ek 7,5 gilt für jede
der Sprechenden. Es besteht einige Ähnlichkeit zwischen dem
Webelied und dem Mühlenlied (Grottasqngr). Aber unsere
Talkyrjen sind neben Fenia und Menia fast unpersönliche Wesen,
sie wollen nicht den eigenen Erlebnissen episches Relief geben.
Sie erzählen keine Geschichte, ihre Worte richten sich ganz auf
Gegenwart und nächste Zukunft: in Futurum, Praesens und
Adhortativus äussern sich das Künden des Bevorstehenden, das
vorwegnehmende Schauen und der ermunternde Zuruf und bringen
eine wogende, aufgeregte Visionsstimmung hervor, in die das
Naturbild 9,3.4 prachtvoll einfliesst. Es ist ein Visionsgedicht,
von den verschiedenen eddischen spar dadurch getrennt, dass die
Prophetie keine epische Folge von Ereignissen enthält, nui' eine
allgemeine Schlaehtsituation, woraus sich einzelne Punkte unbe-
stimmt hervorheben. Darin grenzt das Lied an die Gattung der
Traumstrophen an, und es mag wohl aus dieser Gattung hervor-
gewachsen sein. Von einer Tabel' ist so gut wie nichts vor-
handen, es steht reiner Lyrik ganz nahe, hat auch so ausgeprägt
sangbare Art wie keine zweite eddische Dichtung. Weü aber
die Sängerinnen Partei ergreifen und sidi kampfdurstig anfeuern.
I^It Das Valkyijenlied.
mit den Freunden in die Heerhaufen zu dringen, sind ihre Verse
nicht nur ein Traum- und Visionslied, sie sind zugleich ein
Schlachtgesang. Das lyrische Motiv 'auf zur Schlacht!' hat sich
verbunden mit dem phantastischen Motiv 'die Schlacht ein Gre-
webe der Valkyrjen.' Die Kenning vefr darraSar 'tela iaculi'
ist buchstäblich genommen^) und in der kühnen Weise zum Bilde
ausgeführt worden, dass das Weben der Kiiegsgöttinnen den
Gang der entfernten Schlacht bestimmt: ein eigentümliches
Spielen zwischen Sjrmbol und mystischer Wirklichkeit, wie es
sich nur in dieser halbklaren, traumähnlichen Darstellung durch-
führen liess. Das markante vindum, vindum zu Anfang von
Str. 4. 5. 6 erinnert zwar an die vielen lyrischen Wiederholungen
in den Traum- und Gespensterstrophen^, legt aber zugleich die
Frage nahe, ob wir hier nicht eine Entlehnung aus wirklichen
Webeliedchen vor uns haben, so wie Grott. 3,3.4 ein Motiv aus
der Mahlkammer sein könnte.
Von Stilmitteln bemerke man noch: Kenningar 1,3; 3,7;
eine sehr entlegene Umschreibung 1,8/10. Die Satzfügung nicht
immer ganz einfach, sehr verschränkt 1,8-10. Zweimal verbindet
sich Endreim mit Parallelsätzen: 3,5.6; 8,5.6 (Asson.). Die Vers-
technik ist gewandt, nur 6,5.6 sind befremdlich dünn. Unkon-
trahierte Formen metrisch gefordert nur 2,3 (vgl. 2,9; 5,5; 9,7).
Das Valk. ist jedenfalls älter als die Merlinüsspä (um 1200),
denn für deren Phraseologie war es neben der Vsp. die Haupt-
quelle (Cpb. 2,372 ff.); doch kann es leicht noch ins 11. Jh.
zurückgehen. Viele Anklänge zeigen die schon erwähnten Traum-
und Geisterstimmen, ganz besonders die in der Sturl. 1,220
(zum J. 1209):
|>at dreymtJi mann i SkagafirtJi, at bann j^öttisk koma 1 hüs eitt mikit;
Jar sätu inni konur tvaer blöÖgar ok reru äfram. H6num Jötti rigna blöÖi
i liörana. Qnnur konan kvaÖ:
Röum vit ok röum vit — Vit skulum rdÖask
rignir bl6Öi — i' RaptahlitJ;
ÖuÖr ok GQndul ! — Jar munum blötaÖar
fyr gumna falli. ok bQlvatJar.
*) J. Grimm Mythologie 1,353.
*) Einfache Wortwiederbolung findet sich nur noch in der Wiedergänger-
strophe Svarfd. c. 23: knyium, knyium, \ Karls um lilSar, was anscheinend
den Schlachtruf bei StiklastaÖir nachbildet (Ol. h. 1849 c. 92 in.): knTJium,
knyium, konungs UZar, har^la, harZla böanda menn!
Das Valkyrjeidied. ^HI
Trotz der jungem Entstehung möchte man hier eher ein mor-
phologisch ursprünglicheres Gebilde, nicht eine verkleinernde
Nachahmung des Valk. erblicken. Das 'rtgnir blödi* auch
Sturl. 1,370 Z. 6 v. u., ähnlich S. 371 Z. 13 v. o.; andere
Anklänge ebendort.
XL KLEINERE BRUCHSTÜCKE.
A. AUS DER VATERRACHE DER HALFDANSSÖHNE.
Die Strophen stehen in der Hrölfssaga kraka, die nur in
Papierhss. überliefert ist. Von diesen wurden folgende benützt,
alle AM. 17. Jh.: 9 fol. (=a), 10 fol. (-c), 11 fol. (=d), 12a fol.
(=e}, 283 4" (=g), 284 4® (==h), 285 4® (=i), 591c 4® (=f),
109a 8® (=k). Die geringfügigen Abweichungen lassen über die
relativ ursprüngliche Lesart keinen Zweifel. Über diese musste
ein paarmal hinausgegangen werden: 1,7 Seßls, vgl. die Vers-
form und Sevillus bei Amgrim (Aarbeger 1894 S. 113); 2,4
ytrt, die Brüder sitzen weit ''unten,' auf unansehnlichem Platze
(vgl. Östnord. Medeltidsordspräk 2,124), und erregen dennoch die
Aufmerksamkeit der Seherin, ttrir können sie in diesem Zu-
sammenhange nicht heissen ; 2,5 das J^eir er der Hss. ergab sich
aus der eingeschobenen Prosafrage, die Verse 2,1-8 bildeten im
Gedichte gewiss eine zusammenhängende Strophe; 5,1 Reginn,
dass Regn der meisten Hss. ein Wortspiel mit regn beabsichtige
(Detter Zs. f. d. A. 36,11), ist nicht wahrscheinlich; 5,3 snce/rir.
Im Hinblick auf Vtftll Hrök. 2,2 (oben S. XXXIV) ist für 2,5
J^eir i Vifilseyiu zu erwägen.
Die Langzeüe 4,1.2 würde durch die Umstellung eru Harns
qtul I ok Hrana augu metrisch geheilt, aber stilistisch empfiehlt
sich dieser Eingriff nicht. Durch schwere Füllung befremden
5,2.3, und auch inhaltlich geben sie Anstoss: sie durchbrechen
die irreführende Dunkelheit, die dieser Meldung Regins notwen-
dig eignet (s.u.). Für Z. 2 denkt man an die Änderung: ok
rekkar tveir ; dies bezöge sich dann doppelsinnig auf die Schmiede
und auf die Königssöhne.
l^IV Kleinere BruchBtücke.
Die Erzäblimg vod der Vaterraebe, der Trö5a I>ättz-' (Fa;^.
1,1-16), zeigt sich bis auf genüge Zataton aL» ein liedmäasiigr
ausgestalteter und abgerundeter Stoff. AiK^h im Ausdruck seheint
da und dort der gehobene Stil noeh nachzuwirken (S. 5 (Vfter; 6,6-10:
7,7f.; 14,10. 22-24; 15,25f.). Die Annahme Uegt am näebsteo,
dass unsere Strophen Überbleibsel jenes geschlossenen Gedichtes
sind, nicht Lausavism*, mit denen ein Sagamann den schon völlig
zu Prosa gewordenen Bericht ausgeschmückt hätte. Die Strophen
sind nach ihrer ganzen Art eines alten Heldenliedes nicht un-
würdig, von dessen Reichtum an dramatischen Rollen und kühnen,
bedeutsamen Situationen noch die Prosa einen hohen Begiiff
giebi Üb^ Alter und Hränat dieses Liedes wird sich schwer
etwas vermuten lassen.^) Die einzigen Parallelquellen der Saga,
Saxo und Aragrim, führen uns nur bis ans Ende des 12. Jhs.
zurück. Daraus dass der Grottasgngr in der dunkeln Strophe
22 eine andere Sagenform bezeugt, ergiebt sich kein terminu« a
quo für unsere Diditung. Da diese den Bau des Ereignisliedes,
also die aliererbte Kuojstweise, zeigt, stände dänische Heimat
schwerlich etwas im Wege (die £'eür S. 9 wäreu leidit preis-
zugeben). Der Stoff ist zu mannigfaltig und beweglidi in der
Scenenfolge, zu gestreckt in der Zeitdauer, als dass man auf ein
reines Redegedicht raten könnte. Von den erhaltenen EddaUedem
hat keines im Scenarium nähere Verwandtschaft. Eb^ liesse sich
das in YqIs. e« 5-8 aufgelöste Sign;^lied verglichen; doch bildete
in diesem die Darstellung der Rache offenbar nur den zweiten
(grossem) Teil, während unser Gedieht, nach der Saga und Sax:o
zu schUessen, wie die HamSismal erst nach der Übeltat des
Gegenspielers einsetzte.
Wie beim Hunn., so wird auch hier das zusammenhängende
Lied schon früh seinem Nachfolger und Erben, der Saga mit
Strophen, das Feld geräumt haben. Saxos Fassung (S. 320-23>
weist in nichts auf poetische Vorlage hin; allerdings ist sie in
den meisten Teilen nur ein summarischer Auszug.
So stark Saxo verschoben und verstümmelt hat, in einem
Punkte hilft er uns zu einer bessern Einordnung der isl, Verse.
') Tveir eru inni, | trüik vel bädum in der angeUidien Bragistropbe
(B«gge Korr. Skr. S. 41) steDt sieh zu 2,1.2 dock wohl als variierende An-
spielnng, nicht nmgekehrt. Das Alter dieser LaitsaTiaa ift unbestimmbar.
Kleinere Brachstücke. ^^
Es betrifft Str. 5. Die Saga deatet nur . mittelbar und nach-
traglich an (15,14ff.), weshalb Reginn diese Meldung tut. Saxo
stellt das wichtige Motiv klar hin: Reginn hat gelobt, se regt
indicia delaturum. In der Saga ist der dunkle Doppelsinn der
Strophe wirkungslos; denn FröSi, aus seinem Schlafe schon er-
wacht, vernimmt die Worte gleichzeitig mit den Mannen und
durchschaut sie, sodass die Handlung genau so weiterläuft, wie
wenn Reginn in nackten Worten geredet hätte. Bei Saxo kommt
Reginn Nachts zum Königshof seque promissae rei indicem
venire tacüe assertt\ aber PrötJi schläft, man darf ihn
nicht wecken; erst am Morgen erfährt er von Regins
Ankunft und erkennt, Regnonem insidiarum nuntium attulisse.
Nun schliesst Saxo das Motiv mit dem verstellten Wahnsinn
an, das in diesem Zusammenhang innerlich unmöglich ist und
den sagenechten Zug von Regins verhüllter Warnung zu einem
blinden Motiv herabdrückt Aber das Vorhergehende, zusammen-
gehalten mit der Saga, führt uns auf diese Fassung: Reginn hat
seinem neuen Herrn schwören müssen, seine Schützlinge, wenn
er sie fände, nicht zu beraten (Saga S. 13) und ihre Anschläge
dem König zu melden (Saxo). An PrötSis Gelage erkennt er,
nach jahrelanger Trennung, die Knaben, folgt ihnen in üir
Waldversteck und giebt ihnen die verhüllte Anweisung zur
Rachetat (Saga S. 12 f.). Dann entledigt er sich seiner Melde-
pflicht: bei nächtlicher Weile tritt er vor die Königshalle (Saga,
Saxo) und spricht an der Tür die doppelsinnigen Worte (Str. 5).
Der König aber liegt im Schlafe (Saxo), und da den rausch-
beschwerten Mannen die Rede harmlos klingt (Saga 15,9-12),
wecken sie ihren Herrn nicht (Saxo), sodass die Brüder
Zeit haben, den Holzstoss herbeizuschleppen und in Brand zu
setzen. (Sefill mit seinem Gefolge gesellt sich wahrscheinlich
auf die Warnstrophe hin den Knaben zu, Saga 14,8-12 hätte
hinter 15,12 smtdi zu stehen.) Frühmorgens, wie der König
erwacht, erzählt er seinen schreckenden Traum (Saga), darauf
meldet man ihm Regins Worte (Saxo): er durchschaut sie als-
bald (Saga, Saxo) und will sich retten (Saga) ; aber die Ausgänge
sind verstellt, und der Saal beginnt zu lodern (dies und das
weitere nach der Sage).
^VI Kleinere Bruchstücke.
Der zweite Helmii^g dieser Wamstrophe ist in seinem Doppelsinn so
zu fassen:
Varr schmiedete einen Nagel, und Varr versah ihn mit einem Kopf; aber
Varr schmiedete für Varr einen Sicherheitsnagel: =
Ein Vorsichtiger (Hröarr) machte einen Anschlag, und ein Vorsichtiger
(Helgi) brachte ihn in Gang; aber ein Vorsichtiger (Reginn) traf für einen
Vorsichtigen (FröÖi) Vorsichtsmassregeln (d. h. er warnte ihn).
Das Vqrum in Z. 7 könnte auch auf Sefill gedeutet werden oder plu-
ralisch auf die Brüder; jedenfalls dat. comm. Die sehr abweichende Deutung
Detters Zs. 36,10 f. ist in einigen Punkten ebenso berechtigt, übersieht aber,
dass die (verhüllte) Nennung der Brüder, dem Eide Regins gemäss, den
Kern der Meldung bilden muss; und aus dem slä nagla ein Vernageln der
Tür (durch die ganz unbeteiligten Schmiede) herauszulesen, geht nicht an,
sprachlich und wegen hqflSaZi, wegen 15,11 f., wegen der Repliken 15,19 ff.
(die sicher schon dem Liede unentbehrlich waren und nicht durch die ge-
schlossenen Türen geschrieen werden können), endlich weil zur landesüblichen
Technik des Jyt'enna inni das Absperren der Türen durch Bewaffnete, nicht
das Zunageln gehört.
Auch Str. 4 hat die Saga in einen schiefen Zusammenhang
gebracht. Die Seherin liess sich bestechen zu Gunsten der Knaben,
und nur der Gewalt weichend setzt sie das Orakel fort, bis sie
sich mit einem Satze von dem Dreifuss' und damit von dem
seherischen Zwang befreit : nachdem dies getan ist, kann sie nicht
noch die Worte von Str. 4 aussprechen, die den Verrat an den
Knaben vollenden, indem sie die den Anwesenden bekannten 'Hamr'
und ''Hrani' unmittelbar als die Verdächtigen nennen. Diese Verse
müssen noch auf dem Sehersitz gesprochen werden; das stikla
ofan af setdhialltnum mag nach 4,4 die erzwungene Prophe-
zeiung wirkungsvoll abgebrochen haben.
Der Umstand, dass zweimal eine Strophe ungenau eingerückt
ist, begünstigt die Annahme, dass es sich nicht um Lausavisur
handelt, sondern um Splitter eines Liedes, denen die Erzähler erst
die Unterkunftsstelle im Prosacontext ausfindig machen mussten.
Von den übrigen |)settü' der Hrölfssaga enthalten noch zweie
einen liedmässig gestalteten Stoff: Hrölfs Ende (S. 95-109), sieh
oben Nr. III; ferner Hrölfs Uppsalafahrt (S. 76-95) die uns
in kürzeren, z. T. ursprünglicheren Fassungen vorliegt bei Saxo
S. 83-86, in der SnE. S. 108-10, bei Amgrim S. 116-18. Die
Hrölfss. hat hier den Liedinhalt viel mehr als im FrötJafittr
durch unheroische Fomaldarsagamotive erweitert. Auch der
Kleinere Bruchstücke. LVn
Helming auf S. 81 dürfte zu dem jüngeren Aufputz gehören;
seine im Stabreim ganz gestörte Form (A) Hesse sich durch blosse
Umstellungen so berichtigen (B):
A B
Dalr er i hnakka, Qr er i enni,
auga er ör hqf t$i, auga er ör hqftSi)
Qr er i enni, hqgg eru d hendi [tvau],
hqgg eru ä hendi tvau. er i hnakka dalr.
Aus dem Liede hat die Saga keine unversehrten Verse be-
wahrt. Doch ist kein Zweifel, dass die drei Aussprüche Hrölfs,
die in SnE. und Arngr. ähnlich wiederkehren, zu den Höhe-
punkten des Gedichtes gehörten. Sie lauten folgendermassen
(in der Hs. e fehlen sie):
/. Hrölfss.: Aukum nü eldana at AtSils borg!
borg ahik, kongi c, k : g, mqnnum f. at — borg : at bön AÖils
k. ok botJi d.
SnE,: Aukum enn elda at A?5ils hüsum!
enn elda: ver nü eldana U.
Arngr,: En, inquit, incendium vobiscum augebimus.
Als Gedichtlangzeile:
Aukum nü elda at A?5ils hüsum!
//. Hrölfss,: Ei fl;;^r sä eldinn, sem yflr hleypr.
eldinn: eld f. sem: er cf.
SnE.: YVfvdü sä eld, er yflr hleypr.
Fl^at ÜW. eld ÜWT, elda R leß.
Arngr.: Ei fl^r sä eld, sem yflr hleypr.
Die nächste Grundform: Fl;;^ra sä eld, | er yflr hleypr ist
in beiden Hälften metrisch abnorm; erwägbar:
Flyiat |)eir elda, er yflr hlaupa.
JII. Hrölfss,: Svinbeyg?5a ek nü |)ann sem Svianna er rikastr.
nü {)ann adfg, Jann nü hik, {)ann c. er: var f.
SnE,: Svmbeygt hefl ek nü |)ann er rikastr er me?5Svium.
SvinbeygÖa ek ü. rikastr: oeztr U. er meÖ: var af W.
Arngr.: Nü hefl ek svmbeygt hann, sem rikastr \ar meS
Svium.
Ursprünglich wohl:
SvinbeygÖak nü |)ann er Svia er rikstr.
LVni Kleinere Bruchstücke.
B. AUS DEM KAMPF AUF SÄMSEY. Überlieferang
und Ausgaben s. za Nr. Vn.
Die Sämseystrophen sind wie Hülmars Sterbelied in zwei
Fassungen überliefert, einer strophenärmeren in Herv. R, welche
hier aus einer altem Qrv. entlehnt, und einer strophenreicheren
in der jungem Qrv. (MABe).
Nicht zu den Sämseystrophen zu rechnen sind Qrv. Str. 9
und 11 (=Herv. R 1), die wir oben S. XLV als Str. 7.8 dem
Qr. zugewiesen haben, und Qrv. Str. 8, über die unten zu
XX B gehandelt ist. Die Auffassung dieser drei Strophen als
Erzählstrophen eines Sämseyliedes bei Boer^ S. XXXIX, Beer*
S. XII ist unhaltbar.
Bei der Herstellung des Textes sind wir in der Haupt-
sache den an Strophenmaterial reicheren Hss. der Qrv. gefolgt.
In 2,1-4 könnte freilich audi die Form der Herv. das Ursprüng-
liche geben^). Zu 3,1.2 vgl. den Apparat. Die Stra. 4 und 5
wecken Bedenken aller Art. 4,1 ist metrisch fehlerhaft. In
4,3 ist der Ausdruck ör hlynvtSi anstössig — so genaue bo-
tanische Angaben kennt die nordische Poesie sonst nidit. 4,7.8
eru fqrunautar fallnir ykkrir ist zweifelhaft wegen der
Worte Hiälmars in der Herv. R: fallnir eru menn okkrir allir\
ist okkrir das Ursprünglich^e, dami wäre die Strophe einmal
von Hiälmarr oder seinem Begleiter gesprochen, dem hlynvidi
der Hs. M wäre hlunnvi^i in AB vorzuziehen und als eine
Kenning für ""Schiff' zu deuten. Auch in Str. 5 ist die Ver-
bindung der zwei Strophenhälften nicht über allen Zweifel er-
haben. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Verf. der Jüngern (^vs,
hier alte Strophenreste nach seiner Weise verknüpfte und änderte.
Die Sämseystrophen könnten Lausavisur sein; dann wären
sie vielleicht erst für jene Qrv. gedichtet, aus der sie in Herv. R
') Beer a. a. 0. rekonstruiert auf Gnmd der im Apparat zu Str. 4 ab-
gedruektes Stdle zwei Hidlmarsstropliea :
Faara hcUir hraustir af herskipum,
tirarlaicsir, eru tölf saman;
• ••• ••••
fallnir ro okkrir fgrunaiUar
und Qry. Str. 12, unsere Str. 2. Aber der Aufbau der ersten Strophe aus
Hery. Str. 2, Qrv. Str. 14.15 ist recht gewagt, und ausserdem wären zwei
Strophen hinter einander in Hiälmars Munde auffällig.
Klemere Bmchstileke. ^^
ttnd (Ue ODfi bekannte Qrv. übergegangen sind, and der G^äbrte
Hülmars führte bereits den Namen Oddr. Wahrscheinlichei*
ftber ist, dass in ihnen Bruchstücke eines Hiähnarsliedes vorliegen.
Der Prosaböridit vom Ursprung des Kampfes in Herv. H 207-9,
R aoO-2 (s. 0. S. XXXVn) ist inhaltlieh wie ein Heldenüed geformt
und wird auf ein solches zurückgehen, wenn auch die StalH'eime,
die Bo^^ S. XL Vf. anführt, nicht viel beweisen. Man darf
also ein Heldengedicht von Hiälmarr vermuten, das der altem
Form der Sage mit Söti als Begleiter des Helden angehörte.
Naeh dem erwähnten Prosastück zu schliessen, wai' es ein Er-
eignislied mit Erzählstrophen etwa aus derselben Zeit wie
Hialmars Sterbelied.
C. AUS DER HEIDREKSSAGA. Hss. und ziusgabe
gdefa unter Nr. I. Den Flussnamen in Z. 2 lassen die Hj^.
zweifelhaft: R kann als Grafdr oder Gra/ar- (zu Grqf oder
Grafarr) gedeutet werden; x hatte Gr?par, a Gretpar, das von
k mit Anlehnung an R corrigiert wurde (s. o. S. EX). In Z. 4
hatte X entweder Harvafa: dann hat k nach R corrigiert; oder
X übernahm die doppelte Form aus R, und ilsu haben dann
nur den in der Zeile stehenden Vokal geschrieben. Die Mose
Form, worin u und s unabhängig zusammentreffen, beruht auf
naheliegender Volksetymologie ßdvadij. Das v in Harvada be-
weist nicht, dass man das Wort als Compositum fasste; es be-
zdchnet den weichen Reibelaut wie in horva^horfa usf., die
Sehreibung Harf ada hätte die Aussprache mit hartem f {Har-faSa
wie herfqdr) nah^elegt.
Dass der Helming als Splitter eines epischen Liedes einge-
reiht wird, beruht nur auf der Erwägung, dass die magern Reste
msLfx anscheinend altertümlichen Sage von HeiÖreks Ermordung
und Angant;^s Vaterrache schwerlich eine Lausavisa hervorgebracht
hätten, die zwd der Sage sonst unbekannte Ortsnamen nennt
und mit der Bezeichnung und HarvdSa fiqllum der Prosa (i
konungsherbcrgi) zu widersprechen scheint; vgl. Heinzel S. 454 f.
Wenn Harva3a fiqll die germanische Fortsetzung von Kaqnaxr\<;
ist (H. Meyer Zs. f. d. A. 45,127f.), so wird der Name samt
dem Liede mittelbar aus altgotischer Überlieferung stammen,
^^ Kleinere Bruchstücke.
wie auch die ältesten Elemente des Hunnenschlachtliedes, und
mechanisch durch die Jahrhunderte hin im Verse vererbt worden
sein. Denn von welchem Volke hätten die Nordländer etwa der
Vikingzeit die Namensform beziehen sollen, und was hätte sie
angetrieben, den reitJgoti sehen Sagenkönig, von dessen Reich man
vor der Lokalisierung in Jütland sicher keine klare Vorstellung
hatte, mit einem sonst völlig unbekannten, ganz isoliert stehenden
Ortsnamen zu verknüpfen?
Von der Beschaffenheit des Liedes, worin sich das merk-
würdige Fossil geborgen hat, kann man sich nach dem kurzen
Prosaexcerpt kein Bild machen. Der Versbau der Halbstrophe
ist dem von Hunn. ähnlich, kein regelmässiger Mdlahättr (vgl. Z. 3).
D. AUS EINEM STARKADLIEDSL Diese Hälfte einer
FornyrtJislagstrophe kommt als Citat vor in der dritten gramma-
tischen Abhandlung, die Olafr hvitaskald zum Verfasser hat.
Die Abhandlung ist herausgegeben auf Grund der Hss. AM. 242
fol. membr. (=W), Ende 14. Jh.; AM. 7481 4^ membr. (=A),
um 1300; AM. 757a 4^ membr. (=B), um 1400, in der SnE.
Kph. Bd. 2 und in Islands grammatiske Litteratur Bd. 2.
Die vier Zeilen sind jedenfalls die zweite Hälfte einer Strophe,
in deren erstem Teil der Name des betreffenden Gegners genannt
war. Sie gehörten zu einem rückblickenden Gedichte der
Starka?5sage. Am nächsten liegt es, in der Halbstrophe einen
Rest von StarkaÖs Sterbelied zu sehen, vgl. oben S. XXXI; dann
dürfte man als den in der ersten Strophenhälfte zu nennenden
Gegner Starka?5s mit SvEgilsson SnE. 3,139 den Hama ver-
muten; s. Saxo S. 281.403. Aber man könnte auch mit
JSigur?5sson SnE. 3,294 Anm. auf den Gegathus raten, von dessen
gewaltigem Hiebe StarkaSr nach Saxo S. 279 'in quodam
carmme', vermutlich einem Rückblicksgedicht StarkatJs (s. o. S.
XXXI f.), erzählt hat. Eine sehr ähnliche Wendung bringt Qr. 7.
LXI
XIL QRVAR-ODDS MÄNNERVERGLEICH.
Aus der Qrvar-Oddssaga.
Überlieferung und Ausgaben s. zu VJI. IX.
Die Überlieferung des MänneiTergleichs in den Hss. der
Qrv. ist eine verhältnismässig gute. Auch bei den Strophen 7.8^
hätten wir den Hss. und nicht Boer Ark. 8,127 Anm., Br.* 79f.
folgen sollen. In seinem ersten Strophenpaar (3.4) wendet sich
allerdings Oddr zunächst an die beiden Gegner, dann an Siölfr
allein. Daraus ist aber nicht mit Boer zu schliessen, dass sein
zweites Strophenpaar (7.8) an SigurtJr gerichtet sein werde. In
den weitem Strophenpaaren 10.11; 12.13; 14.15 redet Oddr in
der ersten Strophe den Siölfr, in der zweiten den SigurtJr an.
So muss es auch in 7.8 gewesen sein. Die beiden Stm. 7.8
unserer Ausgabe sind also umzustellen, die Anordnung der Hss.
ist beizubehalten. In Str. 8 muss ursprünglich die Anrede an
Siölfr in Z.l sich gefunden haben. Und wirklich beginnt die
Strophe in S mit Siölfr, Idttu, in AB mit Slöttu, was — wie
schon Br.^ XXXIIf. vermutete — aus S. (d. i. Siölfr) Idttu
entstellt sein wird; das Sötti in M ist nur Konjektur für Slöttu,
Die beiden ersten Zeilen werden ursprünglich gelautet haben:
Siölfr, l£zt vis meyiar \ mdlping samit (mit umschliessendem
Stabreim). Die in die Ausgabe aufgenommene Konjektur ist
deshalb recht bedenklich, weil sld saman sonst mit dem Dativ
konstruiert wird.
Der Aul bau des Streitgedichts ist nun klar: Zweimal folgt
auf ein Strophenpaar der Brüder ein Strophenpaar Odds (1-8).
Dann vermag nur noch der eine der Brüder, Siölfr, zu sprechen
(9), doch setzen beide den mit dem Männervergleich verbundenen
Trinkkampf noch eine Weile fort. Oddr spricht weitere drei
Strophenpaare (10-15), in deren jedem er sich, wie früher, ab-
wechselnd an Siölfr und SigurtJr wendet. In Str. 16 erwähnt
er den Sämseykampf und kommt, nachdem auch das Wett-
trinken durch die völlige Trunkenheit der Gegner das Ende
erreicht hat, zum Schluss. An den Sämseykampf in Str. 1(>
anknüpfend, nennt er von seinen Gefährten zuerst den Hidlmarr,
dann auch |>ör?5r und Äsmundr (17-19); er zählt die Völker auf •
die er besucht hat (20). 'Nun habe ich die trefflichen Jung-
^^^ Qrvar-Odds Männervergleich.
linge hergezählt, die mir folgten (2 1) ; nun habe ich unsere Taten
hergezählt: jetzt möge Siölfr reden! (22)'
Der Männervergleich ist keine abgeschlossene Dichtung für
sich, er war von jeher ein Teil derjenigen Episode der Qrv., die
man 'Odds Aufenthalt bei HerrauÖr von Hünaland' nennen darf:
Oddr, der sich den Decknamen Vi8f<jrull beigelegt hat, bewährt
seine Tüchtigkeit auf einer Jagd und erregt dadurch den Neid
des Siölfr und SigurÖr. Die Banknachbam Odds wetten in der
Tnmkenheit mit Siölfr und SigurtJr, dass der Fremde besser
schwimmen könne als jene beiden, und setzen zwei kleinere lüngB
gegen einen grossem. Oddr siegt im Schwimmkampf, und die
beiden Gegner kommen nur eben mit dem Leben davon. Noch
einmal wetten Odds Banknachbarn mit Siölfr und SigurÖr, dasB
der Fremde besser trinken könne als jene, und setzen ihre
Häupter ein gegen einen Goldring. Mit dem Wetttrinken wird
dann ohne weiteres ein ManniQfnuÖr verknüpft.
Diese Episode bildet für sich ein Ganzes und ist als Ganzes
von demselben Sagaerzähler komponiert worden. Derjenige, der
die Vorlage von 8 und M aufzeichnete, war es aber nicht, denn
er hat den Mann, bereits mit Qr. 5. 6. 9 interpoliert; s. o. S. XLV.
Das Stück ist, wie auch schon Qr., entstanden unter dem Ein-
fluss der Berichte über SigurÖr lörsalafari, worauf Boer Ark. 8,131 ff.
aufmerksam gemacht hat. Die beiden Wetten, besonders die
zweite, erinnern an die Wette des Haraldr gilli mit Magnus
SigurÖarson: auch hier steht das Haupt Haralds gegen den Gold-
ring des Magnus; s. Hkr. 3,302. Der Gegenstand der Wette
ist allerdings hier ein anderer als in der Qrv., aber in dem
folgenden Kapitel (28) wird von König SigurÖr und einem Isländer
etwa dasselbe erzählt, was wir in der Qrv. von Odds Kampf im
Wasser gegen die beiden Königsmannen lesen. Der ManniQfnuÖr
des Oddr wurde dem der beiden Könige SigurÖr und Eysteinn
in der Mork. 186 f., Hkr. 3,290 ff. nachgebildet; die in d^
Morkinskinna mehrfach wiederholte Wendung ok sd ek }ik eigi
j^ entspricht dem vartu eigi ^ar im Mann. Aber der Verf.
der Episode verband ein Wetttrinken, eine kappdrykkia (Hkr.
2,330,12 = Fiat. 2,271), mit dem manniofnudr, eine Vwbindui^,
die bei der Ausftbrung denn doch ihre Schwierigkeit hatte nsd
in Wirklichkeit kaum voi'kam.
-Qrvar-Odds Männerrergleieh. LXm
Bei einem Männervergleich galt «s, die eigaen Taten m&g-
lichst herauszustreichen und dem Gegner Schmähungen entgiegea-
ivficfaiteudeam. Die Schmäbnngesi bleiben immer ungefähr dieselben :
Betteln Mäim. 2.5, Aufenthalt in d^ Küche und Lieben mit
«ten Mägden 4.7.8.12 (vgl. HHu. I 35,7.8), untätiges Sitzen in
der Ktoigshalle 10.12.16. Den beiden Königsmannen Taten
anzudiehten, hat sich der Verf. wxr wenig Mühe gegeben: die
ScJUaehtem bei Ülfsfiall in Str. 5 und bei Atalsfiall in Str. 9 hat
er frei erfunden; bei den Kämpfen mit den Wenden in Str. l
(und 2?) schwebte ihm vielleicht ein Wendeneinfall (Hkr. 3,330ff.),
bei dem mit den Serkir die Schlachten i Serklandi vor, deren
SigorOr sich in seinem ManniqfnuSr Hkr. 3,293 rühmt. Von d^
Grosstaten Odds werden genannt in Str. 4.16.17 die auch aus
Qr. bekannten Kämpfe mit den Akvitanir und auf Sämsey;
femer in Str. 8. 7. 11. 12. 13. 14. 15. 18 eine Reihe feindlicher
Zusammenstösse meist mit Vikingen, die bis auf den Kampf mit
Qhrir Str. 8 auch in der Saga vorkommen; Str. 10 handelt von
keinem bestimmten Ereignis. Kleine Widersprüche zwischen
Mann, und Saga zeigen sich: Mann. 15 kämpft Oddr mit Hälfdan
'i Sviaskerium,' d. i. bei Stockholm, Qrv. S c. 15 bei den Elfarsker,
also an der Gautelfmündung; Mann. 18 fällt Hälfdan durch Odds
Gefährten |>ör5r, Qrv. S e. 15 durch Oddr selbst. Sehr auffallend
ist Str. 19; dass Oddr in seiner Jugend mit Asmundr im Dienste
eines Königs gestanden habe, wird nirgends bestätigt, und es
widerspricht der Art der Qrvar-Oddsgeschichten, in denen der
Held stets selbständig abenteuernd auftritt. Es scheint, dass der
Dichter nur eine unvollkommene Kenntnis der Erlebnisse Odds
hatte und ihm eine Jugend ähnlich der des StarkatSr zuschrieb.
Str. 20, die Liste der Völker, bei denen Oddr gebeert haben
soll, ist wohl eine willkürliche Erfindung des Dichters ; wenigstens
kommen Besuche bei den Sachsen, Friesen, Franken, Flamingen
und Schotten in der altem Qrv. nicht vor (doch s. die jüngere
Saga Br.^ S. 113,13 und den Apparat). Boer Ark. 8,102ff.
identificiert Oddr mit dem norwegischen Reisenden Öhthere,
dessen Bericht von König iElfi'ed im Orosius mitgeteilt wird,
und setzt unsere Strophe in Beziehung zu jenem Reisebericht.
Aber die Franken und Flamingen, vidleicht auch die Friesen
werden von Ohthere nidit genannt, und die andern Völker der
^^^^ Qrvar-Odds M&nnervergleich.
Str. 20 besuchte etwa jeder Viking, der längere Zeit auf Reisen
zubrachte.
Der Gattung nach stellt sich der Mann, zu dem Männer-
vergleich des Ck)dex regius, den H4rbar?5sliö5; im einzehien könnte
man nur die Übergangsformel des Mann, vartu eigi far der der
H4rb. Hvat vanntu medan, Hdrbardr vergleichen. Anklänge
des Mann, an Eddalieder sind nicht zahlreich: 10,3.4 ^ HHu. I
15,7.8; 13,9 «^ HHu. I 37,3; 20,7.8 «> HallmundarkviSa (Grettiss.
ed. Beer S. 227,14). Kenningar kommen zwei vor: HatnSis skyrtur
1,4; fenlogi 9,3.
Das Versmass ist ein regelmässiges FomyrtSislag; nur Str. 4
und die zweite Hälfte von Str. 5 sind im KviSuhattr abgefasst
Entschieden überlange Kurzverse sind 2,3; 4,6; schwerer Auf-
takt und schwere erste Senkung finden sich mehrfach. Die zweite
Hebung der geraden Kurzzeile reimt mit 5,4; einsilbiges Verb
vor dem Nomen reimt 1,6; 1,8; 16,8. Sigurdr und konungr
werden mit langer erster Silbe gemessen 3,3; 7,1; 11^^ (Sigurdr)
und 14,3; 19,7 (konungar)\ 8,4 (Leika of konung).
Das Verdienst des Dichters besteht darin, dass er das an
sich poetische Motiv des Männervergleichs aufgriff und es mit
dem des Wetttrinkens verknüpfte; dadurch gewann er den Vorteil^
dass er nach dem Verstummen der vom Trunk niedergeworfenen
Gegner das Wort ganz an Oddr übergehen lassen konnte. Er
hat aber nicht daran gedacht — was sich doch leicht darbietet — ,
durch den ManniQfnuÖr die Erkennung des Oddr herbeizuführen :
der Held muss sich vorher mit Namen nennen. Der Aufbau
des Gedichts ist leidlich geschickt (s. o. S. LXI), der poetische
Ausdruck aber meist matt. Es ist sicher jünger als Qr. und
kaum vor der Wende des 12/13. Jhs. entstanden.
Xin. ÜTSTEINS KAMPFSTROPHEN.
Aus der Hälfssaga.
Überlieferung und Ausgabe wie bei Nr. IV.
IJtsteins Kampfstrophen stehen dem Hröksliede parallel: hier
wie dort wirbt ein Hälfskämpe am Hofe eines fremden Königs
um Hilfe bei der Fürstenrache. Beide Dichtungen sind ent-
Ütsteins Kampfstrophen. LXV
standen als Teile und zwar als die Hauptteile von Episoden der
Hälfssaga. Während aber das Hrökslied der dichterischen Form
nach als ein selbständiges Rückblicksgedicht gelten darf, wird
man in Ütsteins Kampfstrophen nur eine Lausavisurgruppe sehen;
zum einseitigen Ereignisgedicht, dem sie in der Form verwandt
sind, fehlt ihnen die Selbständigkeit und Bedeutsamkeit der
Handlung. Sie wurden in unserer Sammlung hinter den Mann,
gestellt, da auch in ihnen eine Art Männervergleich (Str. 2-9)
vorkommt.
Eysteinn, König von Dänemark, als Name des Fürsten, an
dessen Hofe Ütsteinn sich aufhält, ist merkwürdig, denn Eysteinn
heisst sonst nur ein König der norwegischen Upplqnd und ein
König von Schweden (vgl. über diese beiden Bugge Bidrag
S. 86-89); der König Eysteinn von Dänemark, der in der
Landnäma H c. 295 als Schwiegervater des Skalden Fleinn auf-
tritt, war wohl ursprünglich ein König der norwegischen UpplQud
(Bidrag S. 88). Eysteins Ratgeber Ülfr enn rau?5i ist hergenommen
von dem Stafnbüi Oläfr Tryggvasons auf dem Ormr enn langi,
der letztgenannte seiner acht Söhne, Rau?5r enn rammi, von einem
heidnischen Gegner desselben Königs (Hkr. 1,396-401). Die
Namen zweier Ülfssöhne, Bqrkr und Bryniölfr, sind denen zweier
Hälfskämpen des Hröksliedes (Str. 12) entlehnt. Das ist ein
hinlänglicher Beweis dafür, dass nicht etwa Ütst. und Hrök. von
demselben Dichter herrühren; ein Dichter würde nicht dieselben
Namen für die Söhne Ulfs und die Kämpen Hälfs gewählt haben.
Der dichterische Wert des Stückes ist sehr gering, und das
altnordische Schrifttum hätte würdigere Documente der vornehmen
Herrenmoral zu bieten als Ütst. Str. 13 (Nietzsche Jenseits von
Gut und Böse c. 260). Auffällig ist der Ausdruck in Str. 1,5-8;
wer die vier Vikinge (Eynefs synir) sein sollen, von denen drei
gefallen sind, Ütsteinn allein noch am Leben ist, kann man nicht
sagen. Nach Str. 7 würde man auf die beiden Hrökr, Hälfdanr
und Ütsteinn raten; aber sollte der Dichter annehmen, dass Hrökr
enn svarti auch tot ist? Gar nicht im Stil der Heldendichtung
sind die Träume Ütsteins gehalten. Wenn er Str. 2 meint, seine
Disen seien bewaffnet nach Dänemark gekommen — es ist doch
wohl an einen Traum gedacht — , so findet sich Ähnliches nur
in der Äsmundarsaga kappabana (Detter S. 97,30 ff.). Noch
^^^I Ütsteins Kampfstrophen.
modellier mutet es an, wemi Ütsteinn nach »Str. 9 geträumt hat,
Halfr habe ihn ermutigt zum Kampfe und ihm seine Folge
versprochen.
Die Sprache der Strophen ist ausserordentlich prosaisch, im
einzehien darf auf 4,2; 8,7; 10,6 und die rohen Scheltwoi^te drit-
menni und ragmenni verwiesen werden; recht ärmlich wirkt
auch eine Wiederholung wie efri yrdi 3,7 und ofri verda 5,2.
Die Kurzverse sind glatte Viersilbler bis auf 3,5; 9,3.5.7; 13,2(?).
Vor dem 13. Jh. sind ütst. kaum verfasst.
XIV. QRVAR-ODDR IN BIALKALAND.
Aus der Qrvar-Oddssaga.
Überlieferung und Ausgaben s. zu Nr. VII und IX. Die
Strophen gehören als zusammenhängende Lausavisurreihe zu einer
Episode der Qrvar-Oddssaga, der Fahrt nach Biälkaland.
Die Fahrt nach Biälkaland ist in der altem (S) und jungem
(MABe) Qrv. in sehr verschiedener Form überliefert. Die
Hauptunterschiede sind folgende:
S M
Eine Schlacht mit Alfr, dessen Frau Oddr tötet ViÖgpripr in der Nacht
öyÖa und deren Sohn VfÖgripr: Oddr in seinem Lager, gewinnt sein Heer
tötet die Q-ytJa mit den Steinpfeilen, für sich. Schlacht mit Alfr: dieser
fällt VitJgrlpr; Alfr flieht. wird von Oddr schwer verwundet
durch die Steinpfeile.
Die Heiligtümer vor der Burg ver- Die Heiligtümer vor der Borg ver-
brannt. Alfr am Burgtor: Streitge- brannt. GytJia, Frau Alfs, oder die
sprach mit Oddr. Alfr von Oddr mit (hof)gy15ia am Burgtor: Streitge-
der Eichenkeule erlegt. sprach mit Oddr. Q-yÖia flieht, in dem
Tempel mit einem Stein erschlagen.
Der halbtote Alfr mit der Eichenkeule
getötet.
Dass ViÖgripr mit einem besondern Heer gegen Oddr zieht
und in dem eignen Zelt von jenem getötet wird, wird eine Er-
weiterung von M sein; hingegen ist Gyda ein Fehler von S far
fhofjgydia in M, freilich wird auch hier das Appellativum zu-
weilen als Eigenname gebraucht. Schwierig aber ist die Reihen-
folge dei' Kämpfe mit Alfr und der GyÖia. Die Folge in S ist
Qrvar-Oddr in Biälkaland. LXVH
bedenklich, denn der leichtere Kampf, die ''Erlegung Alfs durch
die Eichenkeule,' muss doch dem schwereren, der ""Erlegung der
GyÖia durch die besonders für diesen Kampf bestimmten Stein-
pfeile,' wohl voraufgehen. Aber auch die Folge in M: 'Älfr
durch die Steinpfeile verwundet, die Gy?5ia durch einen Stein
erschlagen, Alfr mit der Eichenkeule getötet' kann unmöglich
richtig sein; Alfr kann nicht erst mit den Pfeilen verwundet
und dann mit der Keule erschlagen werden: die Waffe, die den
Alfr tötet, ist nach der Prosa von S und nach Qr. 14 die Eichen-
keule, während die Steinpfeile, wie die Prosa von S zeigt, für
die GyÖia bestimmt waren. Allein die Betrachtung der Prosa
in S und M führt demnach bereits auf die Annahme dieser ur-
sprünglichen Folge: Tötung des Alfr (durch die Eichenkeule),
Erlegung der GyÖia durch die Steinpfeile.
Die Annahme wird zur Gewissheit, wenn sich nachweisen
lässt, dass die zwischen den zwei Kämpfen mitgeteilten Strophen
ursprünglich Oddr und der GyÖia — wie in M — , nicht Oddr
und x\lfr — wie in S — in den Mund gelegt sind. In Str. 1
fragt der Sprecher, wer den ^Verwandten des Yngvi' mit dem
Schwerte (eggiar) schlug; es kann hier doch nur Alfr selber,
nicht, wie man nach der Prosa von S und auch von M annehmen
müsste, ViÖgripr gemeint sein. Freilich wäre dann, da eggiar
unmöglich auf die Keule bezogen werden kann, nach unsern
Strophen Alfr durch das Schwert Odds, nicht wie in Qr. 14
durch die Eichenkeule gefallen. Die GyÖia wird als Sprecherin
der Strophen erwiesen durch Str. 7,5-8 nach der Lesart von M;
in S steht freilich gydium sinum, aber das passte wohl auch
nui' im Munde der Priesterin, obgleich es als Wort des Alfr
weniger anstössig wäre als die Lesart von M.^)
In der Bialkalandsepisode finden sich in S 4 Strophen und
zwei Halbstrophen, in M 11 Strophen. Biälk. 1. 2. 7. 8. sind
beiden Fassungen der Qrv. gemeinsam. Von Str. 3 findet sich
in S nur die erste Hälfte, doch in M ist die Strophe vollständig,
und ihre zweite Hälfte ist sicher keine Zudichtung des Verfassei^
der Jüngern Qrv., sondern gehörte von jeher mit der in allen
Hss. überlieferten ersten Hälfte zusammen; in S musste sie fort-
*) qißium ainuni bedeutet 'ihren Priesterinnen,' nicht 'ihren Priestern,'
wie Br. * S. 112 wül.
i
LXVm Qrw-Oddr in Bi^&Und.
gelassen werden, weil darin Alfs Tod erwähnt war. Mit der
zweiten Hälfte von Str. 3 sind auch die Strophen 4-6, die
Antwort Odds auf die Frage in 3, in S ausgelassen bis auf 6,5-8;
diese Zeilen sind nämlich in S m die Str. 8 eingeschoben. Nichts
spricht dagegen, das Str. 3-6 schon vor unsern Hss. der Qrv.
emen Teil der Biälkalandsepisode bildeten. Sie sind gegen die
Ordnung von M (s. den Apparat^ vor 7.8, die den Abschluss
des Streitgedichts geben, eingesetzt.
In M stehen nun noch drei weitere Strophen (a. b. c), die
erst vom Bearbeiter der Jüngern Qrv. herrühren können. Der
Ingialdr er Eikund rdd ok ladar byggdi in Str. a passt nicht
gut zu dem an penningar reichen Bauer, der durch Odds Er-
ziehung sich den Schutz und die Freundschaft von dessen Vater
Grimr lotJinkinni erwerben will, in S; er passt eher zu Grims
Waffengefährten Ingialdr in der Grimssaga loöinkinna c.3, dessen
Verhältnisse in Qrv. M c. 1 mit Absicht verwischt werden^). Str.
b gehörte ursprünglich nicht zu unserer Strophenreihe, denn die
GyÖia denkt sich darin gegen Str. 1 den Alfr noch lebend;
nach Str. c endlich ist Alfr getroffen von lölfs Pfeilen, was eben
nur die Auffassung von M, also die des Bearbeiters der Jüngern
Qrv. ist.
Die wirre Aufzeichnung der Biälkalandsepisode zu erklären,
kann hier nicht unsere Aufgabe sein; vielleicht trägt die Ab-
weichung der Episode von der Str. 14 von Qr. die Hauptschuld.
Nach den Forschungen 7on Detter Zs. f. d. A. 32,449 ff. und Boer
Ark. 8,105-112 wäre die Episode der Biälkalandsfahrt dadurch entstanden,
dass 'eine Sage, welche Öt$ins Zaubermacht den Finnen gegenüber feiert, mit
einer russischen Überlieferung von Kämpfen mit heidnischen Nachbarn zu einer
zusammenhängenden Erzählung verschmolzen ist.^ Die Fahrt nach Bi&lkaland
d. i. Pelzland — der erste Teil des Kompositums ist ein russisches Wort —
enthalte 'B^miniscenzen an einen der Kriege der russischen Fürsten des 9. u.
10. Jhs. gegen Nachbarn, welche infolge desselben zinsbar wurden.' Der
Bauer lölfr aber, der dem Oddr die Steinpfeile zum Kampfe in Biälkaland
giebt, sei Öt$inn; der Name I61fr sei aus dem ÖtJinsnamen lälfaSr Iölfut$r
entstanden; der Besuch bei lölfr sei nachgebildet dem Besuche KetillhsBugs
bei Brüni, in welchem Boer und Detter gleichfalls Öt$inn sehen. Doch schon
FJönsson Litt. Hist. 2,815 ist der Meinung, dass der Name lölfr — den er
aus lö-olfr entstehen lässt — mit dem OÖinsnamen lQlf-u?Jr nichts zu tun
Dass der Bearbeiter der jungem Qrv. zugleich der Verf. der Ketils-
saga und Q-rünssaga war, soll zu Nr. XV wahrscheinlich gemacht werden.
Qrvar-Oddr in BiÄlkaland. hXIZ
habe. Aber auch die Verschmelzung der beiden Sagen hat ihre Schwierigkeit.
Ein Sagamann, der eine Nachbildung von Ketils Kampf mit Qusir und die
Fahrt nach dem Biälkaland verknüpfen wollte, konnte unmöglich statt des
Brüni-ÖÖinn (?), der dem Ketill Pfeile zum Kampfe gegen den Gusir giebt,
einen Iölfr-Ot$inn einsetzen, mit dessen Steinpfeilen dann die Heiligtümer
eben desselben Öt$inn vernichtet werden. 161fr bleibt ein Bauer, und jeder
Qrund schwindet für die Annahme, dass die Biäll^alandsepisode teilweise eine
Nachahmung des Kampfes Ketils mit G-usir sei.
Bialk. 6,3.4 könnte zurückgehen auf HHu. 1137,5-8; Bialk.
8,1-4 lässt denken an HHu. U 18,1.2. Die Kurzzeilen im
FomyrtJislag sind nach der Besserung von 6,2 Viersilbler bis
auf 3,7. In 7,2 fällt der auf heßr liegende Hauptstab als un-
gewöhnlich auf; 2,1 hat schlechte Stabstellung. Str. 2,3.4 ok
trigodum \ iyndi finum stimmt fast wörtlich zu Qr. 14,3.4;
welches der Lieder aus dem andern entlehnt hat, bleibt zweifel-
haft. Die Strophen von der Fahrt ins Biälkaland könnten noch
im 12. Jh. entstanden sein.
XV. SCHELTGESPRÄCHE KETILS UND GRIMS.
Aus der Ketilssaga hsengs und der Grlmssaga lo^inkinna.
Die Ketilssaga hsengs und die Grimssaga lotJinkinna sind
überliefert in den Hss. ABe der jungem Qrv. ; s. zu Nr. VH. IX.
Die ältere Qrv. (S) nennt zwar zu Beginn als Odds Vorfahren den Ketill
haengr und Grlmr loÖinkinni. Aber die einzige Stelle, wo die Tat eines dieser
Männer erwähnt wird, steht in direktem Widerspruch zu den Sqgur von Ketill
und Grimr: nach S gewann Grlmr lotJinkinni die Gusisnautar von dem Finnen-
könig Gusir (Br.^ S. 25), nach Ketilss. c. 3 und Grimss. c. 1 erwarb sie
Ketill haengr. Wir dürfen schliessen, dass der Verf. von S die Ketilssaga
und die Grimssaga nicht kannte. Die Hss. der jungem Qrv. (MABe) hingegen
nehmen Rücksicht auf die Ketilssaga und die Grimssaga: Jene Stelle in S von
der Erwerbung der Pfeile ist geändert, KetiU nimmt sie nunmehr dem Gusir
ab. Nach S scheint Ingialdr ein reicher Bauer, der durch die Erziehung des
Oddr sich Grims Hilfe sichern will, seine Frau heisst Alof ; in M sind die
Verhältnisse des Ingialdr verwischt, seine Gattin bleibt ungenannt, offenbar
weil in Grimss. c. 3 Ingialdr ein Waffengefährte Grims ist und der Gemahl
der Dagn;^, einer Tochter des GnotJar-Äsmundr. In S (Br.^ S. 19) will Oddr
seine cettargipt erproben: Grimr, faHir minn, hefir byr, hvert er kann vill
aigla; an der entsprechenden Stelle von M (Br.* S. 18) wird dieselbe cettargipt
von Ketill erwähnt und auch — fast mit den gleichen Worten — in Grimss.
h^^ Scheltgespräche Ketils und Grims.
c. 2 am Schloss. In der iEvikvitJa in ABe am Ende der jungem Qrv. wird
nur eine Tat Odds genannt, die sich in der Qrv. selbst nicht findet: die
Teilnahme an der Brävallaschlacht (Str. 63; vgl. Br.* S. XVI); aber von Odds
Beteiligung an jeper Schlacht weiss anch Grimss. c. 3.
Also: Die ältere Qrv. (S) bestand für sich, ohne jede Verbindung mit
einer Ketilss. oder Grfmss. In der jungem Qrv. (MABe) werden die Ketilss.
und die Qrünss. berücksichtigt; in der Hssgrappe ABe finden sich auch die
Ketilss. und die Grimss. und zwar direkt vor der Qrv. Wir schliessen, dass
auch in der Vorlage von M und in der Grundhs. der jungem Qrv. die Ver-
bindung von Ketilssaga, Grünssaga, Qrvar-Oddssaga bereits vollzogen war.
Der Umstand, dass die ältere Qrv. die Ketilss. und Grimss. nicht kennt
und ihnen in einem Punkte widerspricht, führt auf die Annahme, dass die
Ketilss. und Grimss. noch nicht da waren, als die ältere Qrv. aufgezeichnet
wurde. Nun enthalten die Qrv. und die Sqgur von Ketill und Grimr eine
Reihe sehr ähnlicher Geschichten, die Beeinflussung von einer Seite voraus-
setzen: Erlegung der risadöttir Gneip durch Oddr to Erlegung der Hexe Fora9
durch Ketill, der Hexen Feima und Kleima durch Grimr; Odds Genossen
Hiälmarr und |>örf$r stafngläma eo Ketils Genossen Hiälmr und Stainglämr;
Kampf Odds und Hülmars gegen die 12 Amgrimssöhne eo Kiimpf Grims und
Ingialds gegen 12 Berserker; Sieg Odds über die GySia vermittelst der Stein-
pfeile des 161fr e/s Sieg Ketils über Gusir vermittelst der Geschosse des Brüni ;
Kampf Odds gegen den heidnischen Alfr biälki e/» Kampf Ketils gegen den
heidnischen Framarr. Man kann nicht zweifeln, dass die beiden andem Sqgur
aus der Qrv. die Namen Hiälmr und Stafnglämr und den Kampf mit den
12 Berserkem — hier auch XVm F 3,3.4= XI B 5,3; 3,5 — entlehnt haben.
Dann werden sie aber auch in den andem Fällen die entlehnenden sein. Es
ist also sehr wahrscheinlich, dass die Ketilssaga und Grimssaga, die im übrigen
aus Zügen der FomaldarsQgur und einem Stiefmuttermärchen zusammengestückt
sind, erst nach der Qrv. entstanden und z. T. auf ihr beruhen. Sie wurden,
soweit wir sehen können, zuerst aufgezeichnet von dem Bearbeiter der jungem
Qrv. Vielleicht wurden sie von ihm erfunden als eine Art Einleitung zur
Qrv., in ähnlicher Weise, wie die Gautrekssaga als Einleitung zur Hrölfssaga
Gautrekssonar entstanden ist.
In den Hss. ABe stehen die Gedichte der Ketilss. : Nr. XV A-C, X Vm
Eb, F; der Grimss.: Nr. XV D, XVm F und der Qrv.: Nr. VH, IX, XI B,
Xn, XIV, XVm B, XX B. Das Verhältnis der Hss. untereinander muss
natürlich für alle drei Sqgur und ihre Strophen dasselbe sein. Beer sucht
Br.* S. XXVI f. zu erweisen, dass e allein steht gegenüber der Gmppe AB,
da e in entscheidenden Fällen zu der Hs. M der Qrv. stimme gegen AB.
Aber schon der Einblick in Boers Apparat lehrt, dass aus der Liste der ent-
scheidenden Fälle zu streichen sind: 4,20; 56,18. e stimmt gegen Boers
Angabe zu AB in 15 Str. 2,1-2; 40,23; 58,18-19; 166 Str. 33,2-3. Aus
der Liste zu entfemen sind weiterhin nach Berichtigung von Boers Lesungen
aus den Hss. : 62,2 Hiälmarr [ok pörZr fügt e hinzu) ök litf ßeira MBe, f. A ;
64,9-10 ßat vtit ek ßd ek heyri B; 74,26-76,1 ykkr . . , . ßU hufiZ e,
Scheltgespräche Keüls und Grims. LXXI
ytfr Irum .... Peir hafa AB. Die andern 7 Falle, in denen es sich meist
am geringe Variationen des Aosdmcks handelt, entscheiden nichts; auch 52,1-2
nicht, wo übrigens e mit vhatfi von M abweicht. Zu beachten ist, dass sich
e recht hän£g im Aasdmck von AB entfernt, also anch einmal zufällig mit
M zusammentreffen konnte. Entscheidend sind für die schwierige Frage die
zwei Stellen: Scheit. A 11,5-8, wo die zu Str. 10 stimmenden Lesarten von
B sicher gegen Ae das ursprüngliche geben, und Scheit. B 7,6, wo fUigUa
fnqsun in B gewiss richtig ist gegen flagtfa foryniur in Ae. In andern
Fällen, wo B das Richtige hat gegen Ae, können Besserungen der falschen
Lesart der gemeinsamen Vorlage angenommen werden: Qr. 4,8; Hialm. 4,6;
Mann. 12,5; Versuche zu bessern können wir sehen in der Lesart von B:
Scheit. A 5,4; 8,1; D 3,5, in der Auslassung von Scheit. A 6 u. 7, in der
Bildung einer unvollständigen Strophe aus der Prosa nach Scheit. B 3. Jeden-
falls aber ist eine Gruppe Ae gegenüber B anzusetzen.
Die Ergänzung der defekten Hs. B (=b), die auf eingelegten Pergament-
blättem steht und von einer Hand des 17. Jhs. herrührt, vermögen wir ihrer
Herkunft nach nicht zu bestimmen, jedenfalls beruht sie auf einer Hs. der
ABe-Gruppe.
Von den Scheltgesprächen des Codex regius stehn am
nächsten: die HrimgerSarmal HHi. 12-30 und die Strophen des
GutJmundr und Sinfiqtli HHu.!! 19-22 nebst ihrer Erweiterung
in HHu. T 82-44. Ihnen stellen sich zur Seite die Streitreden
des Ericus und Grep, Saxo S. 198-202, und die des Bessus und
Gram mit der Gro, Saxo S. 27-30; femer in unserer Sammlung
Ütst. 2-9 und die Bialkalandstrophen. Die Stücke werden —
ausser dem in Ütst. — eingeleitet durch Fragen nach dem Namen
des Gegners und die Antworten darauf; dann folgen Schmähungen
und Drohungen in verschiedener Breite. Die Ketilss. und
Grimss. enthalten nun nicht weniger als 4 solcher 8cheltgespräche ;
auf jeden ihrer wichtigem Abschnitte entfällt eine dieser Schelten;
sie machen zum guten Teil den Inhalt der Sqgur aus. Eine
solche wiederholte Anwendung eines Sagenzugs weist auf späte
Entstehung der Saga und der Strophen darin. Vielleicht rühren
sie von jenem Schreiber her, der die Qrv. umarbeitete und ihr
die Ketilss. und Grimss. als Einleitung vorsetzte (vgl. oben S.
LXX). Eine ähnliche Häufung von Scheltgesprächen wie die
beiden Sqgur zeigt die Hiälmterssaga, die wie die Grimss. auf
einem Stiefmuttermärchen aufgebaut ist. Aber die Strophen der
Ketilss. und der Grimss. stehen doch in viel höherm Masse auf
dem Boden der eddischen Tradition. Sie klingen oft an eddische
Lieder an, und XV B und C enthüllen uns neue Seiten dieser
I'^^^^ Scheltgeopräche Ketils and Orivo»,
Poesie, mögen sie nun verlorene Vorbilder benutzt haben oder
relativ selbständige Neubildungen sein.
Leider fehlt die zur Qrv. M gehörige Fassung der Ketilss.
and Grimss. ; die beiden Sqgur sind nur in den Hss. der jüngsten
Qrv. (ABe) überliefert. Da nun die Qrv. in ABe gegenüber
der in M vielfach erweitert ist, so könnten auch in der Ketilss.
und Grimss, einzelne Strophen nebst ihren Prosastücken Zutat
von ABe sein. Die Hauptmasse dieser Dichtungen aber wird
man kaum weiter als bis ins 18. Jh. herabzusetzen haben.
A. KETILL UND GUSIR. Der Fumenkönig Gusir er-
scheint in einer Strophe des HofgarÖa-Refr (11. Jh., Sn. S. 135),
in den {nilur (Sn. S. 204), bei Saxo S. Il6f. (Cuso, Finnorum
Biarmorumque princeps) und in der altern Qrv. (oben S. LXIX).
Die nur in der Ketilss. erzählte Geschichte von Ketill-Gusir
könnte wohl eine Erfindung in der Art der spätem Fomaldar-
SQgur sein. Sie ist gestaltet auf Grund des Sagenmotivs, dass
der Held einen Herrscher erlegt und dadurch das Reich für
dessen Bruder gewinnt; man vgl. Qrv. S c. 34.35, l>orsteinsJ).
boeiarmagns c. 5-10. Das weitere Motiv, dass ein Ratgeber
den Helden mit einer Waffe ausrüstet, wurde wohl der Begegnung
des Oddr mit lölfr Qrv. S c. 36 entlehnt. Der Bruder, für den
Ketill kämpft, und der Geber der Waffen wären dann in der
Person des Bnini vereinigt. Bei dem Zusammenschluss der
beiden Motive kam etwas Unlogisches in die Sage, insofern als
Ketill mit den offenbar bessern Geschossen des Bruni die
schlechtem des Gusir erwirbt, beide behält (?) und doch hinter-
her nur die Gusisnautar führt. In Brüni mit Detter ZsfdA.
32,449ff. 0?5inn zu sehen, liegt kein Grund vor: die Geschichte
von Bruni - Gusir stimmt nicht zu der von ÖÖinn - Mitothin
(Ollerus), da OtJinn selber sein Reich zurückgewinnt; der Name
Bnini kann, wie sonstige Beinamen 0?5ins, auch andern Personen
beigelegt werden.
Die Kurzzeilen der Gusirstrophen sind bis auf 12,1,2 und
die wohl verderbten 8,1.2 regelmässige Viersilbler. Die LiötSahättr-
strophen 4.5 sind offenbar jüngere Parallelen zu 6.7. Die Wieder-
holung von Z. 1 als Z. 8 (Str. 2) sieh auch in der Biarnars.
Hitdoelakappa Str. 4. 5. 14. 15. Anklänge an andere eddische
Scheltgespriuihe KetiU und Qnms. LXXHI
Gedichte finden sich folgende: 1,1 •« HHi. 31,1 kom fü heul,
Hedtnn\ 1,2 ^ Grip. 5,5 ptgg fii hir, Sigurdr\ 2,6 w Laus.
J 10,1; 3,7.8 eo HHi. 10,3, HHu. II 12,2 /ölks oddvtH\ 4,1 =
Vaf. 7,1, Vegt. 5,1, VqIs. 11,1; 6,2=Am. 53,4; 6,4e«Sig. sk. 9,4
a/ grimmum hug; 9,3.4 w» HHu. H 37,5-7 sem fyr ül/i
ödar rynni geitr; 9,5.6 «« Hialm. 1,5; 9,7.8 ^ Hiälm. 2,3.4;
10,1.2 c« Vkv. 21,7.8 at vceri gull rautt ok gersimar; 10,3
^ Reg. 7,3, Sig. sk. 42,7, Söl. 4,3 af heüum hug; 11,3.4
c« Härb. 29,7.8 urZu peir mik fyrri fridar at biSia, Der Aus-
druck wird im übrigen zuweilen recht platt: 1,5-8; 4,6 (Reimnot!).
B. KETILL UND DIE HEXE. Die Erzählung mag an-
geregt sein durch Odds Kampf mit der Riesentochter Gneip, die
Strophen durch die HrimgerÖrstrophen von HHi., obgleich Be-
rührungen im Ausdruck selten sind. Unklar bleibt der Schluss
in der öaga. Ursprünglich erlegte wohl Ketill die Hexe mit
seinen Pfeilen. Nun folgt aber in den Hss. auf die Halbstrophe
8 eine Prosafrage Ketils und als Antwort eine unregelmässige
und verderbte Dröttkvsettstrophe, in der die Hexe berichtet, wie
sie einen weiten Weg an der Küste Norwegens durchmessen
habe, um einem Jarl vermählt zu werden. Die Prosa danach
S. 82a, 1-4 und die folgende Halbstrophe 9 mit ihrem wunder-
lichen Reim gehören wohl auch zu diesem eingefügten Sagenzug.
Vielleicht ist gridr 9,3 Name einer anderen Hexe, einer Gehilfin
der ForatJ; so scheint es die Sagaprosa zu fassen (Fas. 2,130,18;
131,4ff.). Bei ForaÖ, die dem Jarl vermählt zu werden wünscht,
denkt man an die verliebten Hexen des isländischen Märchens
JÄmason l,186ff.
Das Versmass ist recht um-egelmässig, aber es scheint, dass
der verderbten Überlieferung überall LiöÖahättrstrophen zu Grunde
liegen; sieh den Apparat. 8tr. 9 dürfte auszuscheiden sein,
aber zwischen 8 und 10 ist wohl einiges verloren. Berührungen
mit den eddischen Liedern: 7,1.2 ^ Häv. 47,1.2; 1,4 ^ Härb.
58,2 at upprennandi sölu; 2,4 «« HHi. 25,2 leid ertu mannkyni;
7,4.5 ^ Harb. 20,1.2 (myrkriSur), HHi. 15,5.6 (kveldridur);
10,2 ^ HHi. 22,2 ef afli treystisk. Man beachte auch die
Wiederholung 1,5.6 und 8,3.
LXXIV Scheltg^espräche Ketils und Grims.
C. KETILL UND FRAMARR. Angeregt wird der Kampf
mit dem ÖtJinsverehrer Framarr sein durch Odds Kampf mit dem
heidnischen Alfr biälki. Dass Ketill gegen den abgewiesenen
Freier eines Mädchens — seiner Tochter — streitet und in der
Winterkälte auf der Wetterseite eines Hügels Platz nimmt,
erinnert an StarkaSs Kampf mit den neun Berserkern, Saxo S.
290-94. Das Schwert Dragvandill erhielt nach der Egilss. c.61
Egill Skallagrimsson von Arinbigm zum Geschenk; eine Notiz,
die sich nur in der Hs. M der Egilss. erhalten hat, in W und K
übergangen sein muss (s. FJönssons Apparat), giebt an, dass
Ketill einst dieses Schwert besessen und in Holmgängen geführt
habe. Hier haben wir wohl das älteste Zeugnis für eine Sagen-
bildung um den historischen Ketill. Natürlich beweist die Notiz
nicht, dass unsere Ketilss. bereits um 1200 dawar. Diese mag
das Schwert Ketils aus der Egilss. übernommen haben.
Die Framarrstrophen erheben sich durch eine Reihe poetischer
Züge über die andern Verse der Ketilss. Das Sitzen Ketils auf
der Wetterseite des Hügels ist geschickt zm* Einleitung benutzt
(Str. 1.2). Das Straucheln Ketils, als er sich erhebt, giebt Anlass
zu BQtJmötJs Zweifel an seiner Heldenkraft (Str. 5) und zu Ketils
selbstbewusster Antwort (Str. 6). Eigenartig und ohne Gegen-
stück in der nordischen Litteratur sind Framars schöne Strophen
an den Adler, der ihn angreift, und die mehrfache Anrede Ketils
an sein Schwert mit der spottenden Zwischenrede Framars, endlich
die Strophe des unterliegenden Heiden (Str. 7-14). Die Framarr-
dichtung steht der Gattung des dialogischen Ereignisgedichts
nicht fem.
Der mangelnde oder fehlerhafte Stabreim in den Zeilen
3,1.2; 4,1.2; 5,1.2; 5,4.5 der LiöSahattrstrophen lässt Verderbnis
der Textes vermuten. Die Strophen 7-14 sind in einem recht
unregelmässigen Mälahiittr abgefasst; es finden sich darin auch
nach Entfernung der entbehrlichen Pronomina noch mehrere Sechs-
silbler und Viersilbler.
Berührungen mit andern Liedern sind nicht zahlreich: 2,3
e^Oddr. 14,1, Am. 72,1; 4,5««Sigrdr. 27,5 (oft bqlvtsar konur)
sitia brautu tkbt; 5,6 ^ Sonartorrek 24,3 vigi vanr; 7,7 «« Reg.
18,2 J5a er hugin gladdak^ Fäfn. 35,6 ; 9,2 krds arnar (=Fleisch)
«/»HHu. I 36,6 ülfa krdsir (= Leichenfleisch): 10,5 hiqr^ing auch
Scheltgespräche Ketils und Grims. LXXV
HHu. I 50,12, Ghv. 6,4; 11,8 «« Am. 52,10 sem peim hugr
dygdi. Mit dem Gedanken von 5,4.5 vgl. Ütst. 13.
D. GRIMR UND DIE HEXEN. Die Episode der Grimss.
von Grims Kampf mit den Riesentöchtern Feima und Kleima
und von der Erlegung ihrer Eltern Hrimnir und Hyria in der
Felshöhle ist den Erlebnissen Odds im Riesenlande Qrv. S c. 11.12,
M c. 10.11 nachgebildet. Die Füllung der Kurzverse ist eine
so magre (s. 1,4.5; 3,5; 4,7.8), der Inhalt so bedeutungslos, dass
man diese Strophen nicht mit denen der Ketilss. auf eine Stufe
stellen mag. Man darf vermuten, dass sie erst in der jüngsten
Fassung der Ketilss. Grimss. Qrv., die durch ABe vertreten
wird, hinzugekommen sind.
XVI. ASMUNDR AUF DER HOCHZEIT.
Aus der Asmundarsaga kappabana.
Überlieferung und Ausgaben wie in Nr. Vin. Die Episode,
der die Strophen angehören, wird von der Saga nur dürftig
skizziert. Saxo S. 359 f. giebt einen reicheren Bericht wieder.
Er zeigt uns den stereotypen x\uftritt: der unerkannte Liebhaber
triflFt rechtzeitig an der Hochzeit des Mädchens ein, giebt sich
zu erkennen und schafft den Nebenbuhler aus dem Wege. Nächst
verwandt, auch in dem Verhältnis von Vers zu Prosa, ist die
Scene mit Gram, Saxo S. 33. Die Rede des Helden hat die
zwei Motive: Unwillen über seine Zurücksetzung und Preis seiner
Verdienste. Das zweite drängt Saxo, gegen seine Art, in die
paar Verse 5-10 zusammen; das erste giebt Eingang und Schluss
ab (1-4. 11-14):
Patris sceptra relinquens Post septem, simul octo,
Nil figmenta verebar ündenos quoque solus
Commenti muliebris lo Victor Marte subegi.
Astus foemineive, Sed nee tunc fore rebar
5 Unum quando duGsque, Probri labe notandus,
Tres ac quatuor et mox Promissi levitate
Quinos, indeque senos, Pactis illicibusque.
^'^^^^ Asmundr auf der Hochzeit.
Die isl. Strophen enthalten, bis auf die Anfangsverse, nur
da« 2. Motiv: Str. 3,1.2.5-8 hat bei Saxo, auch in der Prosa,
kein Gegenstück; Str. 4 gehört, als die Haupttat, die der Held
nicht verschweigen kann, notwendig zum Panegyricus und ist bei
Saxo gewiss nur vergessen.*) Dass die verderbten Anfangsverse
dBH 1. Motiv enthalten müssen, kann nicht zweifelhaft sein (so
auch Möbius S. XX lU). Sie stimmen aber nicht so nah zu
Saxos Eingangs- wie zu seiner Schlussgruppe: Z. 11.12 übersetzen
deutlich das copjicierte LM varSt mik lasta peira, . . fd er. Wie
immer die Langzeile 1,3.4 ursprünglich gelautet haben mag, die
Annahme ist überflüssig, dass Saxo die Strophe schon in unsrer
verderbten Gestalt gehört habe (Detter S. LIV. 102). Eine fünfte
Strophe, die von dem Preis der Taten zum schärfer gefassten
Vorwurfe zurückkehrte (vgl. die Anlage bei Saxo), ist in der
Saga verloren, desgleichen die Antwort des Mädchens, die Saxo
in 16 Versen darbietet, mit den Motiven: ich war ungewiss, ob
du noch am Leben; meine Berater drängten mich zur Heirat;
doch ist noch nichts zwischen uns getreten. Mehr als zwei Strophen
werden es kaum gewesen sein; der Sagaschreiber begnügt sich
mit zwei Zeilen or. obl. (Detter 100,6 ff.).
Das Ganze war somit eine Folge von etwa 7 zusammen-
hängenden Strophen, auf zwei Repliken entfallend; in keiner
Weise eine abgerundete dichterische Composition, nicht einmal
in dem Grade wie die kürzesten Sterbelieder, sondern eine
Lausavisurgruppe: die Stegreifstrophe, die (in skaldischen
Formen) seit den Anfängen der mündlichen Sagakunst in die
Prosa eingefügt wurde, ausgedehnt zu einer ganzen Scene, einem
kurzen lyrisch-dramatischen Redeauftritt.
Einen frühem terminus als Saxo haben wu- nicht. Dass
unsre Strophenreihe und Nr. VIII zwar beide für den selben
Sagastoff gedichtet wurden, aber nicht notwendig von dem selben
versbegabten Erzähler, leuchtet ein. Isländischer Ursprung gilt
hier wie für die übrigen im Sagaboden wurzehiden Dichtungen.
*) Den Widerapruch von 1,5.6 mit 4,2.3 wie auch mit der Sagaprosa
betont Boer Beitr. 22,342 it*. mit Recht. Er schliesst unter Hinweis auf
Saxo, 'dass Str. 4 nicht demselben Gedichte wie Str. 1 angehören kann und
demnach zu streichen ist'. Doch s. o. das inhaltliche Bedenken. VieUeicht
hat Hünmegir in 1,6 einen andern Ausdruck verdrängt (hertogar?).
Lxxvn
XVn. HERVQR BEI JARL BIARTMARR.
Aus der Hervararsaga.
Überlieferung und Ausg. sieh bei Nr. I. 11. Die Strophen
sammt einem vorangehenden Prosagespräch mit dem Knechte
fehlen in dem Texte H ; dieser hat als Gegenstück nur die Worte :
(Hön kemr at iarli einn dag ok mcßlti:) Brott vil ek hedan,
fviat ekkt fcB ek hir yndi (vgl. Str. 4,4; 5,7.8).
Strophen und Prosa stehen nicht ganz in Einklang: das hön
(d. i. mödir) 1,3 lehnt sich nicht an ein gleich vorausgehendes
Nomen; von FröSmarr 1,3 war nicht die Rede, ebensowenig von
dem Traume 5,6. Dazu kommt die stärkere Unebenheit : der Braut-
lauf von HervQrs Eltern wird in beiden Fassungen der Saga
oifen gefeiert, auf der Geburt der Heldin liegt kein Makel; das
weit verbreitete Motiv von dem Kinde, dem man die Herkunft
verhehlt, und das dann, durch eine Schmähung gereizt, nach dem
Vater foi'scht, hat bei Hervgr keine Stelle. Dennoch wird die
Annahme, dass hier eine fragmentarische Dichtung aus einer
ganz selbständigen Sagenform hereinrage, unstatthaft sein. Die
äusserst platten Strophen, die sich nur in 2,5-8 zu einer gewissen
Poesie erheben, können wohl nur als später Anwuchs der einen
Sagaredaction, als Schreiberzutat des 13/14. Jhs. gefasst werden
(vgLCpb. 1,495; anders Heinzel Herv. S. 448). Und dann beruht
der sachliche Widerspruch darauf, dass sich der Zudichter die
epischen Voraussetzungen nicht scharf vergegenwärtigt hat. Der
Traum 5,6 und das hön 1,3 beweisen jedenfalls keine verlorenen
Verse, und auch für FrötSmarr würde eine prosaische Auf-
klärung genügen: ob sie von Anfang an vergessen oder durch
einen Abschreiber übergangen wurde, ist nicht zu sagen. Als
Sclavenname ist Frödmarr zwar eine stilwidrige EJrfindung oder
Entlehnung (Bugge S. 369); aber doch wird der svina htrdir
damit gemeint sein, ohne dass }ött in 1,3 ironisch gedacht wäre:
fött findet sich auch sonst mit diesem abgeschwächten concessiven
Anklang, dem ef oder fviat angenähert, eine Art Lithotes.
5,5 ist, wenn die Ähnlichkeit mit Her. 13,1 nicht zufällig
ist, Reminiscenz an die ältere Dichtung. 2,7.8 ^ Laus. D 2,7.8.
Ä
LXX\Tn
XVlll. LAUSAVISUR.
A. WEISSAGESTROPHEN AUS DER HÄLFSSAGA.
(Tberlieferung und Ausgabe wie bei Nr. IV.
a. Vikars Scliicksal. Die Erzälilung von Vikars Geburt
und die dazu gehörige Strophe sind in c. 1 der Hälfssaga ent-
halten; dieses Kapitel war aber nebst den drei folgenden noch
nicht vorhanden in der altem Hälfssaga, die durch die Genealogie
der Landnäma c. 112 (86) vorausgesetzt wird. Alrekr, konungr
ä HqrSalandi, als Vater Vikars ist gegenüber dem Haraldr
EgSakonungr des Vikarsbälkr jedenfalls eine junge Erfindung
(s. Gautr. XCH f.) und ebenso G^irhildr als Mutter Vikars. Die
Erzählung selbst ist aufgebaut auf dem — bewussten oder unbe-
wussten — Versprechen des zukünftigen Kindes an einen Unhold;
vgl. KHM. 3,22; DgF. 2,1-13; 4,783f. — Man beachte den End-
reim in Z.1.2.
b. Hiqrleifr enn kvennsami. Die Geschichte von Hälfs
Vater Hiqrleifr gehörte bereits jener altem Hälfssaga an, die
durch Landn. c. 112 (86) vorausgesetzt wird: schon dort ist
Hiqrleifr mit seinen beiden Gattinnen ^Esa en liösa und Hildr
en miöva genannt. Hiqrleifr mag wie sein Vater Halfr auf ge-
schichtlicher Überlieferung beruhen. Von seinen Frauen mag
Hildr nach der bekannten Tochter Hggnis benannt sein; jEsa
(oder Asa) scheint der typische Name für böse Königinnen, die
ihrem Manne den Tod raten; man vgl. die Asa en illräSaHkr.
1,72 und die Asa Haraldsdöttir Hkr. 1,82; eine Asa en liösa
sieh Hkr. 3,476. Hiqrleifs Geschichte ist in der Hauptsache
komponiert aus zwei auch in andern Ländern bekannten Er-
zählungen, die ein Sagamann geschickt verband und mit Motiven
der Heldensage verbrämte; s. Bugges Anm. zu Halfss. c. 7 u. 8.
Die eine ist das Märchen vom MarmenniU; die erste der neuisländischen
Fassungen bei JAmason 1,132 f., J>ä. hlö marbendill, ergiebt nach Entfernung
verbreiternder Züge eine der QueUen für die Erzählung der H&lfssaga. Ein
Bauer hat beim Fischen ein Meermännlein heraufgezogen. Am Lande begrüsst
ihn sein junges Weib und sein Hund; die erste liebkost er, den zweiten
schlägt er. Da lachte das Meermännlein, und auf die Frage des Bauers, weshalb
es lache, erwiderte es: 'Über deine Dummheit.' Zu weiterer Auskunft
war es erst bereit, als der Bauer es auf die Stelle zurückbrachte, wo er es
gefangen hatte. Da gab es ihm auf seine Frage gute Lehren für die Aus-
rüstung zum Fischfang und erklärte, weshalb es gelacht habe: 'Über deine
Lausavfsur. LXXEX
Dummheit, Bauer; denn der Hund liebt dich wie sein Leben, die Frau aber
wünscht deinen Tod und ist dir untreu/ Damit stürzte sich das Meermännlein
ins Wasser, und was es gesagt hatte, erwies sich bald danach als wahr. —
Zu dem Märchen stoff weist schon Bugge auf Liebrecht und Benfey in Benfeys
Orient und Occident 1,341-354.
Die zweite Quelle für die HiQrleifsgeschichte ist die Wanderfabel von
der ungetreuen Frau, über deren Litteratur man Bugge Forh. i Videnskabs-
Selskabet i Christiania 1863 S. 40 und Heinzel tJher die Walthersage S. 91 ein-
sehen kann. Dem Bericht der Hälfss. steht sehr nahe die Fassung, die als
zweiter Teil der polnischen Walthersage überliefert ist; vgl. Heinzel S. 30 ff.
39 f. 53 f. Während Walterus auf einem Kriegszug abwesend ist, giebt
Helgunda seinen G-efangenen Wyslaus frei und reitet mit diesem auf sein
Schloss. Dort trifft sie der heimkehrende Walterus in Abwesenheit des
Wyslaus. Helgunda giebt vor, dass Wyslaus sie geraubt habe, und verspricht,
sie wolle ihn dem G-atten ausliefern. So weiss sie Walterus in ein festes
Gemach zu locken und übergiebt ihn dem Geliebten. Dieser lässt ihn an die
Wand des Gemaches fesseln, in welchem er mit Helgunda schläft. Er lässt
ihn durch seine hässliche Schwester Rynga überwachen. Aber Walterus
verspricht Rynga die Ehe, wenn sie ihm zur Freiheit verhelfe. Sie löst
seine Fesseln, und Walterus tötet die treulose Frau und den Liebhaber auf
ihrem Lager.
Die beiden Geschichten mit einander zu verknüpfen, war nicht schwer.
Die beiden treulosen Frauen, die getäuschten Gatten wurden zusammen-
ß^eworfen; an Stelle von des Wyslaus Schwester Rynga wurde eine zweite,
treue Gattin eingeführt, die nun einmal Schläge bekam wie der treue Hund
— doch ist auch dieser beibehalten, sieh Norr. Skr. S. 9,18 ff.; 12,5 ff. —
und dann den Gatten rettete wie Rynga den Walterus. Damit war der Stoff
der HiQrleifsgeschichte im wesentlichen fertig; das Schicksal von HiQrleifs
dritter Gattin Hringia mag noch auf eine dritte Quelle zurückgehen, alles
übrige aber wird Zutat des Sagamanns sein, der seine Kombination ins Milieu
der Fomaldarsaga rücken wollte.
Über die Herstellung des Textes sieh den Apparat; bemerkt
sei noch, dass die Besserung von 1,5-8 eine Stütze hat in dem
ähnlichen Bau von 9,5-8.
Die Strophen der Higrleifsgeschichte enthalten bis auf Str.
8 und eine andere, die sich unter Nr. XVIII E findet, Weissa-
gungen. Der kleine SQgu|)4ttr steht hierin der Haddingssaga
bei Saxo nahe, deren Visur auch grösstenteils Weissagestrophen
sind; man vgl. Saxo S. 38. 40. 47. 48. 49. 57. Die Zukunft
wird verkündet in Str. 1 durch einen Riesen, in Str. 2 durch
einen Berg, in Str. 3-7 durch ein Meermännlein, in Str. 9 durch
eine unbekannte Stimme. Dem entsprechen in der isländischen
Litteratm* Weissagungen einer trollkona (Hauksb. S. 337, Fiat.
LXXX lAotavisur.
3,389), eines finngdlkn (Fiat. 2,71), einer A^^/a (Laxd. s. c. 67),
eines mannzhqfuS (Eyrb. s. c. 43), unbekannter Greise (Saxo
S. 47. 48) u. a. Mehrfach berühren sich die Strophen mit
Weissagestrophen anderer Sqgur: 3,2 erinnert an die Verse des
StyrbiQrn Landn. c. 152 (122): Bana sd ek okkarn . . . ütnordr
i haf. Das Bild der Kriegsgöttin Hildr in Str. 4. 5 lässt an
die Strophe des finngdlkn Fiat. 2,71 (=Fms. 5,246) denken:
Hildr stendr hverian morgin hialdrs und raudum sküdi.
Die Worte des Meermännleins scheinen den Weissagestrophen der
Sturlmiga l,370flf. irgendwie näher verwandt; die Z. 3,9.10, die
als Stef nach Str. 4. 5. 6 zu wiederholen sein werden, erinnern
an Vartz fdr ok variz Sturl. 1,371; 5,5.7 und 6,8 an Sturl.
1,372 koma mun hqrd fyr harda hrid, ok skamt at btSa (vgl.
Sturl. 1,370 geirhridar at btSa, 371 griöthrtS hedan biSaJ]
7,4 an Sturl. 1,370 at kemr fdr, er vdrar. Zwei der ange-
führten Kurzverse, 6,8 und 7,4, haben ASalhending, dazu ausser-
dem 5,4 (Konjektur) und 6,6; Skothending zeigen 6,1; 6,4,
wozu vielleicht noch 4,1; 5,1.3.8 zu rechnen sind. Endreim tritt
auf in 9,5.6. Gerade in den Strophen, die sich mit den
Dröttkvaettvisur der Sturlunga berühren, kommen auch einige
einfache Kenningar vor. Im übrigen bemerke die Verwandtschaft
von 2,1.5; 3,1 mit Vsp. 31,1; 59,1, sowie mit Bruchst. A 3,1;
Grott. 19,1.
Die Strophe 8 des Marmennill als Antwort auf die Frage
Hvat er mannt beztf steht abseits. Es entspricht ihr im nisl.
Märchen die Antwort auf die Frage des Bauers, welche Aus-
rüstung die Fischer haben müssten. Sie ist nicht für die Higrleifs-
geschichte gedichtet, sondern gehörte offenbar ursprünglich jenem
Märchen an, das eine der Quellen des Sagamannes war. Ihre
ersten drei Zeilen bilden übrigens eine kleine Priamel.
Die Strophen der Higrleifsgeschichte stehen an poetischem
Wert über den andern Dichtungen der Hälfssaga. Der Ausdruck
ist origineller, die Verse sind straffer gefüllt. Die fehlerhafte
Bezeichnung synir Hdleygia für die Leute des Hgröakönigs
Hiqrleifr kommt ähnlich auch Hrök. 6,6 vor; es ist wohl Ent-
lehnung von einer Seite anzunehmen, nicht auf einen gemein-
samen Dichter zu schliessen (s. oben S. XXXVI).
Lausavlsur. LXXXl
B. WEISSAGESTROPHEN AUS DER QRVAR-ODDS-
SAGA. Überlieferung und Ausgaben s. zu Nr. VIl und IX.
Die poetisch vortreffliche Weissagung ist, wie der Apparat zeigt,
in den Hss. der jungem Qrv. durch inhaltleere Zusätze erweitert.
In 1,4 ist die Lesart von MB, die sicher auch die der jungem
Qrv. war, aufgenommen: langa vdga steht parallel dem fiorZu
bretSa in Z.2, die Lesart von S ist fehlerhaft.
Die Weissagung umfasste nicht notwendig mehr als die
iV'a Strophen. Diese stimmen wohl zum weitem Verlauf der
Saga. In S c. 3 tötet Oddr den Faxi und bedeckt sein Grab
mit einem Steinhügel. In S c. 46 kehrt er am Ende eines taten-
reichen Lebens nach BeruriötJr zurück, um dem Wort der Vqlva
zu trotzen ; dabei erwähnt er nur den ersteh Teil der Weissagung,
den zweiten hält er durch das Begräbnis des Faxi für eriedigt.
Eine ähnliche Geschichte wie die von Odds Tode (s. u. S. 55)
hat sich nach Boers Nachweis Ark. 8,109 f. an den Russen-
fürsten Oleg, Ruriks Nachfolger, geheftet; vgl. Miklosich Chro-
nica Nestoris S. 20 f.
Str. 1 ist nachgebildet in dem {>ättr Orms Störölfssonar Fiat. 1,525.
C. STROPHE DES HAUGBÜI AUS DER HÄLFSSAGA.
Über Hs. und Ausgabe s. zu Nr. IV. Nach der Sagaprosa
erhält Finnr (vgl. den Appar.) die Strophe als Antwort auf die
Frage, hversu fyrir Iqngu Qgvaldr konungr felL Die kleine
Episode erinnert lebhaft an Hkr. 1,377 f., wo OÖinn als Gestr
den Oläfr Tryggvason zu Qgvaldsnes besucht und ihm auf seine
Frage von König Qgvaldr und dessen Fall im Kampfe gegen
Varinn erzählt. Ein Gegenstück zu der Strophe bilden die zwei
Drottkva^-ttvisur in Björn Jönssons Anhang zur Landnama (Isl.
SS. 1,327), die den beiden Haugbüar Sniallr und Hialdr in den
Mund iieleg-t sind. — In der Sagaprosa heisst Qgvalds Gegner
H^klingr* vikingr, und so hiess er auch in der Strophe, wenn
Bugges Besserung holZar Hceklings, d. i. die Mannen des Haeklingr,
das Richtige triift. Aber g^^^n diese Konjektur erheben sich Be-
denken: 1) Qgvalds Gegner ist Hkr. 1,378 Variau. nicht Haeklingr;
2) an Stelle von ßugges hqlZar Hmklmgs erscheint in XVHI D 1,
der Doublette unserer Strophe, viegir Hceklings {Heklings?
Hcekings?)^ was eine Kenning für Vikinge ist wie Eynefs synir
LXXXII Lausavisur.
Ütst. 1,7 (vgl. vikinga ntdr, Endils niZr od. cBitsla/r, Heüa konr);
hqldar Hczklings ist dagegen als eine allgemeine Bezeichnung für
Vikinge genau so undenkbar wie etwa Hdlfs rekkar. Ursprünglich
stand wohl in der Hälfss. er i leid megir(?) heldr . . . .; der
Schreiber unserer Hs. (oder einer früheren?) fand in seiner Vor-
lage kein megir mehr; bei seinem Herstellungsversuch las er
zuerst heldu statt heldr, setzte aber dann das für den Vei-s
nötige heldr auch noch hinzu. Andern wir hqtSar der Ausgabe
in megir, so stimmt die Strophe zum Bericht des Gestr in der
Hkr. und zu der Doublette in X Vlll D ; die Sagaprosa hätte dann
durch ein Missverständnis Hseklingr zum Gegner Qgvalds gemacht.
D. DIE STROPHEN DES TREMADR AUS DER RAGN-
ARSSAGA. Benützt wurde die Hs. Ny kgl. Saml. 1824 b
4* membr. c. 1400 in Kopenhagen. Str. 1, die mit XVHI C
nahezu übereinstimmt, mag aus der Hälfssaga entlehnt sein. Zwar
passt sie leidlich für einen TremaÖr und zu den zwei folgenden
Strophen : Heklings megir = A^ikinge kann auf die LoSbrökar
synir in 2,4 gehen und ^orp eine baumlose Erhebung sein, auf
der der TremaÖr steht. Aber der Anschluss von Str. 2 mit dem
unverständlichen Ok pvi verrät doch, dass Str. 1 und 2.3 nicht
zusammengehören. Das Ok ßvi scheint einem Versuche zu ent-
stammen, die Qgvaldsstrophe, deren unbestimmter Ausdruck nicht
widersprach, den beiden Trömannsstrophen der Ragnarss. vor-
zusetzen. 2,1 mag ursprünglich etwa Ar mik settu gelautet
haben; auf Ar wiese dann auch das ^rf in 2,5 zurück. Jedenfalls
bilden Str. 2 und 3 eine kleine Dichtung für sich. — Ob dem
Dichter bei dem (nach der Prosa 40 Fuss hohen) TrömaSr ein
hafnarmerki vorschwebte oder ein wirkliches Götzenbild, bleibe
unentschieden; ein /r^^^aSTrals Götzenbild kommt auch Fiat. 1,402,20
vor, dagegen ist die Bestimmung der zwei trdmenn Häv. 49
nicht recht klar. Der Araber Ibn Fadhlan, der die Nordgermanen
921 an der untern Wolga traf, sah bei ihnen einen derartigen
Götzen, ^ein aufgerichtetes hohes Holz, das wie ein menschliches
Gesicht hat;' vgl. Mogk PGrdr.* 3,398. Bei 3,1.2 werden dem
Dichter die Versformeln alter Runeninschriften vorgeschwebt
haben (FJönsson Litt. Hist. 2,143); man vergleiche die Inschrift
des Sälnasteins, Brate Runverser S. 105: H6[r] mun liggia.
Lausavlsur. LXXXIH
metS aldr lifir . . ., die des Husbysteins, Brate S. 114: baS
stafida hid [stein ftngstajdi . . . [meSan] ald li[fir] , die des
Tillisesteins, Brate S. 345 (Olrik Dania 4,111): i mun standa, \
med stenn lifir (sieh auch Brate S. 283.292). Die Verse 3,5.6
mit der eigenartig poetischen Kenning skyia grdtr für ^ Regen'
weisen in die Richtung des Danz Nr. XIX. 3,7.8 erinnern an
Häv. 50,3 hhjrat henni bqrkr ni barr. Das Alter der beiden
schönen Strophen lässt sich leider nicht bestimmen. Soviel aber
dürfte sicher sein, dass sie nicht erst — wie FJönsson a. a. O.
will — vom Verfasser der Ragnarss. zu der Qgvaldsstrophe der
Hälfss. zugedichtet wurden.
E. BESPRECHUNG EINES TROLLS. Über Hss. und
Ausgaben der Halfssaga und Ketilssaga s. zu Nr. IV und XV.
Die Strophe der Halfssaga ist keine eigentliche Besprechung,
sondern eher eine erfolgreiche Drohung an den Unhold, der den
Mannen Higrleifs die Einnahme von Wasser verwehren will. Der
Bedrohte ist ein fürs, der auch als brunnmigi bezeichnet wird;
das Wort ist nur noch SnE. 2,490 in der Bedeutung 'Fuchs'
belegt (s. auch Fritzner s. v.). Der Strophe der Ketilssaga würde
der Charakter einer Besprechung in höherm Grade zuzuteilen
sein, wenn die letzte Zeile dahin zu emendieren wäre: Sieh auf
den Himmel oder auf die Sonne ! (vgl. den Apparat). Man könnte
dann an den bekannten Zug vom Erstarren des Unholds beim
Aufgang der Sonne denken, vgl. HHi. 29.30. Alv. 35. J Ämason
tjöSs. 1,159.207 und v. d. Leyen Das Märchen in den Götter-
sagen der Edda S. 49. 82. Die beiden Strophen beweisen wohl
den Glauben an böse Brunnengeister, kaum aber das Vorhanden-
sein von gegen sie gerichteten zauberhaften Sprüchen.
F. STROPHEN AUS DER KETILS- UND GRIMSSAGA.
Str. 1.2 gehören zu einer kleinen Episode der Ketilss., in der
wie in XV C von einem Holmgang Ketils gegen einen abge-
wiesenen Fi'eier seiner Tochter Hrafnhildr berichtet wird. Die
Versform ist dieselbe wie in XV C 7-14, und auch der Ausdruck
erinnert an jenes Stück: 2,4 ^ XV C 11,1; 2fi ^ XV C 11,4.
Die Episode der Grimss., in der die Strn. 3.4 vorkommen,
hat einen Holmgang Grims gegen einen Freier seiner Tochter
zum Vorwurf; man vgl. XV C und die beiden Strn. oben. 3,3.4
I A X X I V Lauaavisur.
hiihI aus den Sämseystrophen XI B 5,3; 3,5 entnommen. Die
V«i*Hfttllung ist ähnlich mager wie in XV D ; auch diese Strophen
n<?bHt der dazu gehörigen Prosa werden erst in der jüngsten
Fassung der Ketilss. Grimss. Qrv. in ABe zugefügt sein.
G. STROPHE DES REFR AUS DER GAUTREKS-
SAGA. Benützt sind die Hss. der altern Gauti'ekssaga : AM.
194c. fol. Chart. (=1), 17. Jh.; [AM. 567, XIV y 4* membr.
(=E), c. 1400;] die Hss. der jungem Gautrekssaga (s. zu Nr. V)
und die Mischhs. des Björn Jönsson auf SkarSsa AM. 164h fol.
Chart. (=k), 17. Jh.
Die Strophe gehört der jungem Fonm der Sage von Refr
an, die uns als ein Teil der Gautrekssaga aufbewahrt ist; eine
ältere Form der Sage findet sich bei Saxo S. 433 ff. Vgl. darüber
Gautr. S. LHI— LXXV.
H. SPOTTSTROPHEN DES AN BOGSVEIGIR. Benützt
smd die Hss.: AM. 343a 4^ membr. (=A), 15. Jh.; AM. 340
4^ Chart. (=d), 17. Jh.; AM. 173 fol. Chart. (=e), 17. Jh.
Die Gattung der einzelnen .Spottstrophe, die im Leben der
Isländer eine nicht geringe Verbreitung hatte, ist in eddischer
Form und sagenhaftem Rahmen schwach vertreten. Ausser
unsem zwei Strophen kann das 'Carmen cynicum^ bei Saxo S.
267f. und das noch cynischere S. 210f., wohl auch der Helming
der Hrölfss. oben S. LVH genannt werden.
Str. l hat ihr Gegenstück in einem Spottvers der SnE.
2,634, wo ein Knecht ostmygtr, saupstrWir, eine Dienerin
braudgygr, ßotgriSr genannt werden; vgl. auch Kormäkss. S.S.
Eine ähnliche Wendung darf man für eine Strophe des nur ui
Saxos Wiedergabe erhaltenen Ingeldsliedes vermuten:
Improbis quid me laceras ocellis, du, der aldrig vandt hseder
Qui., reum patris veneratus hostem i anden hserfserd
Panibus tantum tepidoque iuri end som bredets baue,
Crederis ultorV buddingens skserer!
(Saxo S. 312). (Olrik Danske Oldkvad S. 21).
In 2,8 sehen wir eine scherzhaft sinnlose Frage Ans als
Entgegnung auf die Fi*age der Mädchen in 2,4; eine Beziehung
auf Drifa, die FJönsson Litt. Hist. 2,146 annimmt {drtfa = nedbör
i vindstillc ^ logn), scheint nicht vorzuliegen.
Lausavisur. LXXXV
J. STROPHEN DER FRIDflÖFSSAGA. Die ältere, kürzere
Fassung der Saga hat Larsson herausgegeben (Sagan ock Rimorna
om Fri5J)iöfr hinn frsekni, Kbh. 1893) nach den Hss. AM. 510 4®
membr. (=F), Ende 15. Jh.; Holm. 20 4^ membr., Fragment von
3 Blättern (=E), Anf. 16. Jh.; AM. 568 4^ Chart. (=e), 17. Jh.,
Abschrift nach dem vollständigen E. Der selben Redaktion gehört
an die in Fas.* 2,115 ff. edierte Hs. Jon SigurSssons Sammlung
27 fol. Chart. (= G), 17. Jh. Die jüngere, erweiterte Fassung
der Saga (= Gruppe A) giebt Larsson aaO. nach der Hs. Holm.
17 4** Chart. (=A), 17. Jh., mit Varianten aus den Papierhss.
(17. Jh.): Bökmf. 65 4^ (=a), AM. 109 8* (=:B), AM. 342 4^
(=:C), Gl. kgl. Saml. 1006 fol. («D), Bökmf. 43 fol. (=d); diese
Varianten werden hier nur ausnahmsweise angeführt. Ijarsson*
{Fri8|)jöfs saga, Halle 1901) folgt im allgemeinen A und wird
nur citiert, wo er von dieser Hs. abweicht.
Nach Larssons Ermittelung bilden F und G eine engere
Gruppe, Ee stellt sich näher zu dem Texte, der zur Gruppe A
erweitert wurde. Nur in folgenden Fällen kreuzen unsere
Strophen diese Verzweigung: 1,4; — 3,3; 13,1-4; 15,7; 19,4;
21,2, und da kann leicht zufälliges Zusammentreffen vorliegen.
Die Saga enthält neben diesen FomyrSislagvisur auch
Strophen in künstlicherem Stil, in einer reimarmen Art des
Dröttkvsett, die den ''MunnvQrp' (Sn. S. 171f.) nahe steht. Eine
arg entstellte Strophe, die in F und G auf Str. 16 folgt {Hafa
skal ek baug . . Larsson^ S. 53; Fas.* 2,128), scheint ursprüng-
lich Dröttkvsettform gehabt zu haben und wird daher hier aus-
geschlossen; ein Versuch, das eddische Mass herzustellen, bei
Falk Ark. 6,80.
Schon die allen Texten gemeinsamen Strophen können von
verschiedenen Verfassern stammen und der schriftlichen Über-
lieferung z. T. vorausliegen^), da man sich die Fri8|)iöfssaga sehr
leicht als eine zunächst für die freie Erzählung bestimmte Novelle
deuten kann. Straffe, gedrungene Strophen wie etwa 2-4 wird man
kaum dem selben Dichter zuschreiben wie die leeren Zerdehnungen
in Str. 18. 20. 21, mit ihren Verlegenheitsepitheta und gezwungep,en
EeUnstäben. Formale Besonderheiten sind die Endreime bezw.
') vgl. Bugge Studien S. 285; anders Falk S. 97.
LXXXVI Lansavisar.
-assonanzen in Str. 2. 3 (durchgeführt), 6 (?), während die
Binnenreime (4,6; 6,2; 8,2.3 u. ö.) kaum irgendwo beabsichtigt
erscheinen. Der Stoff lockte auch weiterhin zur Vermehrung der
lyrischen Zierstücke. Von den hier gedruckten Strophen stehn
5 und 18 nur in FG, eine Strophe (im Appar. zu 18) nur in e,
la. 6a. 18a nur in der Gruppe A (bei Str. 9 und 13 muss man
Auslassung in einzelnen Hss. annehmen). Die drei Plusstrophen
von A wären nach Larsson* S. XIVff. erst von dem Redactor der
jungem Sagafassung, um 1500, gedichtet, und zwar 18a als Be-
*arbeitung zweier Rimurstrophen, la und 6a als freie Zugabe.
Dies ist aber nicht zwingend. Denn die Sagafassung, die der
gen. Bearbeiter neben den Rimur benützte, kann sehr wohl schon
Plusstrophen, darunter la. 6a, enthalten haben. Und wenn sich
auch die von Larsson* S. XIVf. erwähnten Dröttkvsett-Plus-
strophen auf die Rimur gründen, so bedingt dies für Str. 18a
nicht dasselbe Verhältnis ; tatsächlich kann man die betr. Rimur-
Zeilen (IV 55. 56) kaum anders wie als Auszug aus einer sinn-
volleren Darstellung fassen. Str. la hat in Z. 3 eine unregel-
mässige Füllung, die in unsem Strophen nirgends wiederkehrt (zu
Z. 4 vgl. 17,3; 18,3). Str. 18a vollends, die dichterisch be-
deutendste der ganzen Saga, wendet die Versfüllungsfreiheiten
des LiöSahättr auf das epische Strophenmass an, wobei sie den
natürlichen Sprachrhythmus dieser Sätze in höchst ausdrucksvoller
Steigerung darstellt; sie bringt ausserdem zweimal abnormen
Stabreun (Z. 3/4. 13/14). Aber zu einer Datierung führen diese
Besonderheiten sowenig wie die vorhin erwähnten Endreime.
Auch die Annahme von Falk S. 86, dass 18a, 1-14 viel älter
sei als die ganze Fri8|)iöfsgeschichte, ist nicht notwendig; die
Doppelstrophe kann gleich für ihren jetzigen Zusammenhang ge-
dichtet worden sein, von einem heroischer gestimmten Erzähler,
der die kurze Andeutung von Fri8|)iöfs Vikingleben in seiner
Phantasie ausgestaltete; vgl. auch Gautr. S. XCI. Die Ent-
stehung der Fri8t)iöfssaga nach 1270 wird weder durch das
heldur einer Plusstrophe von FG noch auch durch andre Um-
stände bewiesen. Zu den ältesten FomaldarsQgur (FJönsson
Litt. Hist. 2,819) wird man die entschieden archaisierende, das
Abenteuerliche einschränkende, ein ethisches Problem stellende
Dichtung auch nicht gern rechnen. Innerhalb des Zeitrauma
Lausavisur. LXXXVII
1200-1350 wagen wir für unsere Visur keine nähere Fixierung.
Isländische Heimat ist selbstverständlich.
In ihrer lyrischen Art vergleichen sich einige der Strophen
am ehesten mit den Sterbeliedem Nr. VII und Vni; man be-
achte im besondem die elegischen Antithesen in Str. 1. 4. 14.
Danach werden die Wortanklänge in 14,1-4: Hiälm. Herv. 4,1-4
und in 17,1.2: Hialm. 6,1.2; 9,3.4 auf Einwirkung des Hiälm.
beruhen. Aber in unsem Strophen ist der Grundton nicht düster
und entsagend wie in den Sterbeliedem. Die Stimmung von
See und Sturm und Schiflffahrt bringen die Meeresstrophen zwar
nicht so pathetisch wie Reg. 16.17, HHu. I 26-30, aber lebendiger,
naturtreuer heraus als irgend eine andere eddische Dichtung.
Man möchte dieses Document aus dem Leben des seekühnen
Volksstammes nicht missen. In Pri5{)iöfs Meeresstrophen erlangt
die isländische Lausavisa des schlichteren Stiles und Versmasses
ihre glücklichste Entfaltung.
XIX. EIN DANZ.
Aus der Anssaga bogsveigis.
Die Überlieferung der Anssaga sieh zu Nr. XVIII H. Die-
Strophe ist unvollständig aufgezeichnet: Auf Grund der ent-^
sprechenden Strophe der Ansrimur, die im Apparat mitgeteilt
ist, nimmt Kölbing Beiträge zur vergleichenden Geschichte der
romantischen Poesie und Prosa des Mittelalters S. 191 an, e&
fehle 'der die beiden Halbstrophen verbindende Gedanke: obwohl
du so prächtig stehst, wirst du doch bald vom Sturme geknickt
werden.' Aber die Z.3.4 der Rfmurstrophe, die jenen Gedanken;
ausdrücken, sind eine Ergänzung des Rimurdichters, der weder
hier noch bei der Wiedergabe der Z.5.6 unserer Strophe daa
Rechte traf: die Weide und der Sprechende sind in Gegensatz,
gestellt, nicht die Weide vor und die nach dem Sturm.
Wer ist aber der Sprechende? Sicher nicht der bäuerliche
Held An bogsveigir; denn der fürchtet nach der Sagaprosa für
seinen Bruder I>örir I)egn, sehnt sich aber nicht nach ihm. Eben-
sowenig kann sich der Sprechende an ein Tiafnarmerki* wenden,
wie die Prosa will; denn ein solches könnte er unmöglich als
eine schönbelaubte Weide bezeichnen. Die Strophe ist also zu
LXXXVm Ein £)anz.
Unrecht in die Anssaga eingeschaltet; aus ihrer Umgebung los-
gelöst, giebt sie sich als die Liebesstrophe eines Mädchens zu
erkennen, sie besteht inhaltlich aus Natureinleitung und schlichter
Angabe der Empfindung und stellt sich somit zu jener ein-
strophigen Volkslyrik, die RSteftbn Enstrofig nordisk Folklyrik
bei den deutschen und nordischen Stämmen nachgewiesen hat.
Sie wurde mit der Überschrift ""Ein Danz' versehen; denn als
Danz bezeichneten die Isländer eine kurze Strophe erotischen
oder satirischen Inhalts, die auch als Tanzstrophe vorkommen
konnte; vgl. Steffen S. 169 f.
Ob sie zu jenen Strophen gehörte, die nach der bekannten
Stelle der lönssaga helga BS. 1,237 mindestens seit Beginn des
12. Jhs. von den Mädchen beim Tanze gesprochen wurden, muss
dahin gestellt bleiben. Diejenigen Tanzstrophen nämlich, die
bisher als die ältesten galten, das Spottliedchen auf Loptr Pälsson
imd Saemundr (Sturl. 1,245 a. 1221) und die trübe Strophe des
{>örÖr Andresson (Sturl. 2,264 a. 1264, Öl. DaviÖsson Islenzkii*
Vikivakar S. 349), haben Endreim, die erste daneben freilich
auch unregelmässigen Stabreim. Aber die Danzar, die doch wohl
von aussen her eingeführt wurden (Steffen S. 153), könnten
immerhin in älterer Zeit unbeschadet der Melodie des Tanzes
aus dem fremden Reimvers in das nordische Mass übertragen
worden sein.
Die Liebesstrophe eines Mädchens ist sonst als Einzelstrophe
nicht nachgewiesen. Aber derartige Einzelstrophen sind mehrfach,
wie Steffen S. 46-61. 128 ff. 173 gezeigt hat, hi Folkeviser auf-
genommen und verarbeitet. So scheint auch der Danz benutzt in
dem Liede ''Das Mädchen und die Haselstaude' und in der Tryllevise
'Jomfruen i Lmden'; vgl. DgF. 2,214 ff. 667; 3,839 f. An der
letztgenannten Stelle hat Bugge den Danz bereits mit den beiden
Volksliedern zusammengestellt.
XX. KATALOGSTROPHEN.
A. KÖNIGSKATALOG aus der Hervararsaga. Über-
lieferung und Ausgabe wie bei Nr. L In u fehlt die Str., s
trägt sie nach. Die alleinstehenden Lesarten von s in Z, 2 und
7 muss man als Conjeetur auffassen; als solche sind sie einepi
Katalogstrophen. LXXXIX
(lenkenden Isländer des 17. .Jhs. wohl zuzutrauen. Dass in Z.
2 die Schreibung fyr her entstehn und fast bei allen Ab-
schreibern weiterleben konnte, bleibt ein schwer erklärliclier Punkt.
Zwischen Alrrkr R und Alfrekr x hi Z. 7 ist keine unmittel-
bare Entscheiduni,'- möglich. Zu Gunsten von Alfrekr spricht:
dass es der seltnere Name ist (nur noch in der iEttartala Fas.
2,10 Z. 2 als Vater Eü'eks ens malspaka, aber Fiat. 1,25 hat
hier Alrekr): dass die Verbindung Alrekr enn frcekiii auch
sonst vorkommt (Enkel des eben gen. Alfreki-Alrekr), daher
einem Abschreiber leichter in die Feder fliessen konnte; dass
^Ifric wie andere Namen mit j^tf- in England so häufig sind.
Müllenhoff ZsfdA. 23,168 denkt bei Alfrekr enn froekni an
ElfräÖr enn riki, Alfred d. Gr. Landn. 1,1. Z. 6 ejt VqIuw
Klar steht metrisch nicht ganz einsam (Vsp. 4,5; 14,2; Hyndl.
40,4; Valk. 10,8; vgl. Sievers Beitr. 10,248. 456; Kauifmann
Beitr. 12,330flf.), das st. m. ^ Keisarr (appell. keisari) mag als
lose Vermutung erwogen werden.
Mit den Worten ^d rddu j^esstr konungar Iqndum, sem
her segtr schaltet die Saga unsere Strophe ein, nachdem sie
Angant;^s Regierungsantritt berichtet hat, ehe sie HlQÖr in die
Handlung einführt. Zu dem Hunn. kann die Str. nicht gehören
(o. S. XI), überhaupt nicht den Eingang eines epischen Gedichtes
bilden, da diese sechs Volksherrscher kaum in einer Sage zu-
sammentrafen, und da das altn. Heldenlied keine Anfangspräsen-
tation kennt. Ob die Strophe Bestandteil eines Kataloggedichtes
ist von der Art der Hyndl. oder des WidsiS (Cpb. 1,565. Heinzel
Herv. S. 456. 511); ob sie einer kunstloseren J>ula entstammt
Avie {>orgrimsJ)ula und Kälfsvisa (Sn. S. 130f.); oder ob sie eine
einzeln umlaufende Memorialstrophe darstellt, bleibt ungewiss.
Sachlich und syntaktisch steht am nächsten der Abschnitt des
Wids. 18-35 : ^tla weold Hiinuvi, \ Eormanric Gotum u. s. w.
Seit ältester Zeit mag der liederkundige Mann solche J>ulur zu-
sammengestellt haben, Namen- und Sachregister zu seinen er-
zählenden Liedern, wenn auch die grossem Kataloggedichte
mit epischem oder dialogischem Rahmen bei Engländern und
Isländern Jüngern Entwicklungsstufen zufallen werden. Mit
dem Ar kvddu . . rdda vgl. aus der {>orgrims{)ula 3,2 er
bera kvdSu und den Eingang der Rigs|)ula (dazu Sm&stykker
^^ Katalogstrophen.
S. 192)^). Die grossen {>ulur der SnE. reihen überwiegend die
blossen Nominative aneinander, die Verba sind fast stets im
Praesens, und in den ek mun segia, enn skal telta ,usf. tritt
die persönliche Belehrung stärker hervor; unsere Königsreihe,
wie der WidsiS, hat noch mehr epischen Ton.
B. DIE ARNGRIMSSÖHNE aus der Qrvar-Oddssaga.
Überlieferung und Ausgaben s. zu Nr. VII. Die Saga eröffnet
mit diesen Versen die Strophen der Sämseyepisode und macht
aus der Namenliste eine Antwort Hiälmars auf Odds Frage,
wer die Männer seien, deren Gebrüll herüberschalle. Hiälmarr
fährt dann fort mit der Strophe Qr. 7 (vgl. den Apparat zu
dieser Str. und oben S. LVIII).
Man hat die Liste der Amgrimssöhne als eine erzählende
Strophe des Liedes vom Sämseykampf, Nr. XI B, angesehen
(Br.* S. XII); doch ist die Strophe um eine Langzeile zu gross,
und die Z. 7-10 passen wenig zu den schönen Resten des Sämsey-
liedes. Wir dürfen in den Versen, die in trockener Form Namen,
Geburtsort und Eltern der Amgrimssöhne angeben, eine Katalog-
strophe sehen, die in Qrv. und, in Prosa aufgelöst, in die Herv.
Aufnahme fand. Sie steht femer in den HyndluliötJ, dem
Sammelbecken für allerhand Helden- und Göttemamen, in zwei
Strophen zerlegt, deren erste (Z. 1-6) durch den Refrain der
Hyndl. : alt er fat cBtt fin, ütiarr heimski! aufgefüllt wird.
Die Fassung der Hyndl. stimmt gut zu der der Herv,, und
vielleicht ist nach diesen beiden Aufzeichnungen in Z. 3,4 Büi
ok Brdmi, Barri ok Reifnir einzusetzen. Die Namenliste
Saxos weicht etwas weiter ab ; die Langzeilen folgen hier in der
Reihe 2. 3. 1.
XXL DIE HEIDREKS GATUR.
Aus der Hervararsaga.
Überliefert in den beiden Fassungen H und R wie Her.
oben Nr. H. Aber die Hauksbök selbst bricht in der Auflösung
^) Z. 5 VaJdarix) Bqnum kehrt wörtlich wieder in dem eingeschobenen
Verse 19,1 der G-n9r. 11. Da 19,1-4 kaum zu trennen sind, ist es keine
unmittelbare Erinnerung an unsre Strophe. Vgl. auch Heinzel S. 501»
Cpb. 1,565.
Die HeiÖreks Odtur. ^^
des 2. Rätsels ab; für das folgende hat man sich zu halten an
die zwei Papierabschriften des 17. Jhs.: AM. 281 4? (=hl) und
597b 4^ (=h2); diese beiden Hss. zusammen =h. Die unter
Nr. I erwähnten Papierhss., deren Vorlage x die Texte H und
R gemischt hat, ergeben wo H fehlt einzelne bessere Lesarten,
meist wohl Conjecturen des 17, Jhs. Str. 24,1-3 wird angeführt
in Olafs grammatischer Abhandlung (um 1250) in den Hss.
AM. 748 I 4^ und 242 fol. (codex Wormianus), vgl. oben zu
Nr. XI D; gedruckt Igl. 2,31.114.
Ausgabe von Bugge, wie Nr, I; der Text H+h2 in Hb. S.
365-69. Zum folgenden vgl. Vk. 11,117 ff.
Die Abweichungen der beiden Fassungen, H (d. i. H+h)
und R, liegen
a) im Bestände der Rätsel. In R fehlen Nr. 7. 10. 11. 13.
15. 30. 33, in H fehlt 22a (ausser Z. 6 = 21,6). Als jüngere Zu-
tat können die Plusstrophen nicht erwiesen werden;
b) in der Reihenfolge. Die hier aufgenommene ist die von
H. Übereinstimmend bilden Nr. 1-4 und 34-36 in H und R den
Anfang und den Schluss; ausserdem stehn 16-18, 20-22 und
25.26 auch in R hintereinander. H ordnet mehr nach der Ein-
gangswendung, R vereinzelt nach dem sachlichen Inhalt. Jeder
Vortragende mag wieder anders verfahren sein; doch beachte,
dass die auch in R benachbarten 25.26 in dem Anfangsverse
übereinstimmen: also das Princip von H. In einem Falle, 21.22,
hat H zwei Strophen durcheinander gemischt;
c) im Wortlaut der Strophen. Die beiden Fassungen haben
ziemlich gleichoft die bessere Lesart, nur dass äusserliche Schreib-
fehler in den Papierhss. h häufiger sind als in R. Gemeinsame
Fehler begegnen in 6,4; 17; 19,1; 22,6; 24,3; 27,1; 34,1(?).3;
36,3. In verschiedener Richtung entstellt ist 25,6. Die Plus-
strophen von H zeigen Mängel in 11,1-3; 13,4-6; 15,1-3;
15,5; 30,2.6;
d) im Wortlaut der prosaischen Auflösungen. Sachliche Un-
genauigkeiten begegnen in H und in R in ungefllhr gleicher
Zahl. Gemeinsam ist die unzutreffende Deutung in Nr. 2 (das
Rätsel memt drei ^Wege': Fluss, Luft, Erde) und 24 (ufr in Z.
6 meint die Eisscholle, nicht eine Pferdeleiche). Dunkel ist die
Divergenz in 34: ve^" R: ve^£^ H; / hamra R: / klöm H. Die
X^^ Die HeiÖreks Gätur.
Piasstrophe von H Nr. 10 geht auf die schmelzenden Hagel-
körner, nicht auf Hagel und Regen. Zweifelhaft ist auch die
Deutung von 30 (linvefr und skeid zu vertauschen?). Der Text H
bringt zu der schlichten Deutung der Rätsel viel öfter eine
epische Zutat. In Nr. 12 gehört der Bericht vom Schlachten
des Schweins . notwendig zum Verständnis, weil hier ein Mittel-
ding zwischen Rätsel und Scharfsinnsprobe vorliegt (Vk. 11,141).
Im übrigen stellt unsere Ausgabe jene Sätze unter den Text,
bei den Lösungen wählt sie die genauere der beiden Vei-sionen:
dieses freiere ^'erfahren war hier berechtigt, wo nur die Rätsel-
reihe mit ihren Deutungen, nicht die Saga von HeiSrekr herzu-
stellen war.
Die Verskunst zeigt verschiedene Eigentümlichkeiten, an
denen man sich nicht textkritisch vergreifen darf: Endreim
1,5.6; 16; 28,1.2, im ersten Falle zugleich abnormer Stabreim,
die endreimenden Verse 5.6 staben miteinander. Wiederholungs-
stabreim 1,1-2.5-6; 2,3. 4-5.6; 7,1-2; 28,1-2. 3-4; in 7,2 und 28,3
ausserdem Binnenstäbe. Stabreim hv : v 20,4.5. Substantiv stab-
los vorausgehend 8,6. Beachte auch \argar :ä\aU 15,6; berr
blödugt hak 26,3. Leichte Versfüllung 30,2; 35,1.3; 32,8 nach
R (h ist sachlich unzutreffend). Schwere (ungewöhnliche) Füllungen
7,1-4; 28,4.5; (30,5.6). Die Strophen epischen Masses haben 3mal
nur sechs (24. 28. 30), 3mal nur vier Verse (7. 34. 35), die Kehr-
reimlangzeile abgerechnet. 2mal tritt vor einen epischen Helming
das Rahmenelement von der Form eines gnomischen Helmings:
12.16. Die gnomischen Strophen haben alle das gewöhnliche
Mass, ausser 36 (Halbstrophe), s. u.
Der Wechsel zwischen den beiden Versmassen und der
höchst ungleichartige Stil weisen darauf, dass die Rätselreihe
als Sammlung vorhandener versificierter Rätsel entstanden ist.
Daher auch in den Rätselfragen selbst keine Anspielung auf die
Situation der Saga und daher die ungebundene Form der Ant-
worten: der Sammler hat den vorgefundenen Stoff nicht zu einem
Rätselliede verarbeitet.^) In die Sage von HeiSrekr war vermut-
*) Die Lösungen in Versform, die bis auf Bugge eine Ausgabe der
andern abnahm, und denen man, auch nach Bugge noch, mit schwer begreif-
lichem Zutrauen begegnete, sind die gewandte, aber dui'chaus stilwidrige
Dichtung eines Isländers aus dem 17. Jh.
Die HeiÖreks GÄtur. XCIH
lieh die Wanderfabel von der Halslösungsfrage gedrungen, mit
dem stellvertretenden Doppelgänger (vgl. Pineau Les vieux chants
pop. scand. 2,41 f.). In acht isländischer Weise wurde dies so
umgestaltet, dass Odin, der Meister alles Wissens und Überfrager
in den Wettkämpfen, die Rolle des überlegenen Doppelgängers
erhielt, und dass an die Stelle des einen unratbaren Rätsels eine
lange Kette von Fragen und Antworten trat, eine mit Alv. und
MqIsv. zu vergleichende Dialogscene. Diesen Rahmen haben die
Sagamänner mit einzeln umlaufenden Rätseln angefüllt. Dabei
kamen die Kehrreime herzu, die die sagenhaften Eigennamen
enthalten. GöS er gdta }in, Gestumbltndi, getit er petrar
mag, durch Zufügung des nom. pr., aus einer formelhaften Lang-
zeile entstanden sein, ist aber auch in der erweiterten Gestalt
gewiss noch als Versgruppe gefasst worden. So nehmen die
Gat. eine mittlere Stellung ein zwischen der altenglischen Rätsel-
sammlung, die nur aus rahmenlosen, unverbundenen Fragen
besteht, und dem einheitlich durchstilisierten altdeutschen Traugc-
mundsliede.
Die mythologische Schlussfrage ist kein Rätsel, ermöglicht
aber, als traditionell unlösbare Wissensprobe, die Überfragung-
HeitJreks und die Entlarvung Odins. Sie deckt sich inhaltlich
mit der Schlussfrage der Vaf|)r., ist aber nicht von dort entlehnt,
da sie einen andern, bessern Wortlaut hat. Das der Frage
vorausgehende in R : Segdu }at ßä fyrst, ef ßü ert hverium
kommgi vttrari entspringt offenbar einer Halbstrophe von der
Art wie Vaf. 11,1-3; 20,1-3; 26,1-3; 38,1-3; Alv. 9,1-3; Reg.
19,1-3; Fäf. 12,1-3 (FIqI. 7,1-3), ist aber dem neuen Zusammen-
hang zu Liebe so umgestaltet worden, dass die Versform nicht
mehr herzustellen ist. In der Antwort in H (Undr — orm)
schimmert auch noch metrische Prägung durch; aber der Ordner
der Scene kann hier, im Einklang mit HeitJreks übrigen Ant-
worten, nur Prosa beabsichtigt haben. Dasselbe gilt für die
Auflösung von Nr. 7.
Die einzelnen Strophen können nach Alter und Heimat weit
auseinander liegen. Einen sprachlichen Anhalt giebt nur 25,3
(s. Appar.): utan ist erst für das 12. Jh. beglaubigt (Nj2 S.
879ff.); aber auf ein älteres ok er ütan idrni (oder idrni üfanj
kringt rät man schon aus svntaktischen Gründen (vgl. Fäf.
XCa:V Die HeiÖreks Gätur.
42,3.4, Sig. sk. 8,1.2; Brot 20,5-8). Motivgemeinsamkeit mit
Ausländischen Rätseln ist nicht oft vorhanden, und auf ein
poetisch geprägtes fremdes Vorbild führt nur Nr. 28. Specifisch
nordisch ihrem Inhalte nach sind Nr. 15. 18. 23. 34. 35, islän-
disch Nr. 16. Die Zusammenfügung der Rätsel zur Wettkampf-
scene wird in den altem Zeitraum der (mündlichen) Fomaldar-
SQgur, in das 12. Jh., zu setzen sein.
Die Gatur der Herv. sind in der altn. Litteratur die einzigen
Denkmäler der Rätselgattung, ausgenommen Odins Schlussfrage
Vegt. 12,5-8, die sich unmittelbar neben Gät. 18-23 stellt. Die
Fragen in Vaf., Alv., FIqI. sind keine Rätsel, ebensowenig
Hattatal 40, Hättalykill RQgnv. 23. Unsere Gätur vertreten
alle Stufen vom urwüchsigen Volksrätselstil bis zur künstlich
umschreibenden Skaldenart; Nr. 35 und 27 bezeichnen etwa die
Endpunkte. Aber gemeinsam ist allen die Gedrungenheit und
der scharfe Umriss spruchhafter Poesie. Die meisten der ae.
Rätsel unterscheiden sich darin, sie haben den epischen Stil über
den gnomischen siegen lassen. Auch mit ihrer Gedankenwelt
stehn sie auf einer jüngeren, buchmässig beeinflussten Ent-
wicklungsstufe. Das Bild echt germanischer Rätselkunst in
stabreimendem Gewände hat man sich von den HeitJreks G4tur
zu holen.
XXU. DIE GEIZHALSSTROPHEN.
Aus der G-autrekssaga.
Über die Hss. s. zu Nr. V und XVIH G. Die Strophen
gehören dem Gauta{)ättr an, der mit der Refgeschichte zu der
(altem) Gautrekssaga zusammengearbeitet wurde. Der Gautaf)ättr
gehört zu den anmutigsten Schöpfungen der isländischen Volks-
dichtung (vgl. FJönsson Litt. Hist. 2,803). In der Einleitung
zur Gautr. S. LXXVff. ist der Versuch gemacht, ihn als einen
Vorläufer der spätisländischen ÜtilegumannasQgur zu erweisen.
Dort ist auch über die Motive der anekdotenhaften Erzählung
Weiteres beigebracht. Der Zug, dass der geizige Wirt die
Riemen aus den Schuhen zieht, die er dem Gaste verehrt, kehrt
im Saxo S. 279 bei dem geizigen Irenkönig Hugletus wieder.
Die Geizhalsstrophen. XCV
Bei der mangelhaften Überlieferung der altem, kurzem
Gautrekssaga ist es begreiflich, dass die Ausgabe der Strophen
durchweg den Hss. der jungem, längern Saga folgen musste.
Schwierigkeit macht nur die Verschiedenheit der Namen in den
zwei Sagafassungen. In der altem heisst der Vater Gillingr
und die drei Söhne Skafnqrtungr, FiglmöSr, Imsigull; in der
Jüngern der Vater Skafnqrtungr, die Söhne Gillingr, FiglmöSr,
Imsigull. Für die Namen der altem Fassung spricht, dass in
beiden der Felsen, von dem sich die Mitglieder der Familie bis
auf Snotra hinabstürzen, Gillingshamarr heisst; für die Namen
der Jüngern, dass in beiden derjenige, der dem Gaste die Schuhe
ohne Riemen schenkt — also doch wohl der Hausherr — ,
Skafnqrtungr benannt wird. Welche Fassung das Ursprüngliche
giebt, lässt sich nicht entscheiden. Da aber der Gillingshamarr
in den Strophen nicht vorkommt, wohl aber Skafnqrtungr als
Geber der Schuhe in Str. 1, so haben wir den letzten im
Apparat als Vater der Familie angeführt.. Über die Namen vgl.
man Gautr. S. XXV. LXXIXff., Detter Anz. 28,215.
Der Versbau hat Mängel in 1,3 und 5,4-6: dieser letzte
Helming gäbe syntaktisch eine bessere Halbstrophe epischen
Masses (mit den Versgrenzen nach aldri, siSan, grip). Beachte
das zweimalige 'expletive' er : 1,3; 2,2 (dazu Neckel Relativ-
sätze S. 66 gegen Nygaard Ark. 12, 124) und den ^^-Relativ-
satz 4,2.3.
XXni. DIE VQLSISTROPHEN.
Aus dem YQlsa^dttr.
Überliefert in der Flateyiarbök d. i. Gl. kgl. Saml. 1005 fol.
membr. (=F), 1387-94. Abdruck in der Flateyjarbök Bd. 2 (Chri.
1862) S. 331-35.
Die in den altern Olafs SQgur helga fehlende Bekehrungs-
anekdote ist in F an unpassender Stelle eingeschoben, nach einer
schriftlichen Vorlage. Der Text zeigt, von Kleinigkeiten ab-
gesehen, Störungen in Str. 6 (nach Z. 2); 7 (nach Z. 2); 8,1.2;
12,2 und in der halbskaldischen Strophe hinter 1 (Appar.) Z. 4.
Der Versbau ist nicht sehr streng: mangelhafte Stabsetzung 1,5;
^^^I Die Vqlsistrophen.
(8,1.2 s. 0.) 11,2; magere Füllungen la,1.5; 1,1.(3); 2,3; 9,7 (an
diesen zwei Stellen vielleicht - ^/z-^; schwere 3,2; 4,7; 6,3; 8,7;
9,8. Conti-ahierte Hiatusform gefordert in 12,2 (neutral ist 1,1\
Str. la setzt ein Gedicht mit Erzähl versen voraus. Da^s
aber der VQlsa{)ättr teilweise Auflösung eines geschlossenen
Liedes sei, ist nach seinem Inhalt und Stil nicht anzunehmen:
er ist Prosa mit losen Redestrophen (eine längere, reichgegliederte
Tiausavisurgruppe'). Die Nennung eines 'fomt kvaetJi' usw. in
der Prosa kann nicht dagegen zeugen. Den Verlust von Strophen
braucht man nicht anzunehmen; die im Mass abweichende Strophe
der Tochter (Appar. nach Str. 1) kann spätere Zugabe sein
(Anklänge an FritSp, Lai'sson^ 16,15; 53,19f.). Str. la wurde aus
einem andern Zusammenhange hergeholt; ähnliche Anfangs-
strophen begegnen in den 'sQgukvaetJi' der nisl. Zeit (Jl>orkelsson
Om Digtningen S. 201ff.), auch die drei lesbaren Kuraverse der
Grettisfoersla in einer Hs. des 15. Jhs. (Cpb. 2,380.82) liegen
nahe; für diesen Stiltypus ist Str. la das älteste Beispiel. Die
im 17. Jh. aufgezeichnete isl. Yölskiepisode (JArnason|>jö?5sögur
l,176fl".) wird in letzter Linie auf unsem VJ). zurückgehn; die
Redestrophen fehlen ihr.
Die VQlsigeschichte samt ihren Strophen wird eine halb
schwankhafte, halb erbauliclie isländische Schöpfung des 13. oder
14. Jhs. sein. Von den andern Bekehrungsanekdoten derKonunga-
SQgur hat höchstens der Gunnars {)ättr helmings, Fiat. 1,338,
seiner aUgemeinen Tendenz nach einige Ähnlichkeit. In dem
bäuerlichen und schalkhaften Tone lässt sich der Gauta|)ättr ver-
gleichen (o. Nr. XXIT). Doch wären das eigenartige Motiv mit
der Phallusverehrung, die Kehrreimzeile 2,5.6 u. ö., sowie die
Wörter Volsi, vingulh blxti als P]rfindung dieser späten Zeit
undenkbar. Auch besteht der innoro Widerspruch, dass das
T)l(jeti' nach 8,8; 11,4.8 identisch mit dem Vglsi — in jener
Kehrreimzeile als Opfergabe dargeboten wird, während doch im
übrigen die V^oraussetzung herrscht, dass der Vglsi die Gottheit
selbst, der Fetisch sei. Vk. 13,28ff. wrd die Vermutung ge-
äussert, dass ein norwegischer abergläubischer Brauch frei ver-
wertet wurde: das Umreichen eines Pfcixlephallus, der einst in
heidnischer Zeit als Opfergabe gedacht war. Der Kehrreim
erhielte als Bestandteil des Opferritus vernünftigen Sinn. Die
Die Vglsistrophen. XuVTI
Zeile würde danach eine heidnische liturgische Formel darstellen,
die besonders im Rigveda nahe Verwandte hat. Ob in 'MQmir*
(oder Mornir) ein ächter Name oder Beiname der betr. Grottheit
fortlebt, ist unsicher. Die sprachlich nächstliegende Deutung,
n. pl. zu inqr7i Tüesin', giebt sachlichen Anstoss. Man erwartet
eine Bezeichnung für Freyr. Die im Zusammenhang auffallende
Langzeile 4,1.2 erinnert an {>r. 30,3.4 bertS inn hamar, brüdi
at vigia und kann als unverstandener Rest einer ritualen Hand-
lung erwogen werden.
Der Gedanke von dem vergötterten Phallus, dem Fetisch-
dienste, gehört dem isländischen Erzähler, desgleichen das
märchenhafte Auftreten Olafs und die mit viel Geschick und
Humor contrastrierten sechs Rollen der Bauersleute. Die
Strophenkette 2-10, worin neun Beteiligte der Reihe nach mit
je einer Visa sich aussprechen, die zweiten Helminge parallel,
die ersten charakterisierend abgestuft, bildet auch dichterisch
betrachtet ein sehr eigenartiges Denkmal des isländischen
Schrifttums.
XXIV. DIE BUSLUBCEN.
Aus der Bösasaga.
Überliefert in den Hss. AM. 586 4® membr. (= A), 15. Jh.;
AM. 340 4® Chart. (=b), 17. Jh.; AM. 510 4^ membr. (=0),
Ende 15. Jh.; AM. 577 4® membr. (=D), 15. Jh. Ausgabe: Die
BösarSaga hg. von Jiriczek, Strassburg 1893, S. 16-19. (Die
Busluboen der jungem Bösasaga, 17. Jh., ebd. S. 101-3 und die
'Syrpuvers hin fornu,' 19. Jh., ebd. S. 141-44 sind für die Be-
urteilung der altem Strn. ohne Wert.) Nach Jiriczek S. XXIV
bildet D zunächst mit b, bD weiterhin mit C eine engere Gmppe;
die vielen Sonderlesarten von D sind daher Neuerungen. Von
dem für die Vorlage Vorauszusetzenden wurde abgegangen in
2,5 und 6,7.8: hier giebt das allar ACD grammatisch (ci^ll)
und stilistisch (vgl. Z. 5) Anstoss, auch sind beide Verse ab-
norm gefüllt; b ist natürlich nur Coiyectur. Von weiteren
Bessemngen des Textes wurde abgesehn (vgl. zu 3, nach Z. 6;
4,4; 7,8; 9,9). Bei einem Gredichte dieser Kunststufe fragt man
XCVra Die Busluboen.
nicht gern nach reineren Urformen. Doch kann der Hinweis
nichts schaden, dass die Steigerung in den Flüchen weit besser
bei dieser Reihenfolge herauskäme: Str. 1-3, dann die drei mit
Ef]^ü beginnenden Stm. (Seefahrt — Ritt — Bett und Thron):
5. 6. 7,7(ohne ^«)-9 + 1 Kurzvers + 7,1-4 + Kehrreim;
darauf Str. 4. 8. 9. Die Verse 7,5.6 und 7,10 stehn in mangel-
haftem Zuhammenhang, jene aus logischen Gründen, dieser weil
er mit vütu statt mit ^ulu staben muss: die Fälle 4,2; 9,4
sind nicht annähernd so hart, und im übrigen ist die Stabver-
teilung geradezu auffallend rein. Schwere Füllungstypen be-
gegnen in Str. 3. (7.) 9 und bes. 8; lange Auftakte, rhythmisch
recht wirkungsvoll, öfter. Die Dreisilbler, ausgenommen 9,9,
würden durch die -^^r-formen aufgefüllt (1,3*, 3,4; 6,1). Ange-
hängter Artikel 7,9; 8,7. Ein sehr junges Wort \&ifortala vb.
2,8; vgl. auch kidrar 6,4, geta mit pt. pass. 'können' 9,5, das
seltsame hap. leg. iaufrnorn%^2^ wie überhaupt die Anschauung
von den übernatürlichen Wesen in Str. 8 deutlich zeigt, dass die
alte mythische Welt weit zurück liegt (vgl. Saxo S. 68f.).
Aus den altern Gedichten steht am nächsten : der Fluch der
Sigrün HHu. 11 32f. mit Verwünschung von Seefahrt und Ritt;
der Fluch des Skirnh- Skü-n. 26ff., der mehr in der allgemeinen
Färbung Ähnlichkeit hat als in Einzelheiten (zu vgl. Str. 34
mit B. 8); kürzere Verwünschungen Lok. 65. Am. 33 {eigi
kann iqtnar ^ B. 8,3.5). Her. 10. 18. Fiqlsv. 45. Die bei
weitem genaueste Parallele zu unserm Gedicht aber bietet Saxo
1,49 (vgl. not. üb. S. 63f.): die Fluchverse, die eine ungenannte
foemina — dem Zusammenhang nach eine Riesin, eine Verwandte
des getöteten Meerungetüms — über Hadingus ausspricht (vgl.
Olrik Sakse 2,3f.). Auch hier wird, wie in B. 3-6. 8,10, am
Schlüsse noch die Sühnung offen gelassen' (Uhland Schriften 3,271).
Diese von Saxo benutzte isl. Fomaldarsaga des 12. Jhs.
enthielt somit eine Strophengruppe, die sich mit der Busluboen,
bes. Str. 3.5 und 8, nah berührt, aber, falls Saxo annähernd
vollständig übertragen hat, viel kürzeren Umfangs war und die
Einführung (B. Str. 1.2) wie den Runenschluss entbehrte. Im
Hinblick darauf wu-d es zweifelhaft, ob wir in der BusL die
freie, einmalige Schöpfung eines Sagaerzählers (oder gar Sagar
Schreibers) vor uns haben. Kürzere Gebilde, wie das von Saxo
Die BasluboBn. ^^
bezeugte, können im Lauf der Zeit zu der vorliegenden Gestalt
erweitert und verändert worden sein, ohne dass man 'Echtes'
von 'Unechtem* scheiden dürfte. Genauere Grenzen für diesen
Werdegang als das 12. und 14. Jh. wird niemand abstecken
wollen. Für die Bösasaga 'in ihrer vorliegenden Form' schliesst
Jiriczek S. LV auf die 2. Hälfte des 14. Jhs.
Strophengruppen dieser Art werden nicht einfach als
Imitation von Fluchversen in alten Götter- und Heldenliedern
zu erklären sein; neben dieser litterarischen Wurzel haben sie
noch eine zweite: in den Verwünschungsformeln des wirklichen
Lebens. Man vergleiche etwa die stabenden und metrischen
Fluchworte der Zauberin I>uri?5r gegen Grettir, Grett. c. 78 § 13;
den Fluch, den Egill der Neidstange 'vorspricht' und mit Runen
einritzt, Egilss. c. 57 § 56 (darin: . . svd ^at allar fari J^cbt
[landvcBttir] villar vega ^ B. 3,1): beide Stellen natürlich nur
als Culturzeugnisse, nicht als geschichtliche Einzelfälle genommen.
Sodann der urkundlich gesicherte Fall der 'Ragnilda Tregagaas,'
ein Bergener Hexenprozess aus d. J. 1325 (Dipl. norv. 9,112-14,
vgl. Munch DnFH. Unionsperioden l,138f.): Ragnhild wird be-
schuldigt, im Bunde mit dem Teufel Zwietracht gesät zu haben
zwischen den Eheleuten BärSr und Bergliöt;
item qnod snper excitatione diaboli ad perficienda praedicta verba qnae
subintrant cum incantatione pestilenti recitavit: Büt ek i fra mer gondols
ondu. (Bin ßer i hak biti, annar i brioat ßer biti, ßridi snui uppa ßik
hceimt [heiptj oc ofund. oc sidan ^esse ord ero lesen, skall spyta nppa ^an
er tili syngzst. . . . Item quod secnndo die nnptiarum sponsum subsannando
in haec verba prompit: ariidet mens mens, qnod genitalia Barderi ut male-
ficiata non plns valerent ad coitnm qnam zona ad manum meam revolnta. . .
Item interrogata respondit, qnod hninsmodi incantationes haereticas in inven-
tnte a Solla dicto Snkk didicit, qnas in hoc casn practicavit.
Vgl. bes. Busl. 4,1-4. Die in den Hexenprozessen eine so
grosse Rolle spielende Anwünschung geschlechtlichen Un-
vermögens ragt auch in die Busl., wenngleich in seltsamer Form,
hinein (7,7-9, vgl. Var.). — Aus nisl. Zeit kann die Ver-
wünschung eines Diebes (26 Kurzverse) bei JAmason |>jöSsögur
l,463f. hervorgehoben werden (darin: sem fig um hjartdS \
hundar rifandi biti eo B. 4,3; 9,7), die Strophen ebd. S. 456
und die Formel aus den ^ambarljöS' bei Maurer Volkssagen
S. 318: d3 ormar og st engt, grqs og grund skuli stinga hana
^ Die Buslnbcsn.
c« B. 8,7 (vgl. Oxf. s. V. s^rä). B. 7,10 berührt sich mit
vül ßü tglu lengri HHu. I 43,8, vütu enn lengra? Hyndl. 31.
34. 36. 39. Sturl. 1,280 (Traumverse).
Für auswärtige Gegenstücke muss hier ein Verweis auf
Uhland Schm. 3,27 Iff. und Weinhold Altdeutsche Verwünschungs-
formeln, SB. der Berl. Ak. 1895, genügen. Die z. T. auffallenden
Anklänge dürfen wohl hier ebenso wie bei Segensformeln, Rätseln,
Sprichwörtern aus mündlichem Austausch von Volk zu Volk
erklärt werden.
Die Busl. betrachten wir danach als ausweitende und
steigernde Nachbildung volkstümlicher Verwünschungsformeln
(incantationes haeretüae) für die Zwecke einer abenteuerlichen
Erzählung; als freie Variation über ein Thema des praktischen
Aberglaubens, ausgeführt mit Hilfe alter Gedichtstellen. Als
drittes Element spielt die kirchliche Verfluchung in der Zeile
9,9.10 herein. Was an dem Gedichte heidnisch ist, ist Heiden-
tum von der Art, wie es auch in christlicher Zeit weiterlebte.
Die Saga bezeichnet die 9 Strophen als einen Teil des
Gedichts (s. Appar. vor Str. 1. 8. 9); das übrige tauge nicht
für Christenmenschen, und es sei nicht erlaubt, es nach Sonnen-
untergang vorzutragen. Möglich, dass dies nur eine erzählerisch
ganz wirksame Mystificierung ist; im andern Falle hätte ein
(geistlicher) Abschreiber die Vorlage oder schon der Aufzeichner
die mündliche Überlieferung beschnitten. Die Erklärung, dass
die Busluboen 'weitberühmt' geworden sei (Bösas. 15,19), muss
auf sich beruhn. Mit der Zerlegung in '|)riSiungar* vgl. die
Dreiteilung in dem ebenfalls zauberwirkenden ^ni5' des I>orleifr
iarlaskild (Fiat. 1,212); hier führt auch ein Teil einen besondem
Namen, '|)okuvisur.' 'Syrpu vers^ die Bezeichnung des dritten
Stückes der Busl., begegnet auch in den Filipörimur I 21,3
(Wisen Ridd. S. 6) und in einem isl. Hochzeitsgedicht aus der
zweiten Hälfte des 18. Jhs. (Öl. DaviSsson Islenzkir Vikivakar
S. 89), ohne dass diese Stellen den Sinn des Wortes aufklärten.
Es wird irgendwie mit den 'syrpuI)ingslQg^ der Liösv. c. 9,29
zusammenhängen; Syrpa war wohl Hexenname (vgl. Isl. ss. 1847.
2,465ff.), dann Scheltname für Frauen (SnE. 2,629), auch Eigen-
name einer hässlichen Alten (Finnb. c. 3); die Bedeutung
'coUectanea* ist fern zu halten.
Die BuslnboBn. ^
Die Schlussstrophe bringt den eigenartigen Zug, dass dem
Bedrohten Runen zum Lesen aufgegeben werden. Der bekannte
uralte Brauch, die Verwünschung mit einem körperlichen Symbol
zu verbinden, im Norden speciell mit Runen, die gleichsam
die Quintessenz des Zauberliedes enthalten, dieser Brauch hat
sich hier vermengt mit dem Motiv, dass die Lösung einer Auf-
gabe, die Beantwortung einer Frage aus der Gewalt eines Un-
holds befreit (vgl. JArnason I>jö?5sögui' 1,464, auch das Aus-
sprechen von drei Wahrheiten, Olrik Sakse 2,134). Der Situation
der Bösasaga widerstrebt dieser Zug: die Abwehr des Fluches
darf einzig von der Freigebung der Gefangenen, nicht vom Be-
stehn der Scharfsinnsprobe abhängig gemacht werden. Die sechs
Runengi^uppen sollen, wie es scheint, zu sechs Wörtern ver-
bunden werden, so, dass die erste Gruppe die Anfangsbuch-
staben liefert (Uhland Schriften 6,248), also eine sehr litterarische,
im freien Vortrage gar nicht stellbare Aufgabe; es ergäbe sich:
rtstü(l) Tflugschar (oder 'Gürtelrose?' s. Oxf. s. v.), aistü =
eisitll zu etsta 'testiculusV, fistil(l) 'Distel,' kistü(l) ^Kasten,'
mistil(l) 'Mistel,' vistü ? Nach Str. 9,2 möchte man annehmen,
dass sich in dem Herstellen dieser sechs 'Namen' das 'rä?5a' er-
schöpfte; doch könnte immerhin auch ein verderblicher magischer
Sinn der Worte vorgeschwebt haben, vgl. Rosenberg Nordb.
1,92, die Sator-Arepo-Formel, Köhler Kl. Schm. 3,564ff.,
und die mannigfachen 'magiske Formularer og Opskrifter bei A.
Chr. Bang Norske Hexeformularer, Krist. 1901-2, S. 451ff. Die
Hss. CD haben in der Prosa nach Str. 9 hinter dem Satze
''sonst treffe dich all das Ärgste, was ich dir angewtinscht habe'
die Worte ok Jassir karlar [=seggtr 9,1] kunna per versi at
btSia. Aber das sieht ganz nach einem Zusatz aus (der in b
wieder verloren ging) und kann über die Auffassung des Dichters
nicht entscheiden. Die modernen Fassungen der Syrpuvers
schliessen mit sechs mythischen Eigennamen (Jiriczek S. 143f.,
vgl. Liljegren Run-Lära S. 11).
Ob die beiden letzten Langzeilen von Str. 9 eine authentische
Formel, die eigentlich wirksame Spitze des Zauberliedes, bilden
sollen, bleibt ungewiss. Wenn wirklich auf Str. 9 noch etwas
folgte, so wird dies auch die Formel in sich geborgen haben.
on
XXV. DIE TRYGGDAMÄL.
Aus der Gr&g&s, der Grettissaga und der HeiSarvlgasaga.
Die isländischen Rechtsbücher 'Grägäs' bieten eine ausführ-
lichere Gestalt der Trygg?5amdl in der Konungsbök d. i. GL
kgl. Saml. 1157 fol. membr. («R), um 1250, und eine kürzere
in der Sta?5arhölsbök d. i. AM. 334 fol. membr. (=St), etwa
1260; jene gedruckt in: Grägäs udg. af V. Finsen, Kbh. 1852,
c. 115, l,205ff., diese in: Grigäs udg. af Komm, for det AM.
Legat, Kbh. 1879, c. 388 S. 406f. Der Text der Grettissaga
(=G) folgt der Hs. AM. 551a 4® membr., 15. Jh.; Abweichungen
davon: 129,8 vigra nach AM. 152 fol., 476 4", ungra 551;
129,2 If. d legi—fari nach de la Gardie X fol., at fara d legi
eda landi 551; 131,8-11 skildir — skridr nach 152, 476, f.
551. Ausgabe: Grettis saga Asmundarsonar hg. v. Beer, Halle
1900, S. 255ff. Der Text der HeiSarvigasaga (=H) ist über-
liefert in Holm. 18 4*^ membr., um 1300. Ausgabe: Islendinga
sögur Bd. 2, Kbh. 1847, S. 379ff.
R bringt das cap., unter der Überschrift irygda mal^ als
Schluss des Abschnittes 'BaugataF (Verteilung der Todschlags-
bussen auf die Verwandtschaftsgrade); St, ohne Überschrift, als
Schluss des Abschnittes 'VigslöSi* (Todschlag, Leibesverletzung
ua.). Beidemal ist das Formular als Rede des Richters oder des
Schiedsmannes in Gegenwart der Parteien stilisiert, in St herrscht
die 3. Person ('sie sollen . .'), in R wechselt sie mit der 2.
Cihr beide sollt . . '). In den zwei Isländergeschichten dagegen
spricht der Wortführer im Namen der friedengelobenden Partei,
demgemäss in der 1. Person (Vir sollen . .'). Beidemal wird
der Vortrag der Formel damit motiviert, dass alle Zuhörer einem
unerkannt Anwesenden widerwillig Sicherheit gewähren sollen.
Die Grett. bezeichnet es ausdrücklich als Rechtsschutz für einen
begrenzten Zeitraum (die eigentlichen 'gri?5' ) und vermeidet auch
alle widersprechenden Wendungen {griS und iryggdir werden
gleichbedeutend gebraucht, 130b, 12f.; 133b,3). Die HeiS.
fasst es unbestimmter, es heisst zuerst 'msela fyrir griSum,' aber
132,lff. zeigt, dass sie an dauernde Treuschwüre denkt (gridamdl
129,1 Var. gleichbedeutend mit tryggdamdl 133,1 Var.). In
beiden Sögur mussten die Anspielungen auf den eben beendeten
Streit wegfallen (vgl. 129,1-12. 21f.; 131,29f.), und die Grett.
Die TryggtÖamÄl. Cm
bringt, ihrer Situation gemäss, einen von den drei andern Texten
völlig abweichenden Eingangsteil. Für Grett. wie HeiS. war die
Freude an dem altertümlichen Schmuckstück der Grund der Ein-
schaltung (wie bei den langen Prozessformeln der Niäla) ; selbst-
verständlich kann schon die mündliche Saga darauf verfallen
sein. Dass die Aufzeichner eine Grägäshs. zu Hilfe gezogen
hätten, ist selbst bei H, das sich von Anfang zu Ende sehr
nahe zu R hält, durchaus nicht notwendig anzunehmen. G
stimmt nur von 130,25 bis 131,27 fast wörtlich zu R. St er-
scheint im ganzen als sehr zusammengeschrumpfte Doublette von
R, doch nicht ohne einzelne nur ihm eigene Wendungen und
mit einer Umstellung (sieh 132,21 Var.), die gegen eine gemein-
same schriftliche Vorlage spricht.
Eine fünfte, noch weiter abliegende Fassung bietet die
StatJarh. in dem nächstvorangehenden cap. 387. Ein paarmal
stimmt sie etwas mehr mit R, ersetzt aber 129,4-10 durch:
sv4 sem go^ir menn ok gqfgir hafa gQrt meS faUum eyri ok
framm komnum;
130,15-131,27 durch:
etJa rsetJr um vi9 räSbana annars, hann skal svä vfSa vargr heita,
sem viUast er verqld byggÖ (vgl. 131,18), ok vera hvarvetna rtekr ok rekinn
um allan heim, hvar sem hann ver9r sta^inn ä hveriu doBgri;
endlich 132,14-21 durch:
lands eda lagar.
Von einer sechsten Fassung, in norwegischer Niederschrift,
sind nur die ersten Sätze bewahii;, am Schluss des Codex
Rantzovianus, der die altem Gula{)ingslQg enthält (Kbh. Univ.
bibl. E Don. Var. 137 4^ membr., um 1300); abgedruckt in
Norges Gamle Love 1,110:
H[er hefr upp] tryggtJa möJ.
Saker vdro peira d miUum N. ok N. Nu ero pSBr saker settar ok f6
bcettar, fuUum eyri ok framm komnom, ^eim i hqnd, er hafa skal, sUkt sem
doemendr doemtJo, metendr mÄto, virÖendr virÖu, hyggiendr hug[tJuJ...
Dieser Anfang weicht von R und St stärker ab, als diese
beiden Fassungen untereinander.
So bieten die TryggtJ. innerhalb der altn. Litteratur das
Hauptbeispiel für das Zersingen oder, richtiger, das 'Zersägen
eines Textes in langer mündlicher Überlieferung.
Das in R vorausgehende cap. 114, überschrieben GrtSa mal,
ziemüch wörtlich übereinstimmend mit St c. 383, und die drei
CIV Die TryggtlamiL
kürzeren Formulare St. c. 384-86 enthalten spärlichere metrische
und stabende Stellen; daraus die zwei Schlussformehi S. 133,16-25.
St c. 384 und 386 bilden ein Gegenstück zu dem Eingangsteil
von G, doch ist dieser weit altertümlicher und zugleich poetischer
gehalten.
Über die Grenze zwischen gebundener und ungebundener
Rede kann man an mehreren Stellen schwanken (z. B. 132,5f.;
133b,5ff.); es wurden hier nur Zeilen mit syntaktisch tadellosem
Stabreim eingerückt, obwohl das Vorkommen stabfreier metrischer
Gruppen schwerlich zu leugnen ist. Dass die TryggÖ. als Ganzes
nicht unter dem Begriff der 'stabenden Prosa' Platz haben, kann
schon der unmittelbare G^höreindruck lehren: sobald man den
logischen Sinn mit dem nötigen Nachdruck ausprägt, ergeben
sich unvermeidlich die gleichen Zeitabstände, die Takte, die die
primäre Bedingung aller Versrede sind. Es kommt dazu die
dichterische, von der Prosa streng gemiedene Wortstellung (in
130,23f. 25f. 27f.; 131,4.5.6.20.21), der fast durchweg gehobene,
unprosaisch bildkräftige Ausdruck und in dem mittleren Teile
die durchaus künstlerische, visionär gesteigerte Anschauung. Die
Sprache, die sich hier mit Stabreim geschmückt hat, ist nach
Rhythmus, Stil und Inhalt gleichermassen Poesie. Wer silben-
zählerische Bedenken hat, mag sich an den LiöSahättr erinnern,
der der Öilbenzählung ebenso fem steht wie diese Rechtsverse
und sämtliche Füllungsformen der Tr. anwendet. Und wer
den Strophenbau vermisst, der denke an die eine Priamel der
Hav. und die I>ulur in den Sigrdr. und sonst, wo ja die übliche
Stropheneinteilung kaum fürs Auge da ist und in dem Bau der
langen Verskette keinerlei Grund hat. Darin liegt der Wert
dieser Rechtsverse für die germanische Versgeschichte, dass sie
uns in deutlicher Ausprägung eine niedrigere Stufe der Kunst-
übung vorführen, als die von den Liedern und Epen eingenommen
wird : das metrische Grundmass zwar dasselbe wie in den ausser-
skaldisclien Stabreimgedichten, der Stabreim im vollen Einklang
mit den dynamischen Ansprüchen der Satzteile und auch im
übrigen die Sprache in Dauer und Stärke ihrer Silben sprach-
gemäss gesteigert, nicht verbogen; aber die Füllung der Verse
so frei und wechselnd, als es der metrische Rahmen und die
Natur der Sprache nur zulassen, ferner keine höhere Perioden-
Die Trygg«amil. CV
bildung als der Doppelvers, und auch dieser nirgends planmässig
durchgeführt: stabende Verspaare gemischt mit unpaarigen
Kurzzeilen ^).
Die prosaischen Zwischensätze brauchen nicht jüngere Auf-
lösung von Versen zu sein. Noch weniger können uns die
TryggS. einen einstigen Zustand bezeugen, wo der ganze Rechts-
vortrag in Versen erfolgte. Metrische Prägung und Stabreim
hatten immer ihren begrenzten Machtbereich. Sie dienten einer-
seits dazu, feste termini zu schaffen (vergleichbar der modernen
Bestimmung ^im Sinne des Paragraphen x'), plastische Begriffs-
und Gedankenformeln, auch auswachsend zum Rechtssprichwort.
Anderseits sollten sie einem Eide, einer Bannung oder Sicherung
die Kraft verleihen, die auch das Gebet, der Segens- und Ver-
wünschungsspruch durch den gebundenen Rhythmus erlangten;
die Rechtsformel fliesst hier über in das Zauberlied (vgl. Uhland
Schriften 3,273). Die TryggS. als Ganzes, eine bedingte (Selbst-)
Verfluchung der vertragschliessenden Parteien, gehören auf die
zweite Seite. Doch setzen sich der Anfangsteil, bis 130,14, und
das Stück 132,9-25 aus rein constatierenden Begriffs- und Ge-
dankenformeln (Schlagworten) zusammen, z. B. 129a,4-12 sagt
soviel wie 'nach allen rechtmässigen Pormerf, 132,10-25 soviel
wie 'ausgesöhnt wie gute Verwandte'. In dem Kernstücke, der
Bedrohung des Friedensbrüchigen, 130a,15 — 131,27, erklären
sich die gehäuften Ortsbezeichnungen nicht nur als formelhaft-
sinnliche Zerlegung des abstracten 'überall,' sondern es waltet
hier die selbe pleonastische Leidenschaft wie in den Fluchstrophen
der Skirn., Busl. usw. Ähnliches gilt für den Schluss, die An-
wünschung von Segen oder Fluch.
Gegenstücke zu diesen Schlussformeln, meist in viel kürzerer
Gestalt, z. B. Svd si mir gu3 hollr, \ gramr ef ek lyg,
finden sich häufig als Abschluss von Eidesformularen; z. B. Dipl.
isl. 1,644 (Unterwerfungseid der Isländer); 2,43ff. 264 und 267
(Ärnasaga BS. 1,761.771). 658. NGL. 1,264 (läms. 12. 13);
2,397f. (HirSskra 7-10); 4,402^-^. 655*. 669^; angedeutet ün alt.
Vestg. 1. Md. 1 § 2 (CJS. 1,11 Z. 5). GriÖamäl, die sich mit
*) Vgl. dazu Hensler Über germ. Versbau S. 80 ff. Dass die Tr. eine
'forma quaedam metrica' haben, sah schon P. E. Müller (Saxo not. üb. S. 64);
Bosenberg stellte die Versgliedening unwesentlichen richtig dar (Nordb. 2,158 ff.).
^T Die TryggtÖamÄl.
dem Anfangsteil von G und mit St c. 384-86 berühren, haben
wir Dipl. isl. 2,48 (14. Jh.) und in Hss. des 16. Jhs. NGL.
4,395\ 540\ 542*. 71l\ 726^ Sieh ferner die Verfluchung
beim Aufrichten einer Neidstange Vatnsd. c. 33 S. 54,5ff; den
Bannspruch Egils gegen BergQUundr Eg. s. c. 56 S. 175; den
Urfehdeeid, der dem jungen Jarl Häkon abgefordert wird, in
der alt. Ölafss. helga c. 22 (1849 S. 17f.). Auch Beow. 1097ff.,
die z. T. I)ulahafte Excommunicatio bei Liebermann Ges. der Ags.
1,438 und die Verfehmungsformeln in den RA. 1,58 ff. Als
Beispiel einer ganz schlichten Friedensformel nehme man aus
Eriks Seeland. Ges. 3,27:
oc hinse scüIsb thet igen sverise, han ferst ser botaen toc, at thet han
hauser thserae bataer forae takaßt, han vil alclrae thet hsefnae hvaerkin maeth
rath aellaer maeth dath, hvaerkin af bemnm oc ey nbemae; thaer scnlae the
vaerae satae maeth oc Isdggse haendasr sammaen oc minnaes.
Zu den einzelnen Begriffsformeln unserer Texte findet man
(nicht sehr zahlreiche) Parallelen bei J.Grimm RA. l,8ff. Lind
Upsala Univ. ärsskrift 1881 und Uppsalastudier 1892 S. 140ff.
Vendell Allit. och Rim, Helsingfors 1897. Hervorgehoben sei
die Zwillingsformel km/r ok kiqtstykki 130a, 1 (132,21 Var.),
die auch im alt. Vestg. 1. Orb. § 8 (CJS. 1,24) begegnet (auch
Föstbr. S. 20).
Der eigentliche Bannfluch, die Friedloslegung, 130,15—131,27,
fasst die Unbegrenztheit des Raumes in anschaubare Bilder.
Kurze Sätze, wie so himil thekit thaz lant bei Otfrid, zeigen
den ersten Keim; Verbindungen, wie als die sunn ofgit und
der wint weüt und der regen spreit im Rheingauer Landweis-
tum, zeigen einfachere Entwicklungsstufen unserer Pflanze
(RA. l,54ff.). Eine minder naive, gedanklichere Lösung der
Aufgabe begegnet in der Grägäs R c. 114, St c. 383 (ähnl.
Dipl. isl. 2,48 aus einer Hs. des 14. Jhs.): Nu heldr tord
gridum upp, en himinn vardar fyrir o/an, en hafit rauda
fyrir ütan, er liggr um Iqnd qll . , , In unserm Falle sind
Einzelbilder aus dem Menschenleben, aus dem Pflanzen- und
Tierreiche, aus Landschaft und Luft in zwangloser bunter Folge
zu einer langen I>ula, einer Art von Priamel, zusammengefügt.
Nicht als geschlossenes Gemälde, aber als Reihe von Impressionen
zieht die grenzenlose Erde, wie sie dem alten Nordländer vor-
schwebte, an uns vorüber. Getragen von dem wundervollen
Die TryggtJamü. ^^^^^^
Rhythmus, ergeben diese Anschauungen in ihrer klaren Rundung
und urzeitlichen Einfachheit eine Poesie von märChtiger suggestiver
Kraft und seherhaft feierlicher Stimmung. In den vier Versen
vom Falken reicht es an das Höchste, was altgermanische
Dichtung an Naturbildem geschaffen hat.0
Die Friedensformulare von R und St gelten als norwegisch,
d. h. als junge Entlehnungen der isländischen Rechtsaufzeichner
(Maurer bei Ersch und, Gruber Art. Graagaas S. 56f., Vk. 2,306;
Finsen Aarbeger 1873 S. 114; von Amira PGrdr.^ 3,117f.).
F Jönsson meint, es sei höchst unwahrscheinlich, dass man die rein
norwegischen Formulare jemals auf Island gebraucht haben sollte
(Litt. Hist. 2,908). Dies würde zu dem Schlüsse zwingen, dass
HeitJ. und (mindestens zum Teile auch) Grett. ihrem isländischen
Publikum einen fremden Brauch als landesüblich und altein-
heimisch vorgetäuscht hätten. Das ist nicht glaublich, und die
Formulare müssen daher in die lebendige Überlieferung der Is-
länder eingetreten sein. Die norwegische Heimat ist zu folgern
aus der Aufzeichnung in der Gula{)ingsbök (s. o.) und aus den
Wendungen / konungs hüsi 129,18 (in R und H), Pinnr skriffr,
fura vex 131,11.12 (alle), d sktSi 132,15 (alle), allenfalls auch
karlar körnt sd 131,21 (in R, G, H). Aber diese Dinge können
über die Zeit, wo die TryggtJ. auf Island bekannt wurden, nichts
aussagen; sie vereinigen sich leicht mit der Annahme, dass schon
die Ansiedler den Kern des Formulars aus Norwegen mitbrachten.
Wenn sich die Hörer und Leser der Sögur im 12. 13. Jh. jene
norwegischen Züge unbedenklich in ihrem isländischen Weltbilde
gefallen Hessen, hatte es für die Vorfahi'en des 10. 11. Jhs.
doch wohl auch keine Schwierigkeit. Die vielen Anspielungen
auf Kirche und Christenleute wären dann allmählich angetreten
(z. T. setzen sie die Bekehrung des eigenen Landes nicht voraus).
Leider erlaubt das kurze norwegische Bruchstück die Ent-
scheidung nicht, ob diese christlichen Stellen hüben und drüben
*) Vgl. in den RA. 1,56 den merkwürdigen Widerhall aus Opitz. Eine
gewisse Verwandtschaft mit der TryggQamälaj^ula hat das Schlummerlied des
Alben (LjüflingsljöÖ), das Jforkelsson Om Digtn. S. 198 f. mit Recht etwas
vom Schönsten und Stimmungsvollsten in der Volksdichtung nennt: SofZu
me^ acemdum \ acell i düni | sem vm d viZi, \ vindur ä skyi, \ svanur ä
bäru, I mär i hölmi, \ ßorskur i djüpi, \ kyr d hdsi u. s. w.
^^'Vin Die Trygg«am41.
ähnlichen Wortlaut hatten. Die nahe Verwandtschaft in den
Anfangssätzen nach 300jähriger Sonderüberlieferung wäre gerade
bei einer Dichtung dieser Art nicht verwunderlich. Die Tat-
sache, dass die isländischen Rechtsbücher im übrigen an stabenden
Prägungen viel ärmer sind als die norwegischen, erweist die
TryggS. nicht als fremd; denn diese stehn inhaltlich, als Bann-
formular, ganz für sich. Unter allen Umständen kann der Grund-
stock der TryggtJamal, mag er sich nun früher oder später auf
der Insel eingebürgert haben, der ältesten nordischen Poesie an-
gehören und sich tief in die vorisländischen Zeiten zurückverlieren.
Abkürzungen.
I. Die Dichtungen der EM.
Asm. : Asmundr auf der Hochzeit
XVI.
Bi&lk. : Qrvar-Oddr in Biälkaland
XIV.
Biark. : Die Biarkamäl HI.
Biartm. : Hervqr bei Jarl Biartmarr
xvn.
Brachst.: Kleinere Brachstücke XI.
Bnsl. : Die Busluboen XXIV.
Danz : Ein Danz XIX.
Gdt. : Die Heiöreks Gätur XXI.
Geiz. : Die Geizhalsstrophen XXII.
Her. : Das Hervqrlied II.
Hialm. : Hiälmars Sterbelied VH.
Hüd. : Hüdibrands Sterbelied Vin.
Hrök. : Das Hrökslied VI.
Hunn. :
Innst. :
i\.at. I
Laus.
Mann. :
Scheit. :
TryggtJ. :
Ütst. :
Valk.
Vlk.
VqIs.
Qr.
Das Lied von der Hunnen-
schlacht I.
Das Innsteinslied IV.
Katalogstrophen XX.
Lausavisur XVIll.
Qrvar - Odds Männerver-
gleich xn.
Scheltgespräche Ketils und
Grims XV.
Die TryggÖamäl XXV.
Utsteins Kampfstrophen
XIII.
Das Valkyijenlied X.
Der Vikarsbalkr V.
Die VQlsistrophen XXm.
Qrvar-Odds Sterbelied IX.
II. Hilfsmittel im Apparat
Ar : Antiquites Russes Bd. 1, Kph. 1850.
B : Bugge Norrane Skrifter af sagnhistorisk Indhold, Ohri. 1863-73.
Bj : Björner Nordiska K&mpadater, Stockh. 1737.
Br^ : Beer Qrvar-Odds saga, Leiden 1888.
J5r* : Beer Qrvar-Odds saga, Halle 1892.
Glp : Clavis poetica coli. Benedictus Gröndal (Egilsson), Kph. 1864.
Cph : Corpus poeticum boreale ed. by GVigfdsson and F. York Powell,
Oxford 1883.
D : Dietrich Altnordisches Lesebuch, Lpz. 1843; 2. Aufl. (wo sie ab-
weicht, als D* angeführt) Lpz. 1864.
De : Detter Zwei Fomaldarsögur, Halle 1891.
E : EttmüUer Altnordisches Lesebuch, Zürich 1861.
Edz : Edzardi Volsunga- und Ragnars-Saga, Stuttgart 1880.
F : Finnur Jönsson Heimskringla, Kph. 1893-1901.
F^ : Finnur Jönsson Um J>ulur og Gätur in den Germanistischen Abhand-
lungen zum 70. Geburtstag K. von Maurers, Göttingen 1893.
Fas : Fomaldar sögur NorÖrlanda ütg. af Rafn, Kph. 1829-30.
ox
FcLS^ : ForaaldarsögfurNoi^rlanda ed. ValdimarÄsmundarson, Reykjavik 1886-91.
Fk : Hj. Falk Om FriÖ^jöfs saga im Arkiv för nordisk Filologi Bd. 6.
Gautr: Die Gantrekssaga hg. v. W. Ranisch, Berlin 1000.
H : Historia NiaH, Kph. 1809.
Hb : Hauksbök udg. af det Kgl. nordiske Oldskrift-Selskab, Kph. 1892-96.
Hz : Heinzel Über die Hervararsaga, SB. der Wiener Ak. 1887.
J : J6n porkelsson Sk^ringar i viaum i Nj&ls söga, Reykjavik 1870.
Igl : Islands grammatiske Litteratur i Middelalderen^ Kph. 1884-86.
Jir : Jiriczek Die Bösa-Saga. Strassburg 1893.
Is : Icelandic Sagas relating to the . . Northmen on the british isles ed.
by GVigfüsson Bd. 1, London 1887.
Kph : Edda Snorra Sturlusonar edit. AmamagnsBana^ Kph. 1848>87.
L : Larsson FriSj^jöfs saga ins froekna, Halle 1901.
Lp : Lexicon poäticum antiquae linguae septentrionalis conscr. Sveinbjöm
Egilsson, Kph. 1860.
Lü : Lüning in Ettmüllers Lesebuch (sieh E) S. 41-62.
Mb : Möbius Analecta Norroena 2. Ausg., Lpz. 1877.
Nj : Njäla udg. af det Kgl. nordiske Oldskrift-Selskab Bd. 1, Kph. 1875.
NjJ2 : Njäla ... Bd. 2, Kph. 1889.
Oxf : GVigfüsson An icelandic-english dictionary, Oxford 1874.
P : Petersen Hervarar saga, Kph. 1847.
Pf : Friedrich Pfeiffer Altnordisches Lesebuch, Lpzi 1860.
R : Rask Snorra-Edda, Stockh. 1818.
Ä' : Rask S^ishom af norraBnum ritum, Stockh. 1819.
Sa : Sagan af NiÄli J>orgeirssyni, Kph. 1772!
Sn : Snorri Sturluson Edda udg. af Finnur Jönsson, Kph. 1900.
St : Stephanus Biömonis Hervararsaga, Kph. 1785.
V : Verelius Hervarar saga, Upsala 1672.
Vk : Zeitschrift des Vereins für Volkskunde, Berlin 1891 ff.
Vp : Völsajättr hg. v. GVigfüsson in den Nordiske Oldskrifter Nr. XXVH.
W : Wis6n Carmina Norroena, Lund 1886. 89.
Wr : Wimmer Oldnordisk Laesebog*, Kph. 1889.
I. DAS LIED VON DER HÜNNENSCHLACHT.
AUS DER HERVARARSAGA.
— — — — — I)ar er Gotar byggia,
— — — — — & Arheima,
arfs at kveSia;
1. HlQÖr var J)ar borinn j,ar drakk Angant^
i Hünalandi erfl Hei?5reks.
saxi ok meS svertJi,
siUri bryniu, 3. Segg fann hann üti
hiälmi hringreiftJum, fyr sal hävum,
hvQssum maeki, ok sföfQrlan
mari vel tQmum siUan kvaddi.
& mQrk enni helgu. HlQÖr:
„Inn gakktu, seggr,
2. HlQÖr reiS austan, i sal Mvan,
HeiSreks arfi; bitJ m6r Angant;^
kom hann at garSi, andspigll beral"
ReiZrekr, der Gotenkönig, hat zwei Söhne hinterlassen: den voll-
hurtigen Angant^r und den Bastard HlqZr, der bei seinem Muttervater,
König Humli, in Hünaland aufwächst Zm. Anfang des Gedichtes ist
vermutlich eine Strophe verloren gegangen, sieh Einh
1 /*. u, von s nachgetragen. 1. Jar BXPBCph, Ja IsSoiStFasAr ;
f. s, vielleicht richtig B, 2. Hüna-: Humla ikl. 3. mef5 f. s. 4. ok
meS siSri s. 5. hiälmi f. s. 6. ok hvQSSum kls. 7. tQmt{um kls.
Hinter Str, 1 ein Prosastück, das den Inhalt der Str. 2 und
vielleicht der verlorenen Anfangsstr. paraphrasiert, nach R:
Nu spyrr BQqÖr frafall fqtJur sins ok Jat meÖ, at Angant^, bröÖir hans,
var tu konungs tekinn jfir allt j^at riki, sem fa9ir j^eira hafSi ätt. Nu vilia
Jeir Humli konungr ok HlQt{r, at hann fari at krefia arfs Angant^, bröSur
sinn^ fyrst met$ göSum orSum, sem här segir:
8 m u durch Prosa ersetzt, s trägt die Str. nach. 1. austan
Ri, ütan kls (u in Prosa: hann ri9r ]^ä sunnan). 3. hann nur in R.
4. Qautar iMs. 5. a: i StCpb. 6. krefia kls. 8. so aBCpb, erfi
HeiÖreks Vonungs übr. Hss. und Ausg.
Prosa: Nu kom BQqtJr i Arheima m^ miklu litJi, sem här segir:
8 statt 1—4 hai u Prosasätze, hinter 8 eine neugedichtete Halb-,
Strophe, s trägt 1—4 nmh. 3. slöfqrlan kann nur den HlqZr meinen,
Sübject von 3. 4 ist also der seggr, ok steht im Sinne des relativen (Jann)
Eddica Minora. 1
2 DAS LIED VON DER HUNNENSCHLACHT.
Seggr: hvat HlQÖr maelti,
4. „H6r er HlgSr kominn, ok {)au er Angant;^r
Heföreks arf J)egi, andsvQr veitti.
brötJir J)inn,
enn bg^skäi;
mikiU er sä matJr ungi' N maelti Angant^: „Vel
& mars baki, M kominn, HlQtJr brötJirl gakk
vill nü, I)iöÖanii, inn metJ oss til drykkiu, ok
viÖ J)ik tala." drekkum miQtJ eptir fQÖur okk-
arn, hönum fyrst til sama ok 5
5. Rymr vartJ i ranni, Qllum oss til vegs, metJ Qllum
risu meS gööiim värum söma."
HlQÖr segir: „Til annars
forum v6r hingat, en at k^la
vildi hverr heyra, vgmb vära;" |)ä kvaS HlgSr: 10
er, 5—8 MLden müd den Inhalt des kvaddi; vielleicht ist ein Helming des
seggr und der erste Helming Hlq15s, worin er sich nennt, verloren; hei der
Änderung von Z. 3 zu ok (oder Jann er) slÖfQrull würde HlqTSr Subject,
5—8 Inhalt des kvaddi. 4/5. Überschrift HlqtJr f. Hss. Ausg.
Statt der Überschrift Seggr haben die Hss,: Sä gekk inn fyrir
konungsborS ok kvaddi Angant^ konnng vel ok msalti sfSan:
4 2. arfi u (= 2,2), 4. bQtJskäi B, bandskai u (au^s baudskai),
bedskami R, beSskami Cpb {thy bastard brother\ be5skammi \St{non
diu expectaturus)P(den aarvagne\ beSrammi k(?)lsaFas, boSrammi Ar,
5. maÖr imgr RBCpö, maÖr miqk ikl, maÖr StFasAr^ miqk P, mqgr u.
7. nü JiötJann RPSOp&(-an), nü l>iöÖäas M&StFasAr, sa l>undr u, sa
^iötSäss s; Ausg, vor B fassen ^. als Subject. 8. tala: maela u.
Prosa: En er konungr heyrtSi j^etta, ]^ varpaSi bann knifinum ä bortJit,
en ste undan borSinu ok steypti yfir sik bryniu, ok hvitan skiqld i hqnd, en
svertJit Tyrfing i a^ra hqnd. pa gerSiak gn^ mikill i hqUinni, sem her segir:
Es ist kaum anzunehmen, dass dem eine Visa zu Qrunde liege,
5 f, u, von 8 nachgetragen, 1. varö Cpb, vgl. Ragnarsdr, 3ß,
HamZ, 23,1, Akv. 38,1, Qisl IlL Mork, 133,23, var Hss, und übr, Ausg,
2. goöum (götJum in Note) FasP, *Qotum' Cpb (a stir among the Goths),
3. 4. keine Lücke Hss. Ausg., zu ergänzen etuxis wie:
Gotna drötni
gumar vlgdiarfir.
6. hvat er B,StFasAr, hvat sem P, ^at er s. 7. {mlu BCpb, ^ai Hss, und
übr. Ausg,
Prosa: u bringt hier 5 Langzeilen Angant^s, 2^1% Langzeilen HUßs,
die nicht alt sein können. Doch mtiss die Prosa ein ErsaJtz ursprünglicher
DAS LIED VON DER HÜNNENSOHLAOHT. 3
r>. „Hafa vil ek hälft allt, grqf ^k ena helgn,
I)at er HeiSrekr ätti, er stendr ä ggtu {)iöt5ar,
al ok af oddi, stein {)ann enn fagra,
einum skatti, er stendr ä stQtJum Danpar,
kü ok af kalfi, . halfar herborgir,
kvern {)iötandi, paer er Heiörekr atti,
^f ok af {)raeli /'Iqnd ok l^Öa
ok {)eira bami; *. ok liösa bauga."
Angant^r kvaÖ:
7. Hris {)at et maera, 8. „Bresta mun, brötJir,
er MyrkviS heita, en blikhvita lind
Verse sein (so auch B S. 269 Note), 2. HlqÖr brööir R, vel ^u verir
ikl; B nimmt die Langzeile an: Vel fü kominn, | vel Jü verir! oöcr
Stabreim und Rhythmus widerstreben. 5. hönum f. Hss. und Ausg.
6 3—6 in dieser Folge Papierhss. Ausg. (ausser PCpb\ in der
Folge 5. 6. 3. 4 R (von atti zu skatti übergesprungen, später 3. 4 nach-
geholt?) PCpb. 3. af al Papierhss. Cpb bezeichnet al ok und Z. 4 als
verderbt. 7. J^iu ok fraeli Cpb. 8. bami RStPBCpb^ beraum iklsa
FasAr, baenum u.
7 1. Hrisi Jvf enu iklu (die Dative von Str. 6 fortsetzend). maera
iPBCpbj meira R, mseta lilaxiSt FasAr \ vgl. Akv. 6,7 hris Jat et maera.
2. MyrkviÖ heita nach Vermutung, myrkuidir heita R, myrkvidur heita il,
mirkvid (-j- unsichrer Buchstäb) heita k, mirkuidur (= myrkviÖr) heitir ua
Ausg.; u und a conßcieren auf Qrund des entstellten il(k) = x, R hat
dem intr. gedeuteten heita das Nomen angepasst; vgl. Akv. 6ß er meÖr
MyrkvitS kalla. 3. ena: ennu R. helgu MaxiAusg. ausser P,
gööu BP. 4. gQtu JiötJar RSt,^ gqtu JiöÖa s^FasPAr, göt Jiöda 1, in k
wahrscheinlich gqt ]^i6{)a dwrcÄ -4rm zw gQtu]^iö{>ar corr., GotJf iöÖu (godjiof o
i, god j^iodu u) ixiBGpb. 5. fagra M&uStFasArB, meira RP, maera Cpö.
6. Danpar uVBCpb, damp ar R^ Dampar PAr, Bampnar ik(m k am Rande
zu dampar corr.)]sSt, Damptar al'as. Für 3^6 vielleicht ursprünglich:
grqf t)ä ena helgu
a gQtu ]^iö9ar,
stein ^ann er stendr
ä stQtSum Danpar
(die letzte Langzeile so in AM. 896 fol., bei StFasAr lautet sie: stein ^ann
enn fagra i ä st^tJum D.). 7. herborgir iklB&Ausg., her bar u, her-
väöir R. 8. ^Sdr /*. iklaiu4MSöf. ausser BOpb. 9. so St(lidi)BCpb,
land ok l^tJi F, landa (-i u) ok l^a iklauFos^r, Iqnd (ohne ok l^a)
R, l^i, Iqnd P. 10. liösra ^iFasAr. — Als Zusatz könnten 7.8 oder
9.10 in Betracht kommen (vgl. 6,2 und 28,7S).
1*
DAS LIED VON DER HUNNENSCHLACHT.
ok kaldr geirr 9. Ek mun biöSa J)6r
koma vis annan bauga fagra,
[ok margr gumi f6 ok figlS meitJma,
i gras hniga,] sem {)ik fremst tiSir,
ätJr en Tyrfing tölf hundruS manna,
i tvau deilak tölf hundruS mara,
etJa I)6r, Humlungr, tölf hundruS skalka,
halfan lätak. ^eira er skiQld bera.
Angant^ kvaÖ Papierhss., fä, segir Angant^: „Eigi ertu til lands
|)essa kominn meÖ iQgum, ok rangt (?) villtu biöÖa;" fä, kvaÖ Angant^r R.
8 1. Bresta Rul(am Rande ber), bera ik. mun ild&FasB,
mun ÄÖr u, mun for R, mun fyrr StPÄrCpb (fyr). 2. 80 xi(mU iij für
en)Är, lind en blikhvlta RStPCph (Stabreim !\ en blikhvita rqnd sß, minn
blikhvlta hqnd M&Fas (minn zu Z, i). 3.4 f. R, zu dem Dreisübler
vgl 12,07, 3. kaldar iL 4. annat ikl. 5.6 vidlächt volksmässige
Variante zu 3.4 und dann zu streichen B; b ist metrisch {Stabreim!)
noch schlechter als 8,6 und 14,1, 5. gufii ul und urspr, k. 7. so
ikl&StFasArB, mit er statt en u. 8. i tvau R(s. u.)StB, j tuefi ra
u, i tvent F, i mitt iklaFasJ.r. deilak 5, deilik (= ais^. deilak) ikl
Fas, deili uS^. 9. eöa: ü u. 10. nach R (s. w.), hälfan arf gefak
(gefa lu) Papierhss. St Fas ArB ; halfan lata variiert i tvau deila, beides geht
auf Tyrfing. Für 1—10 hat R:
ek mun Humlung
halfan Idta
eÖa Tyrfing
i tvau deila:
ek mun: ä,t5r ek mun P, en ek mun B, an ek munu Cpö, en ek ^rectius* Ar,
Humlung — Idta: Humlungi häJfan [arf] lata Üpb.
9 Papierhss. haben die Überschrift Ok enn kvaÄ Angant^. R ha>t
statt Str. 9: B^Ö ek fer, frsendi, til heilla sdtta mikit rfki ok oerit fö, tölf
hundruÖ väpnaöra (die 3 letzten BuKihstaben unsicher)., dann bricht die
Hs. B. ab, 1. Ek vil s (um einen Stab zu vigra in Z, 2 zu gewinnen/),
2. so BCpb, fagrar veigar ik]&FasAr, fagra vigar (-ra V) uF, vigra
fagra s, Itrar veigar St, biartar veigar P. Im Hinblick auf R kann man
für 1. 2 erwägen: B^ ek Jer, fraendi, | fagrar eignir. 3. U ok f, uV,
s trägt ok wacÄ. meiöma aP Ar BCpb, meitJna iklau. 4. |)ik B
(vgl. 28,4) Opb, mik Hss.FasAr, f. StP. 5—7 Zausen in den Hss,:
tölf hundruÖ gef ek Jör manna,
tölf hundruÖ gef ek Jer mara,
tölf hundrutJ gef ek f)er skälka:
so die Ausg., nur VSt lassen in den zwei letzten Zeilen gef ek Jör U)eg,
DAS LIED VON DER HÜNNENSOHLACHT.
10. Manni gef ek hverium sva at ä vegu alla
mart at J)iggia, velti baugar;
annat oetJra, {)rit5iung Go8{)iööar,
en hann a kvetJi; {)vi skaltu rätJa."
mey gef ek hverium
manni at {)iggia, Giznrr:
men spenni ek hverri 12. „t>etta er {)iggianda
meyiu at halsi. W^^ barni,
barni {)^iar,
11. Mun ek um J)ik sitianda I^^** »6 borinn konungr;
sUfrimaela, M horaungr
en ganganda pik ^ ^^^^ ®^*'
gullisteypa, ^ ^ er QÖlingr
' ."
arfi skipti."
Die überlieferten Zeilen haben selbst unter den westgerm, Schwellversen
kaum genaue Gegenstücke; durch die Lesung tölf hundruÖ gefk manna usw.
würden sie wenig gebessert.
10 1—4 f. k. 2. 3 als verderbt bez. Cpb. 4. a kvetJi ver-
miUungsweise, a nydi i, anyde 1, ä n^Öi FasPÄr, ärädi oder dr ädi u, äör
d B, Lücke Cpb; ätJr ätti ergäbe Doppelstab. 7. 8. so vermutet nach
dem verderbten moen spenni ek mri at halsi n, men spenni ek | manni at
hölsi F, s ergänzt hvoriu hinter ek und ändert manni in mani ; meyin spenni
ek hverri | men at hälsi ikl&Äusg. ausser V; das oben aufgenommene
ist in Z. 7 metrisch besser und schliesst sich syntaktisch vollkommener an
Z, 1. 2: 6. 6.
11 1. um f. klaPülr. sinanda 1 und urspr. wohl au^h k,
sinande corr. zu sitiande a. 2. vila n, v61a St. 3. f ik f. k. ürspr. en
of Jik ganganda? 5. so at k, vielleicht urspr. svät B, svä tUyr. Hss. und
Ausg. vega uBCpb. 7. god fioda u. 8. skaltn einn uBCpb.
Statt der Überschrift Gizurr haben die Hss.: Gizurr Qr^ingaliÖi *),
föstri HeitJreks konungs, var Jd meÖ Angant^ konungi; hann var Ja ofrgamall;
ok er hann heyrtJi botJ Angant^s, fötti hönum hann ofmikit biö'Öa, ok maelti:
*) Qr^inga- 5, gritunga u, grettinga k, gyrtinga iStP, gierttinga 1,
gertinga &FasAr.
13 2. barmi u. 3. f. ka, barmi j^ia u, barni j^ya iStFas, barni
^fia. PAr, 4. ok Jött Hss. Ausg. ausser BCpb^ nach B J^iar verlesen zu
J^a z (= ok). konungr Ma,FasP, k: u, kongs F, konungi St Ar B Cpb,
wäre metrisch sehr ungewöhnlich. 5 und 7 gewiss lückenhaft, urspr.
Jar er hann, homungr, — metJan er* QÖlingr? 7. er: enn sa.
Hinter Str. 12 ein Prosaabschnitt: Hlg^r^ erzürnt von Gizurs
Schelte, kehrt alsbald um und berichtet Humli, dass ihm Angant^r seine
Hälfte des Erbes verweigerte. Humli wird zornig, dass man seinen Enkel
DAS LIED VON DBR HUNNENSCHLACHT.
— — — — — 14. Vel skulum J)6r, HlgSr,
— — — — — herliS büa
ok framliga
13. „Sitia skulum i vetr ^^ tölfvetra mengi
ok sselliga lifa, ^^ tvaevetrum fola,
drekka ok doema ^^ sj^^l Hüna
d^ar veigar, ^^^ ^f ^^^^^.
kenna Hünum
hervapn büa,
J)au er froeknliga — — — — —
skulum framm bera. _____
evMfa Mägdesohn nenne, und spricht (s. o.). Dies nahm im lAede wohl
mindestens 2 Strophen in Anspruch.
Überschrift Humli: . . . ok kvaÖ Jd u, ok mselti ikl.
18 1. skalmn ver (vit ^FasAr) Hss.Au^g., das Fron, gewiss zu
streichen B, vgl, 14,1. 5. huorium u. 6. herv&pn sStBCpb^ väpn übr.
Hss, und Ausg. büa StBGpb, at büa Hss. und äbr. Ausg. 7. froekn-
liga BCpb, diarfliga Hss. und übr. Ausg. (wobei St skulum in Z. 8 durcJi
j^rum ersetzt). 8. skulu? B.
14 Die Hss. haben die Überschrift Ok enn kvaS hann; doch sind
Str. 13 und 14 wohl als forüaufende Rede gedacht. 1. ^r iP, vor ^r
u, v^ k\&FasArBCpb (vit St), vgl. 13,1. 3. framliga u, franliga i,
fromliga V, rammüga sStBCpb, rammligar kl&FasPAr. 4. so nach
Vermutung, hildi heyia nSt, hildir heyia ikla^a«P^r(im Text), wegen
Doppelstabs unmöglich, randir kn^ Ar(in Note)BCpb, passt nicht
in diesen Zusammenhang. Kein Satzzeichen hinter 4 BCpb. 5. tölf
vetra Ausg. ausser B. - vetra: var u. Vor mengi haben IddiFas
gQmlu, u gQmlum. 6. tyevetrum B. 8. of : af ikl.
Ein Prosaabschnitt hinter Str. 14 umschreibt erst Str. 14, dann
Str. 21 (mit der sachlichen Abweichung: t>essar fylkingar väru Jri&r ok Jrir
tigir). Das Hunnenheer durchzieht nun den Wald MyrkviTSr, der Hüna-
land von Qotaland scheidet, und gelangt in die bewohnte Ebene; dort hält
Hervqr, Angant^s und HIqZs Schwester, mit ihrem Ziehvater Ormarr und
grosser Streitmacht eine Burg besetzt, zum Schulze gegen die Hunnen.
Das folgende Stück scheint der ursprünglichen dichterischen Fassung noch
näher zu liegen:
pat yar einn morgun um solar uppräs, at Hervqr stötJ upp ä kastala
einum yfir borgarhlitSi; hön sä iöreyki stA^ sutJr til skögarins^ svd iQngum fal
sölina; j^vl nsest sa hön glöa undir iöreyknum, sem d gull eitt liti, fagra
skiQldu ok gulli lagtJa, gylta hiälma ok hvltar bryniur. Sä hön j^ä, at j^etta
yar Hüna herr ok mikill mannfi^lSi. Heryqr gekk ofan skyndiliga ok kallar
DAS LIED VON DER HUNNENSCHLAOHT.
Ormarr kvaS: Ormarr:
15. „Skal ek vist ritJa 16. „Sunnan em ek kominn,
ok rQnd bera at segia spigll:
ok fetra Hüna * sviSin er [q11] en mcßra
herlid ßnna, MyrkviSar heiSr,
at biöda feim drifin q11 Go8|)iö8
fyr borg sunnan, gumna blöSi.
vis Grota |)iö8um
gunni at heyia."
17. Mey veit ek HeiSreks,
mcedda sdrum,
systur tma,
lütJrsvein sinn ok bat$ bldsa saman lit$. Ok sitJan msßlti Hervqr: ^TakiS
väpn ytJur ok büizk til orrostu! en fü, Ormarr, riÖ i möt Hünum ok biöÖ
Jeim orrostu fyrir borgarhliÖi enn syÖra!" (dann Str. 15).
15 2. ok kAusg., oc j n, j ü. 3—6 f. Hss. und Ausg., zu 3. 4
vgl. 20,7.8, zu 5.6 die Prosa vor 16; B schlägt vor: ok Hnmla
konungs | herlitJ finna, | Hünum biötJa | fyr hliÖi syÖra. 7. viÖ VSt
B, f. Hss. (BS. 366 vergleicht vinna viÖ e-m, standa viÖ e-m und gehegan
fing wiÖ Jyrse Beow. 425 f.; sonst heyia hialdr [od. ähnl] viÖ e-n); die
Hs. X musste vid tilgen, da sie ek als Subject von heyia, daher Gota j^iö^um
als dat. commodi fasste. Gota kß, gotta F, Gh)tna Cpb, Gauta übr.
Hss. und Ausg. 8. at streicht B.
Hinter Sir. 15 ein Prosaabschnitt: J>ä reiÖ Ormarr af borginni möt
Hünum; hann kallatJi t>ä hätt, bat$ f)ä rit$a til borgarinnar, ok „üti fyrir
borgarhlitJinu sutSr ä yqllunum, far hf^ ek yt$r orrostu; bi3i {^ir |»ar annarra,
er fyrr koma!" — Darauf reitet Ormarr zurück; er und Hervqr führen
das Heer aus der Burg und erliegen in gewaltiger SchUwht der Über-
macht der Hunnen. Hervqr fällt; da flieht Ormarr mit den Überlebenden,
und während die Hunnen toeithin heeren, reitet er Tag und Nacht zu
König Angantyr. Überschrift Ormarr: ... Ja kvaÖ hann Hss.
16 2. spiqll j^essi Hss. Ausg. Fehlt eine Langzeile hinter 2?
3, sviÖin er: miqk er sviÖin St^ sindruw er u, sindruÖ er V (s corr. sviÖinn
er). qU Hss. Ausg., wahrscheinlich nach Z. 6 eingesetzt, nachdem en
m»ra verloren gegangen war. 3. 4. en msera MyrkviÖar vermutet (vgl.
7,l.2\ nur Myrkviöar iikÜAStFasPArCpb, nur myrk u, mqric ok V,
mqrk ok MyrkviÖar s5, aber mqrk ok ist nur Conjectur von V auf Orund
des verstümmelten myrk in u. 5. drifin er VSt, driugü er u.
IV in den Hss. die Überschrift Ok enn kvaS hann (bloss Enn u),
vgl. zu Str. 14. 2 f. Hss.^ B erwägt fyr msBkis eggium und miklu bezta.
4. singna u (unsicher)^ signa VStP. Der Satz hafa — |«gna unrd in
8
DAS LIED VON DER HTJNNENSCHLACHT.
svigna til iarSar; systirl" Ok siUan leit hann
hafa Hünar hana felda ok marga yfir hirSina, ok var ekki mart
aSra ySra [)egna. 118 meS hönom; hann kvaS f)ä:
18.
bräSari at bQÖ,
en vis blSll roeSa
eSa f bekk at fara
at bniSar gangl.
9
Angant^ konungr, J)ä er
hann heyrSi J)etta, brä hann
gTQnum ok tök seint tll orSa
ok mseltl J)etta um siSir: „ObröS-
5 urliga vartu leikln, en ägseta
19. „Migk värum v6r marglr,
er v6r mlgS drukkum,
nü enim v6r faerl,
er v6r flelrl skyldum.
20. Mann s6 ek engl
1 minu 1181,
{)ött ek blSla
ok baugom kaupa,
er munl riBa
ok rqnd bera
ok {)elra Hüna
herllS finna."
H88, und Äusg, ais Hälbatrophe (4 Kurzverse) gegeben, doch sind Stü und
Rhythmus nur noch hcUh dichterisch (vgl. EinL),
18 Eine Halbstrophe, wohl die erste, fehU, worin Hervqrs Streit
barkeit näher geschildert war B; schwerlich folgte da>s erfioMene unmittelbar
auf 17,4:. 5. so nach VermiUung (vgl. Biark. 152 f.\ littare (YyWi k,
lijtt<^ 1, lytt eg a) gei^isk hön ä hautSri \k\3kStFas, l^ttari g. h. ä hauSri
PAr, lättari g. h. at bqtJvi BGpb (wäre 'peperit ad arborem*\ gar^isk hön
ad badni (badmi F) uF; der Vers bliebe atAch mit varÖ statt gei^isk
(B in Note) überladen (StFasPAr beginnen mit hön Tieue Zeite, Lücke
hinter garöisk P); gerÖisk hön ergänzte man wohl, aXs 1—4 verloren war.
7. 8. ad leik j sara en ad lud' geingu u, wohl entstellt aus at leiki i&ma,
en und Uni ganga, parallel mit Z. 6. 6, und dies könnte aus x stammen.
Prosa hinter Str. 18 ersetzt wohl Vl% Strophen. 1. konnngr: kvaÖ kl.
2. hann brö, k. 3. tök: varÖ n. 4. Jetta um siÖir f. k. 4—6. Ang-
ant^s Worte fasst B als Langzeile. 7. hirüma iuF, hirtJ sfna übr.
8. litJz iP. litJ metJ hönum f. u.
19 2. miQtl: mod u.
20 1. so vermutet (vgl. Qrip. 22,1), se ek eigi j^ann Hss. und Ausg.
vor B, sökkat ek mann BGpb, 'weniger wahrscheinlich so ek manngi' B.
6. ok Ausg., i Hss., vgl. 16,2. 21,6. 7. 8. geändert zu ok j^eim Hünum |
herbotS biötJa VSt 7. peira d^Ausg., j^eir iln, f. k. 8. finna: bera n.
DAS LIED VON DER HUNNENSCHLACHT.
9
Qizurr gamli sagtJi:
21. „Ek mun |)ik enskis
eyris krefia
nö skiallanda
skarfs ör gulli;
{)ö mun ek riSa
ok FQnd bera,
Hüna |)iöt5um
herstaf biöSa."
Gizurr herklaeddisk metJ göS-
um väpnum ok hliöp a best
sinn, sem ungr vaeri; {)ä maelti
bann til konungs:
22. „Hvar skal ek Hünum
bervig kenna?
Angant^r konnngr kvatJ:
23. „Kendu at Dylgiu
ok a DünbeiSi
orrostu {)eim
und lassarfigllum,
{)ar er opt Gotar
eggleik bäSu
ok fagran sigr
fraegir vagu."
Nu reiS Gizurr i brott ok
{)ar til, er bann kom i ber
Hüna; bann reiS eigi nserr
en svä, at bann mätti tala
vis pa; {)ä kallar bann bäri 5
rQddu ok kvaS:
81 1. Jik uBCph, Jar übr. Hss. und Ausg. einskis Hss.
3. skiaUanda BCpb, skiaUdanda u (skiallrautJa VSt)^ skulldanda M&FasPÄr,
4. skarfs ör (vr i) iFasPArBCpb, skarfurst kl, skafst vr n. 6. toie 00,6.
7. Hüna ik\B.Fa8PÄrBGpbf guwna geändert zu gotta u, Qota St.
8. herstaf kB, gunni at ildidStFasPAr (vgl. 15,8\ Lücke Cpb,
Hinter Str. 21 eine Prosabemerkung, worin der Sagaschreiber das
kenna hervlg (22,2) erläutert: J>at väni Iqg HeitJreks konungs, ef herr var
i landi, en landskonungr haslatJi vqII ok lagSi orrostustatS, ^ä. skyldu vikingar
ekki heria, ä,?Jr orrostan vseri reynd. Dann die oben stehevvde Prosa, wohl
Ersatz von Versen, die mit 22 eine volle Strophe bildeten, 2. väpnum:
herklsetJum u. 2. 3. sinn best k. 3. sem ungr vseri f. u.
SS 1. hier skal hüiü j u, hvar skal Hünum V.
38 Überschrift: konungr /. ku. 1. at uStBCpb, ä M&FasPArf
vgl. 26,1. Dylgiu kaAM.203fol.-Pas^rBCp&, Dilgiu lu, Dyngiu iStP.
2. ä: at Gpb. Dun- VStCpb. 3. 4. orrostu Jeim und vermutet, z. T.
na^h 25,3.4:, ok ä Jeim qllum Hss.Ausg., doch hält B den Text für
verderbt und erwägt, ob die Vorlage nj' ofo (une in 25,3) enthielt. 4. lassar-
uAM.203fol., lossar aJ^os, lössär k, lössar (zuerst vielleicht lossur ge-
schrieben) 1, lossa s, losur i (gewiss nach dem vkorweg. Ortsnamen iQSurheitJr,
vgl. Hz. S. 485)^ iQsur PArBCpb, lösur St, vielleicht larsarfi^Uum oder
-vQÜum? B. 5. Jar er: Jar VStArBGpb, bar u, b&ru ikla2^asF. Qottar
la. 6. eggleik vermutet (vgl. QuZr. II 31,11 und oben 18,7 nach u), ok
geir ikla2^asP, gü u, gunni VStArBGpb, geirjmg unuxihrscheinliclier B;
bei der Lesart eggleik b^commt Z. 6 bessere Stabstellung, dcks ok geir von
10 DAS LIED VON DBR HUNNBNSCHLACHT.
24. „Pelmtr er ySru fylki,
feigr er yöarr visir, ok läti sva flein fliüga,
gnaefar ySr gunnfani, sem ek fyrir maeli!"
gramr er ySr OSinn!
{>a er HlQÖr haf tJi heyrt orö
Gizurar, J)ä kvaö hann:
25. B^S ek at Dylgiu
ok ä Dünheiöi 26. „TakiS 6r Gizur,
orrostu ySr Grytingaluia,
und laÄsarfiQllum. Angant^s mann,
HraeSi ySr OSinn kominn af Arheimum I "
ikla erklärt sich cUs Verlesung (eggleik zu oggeir) in x, grmni (entstellt
gü. in u) als Conjectur von y, 8. fraegir: vieUeicht froeknir? B, vÄgn
nStBCpb^ fengu ilsLFas, f ngo k, imnn PÄr.
Die Prosa hinter Str. 23 mag eine Strophe oder Halbstrophe ver-
treten. 2. i her: vielleicht at her B.
d4 Sollten diese Verse den Schluss von Oizurs Rede gebildet
haben? 1. felmtr dkFasPArBGpb, feltur übr.Hss.St. yöru 5, y^Jarr
FasPArCpb, die Hss. haben das mehrdeutige (flexionslose) neuisl. ytJar
(y^ n), ebenso VSt, nach deren Übers, aisL ytSmm zu schreiben wäre,
fylkir PArCpb (aber übers.: your ranks). 3. gnsßfar uBCpb (als verderbt
bez.\ gnaefur ik, gnaefr er Ar, graef 1, grasfr aFos, groefr P, grasfr er St
ydur i, y^ klu, yör ArBCpb (yÖurr Fas), ytJaKr) VStPHz (S. Ul). gun(n)-
fari ildkFas, ginfari k. 4. er yÖr u, ytJr 1, f. ik.
S5 Die Hss. haben die Überschrift Ok enn. 1—4. In Hss, und
Ausg, diese Stellung: B^Ö ek ytJr . . | ... | orrostu undir | I-fiQllum;
aber undir hier nicht PraepositioncUadverb, kann nicht im Versschluss stehn,
auch ist die m^tr. Füllung von 3 {und von 4, wenn man iQsur- Uest)
bedenklich; vgl. 23,1—4. 1, at ilu, i k. Dylgiu wie in 23,1, nur da^ss
1 dylgiu hat. 2. une in 23,2. 3. sieh Note zu 1—4, 4. lassar- wie
in 23,4y aber lassa u. Folgte auf 4 eine Haibstrophe = 23,5—8 und vor
5 ein verlorener Helming? 5.6. so in Ermangelung eines besseren,
hraese (hraesu la) ydur ad haa (h& la) hvoriu ila, hro si {oder hrosi) y'^ ad hai
huonuwj u, f. k, hraesi yör | at hä hveriu StFasPAr, hraesi yÖr ä hä hverri
Cpb {in Übers, Lücke\ hrae so ytJr | at hä hverri B. 6. i hverium staÖ?
7. OÖinn hinter svä Hss.Ausg, (als Langzeile VStFasPAr, als Kurevers
BGpb), urspr. wohl (ok) fleygi OÖinn Bv>gge Studien S. 346, 8. vgl. Am.
34,6. fyr Cpb.
Die Prosa vor Str. 26 Ersatz einer ersten Halbstrophe? 1. er PB,
f, übr, heyrt f. u.
2^ bei VSt als Prosa, 2. nach B (sieh Prosa vor Str. 12) Cpb,
f. Hss. und Übr. Atisg. 3. mann Angant;^(r)s Hss.Ausg.y oben umgestellt
DAS LIED VON DER HUNNENSCHLACHT. 11
Humli konungr segir: „Eigi
skulum ärum spilla, peim er
fara einir saman."
Gizurr mselti: „Mikit er lO
»•
peira mengi:
5 Gizurr maelti: „Eigi gera 27. Sex ein eru
Hünar oss volar ne hornbogar seggia fylki,
yÖrir!" i fylki hveriu
toegen des Stabreims. 4. af : ör (ür) kVCpb, Zu dem stahlosen komiim
vgl Akv. 7,10. Ham^, 23,4. ScheU.A 5,2.
Prosa, zweifellos auf Verse zurückgehend. 1. sagöi \2kAusg.
1—3. Humlis Worte nur hei V als Prosa, im Cpb als Langzeile, bei den
übr. ais Ha£bstrophe (B rechnet sie zu Str. 26), wobei StArB vor fara das
Stabwort um einsetzen: Eigi skuluin | drum spilla, | |)eim er um fara | einir
saman. Obwohl der Ätzdruck ärum spilla der poetischen Quelle entstammt,
giebt das Überlieferte ohne tieferen Eingriff keine stilistisch und metrisch
glaubhaften Verse. 4. keine Lücke in Hss.; es fehlt die Angabe, dass
man Gizurr mit Pfeüen bedrohte (B S. 285). 5. Ekki il. 6. velar:
vela^a ikl, vesaÖa a,FasAry feltraÖa uSt, felmtratJa P. 7. yöar Hss. ineuisl.).
Eigi — ytJrir toird auf missverstandenen Versen ruhen (Hünar in 3. Pers.
wechselt mit Anrede yÖrir!); das oben aufgenommene verzichtet auf Her-
stellung des urspr., da der ganze Zusammenhang offenbar lückenhaft ist;
vielleicht hraeÖat oss Hünar | ne feira hornbogar. B erschliesst: Ne velaÖ
oss, Hünar, | hornbogar ytJrir, so auch {ohne Ne) Cpb.
Zwischen yÖrir und Giznrr mselti das Prosastück: Giznrr drap ]i^
hest sinn sporum ok re&S i, fund Angant^s konungs ok gekk fyrir hann ok
kvaddi hann vel. Konungr spurÖi, hvärt hann hefÖi fundit Hüna. Q-izurr
maßlti: ^Talatfa ek vi!$ |)ä ok stefnda ek |)eim ^ vigYQll ä DünheiSi ok at
DylgiudQlum." Angant^ spyrr, hvat mikit liÖ Hünar hafa. Verse umschreibt
dies nicht, doch ist für das Lied eine Lücke von mindestens einer Strophe
zu vermuten. 10.11. Mikit — mengi Hss. VFasAr {bei V a>ls 1 Kurzvers\
mikit er | mengi Jeira als Langzeile StPBCpb (B weist auf HHu. I 50:
Jar er miklu mest | mengi f eira), aber die Füllung des ersten Verses
reicht nicht aus. An Stelle der paar Worte ha^te das Lied wohl 1—2
Strophen, sieh Einl.
27 in FasAr als Prosa, bei V als 4 Zeilen. 1.2. so nPB
{B zieht eru zu 2, doch .kann eru hier wohl volltonig, nicht-proklitisoh sein),
VC (d.i. fimm hundrutJ) eru i fylki ikl, fimtän eru fylki seggia s ; im Hinblick
auf die Prosa hinter Str. 14 ändern FasAr: 3 ok 30 eru fylki. St: sex
fimm ok friü eru | seggia fylki; Cpb setzt {nach Ar in Note) sextän für
sex ein. Zu der Sechszahl vgl. Saxo S. 233: sex classium senos reges.
In 3.5.7 hoit u Komma statt i. 4. füsund iklaJ^as^r. 5. so StPBCpb,
12 DAS LIED VON DER HUNNENSCHLACHT.
fimm I)üsundir, fö ok figlS meiSma,
1 püsand hverri sem pik fremst tiddi;
I)rettan hundniS, nü hefir pü hvärki
1 hundraSi hveriu hildar at gigldum
halir fiörtalBir." liösa bauga,
n6 land ekki.
29. BQlvat er okki*, brööir,
Angant^r: bani em ek I)inn orSinn!
28. „BauÖ ek pör, brööir, pat mun ae uppi;
basmir öskerBar, illr er dömr norna."
1-
i hverri |)tisiind MaiFasÄr, |)üsnnd f, o. 6. manna am Schlitss zugefügt
ilaxiVFasAr (i und s mit Tügungszeichen), 8. halir viAusg., hals i,
hÄlfs kla; hinter halir fügen Fas 20, Ar xl ein, St manna {verlesen aus F,
wo manna zur drüberstehenden Zeile, hinter hundruÖ, gehört).
Hinter Str. 27 ein längeres Prosastück: Angant^r bietet seine
Mannschaft auf und trifft auf der Dünhei^r mit dem doppelt so starken
Hunnenheer zusammen, Sie kämpfen aM Tage hindurch bis zum Abend;
Angant^s Verluste werden durch stetigen Zuzug gedeckt. In der letzten
erbitterten Schlacht bringen die Goten den feindlichen Heerhaufen ins
Wanken. Da tritt Angant^r, dcts Schwert Tyrfingr führend, in die
vorderste Reihe; sein Bruder HlqZr ficht mit ihm und fällt; auch König
Humli kommt um, die Hunnen fliehen,
en Qotar drä,pn ^i ok felldu svd mikinn val, at ir stemdnsk ok felln
ör vegnm, en dalir väru fullir af dauSum mqnnum ok hestnm.
Angant^ gekk fä at kanna valinn ok fann HIqÖ, bröÖur sinn; JA kvaÖ
hann {Str. 28).
28 2. basmir VPArBCpb, basnir u, bryniur s, f klStFas, Lücke i.
öskeröar PBCpb, die jüngere Schreibung öskertar nVAr, osker (öskir) tvaer
ikla-S^Fas. 3. meiöma: wie in 9ß. 4. fik PBCpb, mik Tl&uStFasAr,
I)ü k. tlddi ivüPBGpb, tföi ]&StFasAr, tiddir F, tföir s, gimtist k.
8. ekkert u. Lauteten 7.8 urspr.: Iqnd nö l^tJa | ne liösa bauga?
vgl. 7J9.10.
29 Überschrift Ok enn u, Ok enn kvaÖ hann iibr., vgl. zu Str. 14.
3. 8B BCpb, enn Hss. und übr. Ausg.
II. DAS HERVQRLIED.
AUS DER HERVARARSAGA.
HirÖir:
1. Hverr er einn saman
1 ey kominn?
gakktu greiöliga
gistingar til!
Av / -^ V Vv. ' HervQr:
2. Miinkat ek ganga
gistingar til,
pviat ek engi kana
eyiarskeggia; .
segöu hraöliga,
äÖr heÖan liÖir:
hvar rö HigrvarÖi
haugar kendir?
HirÖir:
3. Spyriattu at pvi,
spakr ertu eigi,
vinr vikinga,
pü ert vanfarinn;
fgriim fräliga,
sem okkr foetr toga!
allt er üti
ämätt firum.
Hervqr, die Tochter des Ängant^r, ist in männlicher Tracht an die
./Spitze einer Seekrieger schaar getreten. Eines Abends, da sie vor der
Insel Sdmsey liegen, steigt Hervqr ohne Begleitung ans Land, um den
. Chräbhügel aufzusuchen, worin ihr Vater und seine elf Brüder, die Arn-
arimssöhne, beigesetzt sind. Ein Hirte redet sie an.
''./^'f^ 1—6 Die Überschriften HirtJir und HervQr f. HR.
1 H hat als 1. Halbstr.:
Hitt hefir mser ung
i Munarvägi
viS solar setr
segg at hiQr!$u;
vgl. EinL; die in beiden Fassungen verlorenen 4 Redeverse bildeten am
ehesten Z. S—6 der Strophe. 1. er f. H. einn saman H, ^ R, vgl.
5,3. 3. greillega H, s^sliga R.
2 R hat die Zeitenfolge 3—6. 1.2.7.8. (von 1,4 nach 2,2 über-
gesprungen, später 2fl.2 nachgeholt). 1. munka R. 3. f vi at H, Jvl R.
engan H. 5. hratSlega H, elligar R {aus ölliga, ötSliga? jB). 6. ä!$r vit
skilium R. 7. rö: eru HR. HiQrvarz R.
^3 2. eigi R. 4. ^t ert H, ertu R. 7. üti H, uiti R. 8. ämdtt
H, antt R.
14 DAS HERVQRLIED.
Hervqr: haagar opnask.
4. Men biöSiim J)er brenn fold ok fen:
mäls'at giQldiim; fqmm harSai-a!
mona drengia vin
daelt at letia: Hervor:
faer engi mer 6- HirÖumat faelask
friSar hnossin ^'iS fnQsun sUka,
fagra bauga, l>ött of aUa ey
svä at ek fara eigL eldar brenni!
latom okkr eigi
Hiröir: liÖna rekka
5. Heimskr I)ykki m6r, skiötla skelfa!
sa er hcÄra ferr, skulum vi5 talask.
maSr einn saman,
myrkvar grimur; HirSii* tök [)ä hlaup heim
hyrr er ä sveimiin, til boeiar. Hon sa nü haugaeld-
4 /*. R. 1—4 van H, tüie die dem Gedicht vorausgehende Prosa
zeigt, als Worte des Hirten verstanden; PCpb geben 5 — 8 dem Hirten,
wodurch der Aufbau der Wechselrede gestört mrd. 6. 8v4 vor frfSar H,
wäre der einzige Vers dieser Form in Her.; fserat mer svä | frfSar hnossir
untoahrscheinlich, da svä hier proklitisch sein muss; vgl. 15,1.3. 8. svä
at {vgl. zu Z. 6): at H.
5 in R hinter Str. 6; H fuU vor Str. 5:
Var f ä fehirÖir
fliötr til skögar
miqk M mali
meyiar Kessar;
enn hait^snoinn
hugr i briösti
of sakar sUkar
svellr Hervqru;
vgl. Einl; PEBMhCph stellen diese Str. hinter Str. 6. 2. sd R, ^ H.
heOan R. 7. brenn R, brennr H.
H 1. -at H, ei at R. 2. l^rQsnn R. 5. okkr eigi R, eigi okkr H,
-at okkr B{in Note)Cph. 6. so PArBMhCpb, rekka HÖna H. 6—8
lauten in R:
litit hraeSa
rekka slika,
rceSnmsk fleira vitS.
Prosa: 1. HirSir tök: enda tök bann R {toeil Str. 5 vorausgeht),
HirÖir — boeiar f. H (vgl. zu Str. 6). 3. ok hangbüa üti standa vor ok
DAS HERVQRLIED.
15
ana ok gengr til hauganna
ok hrseSisk ekki, ok ö5 hön
5 eldana sem reyk, par til er
hon kom at haugi berserkianna.
I>a kvaÖ hön:
7. Vaki, Angant;^!'!
vekr |)ik Hervgr,
einga döttir
ykkur Töfu;
selSu ör haugi
hvassan mseki,
pann er Svafrlama
slögu dvergar!
8. HervarSr, HigrvarÖr,
Hrani, Angant^r!
vek ek ySr alla
und viÖar rötum,
hiälmi ok meß bryniu,
hvQssu sverSi,
rqnd ok me8 reiBi,
roSnum geiri.
9. Miqk eruÖ orÖnir,
Arngrims synir,
megir meinsamu\
moldar at auka,
er engi skal
sona Eyfuru
vis mik msela
1 Munarvägi.
10. [HervarSr, HiqrvarSr,
Hrani, Angant;^r!]
Svä se ySr gllum
innan rifia,
sem 6r i maura
momiS haugi,
nema sverS seliS,
pat er slö Dvalinn;
samira draugum
d;^ väpn fela.
gengr H {gegen Str. i4). 2—5. Hön sä — reyk lautet in R: ok skiltJi
f ar meÖ |)eim. Nu s^r hön Jvi naest üt ä eyna, hvar haugaeldrinn brenn, ok
gengr hön f angat ok hraeÖisk ekki, pött allir haugar vsBri d gqtu hennar.
Hön ö8 framm i pessa elda, sem i myrkva.
7 In H die Überschrift Vlsur. 1. vaki |)ü HR. 4. yckr Suofu R.
5. so R, mer hinter seKu H, vgl. 10,7. 18,7. 20,6. 23,6. 24ß. 7. Sigrlama R.
8 1. so R, HervarÖr ok HiqrvarÖr H, vgl. 10,1. 2. hran (n un-
deutlich) H. 3. vek R, vel H. 7. reitJi f. R.
1. eru R. 3.4. megir at meinsamir moldar auka H ArB, megiN
meingiamir (megin- m. StFasDAr^ megir m. BGph) at moldar auka R, megir
meinsaiiiir | at moldar auka PEMb; nach der Lesart von H wäre at
vortoeggenommenes Fraepositionaladverh und durchbräche eine in sich
geschlossene Apposition, was durch die von B verglichenen, andersgearteten
Stellen Vsp. 19,7. HamZ. 11,3 nicht gestützt wird. 5. skal H, garir R.
10 1.2. Zusatz ? B, ausgelassen VMb. 5. ör : {»er HR. 6. hauga
KMbCpb. 7. so R, mör hinter seliÖ H, vgl. zu 7ß. 9.10 als Schluss
von Str. 12 E. 9. -a VStB{in Note)MbCpb, eigi H, ei R, vgl. bes. 12,1.
16,6. 10. d^ väpn fela H, d^ väpn bera R.
16
DAS HERVQRLIED.
JȊ svarar Angant^r:
11. HervQr döttir,
hvi kallar svä,
füll feiknstafa?
ferr pü |)6r at illu!
oer ertu oröin
ok ervita,
villhyggiandi,
vekr menn dauSal
12. Gröfat mik faSir niSr
n6 fraendr aörir,
peir hqföu Tyrflng
tveir er lif 8u,
varÖ |)ö eigandi
einn of siöir.
Hön kvaÖ:
13. SegÖu eitt satt!
svä läti ass |)ik
heilan i haugi,
sem |)ü hafir eigi!
trauör ertu at veita
Tyrfing hvassan
arfa |)fnum,
einga bami.
11 Überschrift: svarar H, kvaÖ R. 2. hvl H, hvat R. 3 syn-
taktisch mit 2 verlmnden FasPArD^Gpb, mit 4 StEBMb. 8. vekr upp
dau!$a menn R.
Im folgenden hat Cpb die Strophenordnung 19. 20. 12—16. 18.
21—25. 17. 26—29.
12 1. at H, ei R. niör f. R, 'vielleicht richtiger' B, aber H
metrisch besser (vgl. Sievers Beitr. 6,307). 3.4. keine Lücke in HR, B
vermtUet zwei Zeilen des Inhalts 'es waren unsre Feinde, die uns bei-
setzten*; die Erwähnung der Feinde wird durch 5.6 gefordert; E 'füllt
die Str. auf, indem er als Schlusslangzeile 10J9.10 herübernimmt. 7. varö
|)ö H, urÖu R. 8. einn H, enn R.
13 Hön kvaÖ R, f. H. 1. SegÖu ein satt mer H, mit einn PGpb,
mit eitt BAfb, segir ^u eigi satt R. 2. äss Aiisg. ausser GpbHb, oss HR,
'oss' Cpb; F. Jönsson Eb S. 355 sieht in oss einen Fehler für das folgende
|)ik, den Haukr zu tilgen vergass, aber auch R hat oss, vgl. Einl. 3. hangi
H, haugi sitia R. 4. hafir R, hefir H. 5—8 oben nach Vermutung,
Tyrfing meÖ för; trautt er Jer at veita arfa pfnum einar boenir H, Tyrfing;
trau!$r ertu arf at veita einga bami R; beide Fassungen vermissten zu hafir
in 4 das Object, nahmen Tyrfing aus 6 voraus: um dann zu veita in 5
ein Object zu erhalten, änderte K 8 zu einar boenir, B, 7 zu axf\ BS. 353
vermutet : Tyrfings ney tir \ \ trautt er Jer at veita | arfa f fnum | emar boenir.
Hinter Str. 13 haben die Hss. ein aus Str. 14 geschöpftes Prosa-
stück: ^i var, sem einn legi vseri allt at lita um haugana, er opnir stötSu
H, {>ä opnatSisk haugrinn, ok var, sem eldr ok logi vaeri allr haugrinn R.
DAS HERVQBLIED.
17
|>& kvatS Angant^r:
14. Hnigin er helgrind,
haugar opnask,
alli* er i eldi
eybarmr at si4;
atalt er üti
um at litask;
skyntu, maer, ef |)ü matt,
til skipa {)umal
Hön segir:
15. BrenniÖ 6r eigi
bäl ä nöttum,
svä at ek vi8 elda
yöra faelumk;
skelfrat meyiu
muntün hugar,
|)ött hön draug s6i
1 durum standa.
J»ä kvaÖ Angant^r:
16. Segi ek |)6r, Hervgr —
hl^ttu til meSan,
vfsa döttirl —
|)at er veröa mun:
siä mun Tyrfingr,
ef |)ü tnia maettir,
aett |)inni, mser,
allri spilla.
17. Muntu son geta,
pann er siöan mun
Tyrfing bera
ok tnia afli;
|)ann munu HeiÖrek
heita l;^8ar,
sä mun rikstr alinn
und rgSuls tialdi.
Hön kva9:
18. Ek vigi svä
viröa dauöa,
at 6r skuluS
allir liggia,
dauöir meS draugum,
1 dys fünir;
14 3. allt R. 4. eygrims sia R. 6. der Vers spricht gegen
litask, vgl. Volk. 9ß.
15 segir: s. H, svarar R. 1. brenni f»^r eigi svä H, brennitS eigi
svä R; urspr. vielleicht brennitSa svä B^ brennitSa er svä Cpb. 3. svä at
{vgl, eu Z, 1 und 4,6,8) : at HR. 4. feeluinz H, hrsetSumz R. 5. skelfratS
H, skelfr eigi R. 7. fö at H. söi: siäi HR. 8. i H, fyr R.
10 im Cpb ausgelassen als 'a duplicate' zu Str, 26^ vgl, Einl,
2. hl^^n til enn R. 4. er f. R.
17 8. bera H, hafa R. 4. afli H, magni R. 5. munu H, mun R.
7. rikaztr aa Hn R.
18 f, R. 3. ör: ^ör H. 4.5. ohne Kommata Ausg, 4. allir;
aldrigi slFosDE. liggia: kyrrir E, 5.6 gestrichen ED\ 6. fünir
BMbCph^ fjnair H. 7. sei mör H, vgl, zu 7ß, 9.10 hierher gestellt
nach Vermutung, H hat diese Lamgzeile als Schluss von Str. 20, sieh da-
selbst, 10. dugira EBMbCpb, dugir » H. B erwägt als Ersatz von
Eddica Minora.
18
DAS HERYQRLIED.
selöu, Angant;^r,
üt ör haugi
dverga smfBi!
dugira ^6r at leyna.
Hann segir:
19. KveÖkat ek |)ik, maer ung,
mQnnum lika,
er |)ü um hauga
hvarfar ä nöttum
gTQfnum geiri
ok meS Gota mälmi,
hiälmi ok meS bryniu
fyr hallar dyrr.
Hön kvaS:
20. MaSr pöttumk ek
menzkr til |)essa,
äSr ek sali yÖra
soekia r6Öak;
selöu ör haugi
I)ann er hatar bryniur,
hlifum haettan
Hiälmars banal
Angant^r kvatS:
21. Liggr m6r und heröum
Hiälmars bani,
allr er hann utan
eldi sveipinn;
mey veit ek enga
moldar hvergi,
at I)ann higr I)ori
1 hendr nema.
Hön segir:
22. Ek mun hirSa
ok 1 hendr nema,
hvassan mseki,
ef ek hafa msettak;
uggi ek eigi
7—10: nema seliÖ mör | sverÖ ör haugi oder Streichung von 1—3 Ek —
at, das erste 'giebt am ehesten das Urspr.*-, aber das Verderbnis unrd in
3—6 stecken, wegen der Wiederholung von dautSir, der schwachen Caesar
hinter 4, auch der matten Füllung von 3; vielleicht statt 3—6 urspr.:
at 6t met$ draugum
i dys fünitS.
19 f. R. 1. Vielleicht kveökak t>ik. 2. gllka B (in Note] Gpb.
8. hallar: haugs Gpb.
20 Hön kvaÖ H, Ja, kvaÖ HervQr R. 2. til /". R. 4. sseka hafdag R.
5. mör hinter selÖu HR, vgl zu 7,6, 7.8. 90 R; H hat diese Langzeile
als Schluss von Str. 18 und an vorliegender Stelle dverga smfSi, dugira f^r
at leyna (= oben 18,9.10); R hat im Hinblick auf 21J2, verglichen mit
21.8 \ 22ß, das Urspr. (so B in Note), H hat die beiden Strophenschlüsse
vertauscht. ^
21 pd kvaÖ Angant^r R. 4. suifin R. 6—8. fyr mold ofan,
at hiQr {)ann |)ori 1 hqnd bera R, vgl. 22ß.
22 Hön segir: H hat s. hön hinter 22,1 zwischen Strichen (Hb
S. 356\ HervQr kvaÖ R. 1.2. 'schwerlich hiqr fann für hirÖa ok' B,
2. hQnd R. Komma hinter nema nur bei StP.
DAS HERVQRLIED.
19
eld brennanda:
|)egar loga Isegir,
er ek Ift yfir.
Hann kvatS:
23. Heimsk ertu, Hervgr,
hugar eigandi,
er |)ü at augum
1 eld hrapar!
heldr vil ek selia
sverS ör haugi,
mser en unga,
mäkat ek synia.
Hön kyatS:
24. Vel gerÖir {)ü,
vikinga niSr,
er |)ü seldir
sverS ör haugi;
betr |)ykkiumk nü,
buSlungr, hafa,
en ek Nöregi
naeSak Qllum.
Hann kva9:
25. Veizt eigi |)ü —
vesQl ertu mala,
fläräÖ kona! —
hvi fagna skal;
siä mun Tyrfingr,
ef I)ü trüa maettir,
sett |)iiini, mser,
allri spilla.
Hön segir:
26. Ek mun ganga
tu giälfrmara;
nü er hilmis mser
1 hugum göSum:
Iftt hrseSumk |)at,
lof Öunga niör,
hv6 synir mmir
sföan deila.
Hann kvaS:
27. I>ü skalt eiga
ok una lengi,
hafBu ä hulBu,
Hiälmars bana,
takattu a eggium,
eitr er i bäSum;
sä er mannz migtuör
meini verri.
23 pä kvatS Angant^r R. 5. heldr vil ek selia ^6r R, ek vil heldr
selia ^6r H, vgl. zu 7fi, viliak heldr s. |). Cpb. 8. mäkat ek ^er H, mä
ek ^er ei R.
24 Hön kvaÄ /*. R. 3. mer hinter seldir HR, vgl, zu 7,6.
6. bragningr R. 8. nsBtJa H.
25 Angant^ kvatS R. 1. Yeiztattu, döttir öph. 2. m&ls R.
3. fär^ Cph, fuU feikN R. 4. hveriu fagna skal H, hvi |)ü fagna skalt R.
5—8 (= 16,6— S) in R, f. H. 7. sett f. hier R.
20 4. huga R. 5. raetSumz H, rseki ek R. 6. nit$r H, vinr R.
7. hvat synir, dann Lädce, alles folgende von Her. f. R.
27 3. Komma hinter hulöu nur bei PArBMb.
2*
20
DAS HERVQBLIED.
28. Far vel, döttir!
fliött gaefak ^6r
tölf manna figr,
ef I)ü trüa maettir,
afl ok elian, : ;.
allt et gö8a,
I)at er synir Aragrims
at sik leif Su.
Hön kyaS:
29. BüiS 6r allir ~r.
brott f;^sir mik ^[
heilir i haugi! :' "•
heSan vil ek skiötla;
heizt I)öttumk nü ('f(
heima i millim, ^-i'': '
er mik amhverfls .*
eldar brunnu.
I ■ t
.\
28 2. g»fa ek H.
Ai.'." i
III. DIE BIARKAMAL.
A. DIE ÜBERTRAaUNG SAXOS UND DIE
ENTSPRECHENDEN SÄTZE DER HRÖLFSSAGA KRAKA.
Hialto:
Ocius evigilet, quisquis se regis amicum
Aut meritis probat aut sola pietate fatetur.
Discutiant somnum proceres, Stupor improbus absit;
Incaleant animi vigiles; sua dextera quemque
5. Aut famae dabit aut probro perfundet inerti;
Noxque haec aut finis erit aut vindicta malorum.
Non ego virgineos iubeo cognoscere ludos
Nee teneras traetare genas aut dulcia nuptis
Oscula conferre et tenues astringere mammas,
10. Non liquidum captare merum tenerumve fricare
Femen et in niveos oculum iaetare lacertos.
Evoco vos ad amara magis certamina Martis.
Belle opus est nee amore levi; nihil hie quoque facti
Mollities enervis habet; res proelia poscit.
15. Quisquis amicitiam regis coUt, arma capessat.
Pensandis animis belli promptissima laus est.
Ergo viris timidum nihil aut leve fortibus insit,
Destituatque animos armis cessura voluptas.
In pretio iam fama manet, laudis sibi quisque
20. Arbiter esse potest propriaque nitescere dextra.
Der Dänenkönig Hrölfr krdki hatte seine Halbschwester Skuld dem
König HiqrvarZr vermählt und erhob von dem Schwager einen jährlichen
Tribut. Durch Skuld aufgereist, erbat HiqrvarlSr einen zweijährigen Auf-
schub für die Zahlung der Abgabe, im dritten Jahre fuhr er mit
vielen Kriegern nach Seeland, unter dem Vorgeben^ er wolle den Tribut
selber ilberbringen. Bei Nacht machte er einen Überfall auf das Königs-
gehöft HleiZra. Einer der Kämpen Hrölfs, HiaUi, bemerkte die heran-
ziehenden Truppen und eilte hierbei, die Genossen zu wecken.
1 — 12: VakiÖ, herra konungr, fvl öfritJr er i garÖinnm, ok er meiri
t^rf at beriask en at spenna konur (Fas. 1,99 Z. 12—14).
22 DIE BIARKAMAL.
Instructum luxu nihil adsit; plena rigoris
Omnia praesentem discant exsolvere cladem,
Non debet laudis titulos aut praemia captans
Ignavo torpere metu, sed fortibus ire
25. Obvius et gelidum non expallescere ferrum.
Biarco:
Sorge puer crebroque ignem spiramine pasce;
Verre larem ligno et tenues dispelle favillas.
Scintillas extunde focis, ignisque iacentes
Erige relliquias et opertas elice flammas.
30. Languentem compelle larem producere lumen,
Ardenti rutilas accendens stipite prunas.
Proderit admota digitos extendere flamma.
Quippe calere manu debet, qui curat amicum,
Et nocui penitus livoris pellere frigus.
Hialto:
35. Dulce est nos domino percepta rependere dona,
Acceptare enses famaeque impendere ferrum.
En virtus sua quemque monet meritum bene regem
Rite sequi dignaque ducem gravitate tueri.
Enses Teutonici, galeae armillaeque nitentes,
40. Loricae talo immissae, quas contulit . olim
Rolvo suis, memores acuant in proelia mentes.
Res petit et par est, quaecunque per otia summa
Nacti pacje sumus, belli ditione mereri
Nee laetos cursus moestis praeponere rebus
45. Aut duris semper casus praeferre secundos.
Mente pari proceres sortem capiamus utramque,
Nee mores fortuna regat; quia condecet aeque
Delicias ac dura pati, vultuque sub illo
Ducamus tristes, quo dulces hausimus annos.
50. Omnia quae poti temulento prompsimus ore,
35—68 : J»at er nü til, at ver mnniun st^ra litJi konungs värs, er ekki
neitt sparir viÖ oss; efnum nü vel heitstrengingar varar, at ver verium vel
enn frsegasta konung, sem nü er ä Qllum norfSrlqndnm, ok lätiun ^at i hvert
land spyriask mega, ok launum hönnm nü väpn ok herklaeSi ok margt eptirlsBÜ
annat, f vi vor munum f etta eigi forverkum gera {Fcts. 1J99 Z. ^ — 100 Z, 2).
DIB BIARKAMAL. 23
Fortibus edamus animis et vota sequamur
Per summum iurata lovem superosque potentes.
Danorum primus herus est meus; assit eidem,
Ut probus est quisque; procul hinc, procul este fugaces!
55. Forti opus est stabilique viro, non terga ferente
In dubium bellive truces metuente paratus.
Maxima saepe duci virtus ex milite pendet.
Tanto etenim princeps aciem securior intrat,
Quanto illum melius procerum stipaverit agmen.
60. Arripiat digitis pugnacibus arma satelles,
Iniiciens dextram capulo clypeumque retentans,
Inque hostes ruat et nullos expalleat ictus.
Nemo se retro feriendum praebeat hosti,
Nemo enses tergo excipiat; pugnacia semper
65. Pectora vulneribus pateant. Certamina prima
Fronte gerunt aquilae et rapidis se rictibus urgent
Anteriore loco; species vos alitis aequet,
Adverso nullam metuentes corpore plagam.
Ecjce furens aequoque sui fidentior hostis,
70. Ferro artus faciemque aurata casside tectus,
In medios fertur cuneos, ceu vincere certus
Intimidusque fugae et nullo superabilis ausu.
Svetica (me miserum) Danos flducia spemit,
Ecjce truces oculis Gothi visuque feroces
75. Cristatis galeis hastisque sonantibus instant;
In nostro validam peragentes sanguine cladem,
Destringunt gladios et acutas cote bipennes.
Quid te, Hiarthvare, loquar? quem Sculda nocente replevit
CJonsilio tantaque dedit crudescere culpa?
80. Quid te, infande, canam, nostri discriminis auctor,
Proditor eximii regis, quem saeva libido
Imperii tentare nefas furiisque citatum
69—86 : {>at hjgg ek, at Iftt aukisk gfull i hQUinni vitJ skattinn Skuldar
systur l^innar, ok hefir hön grimd Skiqldunga, ok ^at kann ek ^^r at segia,
at ^etta er ölitiU herr me^ hqf^xim sverfSora ok hervä,pnum, ok |)eir ganga
i kringam borgina meÖ reiddum sverÖum, ok mun HiQrvarÖr konnngr övin-
giamligt erendi viS {»ik eiga, ok eigi mun hann optar heSan i frä setla at
krefia fik rflds {Fas. 1J99 Z, 14-22).
24 DIB BIARKAMAL.
Coningis aeternam pepulit praetendere noxam?
Quis te error factum Danis dominoque nocentem
85. Praecipitavit in hoc rerum scelus? unde subibat
Impietas tanto fraudis constructa paratu?
Quid moror? Extremam iam degustavimus escam.
Rex perit, et miseram sors ultima corripit urbem.
Hluxit suprema dies, nisi forte quis assit
90. Tarn moUis, qui se plagis praebere timescat,
Aut imbellis ita ut domini non audeat ultor
Esse sui dignosque animo proscribat honores.
Tu quoque consurgens niveum caput exere, Ruta,
Et latebris egressa tuis in proelia prodL
95. Caedes te foris acta vocat. Iam curia bellis
Concutitur, diroque strepunt certamine portae.
Loricas lacerat ferrum, dirumpitur hamus
Nexilis, et crebro cedunt praecordia tele.
Iam clypeum regis vastae minuere secures;
100. Iam longi resonant enses, crepitatque bipennis
Humanis impacta humeris et pectora findens.
Quid pavitant animi? quid hebescit languidus ensis?
Porta vacat nostris, extemo plena tumultu. —
Ut quid abes Biarco? num te sopor occupat altus?
105. Quid tibi, quaeso, morae est? Aut exi, aut igne premeris.
Elige quod praestat! eia! concurrite mecum.
Igne ursos arcere licet; penetralia flammis
Spargamus, primosque petant incendia postes.
Excipiat torrem thalamus, tectique ruina
110. Fomentum flammis et alendo praebeat igni.
87: Vera kann, at Hrölfr konungr drekki nü et sfSasta sinn meS
sinum kQppum ok hirtJmQnnum (Fas. 1,100 Z. 7—9). Vgl die Einl,
97—101: Mqrg brynia er nü slitin ok mqrg väpn brotin ok margr
hidlmr spültr ok margr hraustr riddari af baki stunginn; . . . ok gnestr hann
{das Schwert; in der Saga das des Königs Hrölfr) nü hitt i feira hausum
(Fas. 1,102 Z. 4—16),
104—111: Hversu lengi sknlu v^r bfÖa ens fraegasta kappa? ok er
f etta mikil ödoemi, at fü stendr ekki & f fna r^tta foetr ok reynir nü f Ina
styrka armleggi, sem svd eru sterkir sem alibimir. üpp nü, BQÖvarr biarki
ok minn yfirmaSr! ella man ek brenna hüsit ok siäJfan ^ik, ok er ^etta
DIE BIARKAMix.. 25
Fundere damnatis fas est incendia portis.
At nos, qui regem voto meliore veremur,
lungamus cuneos stabiles, tutisque phalangem
Ordinibus mensi, qua rex praecepit, eamus:
115. Qui natum Böki Röricum stravit avari
Implicuitque virum leto virtute carentem.
Ele quidem praestans opibus habituque fruendi
Pauper erat, probitate minus quam fenore poUens;
Aurum militia potius ratus, omnia lucro
120. Posthabuit laudisque carens congessit acervos
Aeris et ingenuis uti contempsit amicis.
Cumque lacessitus Rolvonis classe fuisset,
Egestum cistis aurum deferre ministros
lussit et in primas urbis diffundere portas,
125. Dona magis quam bella parans, quia militis expers
Munere, non armis tentandum credidit bestem,
Tanquam opibus solis bellum gesturus et usu
Rerum, non hominum Hartem producere posset.
Ergo graves loculos et ditia claustra resolvit,
130. Armillas teretes et onustas protulit arcas,
Exitii fomenta sui, ditissimus aeris,
Bellatoris inops, hostique adimenda relinquens
Pignora, quae patriis praebere pepercit amicis.
Annellos nitro metuens dare, maxima nolens
135. Pondera fudit opum, veteris populator acervi.
Rex tamen hunc prudens oblataque munera sprevit.
Rem pariter vitamque adimens; nee profuit hosti
Census iners, quem longo avidus cumulaverat aevo.
Hunc pius invasit Rolvo summasque perempti
140. Cepit opes, inter dignos partitus amicos,
Quicquid avara manus tantis congesserat annis;
Irrumpensque opulenta magis quam fortia castra,
Praebuit eximiam sociis sine sanguine praedam.
Cui nil tam pulchrum fuit, ut non funderet illud.
hQfutSskQmm, l^vilikr kappi sem {ȟ ert, at konungriim skull leggia sik i haska
fyrir oss; ok t^ir ^n svä |)mu miklu lofi, sem ^u hefir um stund haft (Fas.
1,103 Z. 16—26).
26 DIB STARK AM AL.
145. Aut carum, quod non sociis daret, aera favillis
Assimilans famaque annos, non fenore mensus.
Unde liquet, regem claro iam funere functum
Praeclaros egisse dies speciosaque fati
Tempora praeteritos decorasse viriliter annos.
150. Nam virtute ardens, dum viveret, omnia vicit,
Egregio dignas sortitus corpore vires.
Tam praeceps in bella fuit, quam concitus amnis
In mare decurrit, pugnamque capessere promptus,
Ut cervus rapidum bifldo pede tendere cursum.
155. Ecce per infusas humana tabe lacunas
Caesorum excussi dentes rapiente cruoris
Profluvio toto et scabris limantur arenis.
Splendescunt limo allisi, lacerataque torrens
Sanguinis ossa vehit truncosque superfluit artus.
160. Danicus humescit sanguis, stagnatque cruenta
Latius eluvies et corpora sparsa revolvit
Elisus venis väpidum spumantibus amnis.
Impiger invehitur Danis Hiarthvarus, amator
Martis, et extenta pugnantes provocat hasta.
165. Attamen hie inter discrimina fataque belli
Frothonis video laetum arridere nepotem,
Qui Sirtvallinos auro conseverat agros.
Nos quoque laetitiae species extollat honesta,
Morte secuturos generosi fata parentis.
170. Voce ergo simus alacres ausuque vigentes.
Namque metum par est animosis spemere dictis
Et memorabilibus letum consciscere factis.
Deserat os animumque timor; fateamur utroque
Intrepidos nisus, ne nos nota iudicet ulla
175. Parte aliqua Signum dubii praestare timoris.
Librentur stricto meritorum pondera ferro.
Gloria defunctos sequitur, putrique favillae
Fama superstes erit, nee in ullum decidet aevum,
Quod perfecta suo patravit tempore virtus.
180. Quid clausis agitur foribus? quid pessula valvas
luncta seris cohibent? Etenim iam tertia te vox,
Biarco, ciet clausoque iubet procedere tecto.
DIE BIARKAMÄL. 27
Biarco:
Quid me Rolvonis generum, quid, bellice Hialto,
Tanta voce des? Etenim qui magna profatur,
185. Grandiloquisque alios verbis invitat ad anna,
Audere et dicta factis aequare tenetur,
üt vocem fateatur opus. Sed desine, donec
Armer et horrendo belli praecingar amictu.
lamque ensem lateri iungo, iam corpore primum
190. Lorica galeaque tegor, dum tempora cassis
Excipit et rigido conduntur pectora ferro.
Nemo magis clausis refugit penetralibus uri
Cumque sua rogus esse domo; licet iosula memet
Ediderit strictaeque habeam natalia terrae,
195. Bissenas regi debebo rependere gentes,
Quas titulis dedit ille meis. Attendite, fortes!
Nemo lorica se vestiat interituri
Corporis; extremum perstringat nexile ferrum;
In tergum redeant clypei; pugnemus apertis
200. Pectoribus, totosque auro densate lacertos.
Armillas dextrae excipiant, quo fortius ictus
Collibrare queant et amarum figere vulnus.
Nemo pedem referat! Certatim quisque subire
Hostiles studeat gladios hastasque minaces,
205. Ut carum ulciscamur herum. Super omnia felix,
Qui tanto sceleri vindictam impendere possit
Et fraudum iusto punire piacula ferro.
Ecce mihi videor cervum penetrasse ferocem
Teutonico certe, qui Snyrtir dicitur, ense,
210. A quo belligeri cepi cognomen, ut Agner
183—224: (BQÖvarr stöÖ Ja, upp ok blös viÖ ok maelti): Ekki Jarftu,
Hialti, at hrsetJa mik, ^ri ekki em ek enn hraBddr, ok nü em ek albüinn at
fara. {>ä ek var ungr^ !LffS& ek hvdrki eld n^ iäm, en eld hefi ek sialdan
reynt, en iämgang hefi ek stundiun |»olat, ok fyrir hvirigu gengit hingat til;
ok skaltu at SQnnu segia^ at ek vil fuUvel beriask; ok iafnan hefir Hrölfr
konnngr kallat mik kappa fyrif siniun mQimam. A ek hönnm ok margt at
launa^ fyrst msegtJ ok tdlf bü, er hann gaf mör, |»armet$ marga d^gripi. Ek
drap Agnar, berserk ok eigi sfSr konimg, ok er |»at verk haft i miimiun
(Fas, 1,108 Z. 25-104 Z. 9),
28 DIB BIARKAMAL.
Ingelli natum fudi retulique tropaeum.
nie meo capiti impactum perfregit Höthingum,
Elisum morsu gladium, maiora daturus
Vulnera, si melius ferri viguisset acumen.
215. Cui contra laevam lateris cum parte sinistri
Dissecui dextrumque pedem, labensque sub artus
Incidit in medias ferrum penetrabile costas.
Hercule nemo illo visus mihi fortior unquam.
Semivigil subsedit enim cubitoque reclinis
220. Ridendo excepit letum mortemque cachinno
Sprevit et Elysium gaudens successit in orbem.
Magna viri virtus, quae risu calluit uno
Supremam celare necem summumque dolorem
Corporis ac mentis laeto compescere vultu!
225. Nunc quoque cuiusdam praeclaro stemmate nati
Vitales fibras ferro rimabar eodem,
Et ferrum penitus intra praecordia mersi.
Filius hie regis et avito sanguine lucens
Indole clarus erat, teneris nitentior annis.
230. Non illi hamatum poterat prodesse metallum,
Non ensis, non umbo teres; tam vivida ferri
Vis erat, obiectis tardari nescia rebus.
Ergo duces ubi sunt Gothorum militiaeque
Hiartvari? Veniant et vires sanguine pensent.
235. Qui iaciunt, qui tela rotant, nisi regibus orti?
Surgit ab ingenuis bellum; clarissima Martem
Stemmata conficiunt; nee enim vulgaribus ausis
Res agitur, quam sola ducum discrimina tentant.
Illustres obeunt proceres. En, maxime Rolvo,
240. Magnates cecidere tui, pia stemmata cessant.
Non humile obscurumve genus, non funera plebis
Pluto rapit vilesque animas, sed fata potentum
Implicat et claris complet Phlegethonta figuris.
Non memini certamen agi, quo promptius esset
245. Altemare enses partirique ictibus ictus.
Dans unum tres accipio; sie mutua Gothi
Vulnera compensant, sie dextra potentior hostis
Vindicat acceptam cumulato fenore poenam.
DIE BIARKAMAL. 29
Quanquam adeo solus multorum funere leto
250. Corpora tradiderim pugnans, ut imagine collis
Editus e truncis excresceret artubus agger
Et speciem tumuli congesta cadavera ferrent.
Et quid agit, qui me nuper prodire iubebat,
Eximia se laude probans, aliosque superba
255. Voce terens et amara serens opprobria, tanquam
Uno bissenas complexus corpore vitas?
Hialto:
Quanquam subsidio tenui fruor, haud procul absum;
Hac quoque, qua stamus, opus est ope, nee magis usquam
Vis aut lecta manus promptorum in bella virorum
260. Exigitur. lam durae acies et spicula scutum
Frustatim secuere meum, partesque minutim
Avulsas absumpsit edax per proelia ferrum.
Prima sibi testis res est seque ipsa fatetur.
Fama oculo cedit, visusque fidelior aure est.
265. Rupti etenim clypei retinacula sola supersunt,
Sectus et in gyro remanet mihi pervius umbo.
Et nunc, Biarco, viges, quanquam cunctatior aequo
Extiteris damnumque morae probitate repensas.
Biarco:
Carpere me necdum probrisque lacessere cessas?
270. Multa moras afferre solent. Namque obvius ensis
Cunctandi mihi causa fuit, quem Sveticus hostis
In mea praevalido contorsit pectora nisu.
253—256 : Enda hvar er sä kappi Hrölfs konungs, sem mer fr^Öi mest
hugar ok mik kvaddi optast ütgqngu, äÜr en ek svaratJa hönum? Ok eigi se
ek hann nü, ok em ek Jö eigi vanr at haUmsBla mQnnum (Fds. 1,106 Z. 6— -10).
257—268: {>ü segir satt, eigi ertu hallmselasamr. H6r stendr sä, sem
Hialti heitir, ok hefi ek nü nQkkut verkaefni fyrir hQndum ; ok er eigi aUIangt
i millum okkar, ok {»arf ek vitJ göÜra drengia, {»vf af mer eru hQggnar allar
hlifar, föstbrötJir, ok |»ykkisk ek |»ö alläkaft vega; ok get ek nü eigi hefnt
allra minna hqgga. En eigi skal nü viÜ hlifask, ef v^r skulum i VaUiqU
gista 1 kveld (Fas. 1,106 Z, 10—18).
269—277 : Nem hvat ek segi. . . . Ek moetta HiqrvarÖi konungi äÖan
1 fyrri hriSinni, svä okkam fund bar saman, ok kastaÜi hvärgi okkar Iqstum
30 DIE BIARKAMAL.
Nec parce gladium capuli moderator adegit;
Nam quantum in nudo vel inermi corpore fas est,
275. Egit in armato; sie duri tegmina ferri
Ut molles traieeit aquas; nec opis mihi quicquam
Aspera loricae poterat committere moles.
Et nunc ille ubi sit, qui vulgo dicitur Othin,
Armipotens, uno semper contentus ocello:
280. Die mihi, Rata, precor, usquam si conspicis illumi
Ruta:
Adde oculum propius et nostras prospice chelas,
Ante sacraturus victrici lumina signo,
Si vis praesentem tuto cognoscere Martem.
Biarco:
Si potero horrendom Friggae spectare maritum,
285. Quantumcunque albo clypeo sit tectus et altnm
Flectat equum, Lethra nequaquam sospes abibit;
Fas est belligerum belle prosteraere divum.
Ante oculos regis clades speciosa cadentes
Excipiat. Dum vita manet, studeamus honeste
290. Posse mori clarumque manu decerpere funus.
Ad Caput extincti moriar ducis obrutus, ac tu
Eiusdem pedibus moriendo allabere pronus,
Ut videat, quisquis congesta cadavera lustrat,
Qualiter acceptum domino pensavimus aurum.
295. Praeda eiimus corvis aquilisque rapacibus esca,
Vesceturque vorax nostri dape corporis ales.
Sic belli intrepidos proceres occumbere par est.
Illustrem socio complexos funere regem.
i aÜra; ättu vit väpna viÜskipti um stund; sendi hann mär lag, hvar ek kenda
heliarfQr (Fas. 1,106 Z, 22; 107 Z. 1-5).
278—287: . . . en OÖin kann ek ekki at kenna här enn; mär er Jö
mesti grunr ä, at hann muni här sveima i möti oss, herians sonrinn enn füll
ok enn ötnii; ok ef nqkkurr kynni mär tU hans at segia, skylda ek kreista
hann sem annan versta ok minnsta m^sling, ok |»at üla eitrkvikendi skyldi
verÖa svlvirÖiliga leikit, ef ek maetta hann hqndum taka {Fas. 1,107 Z 15—22),
DIE BIARKAMAL. 31
B. DIE BRUCHSTÜCKE.
Hialti: heldr vek ek ySr at hQrSum
1. DagT er upp kominn, Hildar leiki.
dynia hana fiaSrar,
mal er vflmQgum,
at vinna erfiSi; ^' ^^^^^ ®^^ giQflasti
gCBddi hirS sma
Feniu forverki,
Fäfnis MiSgarSi,
Glasis glöbarri,
Grana fagrbyi'Si,
2. Vaki ok ae vaki Draupnis d;^rsveita,
vina hQfuS, düni Grafvitnis.
allir enir oeztu
ASils of sinnar, 5. Ytti qrr hilmir —
Här enn harSgreipi, aldir viö töku —
Hrölfr skiötandi, Sifiar svarSfestum,
aettum göSir menn, svelli dalnauSar,
I)eir er ekki fl;;^ia! tregum otrs-giQldum,
tärum Mardallar,
3. Vekka ek yör at vini eldi Örunar,
ne at vifs rünum, lÖia glysmalum.
1—3 so in Strophen abgeteilt von Mb {doch ohne Bezeichnung der
Lücke); die andern Ausg. haben 1-^-2,1—4 und 2fi—8-\-3 als je eine Str.
1 3. vilmä,gum Fas, vikingrum BTFTT. 4. vinna: vekia ACDE,
vaka ok vinna F.
Ä 1. ok ae: sb ok KF, ok ¥FasW, 2. ae vina W. 3. ä,gaeztu J
4. of: um K, ok JETF. sinnar: sinna C, Svla ETF. 5. harögeiri E,
harÖgreppi T. 7. haettum göÖir J, SBttgöÖir ACDETFi^os. 8. Jieir
f. F. eigi J.
3 1. Vekka: vek F. ek/*. WF. vini: Yiü T. 2. vlfs: vifls F.
3.4. heldr vek ytJr hQrÖum | Hildar at leiki W; ist vielleicht heldr zu streichen ?
4 1. enn /". 748. 2. gladdi U 748 757 leß,
5 1. Veitti R. 3. Sifiar: Sviar R, siafar 757. svaröfesti 748.
4. dalnavnar R. 7. omnar le/J, oronar RU, Oranar W, öronnar 757,
Qlrunar 748.
32
DIE BIARKAMAL.
6. Gladdi gunnveitii- —
gengum fagrbünir —
Inaza t)ingskilum
I)iöSir hermargar,
Rmar rauSmälmi,
rögi Niflunga,
visi enn vigdiarfi —
varSi hann Baldr I)eygi.
7. Hniginn er i hadd iarSar
Hrölfr enn störläti.
8. äva skal ek hann kyrkia,
sem enn kämleita
v61i viöbiaraar
veggia aldinna.
O 1. gunnveiti RWCpb, 3. zur Parenthese gezogen Kph. 4. /". 757.
5. lyt^mälmi 757. 6. rög^ But^lunga le^. 7. Visa enn vfgdiarfa W,
8. varÖi hann RleßKphFas^Sn, varöi, hann 2)', varÖi W, vakti hann Wü
FasGpb, vakti 748 Bugge Studien S. 68, vake 757. baldr Bugge W
(im Glossar). J»eygi: jQgK 'RleßFas\ Jaegi FasD, hann — I»eygi:
mann-Baldr B.
IV. DAS INNSTEINSLIED.
AUS DER HALFSSAGA.
Innsteinn:
1. Upp mundum v6r
allir ganga,
skatna beztir,
af skipum varum,
lata brenna
bragninga sveit
ok Asmundar liÖ
aldri t^a.
Halfr:
2. V6r skulum halfir
heriar |)essa
sattir soekia
M siö neÖan;
Asmundr hefir
oss of botJna
hringa rautJa,
sem hafa vilium.
Innsteinn:
3. S6rat I)ü allan
Asmundar hug,
hefir fylkir sa
flaerÖ i briösti;
mundir I)ü, I)engill,
ef ver I)vi r68im,
mägi I)inum
miqk h'tt tinia.
Halfr:
4. Asmundr hefir
oss of unnit
margar tryggöu-,
sem menn vitu;
munat göSr konungr
ganga ä sättii*,
n6 gramr annan
1 griSum v61a.
Innsteinn:
5. l>er er oröinn
OSinn til gramr,
er \A Asmundi
allvel tniir;
Ifouch langer Heerfahrt kehrte König Halfr mit seinen Mannen
nach Hqrtialand heim, König Asmundr, der Hdlfs Mutter Hüdr en
miöva geheiratet und solange in HqrZaland geherrscht hatte^ kam ihm
entgegen^ schwor ihm den Eid der Treue und lud ihn mit der Hälfte
seiner Mannen zu einem Gastmahl ein. Als Halfr am nächsten Morgen
dazu aufbrechen wollte und sagte, dass die Hälfte der Seinen bei den
Schiffen zurückbleiben solle, machte Innsteinn Einwendungen,
1 7. ok zu streichen? s. Einl.
2 8. sem: Ja er B.
3 1. Ser eigi Jü Hs, 6. reöim B, rööum Hs.
4 5. munat: mun eigi -Hs. 7. vielleicht gram (vgl. Hrök, 22,3,4)'^ B.
Eddica Minora.
34
DAS INNSTBINSLIED.
bann mun alla
oss of v61a,
nema I)ü viti
viSsiär fair.
Hdlfr:
6. M lystir |)ik
seSru at maela,
munat sa konimgr
sättir riüfa;
gull eigum I)ar
ok gersimar,
hringa rauSa
frä hans büum.
Innsteinn:
7. Hälfr! dreymSi mik —
hyggSu at sliku! —
at logi 16ki
of li?5i väru;
illt vaeri |)ar
ör at leysask;
hvat kveSr |)ü, |)engill,
I)ann draum vita?
Hdlfr:
8. Gefa mun ek hverium
hiälm gullroSinn
froeknra drengia,
er fylgia m6r;
|)at mun at Iita,
sem logi brenni
skigldungs liSi
of skarar flgllum.
Innsteinn:
9. Enn dreymSi mik
Q?5ru sinni:
hugSa ek ä Qxlum
elda brenna;
gruna tek ek nqkkut,
at I)at gott viti;
hvat kveör |)u, |)engill,
I)ann draum vita?
Hdlfr:
10. Hrynia um herSar
|)eim er hamalt fylkia,
grams verSungu,
guUnar bryniur;
O 3. munat: mun eigi Hs. 8. buum Hs.
7 7. kveÖr B, kvaÖ Hs., ebenso 9,7, 11,7,
8—10 stehen in der Hs. in der Reihenfolge 10.9.8. Da aber Str, 8
offenbar die Deutung des Traums in Str, 7, Str. 10 die Deutung des
Traums in Str. 9 enthält, hat auf Sv. Ghrundtvigs Vorschlag B die
Strophen umgestellt,
8 2. gullroÖinn B, ok bryniu Hs.; B ändert wegen 8ß und weil
die Brünnen sicher erst in die Deutung des zweiten Traums gehören,
8. frsßckna Hs,
9 6. viti: n6 viti B, weil gruna nur, wenn eine Negation dabeisteht,
die Bedeutung 'ungewiss sein' haben könne; doch kommt gruna uQkkut =
'etwas ungewiss sein* Laxdcelasaga (Halle) Kap, 18 § 18 vor. 7. toie 7,7.
10 2. fylgia Hs, 4. g^nar J5, oder gyUtar? gyUdnar Hs,
DAS INNSTEINSLIED.
35
t)at mun & Qxlum
Q?51ings vinum
liöst at lita,
sem logi brenni.
Innsteinn:
11. I>at dreymÖi mik
|)riSia sinni,
at v6r i kaf niSr
komnir vaerim;
eiga mun allstört
um at vela;
hvat kvetJr I)ü, I)engill,
|)ann draum vita?
Hälfr:
12. FuUangt er siä
fiflskapr talaSr,
Vera kveS ek ekki
undir sliku;
segÖu engva,
svä at heyri,
drauma t)ina
1 degi siÖan.
Innsteinn:
13. Hl^^öi Hrökar
1 her konungs
orSum minum,
Utsteinn |)ri8i:
gqngum allir
upp frä strqndu,
kunnum ekki
konungs mal of |)at!
Utsteinn:
14. Konung lätum ver
keppinn rä?5a
fyrir i fölki
of farir värar;
hsettum, bröÖir,
svä honum liki,
fiqrvi okkru
meß frqmum visi.
Innsteinn:
15. Hlitt hefir fylkir
i fqrum üti
minum räÖum
mqrgu sinni;
nü kveS ek engu,
er ek maeli,
hl^Öa vilia,
siz higat kömum.
11 4. vserim B, userum Hs. 7. toie 7,7.
la 2. taliÖr B.
13 2. so nach Vermutung, z (= ok) herr konungr Hs., hersis
konir B. 8. mä,l of ^at: mal um {»at Hs.^ mälum B.
14 3. fyrir i (s. raÖa fyrir im Glossar): fyri (ausgeschrieben) Hs.Fas,
fyrir B; fyrr (= prius, potius) 1?
15 1. HHtt Hs.B{Tillceg\ Ulpt B im Text. 8. higat aus
metrischen Chünden, hingat Hs.Au^sg.
3*
36
DAS DWSTEINSLIED.
Hälfr konungr gekk upp til
bceiar Asmundar konungs meS
helming liös sms ; |)ar var fyrii-
figlmenni mikit ; veizla var kapp-
5 samlig ok drykkr svä sterkr,
at Hälfsrekkar sofnutJu fast.
Asmundr konungr ok hirtJin
iQgSu eld i hgllina. t>ä kvaS
Innsteinn:
16. R^kr um hauka
1 hqll konungs,
van er, at driüpi
Vax af SQxum;
mal er gulli
ok gersimum,
hiälmum skipta
me?5 Hälfs rekkum.
17. Hins f^sumk nü,
at Hälfr vaki,
erat af eklu
eldar kyndir;
ättu, menbriötr,
mägi t)inum,
grimmlunduSum,
giafir at launa.
18. Hrindum heilir
hallar biöril
nü taka sülur
1 sundr I)oka;
ae mun uppi,
meSan gld lifir,
Hälfsrekka fqr
til hertoga.
19. Hart skulum ganga
ok hliSa ekki,
verSr visis liÖ
vega meS sQxum;
I)eir skulu siälfir
ä s6r bera
blöSgar beniar,
äSr braki 16tti.
Prosa. 8. Nach hqUina hat die Hs. : En sd er fyrst vaknatJi af Hälfs-
rekkum, sä, hQÜina naer falla af reyk; hann maelti: Riüka mun um hauka vära
nü, sagt$i hann; sit$an lagtJisk hann mfir ok svaf. {>ä vaknatJi annarr ok sa,
at hqUin logatJi, ok msBlti: Driüpa mun nü vax af SQXum; sa lagÜisk nitJr.
Ok I)ä vaknatJi Hälfr konungr; hann stöÜ upp ok vakti lit^it ok baÜ ^ä väpnask;
I)eir hlupu {)ä, ä veggina, svä, at af gengu nafamar (nafamir Hs.) af timbr-
stokkunum. pä, kvat$ Innsteinn: R^kr um hauka u. s. w. Über diese Sätze
s. die Einl.
10 3. driüpi B nach der in der Anm. abgedriuMen Prosa, riüki Hs.
8. Hälfs B, Alfs Hs.
17 1. f^sumk B, ff 91 ek Hs. 3. erat J5, er eigi Hs. 4. kyndir
B, kyndnir Hs. 5. menbriötr LpB, m%riotur Hs.
18 6. meÖan FasB, mz Hs.
19 2. ekki vit$ Hs.Äusg. 4. at vega Hs.Ausg.
DAS INNSTEINSLIED.
37
20. Snüizk snarliga,
snyrtidrengir,
üt ör eldi
meS autJbrota!
engl er ^ta,
sä er 36 lifir;
munat baugbroti
vi?5 bana kvlSa.
Halfr konungr ok Halfsrekkar
kömusk üt ör eldinum. t>ä kva?5
' Innsteinn :
21. Her sä ek alla
einum fylgia
iafnrqskliga,
QtJlings syni;
hittumsk heilir,
|)ä er hetJan liSum!
erat lettara
lif en dauöi.
Hälfr konungr feil fyrir ofr-
efli liös ok sveit hans. Innsteinn
kvaS, er konungr var fallinn:
22. Hrökr er fallinn
meS hertoga,
froekn, at fötum
fölks oddvita;
eigum ÖSni
illt at gialda,
er hann slikan gram
sigri raenti.
23. Ek hefi üti
ätiän sumur
fylgt fullhuga,
flein at riötJa;
skalat ek annan
eiga dröttin,
gunnar giaman,
n6 gamall verSa.
24. Her mun Innsteinn
til iaröar hniga,
horskr, at hqfSi
hers oddvita;
|)at munu seggir
at sQgum gerva,
at Hälfr konungr
blaeiandi dö.
ISO 5. einginn Hs, 7. munat B, mun eigi Hs.
Die Prosa HÄlfr— eldinum hängt in der Ha, ab von Svä, er sagt
at (daher koemisk); sta>tt pä, kvaÖ Lmsteinn folgt in der Hs.: ok Hälir
konungr felli fyrir ofrefli liÖs ok sveit hans. Innsteinn kvaU, er konungr var
faUinn. Aber in Str, 21 ist offenbar noch nicht vom Tode Hdlfs die Rede.
ai 6. er B, f Hs. 7. erat B{in Note), er eigi Hs, Die Prosa
nach 21 steht in der Hs. nach Str, 20; s. o. Die Hs. hat nach Str. 21:
|>d kömu Halfsrekkar til orrostu, |»eir sem viÜ skip hqfÖXL verit. |>ar feil
mikill hlutr Halfsrekka. Orrostan helzk allt til nsetr, ät$r Innsteinn feU;
Innsteinn kva9: Doch scheint es zweifelhaft, ob diese Sätze an Stelle einer
oder mehrerer Strophen getreten sind.
2lfi 3. at B, ä Hs. 7. gram wegen des Versbaus, konung Hs.Ausg.
133 5. skalat ek: skal ek eigi Hs.Atcsg.
134 2. ä iqrQ wegen des Versbaics? 6. gera Hs.Ausg.
V. DER VIKARSBALKR
AUS DER GAUTREKSSAGA.
1. J>ä var ek ungr,
er inni brann
flotna flQltJ
meS feÖr ininum,
[j)iö?5 naer vägi
fyr prumu innan
ok herhrQÖuSr
Haralds ens egöskaj
ok menbrota
mägar veltu,
FiQii ok Fyri,
Freka arft)egar,
[Unnar broeSr,
eiÖu minnar;]
2. I>a er Herl)iöfr
Harald of v61ti,
s6r öiafnan
sveik 1 tryggÖum,
EgÖa dröttin
Qndu raenti,
en hans sonum
haptbqnd sneri,
3. J>revetran mik
|)aSaii of flutti
Hrosshärsgrani
til HgrÖalands;
nam ek a Aski
upp at vaxa,
säkat niSia
ä niu sumrum.
4. Afl gat ek oerit,
uxu tiälgur,
langir leggii'
ok liött hQfuÖ;
en himaldi
Starka15r spricht das Lied, als ihn am Hofe der Schwedenkönige
Eirekr und Alrekr die Qefolgsmannen verhöhnen.
1 2. er: at C. inni: er fügt b hinzu. 3. flotna nach AM. 194a
fol. Chart., flokna b, flockna 0, Frekna a. AqIÖ: ferÖ 0. 4. mlnum nach
Vermutung zugesetzt. 5. naar vägi 0, nerimgi a und wahrscheinlich auch b-
6. innan: menw anwi 0. 7. ok herhrqÖuÖr: her hraudtudr a, hers hr \ vdur
b, herr tapaÖisk C. 9. meinbrota b. 11. Fiqrvi b.
Ä 2. Haraldi C. 5. dröttni b. 6. qndu: auÖnn 0. 8. haftbqnd
C, haptland b.
3 1. Jrevetum a. 2. of C, af ab. 5. Aski: skipi 0. 7. säkat:
Störvirks b. 8. sumrum bC, vetrum a.
4 /". b. 1. afl: alf 0. 6. af hagli 0, af hagsi a, at hagli 'juxta
ligna culinaria' Lp^ of hugsi Fas*. 7. fäs (geschrieben fääz) a, f. C. forvitinn
Lp s. V. hagall, forvitni Hss.Äusg.
DER VIKARSBALKR.
39
*af hagli' sat,
fäs forvitinn
i fleti niÖri;
5. Unz Vikarr kom
frä vita innan,
gisli Her|)iöfs,
gekk inn i sal;
hann kendi mik,
hann kvaddi mik,
upp at standa
ok andsvara.
6. Hann maeldi mik
mundum ok spgnnum,
alla arma
til ülfliSa,
vaxit hari
a hqku nitJri.
7. {>ä safnatJi
Serkvi ok Gretti
Haralds arf I)egi,
Bßldigrimi,
Erp ok um,
Äni ok Skiimu,
Hröa ok Hrotta,
Herbrands sonum;
8. Styr ok Stein|)ör
frä StatJi norSan;
I)ar var enn gamli
Gunnölfr blesi;
t)ä väru v6r
I)rettan saman,
faer varliga
friöri drengi.
9. Svä kömu ver
til konungs garSa,
hristum grindir,
hiuggum gSBtti,
brutum borglokur,
brugÖum sverSum,
|)ar er siautigir
seggir stöSu,
[kostumgöSir,
fyr konungi;
5 f, b. 3. gisli eingesetzt wegen des Versbaus Gautr, gial aC.
5. bann kendi umgestellt C. 6. bann kvaddi: ok kvaS C. 7. at f. 0.
O /". b. 1. maelti Hss. 5.6. Lücke nicht in den Hss,; die
fehlenden Zeüen enthielten ein Substantiv — etwa hQfuÖ — , wozu vaxit
gehört. 8. 4: ok C.
7 1. Ja er 0. 3. Harald bO. arfjegi: ok Arf Jegi b, ok Horf-
J>egi 0. 6. ok Skümu a, ok Skümi b, Skütu 0. 7. Hröa ok a, Hrök
ok b, ok Hröa 0. 8. sonum schlägt AOlrik vor in Hinblick auf Hrök.
12,8. ISß. Brdvallalied lOß; 28 {Ark. 10, 243; 25i), syni Hss.Ausg.
8 1. Steinjöri a. 2. StQtJnm 0. 7. varliga: valla b. 8. friÜari
b. friöu 0.
9 f. b. 3. grindir schlägt Olrik vor in Hinblick auf die gleiche
Form im Cod. reg. der Liederedda Hdv. 78,1, grindr Hss.Ausg. 5. borg-
bkur a, lokur C. 6. en brugöu 0. 9.10 f. 0. 13. verkal^Ö a.
40
DER VIKARSBALKR.
|)ö var of aukit
Qllum t)raBlum,
verkal^Sum
ok vatndrQgum.]
10. Var Vikari
vant at fylgia,
I)viat fremstr ok fyrstr
1 flokki stöS;
hiuggum hiälma
me?5 hQfuSgnipum,
bryniur sneiddum
ok brutum skigldu.
11. Var Vikari
vegs of autJit
en Herl)iöfi
heiptir goldnar;
saerSum seggi,
en suma dräpum,
stöSkat ek fiarri,
|)ä er feil konungr.
12. Vart I)ü eigi
meS Vikari
austr i Vseni
ärdag snemma,
|)a er söttu v6r
Sisar ä velli,
|)at var prekvirki
|)okks megnara.
13. Mik 16t sverÖi
säru hQggvinn,
skarpeggiutJu,
skiqld 1 gegnum,
Malm af hqf ?5i
en haus skorat
ok kinnkialka
klofinn 1 iaxla,
[en et vinstra
vitJbein lamit.]
14. Ok ä si?5u
svertJi beitti
m6r Qflugr
fyr migSm ofan,
en 1 aSra
atgeir lagSi
10 f, b. 1. Var Vikari a, Vikari er 0. 3. ok fyrstr a, er hain C.
7. brynium 0. sneiddum: snlddum a, sneiddu 0. 8. brutu 0. skiQldu
0, hi^dma a.
11 /*. b. 2. autJit a, ath bid 0. 4. heiptir 0, herfqr a. 8. feil
konungr umgestellt 0.
113 nur in a. 1. eigi: ei a. 4. ardag a, vielleicht ardsigs
(= ärdegis), ar dag scJüägt in Hinblick auf ii morgin in einer Str. der
Sverrissaga {Konunga Sögur S, 161) vor Lp, äj dags Olrik, 6. Sisar a,
doch hat die Sagaprosa in allen Hss, an den meisten Stellen die Form mit i.
13 nur in a. 2. säru hQggvinn Fas^^ hann särum hogg harM
{gestrichenes h in der Hs.) a, sÄrum hQggvinn Fas, 10. lamit GauP",
lattit a, lätit Fas.
14 /". b. 8. 8v4 at a, sv4 0. yddi a, stöÖ C. 9. s6r Jü a.
DER VIKARSBALKR.
41
kQldum broddi,
svät ä kafl yddi;
[{)au ser merki
ä mer gröin.]
15. Saeidda ek hönum
siSu aSra
bitrum brandi
of buk t)veran;
svä ek af heiptum
hiQrvi beittak,
at allz megins
äSr kostaSak.
a. Let t)reksamr
{)ri8ia sinni
hildar leik
haÖan verÖa,
aÖr Upplgnd
unnin yrSi
ok Geir|)iöfr
of geflnn heliu.
b. Atti ser
erfivqrSu
Ürsamr tvä
tiggi alna;
het hans son
Haraldr enn ellri,
setti hann {)ann
at |>elamQrku.
c. Var sinkgiarn
sagÖr af gulli
Neri iarl,
n;^tr i raSiim,
Vikars sonr,
vanr i söknum;
sä reo einn
Upplendingum.
d. Reo Fri5t)iöfr
fyrst at senda
heiptar bo5
horskum igfri,
hvärt Vikarr
vildi gialda
hilmi skatt
eSa her t)ola.
e. R68iim um,
urtJumat daelir,
t)at kaus herr,
at konungr skyldi
rikr metJ her
römu kn;^a.
f. R68 Öläfr
austr enn skygni,
saeldar gramr,
fyr Sviariki;
15 /Ib. 3. bitrum C, bmtt meti a. 8. kostatJik aC.
a— b sind als Interpolation aus dem Vikarshdlkr auszuscheiden;
vgl. die Einleitung, Die Strophen sind sämtlich nur in a erhalten,
d 5. hvÄrt Fas, hvert (geschri€^)€n hvqrt) a. Vikarr konungr a.
e 1.2 nach Vermutung Gau^r, rätJum um lengi, uröum vit ekki
dsBlir a. 3.4. Lücke nicfU in der Hs,
12
DER VIKARSBALKR
hann bau8 lit
almenningi,
mikill var hans
helmingr talinn.
g. Gengum framm
i glam väpna,
konungs menn
kappi gncßgBir;
{)ar var Ulfr
ok Erpr litinn;
hiö ek bryniulauss
bäöum hQndum.
h. Reo Fri8{)iöfr
friÖar at biÖia,
{)viat Vikarr
vaBgSi ekki,
ok StarkaSr,
Störverks sonr,
almatt framm
allan lagSi.
16. M6r gaf Vikarr
valamälm,
hring enn rauöa,
er ek a hendi ber,
mör {)rimerking,
en ek |>rumu hönum;
fylgSa ek fylki
fimtän sumur.
17. FylgtJa ek fylki,
[)eim er framast vissak,
[)ä untJa ek bezt
aevi minni,
äSr ver forum —
en [)vi flQgÖ ullu —
hinnzta sinni
til HQrSalands;
18. {>ess eyrindis,
at m6r f>örr of sköp
niSings nafn,
nau5 margs konar;
hlaut ek öhröSigr
illt at vinna.
19. Skylda ek Vikar
i viSi hävum,
Geir{)iöfsbana,
goSum of Signa;
lagSa ek geiri
gram til hiarta,
{)at er mer harmast
handaverka.
S 4. kappi CphFas^^ kappa a.
li 6. Sörverksson a.
16 nur in a.
17 /". b. 2. feim er f. 0. 4. aevi miimar {in meinem Leben)
schlägt Olrik vor, 5. ver forum nach VermiUung, för or a, för verr GFas,
föru vär CpbFas^Oautr, 7. innzta aC.
18 f, b. 1—3 verderbt? 2.3. atpörr of sköp | mär n^ings nafn
Qatitr, 2. {>örr C, ^ar a. 5.6. Lücke nicht in den Hss., angesetzt
nach dem Vorschlage Olriks,
19 /*. b. 2. naa uid hofum 0. 4. of f, 0. 5. geir 0. 7. hermast a.
DER VIKARSBALKR.
43
20. |>a5aii vappaSak
villtar brautir,
HQrÖum leiSr,
meS huga illan,
hringa vanr
ok hröSrkvaeSa,
dröttinlauss,
dapr allz hugar.
21. Nu sötta ek
tu Svi{)i65ar
Ynglinga sigt,
tu Uppsala;
her lata mik,
sem ek lengi man,
t)Qglan {)ul,
{)iö8ans synir.
22. Her settu mik
sveina müli
heldr haeSinna
ok hvitbräa;
skelkia skatnar
ok skop draga,
ofs öframir,
at igfurs greppi.
23. S6a {)ykkiask |)eir
ä siälfum mer
igtunkuml
ätta handa,
er HlörriSi
fyr hamar norSan
Hergrüns bana
hgndum rsenti.
24. Hlaeia menn,
er mik sea,
liötan skolt,
langa triönu,
här ülfgrätt,
hangar tiälgur,
hriüfan hils,
MtJ iötraSa.
30 /Ib. 1. ^atJan vielleicht zu streichen, da die Str. sonst im
regelrechtem KviZuhattr dbgefasst ist. vappalJa ek Hss.Ausg. 2. villar
Fas*. brautir a, gqtur C. 5. hrings C. 6. hrötJrkvsBtJa Lp, hrödzqveda
a, hrodrqueda 0.
31 f. b. 3. siqt a, siq C. 6. ek f. C. man Fas^OaiUr,
mun sXjFas.
33 nur in a. 3. so nach Vermutung, heldr haetJinn a. 4. hvitbräa
nach dem Vorschlag Olriks, hvltbränn slFos, hvitbrdan Gautr. 6. skaup Cpb,
33 nur in a. 5. Hlöridi a.
34 nur in a. 1. menn nach Vermutung wegen des Vershaus
und Stabreims, rekkar a. 5.6 in umgekehrter Reihenfolge in a, umgestellt
wegen des Vershatis. 6. hangar FasQaiUr, haugar a, hanga Cph.
VI. DAS HROKSLIED.
AUS DER HALFSSAGA.
1. Nu mun segia
sonr Hämundar,
hvert aSli var
okkart brcßSra:
var minn faSir
miklu fremri —
haukr gQrr at hug —
en Haki ySvarr.
2. Vildi engl
vis Vifil iafnask,
|)6at Hämundar
hiarSar gaetti;
sä ek angvan {)ar
svinahiröi
huglausara,
en HeSins arfa.
3. Min var aevi
miklu oeSri,
[)ä er ver Hälfi
horskum fylgSum;
bärum allir
eitt räS saman
ok heriuSum
hvert land yfir.
4. HgfSum ver allir
haukmanna lund,
hvar sem frööhugaör
frama kostaSi;
gengum v6r i gegnum
meS gra hiälma,
fullstörir menn,
föstrlgnd niu.
Hrökr enn svarti lebte nach dem Fälle seines Königs Hälfr
unerkannt hei König Haki in Skäney. Um Rakis Tochter Brynhildr
warb König Sveinn enn sigrsceli, wurde aber abgeunesen; er gelobte, den,
zukünftigen Oatten der Brynhildr und ihren Vater zu töten, Brynhüdr
wurde dem, VifiUy dem Sohne von Rakis Jarl ReMnn, verheissen^ faUs
er das Land gegen Sveinn schütze. Als Rrökr das hörte, folgte er einst
Brynhüdr in den Nusswald, wohin sich die Frauen begeben hatten, und
sprach, an eine Eiche gelehnt^ das folgende Lied,
1 5. minn var Rs.Äusg., umgestellt wegen des Versbau,s,
3 2. Vffil Ausg,; vgl Einl
3 3. konungi nach HÄlfi Rs,FasB^ gestrichen von Lü.
4 1. hQftSu Rs, 2. Innd B in Hinblick auf hauklnndalSr, liÖ Rs,
3. hvar sem fls., hvars B, 5. gengu Rs, 7. nach Vermutung, fullstör
qU Rs,Ausg. 8. föstrl^nd Rs,, fölkl^nd B.
DAS HROKSLIED.
45
5. Half sä ek hgggva
hQndum bätJum,
hafSit hilmir
hlifskigld fyr s6r;
flnnr engl matJr,
{)ö fari viÖa,
hsefra hiarta
ok hugprütJara.
6. Msela virSar,
|)eir er vitu eigi,
at Hälfs frami
heimsku saetti;
kann eigi sa
konung Häleygskan,
er heimsku {)r6tt
honum eignaSi.
7. BaSat hann viS dauSa
drengi kviSa,
n6 seSruortJ
ekki msela;
engi skyldi
iQfri fylgia,
nema forlQgum
fylkis heidi.
8. Skyldit stynia,
|)6at stör hlyti
sar 1 söknom,
siklings vinir,
n6 beniar s6r
binda lata,
fyrr en annars dags
iafnlengÖ koemi.
9. BatJat hann i her
hQptu of groeta,
nä mannz konu
mein at vinna;
mey baÖ hann hveria
mundi kaupa,
fQgru gulli,
at fgSur räSi.
10. Värut svä margir
menn ä skeiSum,
at v6r ä flötta
fyrri heldim,
{)öat miklu litJ
minna hefSim,
svä at ellifu
einum gegndi.
11. HQfSum ver allir
enn afra hlut,
hvar sem Hildar hlynr
hlifar knüSi;
5 3. haftJit: haflJi eigi Ks, 3.4. vielleicht (nach B Tillceg):
häf tJiskat hilmir | hlifskiqld fyrir. 5. finnr engi Ha,, finnrat B.
6 2. j5 ettoägt Jeir er vit eigut.
7 1. BatJat hann B, bal$ hann eigi Hs,
8 1. Skyldit B in Note, skyldi eigi Ha.
9 1. BatJat B, ba9 eigi Ha. 2. hQptu of : hoptum Ha., hapt um
Lp(a. V. haptr)B, hqptu CpbFaa^,
10 1. Värut B, vÄm eigi Ha,
fyr ^eim? heldim B, heldom Ha.
B, heftJom Ha.
11 3.4. hvar — hlifar: huar sem hildar hlifar Ha., hvars Hüdar ^1
Hälfr (od. hvars hildi Hilfr od. hvars hildingr hlifar) B, hvar sem Hildar el
4. fyrri nach Vermutung, fyrir Ha.,
5. miklu FaaB, mikla Ha. 6. hef 9im
46
DAS HROKSLEBD.
einn vissa ek
iafnsniallan gram:
SigurtJ konung
at sQlum Giüka.
12. Margir väru
menn a skeiÖum,
götJir ok froeknir,
meS gram siälfum:
Bgrkr ok Bryniölfr,
Bglverkr ok Haki,
Egill ok Erlingr,
Äsläks synir.
13. Mest väru m6r
manna hugÖir
Hrokr, bröÖir minn,
ok Hälfr konungr,
Styrr jdxm sterki,
Steinar bätJir,
snarräSir menn,
synir GunnlaSar.
14. Hringr ok Hälfdanr,
haukar bätJir,
dömendr Dana,
Dagr enn pniöi,
Stari ok Steingn'mr,
Stüfr ok Gauti;
flnnr |)ü aldri
fritJri drengi.
15. Valr ok Haukr,
1 vikingu
bätJir froeknir,
buSlungs vinir;
fair mundu {)eim
fylkis rekkum
hsefri {)ykkia
ör Haka veldi.
16. Hvergi |)6ttak
1 {)vi liÖi
opt aukvisi
aettar minnar;
mik kväÖu |)eir
mann snarpastan,
|)viat hverr QtJrum
hrötJrs leitaSi.
hltfar Cph.; der König muss genannt sein wegen der zweiten Strophen-
hälfte; zu HUdar hlynr vgl. Hristar hlynr SnE. 1,674 u. ä. Clp. 291.
13 5.6. so B nach Sv. Grundtvigs Vermutung (vgl. Styrr enn
sterki im Kämpenverzeichnis der Prosa, Norr. Skr. S. 15^1)^ Styrr ok
Steinar sterkir bätJir Hs.
14 2. haukar LpB, Haukar FasCpb. 3. rättir dömendr Dana
JiötJar Hs., rättir dömendr B. 6. Stüfr BjB (vgl. Stüfr im Kämpen-
Verzeichnis der Prosa, Norr. Skr. S. 15 ß, und Steffan im foeröischen Liede
Str. 63)y styr Hs. 8. frlöari Hs., geändert wegen des Versbaus nach Vik. 8,
15 7. hsefri B (vgl. 5,7; 23ß\ haefir Hs.Lp (pares, aequales).
16 1. Jöttak B, Jötta ek Hs. 3. opt von B gestrichen, da es
keinen Sinn gebe; aber der Versbau verlangt die Beibehaltung des Worts;
hvergi opt = keineswegs oft? aukvisi B, audkvisi Hs. 6. mann Hs.,
manna verm. B.
DAS HROKSLIED.
47
17. Ve bar V6mundr,
er vega {)ort5i,
BiQrn ok Bersi,
fyr buSlungi;
fylkti sinu
sä framligast
lofÖungr liSi,
metJan lifa matti.
18. Naut eigi sva
aldrs, sem skyldi,
froekn landreki
vis frama daSir;
tölf vetra nam
tiggi at heria,
en {)ä var |)engill
{)ritugr, er dö.
19. Slikt kennir m6r
at sofa litit
marga grimu
ok migk vaka,
er bröSir minn
brenna skyldi
kvikr i eldi
meS konungs rekkum.
20. Sä heflr dagr of mik
daprastr komit
miklu 1 heimi,
svä at menn vitu;
una |)ykkiumsk v6r
aldri siöan,
er fylgia mättum
frsBndum hoUum.
21. Allz mundi m6r
angrs l^ttara,
ef ek Hälfs konungs
hefna maettak,
svä at Asmundi
eggfränum higr,
baugbriöts bana,
briöst raufaöak.
22. Hefnt mun verSa
Hälfs ens froekna,
|)viat {)eir ggfgan gram
17 1. ve B {vgl, Yämnndr hat merkismalJr Hälfs konungs im Kämpen-
Verzeichnis der Frosa, Norr, Skr. S. 14^, vo Hs. 3. Bersi Hs., bei-
zubehalten wegen des Versbaus; BärÖr setzt B ein, weü Bi^m und BärÖr
mehrfach in der Sagaprosa [Norr. Skr, S, 16 ß; 26 ßl und 29) wie in
Fms. 5,302 zusammen genannt werden. 5. fylkti: fylkÖi B, fylgdi Hs.
18 5. tölfvetr B {Tillasg\ was wegen des Versbaus bedenklich ist.
8. fritugr: xxx j5s.
30 1. of mik will B (Tillceg) streichen, da es sich nickt mit svä at
menn vitu (richtiger viti) vereinigen lasse. 5. una LüB, muna Hs.
6. aldri J5, allir Hs., wohl infolge der Änderung von una zu muna. 7. er
nach Vermutung, at Hs.Ausg., wohl infolge der Änderung von una zu
muna. maettim Lü, mättuma B. 8. fraendum LüB, frsedum Hs.
31 3. Halfs Fas, half Hs. 6. eg^ränum B, eggfranan Hs.
7. bana bau^piot Hs., bana baugbriöts B. 8. raufatJak B^ raufgadag {das
erste g undeutlich) Hs.
48
DAS HROKSLIEU.
1 griSiim v61tu;
Olli moröi
ok mannskatJa
Asmundr konun^
illu heilli.
23. I>ä mun reyna
ok raun gefa,
ef vitJ Svein komum
saman i römu,
hvärir i vigi
ver?5a hsefri,
Hämundar burr
eSa Haka |)egnar.
25. Vän vseri m6r
Vitra manna,
snarpra seggia,
ef Vit saman aettim;
mey fann ek angva
margsvinnari
hvergi landa
en Haka döttur.
a. Fann ek aldri,
{)ö hefik farit vitJa,
hug|)ekkri mey
en Haka döttur;
hön er at qUu,
sem ek oeskia mun.
24. Segi ek svä kveSit
snotru vifl,
at ek Brynhildar
biSia mundak,
ef vita {)oettumk,
at vildi hön
Hröki Unna,
Hämundar bur.
26. Her {)ykkik nü
1 Haka veldi
hornungi' vera
hverrar |)iö5ar;
allir eigu
innar at sitia,
hallar gumnar,
en Hälfs rekkar.
33 6. hsefri vertJa Lü,
35 4. vit: \^t Hs,Avsg. saman: ^onu Lü. aettim FasB, abitxim
Es, 5. so wegen des Vershaiis, Jvlat ek fann eigi (fannkat B) mey Ha.
a später hinzugefügt B,
36 1. Jykki ek Hs, 7. so nach Vermutung (vgl hallar maUr
'aulicus' Nikoldsdr, 72ß\ halfar girmar Hs., hälfu giamar Fas, Haka
{daraus halfar entstellt wegen des folgenden Hälfs) gumar B,
VII. HIALMARS STERBELIED.
AUS DER QRVAR-ODDSSAGA UND DER HERVARARSAGA.
Söti:
1. Hvat er {)6r, Hiälmarr?
hefir lit brugSit,
{)ik kvetJ ek m(je8a
miklar undir;
hiälmr er [)inn hQggvinn,
en ä hliS brynia,
nü kveS ek fiqrvi
of farit {)inu.
Hiälmarr:
2. Sär hefl ek sextan,
slitna bryniu,
svart er m6r fyr siönum,
sökat ek ganga;
hneit m6r viS hiarta
hiQrr Angant;^s,
hvass blöSrefill,
herSr i eitri.
3. Fregna eigi
ä fold konur,
at ek fyr hQggum
hlifask lätak;
hlserat at {)vi,
at ek hliöa garöak,
snöt svinnhugu?5
Sigtünum i.
Die schwedische Königstochter Ingibiqrg haue Hiälmarr dem Berserker
Angant^r vorgezogen, Ängant^r hatte Hiälmarr zum Kampfe auf Sdmsey
herausgefordert Die elf Brüder Angant^rs wurden erschlagen; Hiälmarr
fiel, indem er zugleich seinen Gegner Angant^r tötete. Da trat zu dem
sterbenden Helden sein überlebender Geführte Söti, Vgl, unten Nr, XLB.
1 = Qrv.MStr, 16, Herv,RStr, 5, Statt der Str.: Hvat er nü,
Hiälmarr? segir Oddr, hvl hefir Jü pinnm lit brugÖit? M. 2. hefir Jii Hss,
3. kvetJ: sä e. 4. miklar: margar R. 5. ^inn streicht Br, 6. en ä
hliÖ: ok en slÖa R. 7. kveÖ: held e. 8. of f, e, ok R.
3 = Qrv,MStr, 17, Herv,RStr, 6, 3. m6r f, eBr, 4. sökat ek
B, sä ek ei (eigi e) at Ae, svinkatSa ek M, gebessert zu seinkalSa ek m,
säka sä ek R. 5. mär f, Br,
3 = Qrv.MStr. 18. 1. Fregni B. j^at hinter eigi Hss,Ausg,,
entfernt wegen des Versbaus. 3. ek fyr M, ek Ae, i B. 4. hlifa e.
lätak Br, lata E, lata M, gerfSa ABe. 5. hlser eigi MAlB, hl» ei %, hMa man-E'.
6. garIJa Ae, vUda B. 7. sndt: svä at M, gebessert in {»ö at m. 8. siQtunum
1 B, Rasur M, darauf sigraSan (am Ende der Zeüe^ dann am Bande) spyrie m.
Eddica Minora.
50
HIALMARS STERBELIED.
4. Hvarf ek frä fQgrum
fliöSa SQngvi,
ötrauSr gamans,
üt meS Sota;
fqr skundaSak
ok förk 1 liÖ
hinzta sinni
frä hollvinum.
5. Leiddumk en hvita
hilmis döttir
ä Agnafit
litanveröa ;
saga mun saunask,
er hön sagSi mer,
at ek aptr koma
eigi mundak.
6. Hvarf ek fra ungri
Ingibiqrgu —
skiött r68 of |)at -
ä skapadoegri;
sa mun fliöSi
fastnaemr tregi,
er Vit siÖan
söumsk aldrigi.
7. Ättak ä foldu
fimm bü saman,
en f>vi unSak
aldri räSi;
nü verÖ ek liggia
lifs andvani,
sverSi undaör,
Sämseyiu l
8. Ber [)ii til s^s -
sa er minn vili —
.hiälm ok bryniu
1 hQll konungs;
4 = Qrv.MStr. 19, Herv.RStr, 11. 4. üt: at M, austr R. meÖ:
yit$ R. 5. skundalSak M, skundalSa ek R, snüt$gal$ak AB, snut^nga e.
6. för B, fekk Ae. 7. hinzta B, iimzta R, seinsta M, fyrsta A, mesta e.
litJsinni e. 8. hngsvinnum e.
5 = Qrv.MStr, 20, Herv.RStr. 9. 1.2. Hvarf ek M hvftri
hla^beSs Gunni {so FasPLpB, hlads bedgfongi Ha., hlaÖs betSgunni Wr) R.
1. leiddumk: leiddi mik AB. beiddi mik e, leidi M. 3. agdna fit M.
4. ütanverIJri R. 5. sagan e. 6. er hön: sii er hdn Re, sü er A.
7. ek f. Re. 8. mundak RB, munda ek Me, munda A.
6 = Qrv.MStr. 21; vgl. die Einl 1. ek f. M. 3. r^ of JBr*,
r6Ö um MA, röÖum FasEBr^, r6Ö ek um BeB*. 4. skapa- : skara e. 7.8. at
hön sitJan mik ser (sör mik e) aldrigi ABe. 7. er slÖan vit Er*, vit: mit M.
7 = Qrv.MStr. 23, Herv.RStr. 7. 1. Atta ek MABe. ä foldu:
at fuUu R. 2. bü: böl AB, tun R. 3.4. so Er, en f)vi unIJa ek aUvel
lä9i M, en ek untJa ^vi (|>ö e) eigi (ei ä e) läSi ABe, en ek ^vi aldri imtSa
rä9i R. 6. litt megandi MABe. 7. undatSr: sundadr R, sundralSr mJPo^PE.
8. i Sämseyiu R. 6—8. vgl. Hild. Str. 6.
8 = Qrv.MStr. 22; die Str. steht also in den Hss. der Qrv. vor
Str. 7, aber sie gehört dem Inhalt nach mit Str. 9 zusammen. 1. I»ü:
]^ B. 3. hiüm ok: Hiälmars M.
HTALMAKS STERBELIED.
51
hugr mun gangask
hilmis döttur,
er hön hQggna ser
hilf fyr briösti.
9. Drag {)u mer af hendi
bring enn rauSa,
foer {)u enni ungu
Ingibigrgu ;
sä mun benni
bugfastr tregi,
er Vit siSan
seumsk aldrigi.
10. Se ek bvar sitia
Sigtünum &
fliöS, {)au er Igttu
farar mik {)a5an;
gletJrat Hiäbnar
1 bQÜ konungs
q1 ne rekkar
of aldr siöan.
11. Drekkr meS igfri
iarla mengi
q1 glaSliga
at UppsQlum;
mcßöir marga
mungät flra,
en mik eggia spor
1 ey |)ia.
12. Hrafn fl^^gr sunnan
af bäum meiSi,
fl;^gr bönum eptir
Qm 1 sinni;
{)eim gef ek emi
efstum brä?5ir,
sä mun ä blöSi
bergia minu.
9 = Qrv.MStr. 24, Herv.RStr. 10. 1. Drag af hendi mär JBr*.
Jü f. e. 3. foer Jii: ok foer A, foer B. enni ungu: hann ungri e.
5. henni: fliötSi Be. 6. hngfastr: hiartnsBmr A, fastnaemr Be. 7.8. at
(ef A) hön siÖan mik s6r (ser mik e) aldrigi ^aldri e) ABe, er ek eigi kem til
üppsala R. 7. er siÖan vit Br^, 5—8. vgl. oben 6,5—8.
10 = Qrv.MStr. 26. 2. ä: i e. 3. Iqttu: litu e. 4. fara M.
^annig AB, ^ar veg e. 5. gletSr eigi ITs^. Hiälmar: mik M. 7. rekka
B, rlki M. 8. um aldr M, aldri ABe.
11 = Qrv.MStr. 26, Herv.RStr. 8. 1—4. Drekka i h^Uu | hüskarlar
miQlJ, I menium gqfgir, | at mfns fqfini R; die abweichende Fassung der Halb-
strophe steht in Zusammenhang mit der äbumchenden Anordnung der
Stropheyi in R. 4. at: af A. 6. fira: Jeira fira A, fyröa e, fenia R.
7. eggiar A. 8. eyiu %B}FasPEWrBr. Jia: ^essari e.
13 = Qrv.MStr. 27 {f. M), Herv.RStr. 12. 1. austan R.
2. hdum: ha AB. meitJiRB, -eidi (der erste Buchstabe verstümmelt; na^h
B und Br h; vielleicht doch m?) A, heiÖi e. 3. ok er eptir Jar ABe.
4. qr e. 7. ä : af e, f. Wr. 8. biargask e.
4*
HIALMABS STEBBELIED
NACH DE£ HBBVABAB8AGA.
S6ti:
1. Hvat er |)6r, Hialmarr?
hefir lit brugöit,
f>ik kve8 ek moeSa
margar undir;
hiälmr er |)inn hQggvinn
ok & hliS brynia,
nü kveS ek flgrvi
of farit f>fiiii.
Hi&lmarr:
2. Sär hefi ek sextän,
sUtna bryniu,
svart er mör fyr siönum,
säkat ek ganga;
hneit mör viÖ hiarta
hiQrr Angant^s,
hvass blööreflll,
herör i eitri.
3. Attak at fullu
fimm tun saman,
en ek {)vi aldri
unSa ratJi;
nü verS ek liggia
lifs andvani,
sveröi undatJr,
1 Samseyiu.
4. Drekka i hgllu
hiiskarlar miqti,
menium gQfgir,
at mins fq^ur;
moeSir marga
mungät fira,
en mik eggia spor
1 ey |)fa,
5. Hvarf ek frä hvftri
hlaSs beSgunni
ä Agnafit
ütanveröri;
saga man sannask,
sü er hön sagSi mär,
at aptr koma
eigi mondak.
6. Drag [)ü m6r af hendi
bring enn rauöa,
foer {)ü enni ungu
Ingibiqrgu;
sa mun henni
hugfastr tregi,
er ek eigi kern
til Uppsala.
Der obige Abdruck giebt Hidlmars Sterbelied nach der Rerv, Ä,
nur offenbare Fehler sind nach den andern Hss. gebessert; vgl, den
Apparat zu der Fassung der Qrv,
HIALMARS STBRBELIED.
53
7. Hvarf ek frä fQgrum
fliötJa SQngvi,
ötrauSr gamans,
austr vi?5 Sota;
fgr skundaSak
ok förk 1 liÖ
hinzta sinni
frä hollvinum.
8. Hrafn fl^gr austan
af bäum meiSi,
fl^gr hönum eptir
Qrn 1 sinni;
f>eim gef ek emi
efstum bräSir,
sä man ä blöSi
bergia mmu.
VIIL HILDIBRANDS STERBELIED,
AUS DER ASMÜNDARSAGA KAPPABANA.
1. MiQk er vandgaett
hveim er veröa skal
barmi gSrum
at banoröi;
{)ik Drött of bar
ä DanmQrku,
en mik siälfan
ä Svil)iö5u.
2. Tveir väru |)eir
tiqrvar gqrvir,
BuSlanautar,
nü er brotinn annarr;
svä hQfÖu dvergar
dauSir smiSat,
sem engi man
äSr vA sfSan.
Hüdibrandr entschliesst sich zum Zuoeikampf mit seinem jüngeren
Halbbruder Asmundr, nacJidem dieser aUe Kämpen HUdibrande siegreich
bestanden hat Beide Brüder führen wunderbare Schwerter, Erbstücke
von ihrem Muttervater Budli. Hildibrands Klinge zerschellt; zum Tode
verumndet richtet er an den Sieger, der ahnungslos den Blutsvenoandten
gefällt ha>t, die letzten Worte,
1 2. hveim er (oder hveims); hvä S, hverr Gpb; vgL Lund Ord-
föjningsloere S. 261. 3. barmi Q^rum nach Vermutung (zur Constr. vgl,
Sig. sk. Ilj9.10. Innst. 4,7), of borinn QtJrum S, of borinn brööir Opb {dann schon
ehet' brotJnr; abet' verSa muss doch woKl mit at banorOi verbunden werden); das
of könnte durch die Nachbarschaft von of bar (Z. 6) hereingeraten sein.
4. at bana-or9i Gpb, 6. ä: af S, vgl, Z, 8, Cpb s(^reibt in 6 und 8 af,
übers, aber Hn\ und vertauscht ^ik und mik in 5 und 7.
2 2. so nach Vermutung, tyrvir giamir S, tyrvar gqrvir Mb (S, 884),
Tyrfingar gQrvir Cpb (Metrum!), 6. isit dau^ir verderbt (etwa aus dyggvir)?
• • • •
• • • •
• • • •
• •
54 HILDIBRANDS STERBELIED.
3. Stendr mer at hgftJi 5. BiÖ ek t)ik, brööir,
hilf en brotna, boenar einnar,
einnar boenar,
eigi {)ü synia!
eru {)ar talSir mik skaltu veria
tigar ens ätta väSum |)iimm,
manna {)eira sem liQrsbani
er ek at mortJi varS. far annars mun.
4. Liggr |)ar enn sväsi 6
sonr at hqf 8i,
eptirerfingi,
er ek eiga gat,
nü verÖ ek liggia
lifs andvana,
öviliandi mseki undaör,
aldrs syniaSak. |)eim er magnar sar.
3 3.4. in S kdne Lücke, die Hs, rechnet Str. 3 und 4 zusammen
(keine Majuskel in liggr 4,1); das Fehlende wird Z, 18,19 hei Sazo ent-
sprochen haben, sieh EinL Dass die Lücke an den ScMuss der Str. faUe
(De S.LIII), ist unwahrscheinlich, weil vor era eine starke, hinter dtta
eine schwache Caesur. 6. so Cpb, tigir ens .yi\j.ta S, tigir dtta Fas*
{Metrum/); dass hinter tal9ir ein Numerale, etwa tveir, fehle {öph), braucht
man nicht anzunehmen, vgl. die (nichl ganz analoge) Stelle Kormäkss.
Str. 44: nü hefik . . Tanngniöst vegit manna . . tigar fidrSa.
4 2. at hqföi 'certainly wrong* Cpb; ein Ausdruck wie ä milli oder
ä skildi wäre deutlicher; at h^ftJi m%LSs wohl an dieser zweiten Stelle das-
selbe bedeuten wie in 3,1: zu Raupten des daliegenden HUdibrandr —
aber auf dem Schilde, wie Saxo Z. 22f. beweist. 3. so De, eptir erfingi
SFas, eptrerfingi Boer Beitr. 22,346, ept-erfingi? (doch vgl. KCfislason ESkr.
2,^f.\ afstr, erfingi Cpb; vielleicht einn erfingi (unicus . . haeres Saoco Z. 25),
der Stabreim ei: ei au^h 5,3.4. 5.6. die Lücke nicht in S {vgl. zu 3,3.4),
sie kann nur hier angesetzt werden, da 1 offenbar Stropfienanfang,
8 Strophenschluss bildet, und 3 von 2 nicht abzurücken ist; denkbar z. B.
er ek allz hugar | unna {»öttumk (= Grip. 32^7.8\ vgl. nna patemi cnra
animi Saxo Z. 25f.
5 5.6. mitt skaltu veria väSum Uki (vgl. at veria ^itt liki Am. 103,4)
Cpb. 7. fiqrsbani De, fiqrs bani SFasMbCpb.
6 1—4. keine Lücke in S; die erste Halbstr. enthielt wohl den
Gegensatz zum nü in Z. 5, vgl. Hiälm. 7,1—4. 6. andvani Cpb. 7. madki:
so S na^h Mb, nach De (S. 103) 'maHd mit r oberhalb der Linie\ marki
Fas^ mseki CpbFas^De, vgl. Hidlm. 7,7. 8. Jeim er (Jeims) magnar
Fas^De, ^annz magna S, {»anns (Jeims?) magna 'quem corroborant i. e.
saturant (viUneray Mb (S. 325),
IX. QRVAK-ODDS STERBELIED.
AUS DER QEVAB-ODDSSAGA.
1. R65 ek at ganga
3. Rann ek at viSri
me?5 Gusisnauta
vagns slöÖgQtu,
beggia ä milli
aör ek strengvQlum
biargs ok eisu;
striSum moetlak;
laust ek i auga
munda ek Äsmund
einu flag?5i,
au8i minum
en 1 briöst framan
aptr ödainn
biarga Freyiu.
Qllum kaupa.
2. |>ä fekk ek heiti,
4. Varat sem brynia
{)at er ek hafa vilda,
eöa bläir hringar
er mik 6r fiQllum
iskqld of mik
flggS kglluSu;
äSan felli,
kvätJusk Oddi
{)ä er of siSur
Qrvar vilia
silkiskyrta,
byr bräöliga
gulli saumuS,
1 braut gefa.
gekk fast ofan.
Nach einem thatenrekhen Leben besuchte Qrvar- Oddr das heimatliche
Gehöft BeruriöZr, Dort wurde er von einer Natter gestochen, die aus
dem Schädel des Bosses Food herattsstüngeUe^ wie ihm in der Jugend eine
Vqlva geweissagt hatte. Sterbend säMte er seine Thaten auf. — Wie viele
Strophen fehlen, lässt sich nicht mehr nachweisen.
1 = Qrv. Str. 3. 2. GusissmiÖi M. 4. eisu: risu M, esiu B.
6. ä einu e. flagtJi: trolli M. 7. en: ok M.
3 = Qrv. Str. 4 (f. e). 1. pä: Jar MAB. 2. Jat er M, Jatz
S, fat AB. hafa f. M. vildak A. 3. dr fi^llum: i biqrgom M. 6t f. B.
5.6. Qrvar-Oddi MB. 6. vilia: skyldu A. 7.8. byr gefa mi^k bräöliga
i braut hetJan M.
3 = Qrv. Str. 5. 1. Faun ek Se. 2. vagnslod (-ds M) gqta
MABe. 3. atJr ek S, unz ek M, äl$r en Ae, 48r B. stronghvelum M.
4 = Qrv. Str. 7. 1. Varat: var e. 3. isk^ld: verÖr k^ld M,
i skiqld B. 4. dÖan: ofan A. 5. I>ö er ei s(5r e. 8. gekk:
grimdar e. ofin Ae.
56
QRVAR-ODDS STERBEIJBD.
5. Heldum aski
i Elfarsund,
teitir ok reifir
at TrQnuvägum;
f)ar \k Qgmundr
Eyf)iöfsbani,
trauSastr flugar,
ä tveimr skipum.
6. t>ar lötum v6r
lindir barSar
hQrÖu griöti,
hvQssum sveröum;
f)rir lif Öum ver,
en f)eir niu,
7. pk fri ek rnanna
meiniiSgasta,
ögiamasta
gott at vinna,
er berserkir,
bQls of fylldir,
tvau skip hra8u
tryggra rnanna.
8, t>ä var mör ötti
einu sinni,
er f)eir greniandi
gengu af Qskum,
ok emiandi
1 ey stigu,
tirarlausir,
väru tölf saman.
5.6 sind Hiberliefert im Männervergleich, in den der Aufzeichner
der Qrv. sie mit einigen Änderungen einschob; vgl. unten zu XII. 15,
Vor 1: Hvar värat$ it jj^i, vesselar
2. enskra sunda M, i elfarsker
4. at: i Me. 5. \k fyrir M.
1. |>d A. lekum M. Lötu
5 = Qrv.SStr. 26, MStr, 43.
sn^ur, er vir S, Ver M. 1. ä aski e.
B, i Elfarsundum e. 3. teitr ok leifr e.
7. flaugar A.
6 = Qrv,SStr. 27, MStr. 44.
v6r p& e. 2. so Br\ lindi bqrÖu SB, lindi hiQrva M, l^Öi barSa A, er
lindi bämm e. 3. ä hQi^u e, hqrSi S. 4. ok hvQSSum (hQSSum M) MAe.
6. niu: ätta B. 7.8. hrökr hemumion (hrottar hemumnir M), | hvi (Jvi ABe)
{)egir jj^ü (^egir S, iegifi {)it M) nü Hss., doch das ist eingesetzt von dem
Aufzeichner der Qrv.
7 = Qrv. MStr. 9 (f S). 1. {>a ist wohl Zeitadverh; vgl. Str.
2jl; 8,1; 13,1 und Jar in Str. 10,1 ; in den Hss. ist es 'eos* und bezieht sich auf
die in der unmittelbar vorhergehenden Str. {M 8) mit Namen aufgeführten
Berserker. 2. meinautJgasta e. 3. ok ögiamasta Ae. 5. er (zu pä
in Z. 1 gehörig) nach Vermutung, jj^eir M, {)eir eru ABe; das ursprünglidie
er wurde wohl geändert^ weil man {>d als Acc.Pl. fasste. berserks AB,
af berserks e. 6. boli (d. i. bqlvi) uppfylldir e.
8 = Qi'v.MStr. 11 (f S), Herv.RStr. 1. 1. Nü er ABe. mör
f. Ae. 4. ganga ABe. 5.6 f. R. 6. i einstigu e. 7.8 auf-
genommen aus R, ii M (tel B) ek fyr^a | flärä^asta | ok ötrautSasta (qryasta
ABe) I illt at vinna MABe; vgl. 7,1—4.
QRVAR-ODDS STBRBBLIED.
57
9. Gekk ek of Gautland
i grimmum hug
siau doegr saman,
ä?5r ek Saeund fyndak;
knatta ek f)eira,
a?5r ek f)a8an fojrak,
fimtan liSa
ÜQrvi räÖa,
10. |>ar kom ek ütarst,
er Akvitana
bragna kindir
borgum rööu;
|)ar 16t ek fiöra
fallna liggia
hrausta drengi,
nü em ek her kominn.
11. Sigldum si8an
suör langt i haf,
äÖr ek grunnsaevi
grimmu moettak,
svä at einn saman,
en qUu flrör
gumna sinni,
gekk annan veg.
12. UnSa ek eigi,
äSr Ungara
lof Öunga tvä
Uta knättak;
r68 ek meÖ QÖrum
arfs at kveöia,
veitta ek iqM
vilt ofsinni.
13. t>ä var mör Härekr
hollr fulltnii,
er bann fQstnuQumk
föstru sina;
9 = Qrv.SStr, 29, MStr. 46; die Str. ist entnommen aus dem
Männervergleich, in den der Auf Zeichner der Qrv. sie mit 4 Zusatzzeüen
einschob. 3. sex ABe. i samt ABe. 4. ek; en MA, f, e. SaeviÖ S.
fynda Be. 5—8 /. e. 5. kndtta: ätta M. 6. ek: en A, /*. MB.
foBra SMB, foBrum A. 7. ätiän A. manna M. 8. aldri nsBmSa A,
fiQrvi at rat$a M. Nach 8: en jj^ü giqgral^ir (gnaggalJir M, geisi^ir ABe), |
girungr vesall, | sf8 of Qpnum (um aptan MABe) | til as&ngr {)^iar (^innar Be) Hss.
10—16 nur in S, doch finden sich die Strophen in einer Bearbeitung
in der Jüngern ^vikviZa Odds am ScJdusse der Hss. ABe; die Lesarten
dieser Bearbeitung sind für die obigen Strophen belanglos; vgl. die Einl-
10 = Qrv.SStr. 8. 8. em: er S.
11 = Qrv.SStr. 9. 8. gekk ek S.
la = Qrv.SStr. 10. 1. YntJa S.
18 = Qrv.SStr. 86. 1. J>ä var ABe in der jung. JEvikvilSa, Var S.
3. er ABe in der jung. JEvikvilSa^ ]^ er S, vgl. Str. 2.7 S. fQstnuQumk
Br, fastna^i m^r S. Nach 4 isit durchstrichen: i^rlum rüci at sitia banO
ek orrostu eiga fyrri S.
58
QRVAR-ODDS STBRBBLIBD.
14. FoerSum seggi
frä svikaraÖum,
ok trögoöum
t^nda ek f)eira;
barSak Biälka
1 borghliÖi
eikikylfu,
ä8r bann Qnd of I6t.
Xo» • • • •
AqIS er at segia
frä fgrum minum
snotrum seggium;
sia mun en efsta.
16. Er skuluS skunda
tu skips ofan
heilir allir,
h6r mun ek dveliask;
beriÖ Silkisif
ok sonom okknim
kveöiu gööa!
kern ek eigi f)ar.
14-16 = Qrv.SStr, 4L 4i*. 42.
X. DAS VALKYßlENLlED.
AUS DER NIAX.SSAGA.
1. Vitt er orpit
fyr valfalli
rifs reiÖisk^;
rignir blötJi;
nü er fyr geirum
grär upp kominn
vefr ver|)iö?5ar,
er |)ser vinur fylla
rauSum vepti
Randvös bana.
2. Sia er orpinn vefr
fU> f)Qrmum
ok har8kl6a8r
1 1. orpit A, oröit I, orpinn B, orfmn F. 3. reifs L -sky f. EFI.
8. er Jaer Nj^ Jger er AI, Jaer BF, Jann er JCph, sä er P/", vieUeic^d
säs Nj2; urspr. (er) vär vinur fyllum? 9. vepti f. E. 10. so A (Randves
bani = Ööinn, Bugge Aarb. 1899 S. 253 f.), Randväs lika I (entstellt aus
svika Bugge aaO.), randversk bla F, randverks bla B. Keine der 5 Lang-
zeilen ist entbehrlich.
S 1. siä er: wohl urspr. säs Nj2. vefr orpinn I. 3. -klialSr Hss.
6. davggr E. 7. iamvaräÖr E, iarvarÖr I. ylli FB. 8. hrsBlat Nj,
hrsßWii AEI (verschuldet durch das Mose, in 7; wenn richtig, wäre es auf
vefr zu beziehen, und 5—7 Parenthese)^ hraelar F. 9.10 Zusatz nach
FJönsson Litt. 1J58S, doch kaum entbehrlich. 9. skal I, schöner als skolum
Nj2. slä Hss.
DAS VALKYRIBNLIBD.
59
hQfSum manna;
eru dreyrrekin
dQiT at skQptum,
iärnvarSr yllir,
en Qrum hraelat;
skulum slaa sveröum
•
sigrvef |)enna.
3. Gengr Hildr vefa
ok HiQr|)rimul,
SangiiÖr, Svipul
sveröum tognum.
Skapt mun gnesta,
skiQldr mun bresta,
mun hiälmgagarr
i hilf koma.
4. Vindum, vindum
vef darraöar,
sva sem ungr konungr
atti fyrri!
framm skulum ganga
ok 1 fölk vaSa,
|)ar er vinir värir
väpnum skipta.
5. Vindum, vindum
vef darraöar
ok sikUngi
siöan fylgium!
par s6a bragna
blöögar randir
Gunnr ok Ggndul,
er grami hliföu.
6. Vindum, vindum
vef darraöar,
f)ar er v6 vaöa
vigra manna!
lätum eigi
lif hans farask!
eigu valkyriur
vals of kosti.
7. t>cir munu lyÖir
Iqndum räÖa,
er ütskaga
8 1. at vefa I. 3. SangritJr A, ok SandgriSr I, SangnitSr F, Savg
niör E. Sipul F, f. I. 4. tognum AI, rekna EF. 5.6. skQpt munu
gnesta, en skildir mnnu bresta I.
Strophenfolge 5.4 in ¥Gpb.
4t ^ I. 3. sva sem nach Verm. (sieh Einl), sä, er Hss.SaHD
NjCpb, Jann er PfJNj2, sä's es 'det er den^ hvem' erioägt Biigge Rist
Tidsskr. 1901 K2 S. 76, 4. atti {zu etia) BiLgge aaO, iyn F, fyri
5a^(:ätti fyrir hQndum)2)P/'iy52(5:M7ei/eZnd); Cpb bez, Ätti fyrri als ver-
derbt. 6. ok vielleicht Zusatz Nj2. flokk B. 8. vaftnum F.
5 5. sea: sia BFI, sa (= sdu) A. bragna PfJNj2, bragnar EF
SaDNjj bara A, bera lls. f ar skolu bera Cpb. 6. J erwägt blöt$ga
{Verbum), 7. GuÖr AI. 8. t»r er BF Ausg. hltfa Nj2, fylgöu
YSaDPfJIs.
6 6. lif her svaraz (z. T. undeutlich) F, Iif h^r sparask SaDPfJ.
7. eiga AEF. valkeriur E. 8. vals EFI(am Rande\ vigs AI(in der
Zeile)JOpb.
7 5. Nj2 erwägt kv^om für kveO ek. 8. iarl-: saklauss I.
fl^>
DAS VALKYMBNLIBD.
ÄPr of byjrgöu;
k\n>6 ek rikum gram
i^Qinn dau8a,
nü er fyr oddum
iHilmaCr hniginn.
S, Ok munu Irar
ÄiiK^' of biSa,
))at er aldri man
)Hum fymask.
Nu er vefr ofinn,
on VQllr roöinn;
munu of iQüd fara
liBspiQll gota.
U, Nü er ögurligt
um at litask,
er dreyrug sk^
dregr me8 himni;
mun lopt litat
l;^8a blööi,
er spaar varar
springa koima.
10. Vel kväSom v6r
of konong ungan
sigrliöSa AqIS;
syngium heilar!
en hinn nemi,
er heyrir ä,
geirliöSa figlS,
ok gumom segi!
11. RiSom hestum
hart üt berum
brugSnum sveröum
ä braut h^an!
8 1. auk fiStr ok? Zeilenfolge 7.8.5.6 Cpb. 7. land Cpb,
a lespeU L Gota Cpb, gotna Pf.
9 2. vgl. zu Her. 14ß. 3.4. er — dregr: at dreyrugt sk^ dregsk AI.
6. litask I. 7. ]^ er I. spÄr v&rar EFSaDPfJIs, spar vai^ar A, spd-
varöar Opb, sökn vaifJar lNj(in 1 W<yrt). 8. springa EFSdDiyJIs,
«yngia AlNjCpb. kuimu /. A. Vor 7 nimmt Cpb eine Lücke an.
10 1. kyoSam (schwerlich kveSum) d. i. kväQum I, kv^u BGpb,
kveöu ASaDPfJNj {besser als kv&Öum Nj2), kraöu F. 2.3. Komma
hinter 2, kein Zeichen hinter 3 Cpb. 3. sigrliööa (sieh A in Z. 7 und
Qdt 13 ß): sigrhliööa KELAusg., sigr hHÖa F. fiqlö AF^t«g., fliöÖ EI.
4. sungum Cpb. 7. geirHöÖa A, geirhliötJa ISFSaDPfJCpb, geirfliö«a INj
(acheint urspr. Nj2). fi^lö AFSaPfD^JCpb, fliöö E, hli6» INj (scheint
urspr. Nj2). 8. segi AINjNj2; skemti ^EFSaDPfJCpb, zu gemüOich
Nj2, cUlerdings metrisch normaler.
11 1. Komma am Schluss Pf DK 2. hart: allz A. üt fQmm
oder öjvemm? J. PfD* fassen bemm als Verbum; dies ist möglich,
wenn man die Lücke dahinter annimmt (sie müsste ein Objed zu bemm
enthcUten haben), aber Z. 1 ist schioerlich ein geschlossener Satz. 3—6. keine
Lücke in Hss. und Ausg., sie ist wohl notu?endig, da Z. 7 nicht zu nßfnm
[noch zu berum) construiert werden kann. 7. bmgnum BF, brngSom D^Pf.
XI, KLEINERE BRÜCHSTÜCKE.
A. AUS DER VATERRACHE DER HALFDANSSÖHNE.
Sign^: i^ri sitia;
1. QU er orSin |,eir f Vifllsey
aett SkiQldunga, varu lengi
lofÖungs lundar, ok hetu |)ar
at limum einum; hunda nQfnum.
broeÖr sa ek mina
a berum sitia,
en Seflls rekka
ä sQÖlutJum. 3. S6 ek, hvar sitia
synir Halfdanar,
Hröarr ok Helgi,
heilir baÖir;
VQlva: I)eir munu FröSa
2. Tveir eru inni, ÖQrvi raena
tniik hvarigum, ....
peir er viÖ elda ....
A. 1 (Fas 1^9 f.) gesprochen von Rälfdans Tochter, der mü Sefill
vermählten Signy, als sie in den beiden Knaben, die bäurisch gekleidet
auf ungesattelten Kleppern mü zum Feste reiten, ihre Brüder Hröarr
und Helgi erkennt. 3. lundar als verderbt bez. Gpb. 6. sitia: riSa k.
7. Sefils: SsBvarz ch, Saevils übr, Hss. Ausg.
2—4 (Fas. 1^11 f.) gesprochen von der Vqlva HeiTSr am Gelage
des FröZi; sie soll dem König den, Aufenthalt seinem' Brudersöhne, Hröarr
und Helgi, offenbaren, die unter den Namen Hamr und Hrani in der
Halle zugegen sind.
2 1. ioni: menn cdef. 2. tni ek dik, trdi ek aegh, tnii c.
hvorugam Hss. In f lauiet 2: i mildings hQllu. 3. eld f. 4. ^ri:
ytrir adfgik, jtrir ch, jtran e, ^trir Fas, Itrir CpbFasK Hinter 4 schiebt
die Saga in Prosa ein: Konungr maelti: Hvdrt eru jj^at sveinamir ^a jj^eir,
sem j^eim hafa biargat? Hön svarar (segir de). 5. jj^eir fC^b, ^eir er
übr.Hss.Fas. Virfilsey aodg. Hinter 8 fügen die Hss. und Ausg. die
Hundenamen an: Hoppr ok Hö.
8 5. jj^eir FröOa konung c 6. Hinter rsona fä^rt die Saga in
Prosa fort : nema ^eim so fliött fyrirfarit, en jj^at mun eigi verSa, sagOi hön.
Ok eptir jj^etta stiklar hön (Stiklar hön ]^ä e) ofan af seiShiallinum ok kvatJ
(Str. i). Der erste dieser Sätze löst wohl die SchlusslangzeUe von Str. 3 a^f.
62
KLBINERB BRUCHSTÜCKE.
4. Qtul eni augu
Harns ok Hrana,
eru QÖlingar
undra diarfir.
Reginn:
5. Regina er üti
ok rekkar Hälfdanar,
snaefrir andskotar;
segiS f)at FröSa!
Varr slö nagla,
ok Varr hgf 8a5i,
ok Varr Vgrum
varaagla slö.
4 1.2. Stabreim! hvQSS für Qtul? 3. eru feir c. 4. ungra g.
5 (Fas. i,lö) gesprochen von Reginn, dem 2^ehvater der Hälfdans-
söhne, nachdem sie Fetter an Frötfis Halle gelegt haben; den Namen Varr
führten zwei Schmiede FröZis. 1. Reigin acg(wr«pr.), Regn defg(corr.)
hik. 3. snffifrir Cpb (mit ob), snsBfir afghik^ctö, ok snsBfir d, s»fir c, ok
ssBvar e. auQskotar e. 4. ok segit$ h. 5. var Hss, 6. var Hss.
7. vaer c, var Übr. V^rum: borum d, borinn e.
B. AUS DEM KAMPF AUF SAMSEY.
Oddr (Söti):
1. Mann se ek ganga
frä Munarvägam,
gunnar giarna,
1 gräm serkiam;
{)eir hafa reiÖir
römu häSa,
eru okkur skip
au8 a strQndu.
Hi&lmarr:
2, HlitJum Vit aldii
fyr hialdrviSum,
pött okkr . .
*at hallt' {)ykki;
vit skulum i aptan
ÖtJin gista,
tveir fullhugar,
en {)eir tölf Ufa.
B. Hiälmarr wnd Oddr (Söti?) waren zum verabredeten Kampfe
mit den Berserkern, den Ärngrimssöhnen, zuerst eingetroffen und waren
in den Wald gegangen, die Gegner zu suchen. Inzwischen waren diese
eingetroffen^ hatten die Schiffsmannen der beiden Freunde niedergemacht
und eilten ihnen entgegen dem Walde zu. Vgl. oben Nr. VIL
1 = Qrv.MStr. 10. 2. minni vägum e. 3. gamnar B. giamir e.
7.8. eru skip okkur | i strQudu nit$ri e.
2 == Qrv.MStr. 12 (nur in M), Herv.RStr. 2, aber in der Herv. steht
als erste Hälfte: Fara halir hraustir | af herskipum, | tölf menn saman, |
KLEINERE BRÜCHSTÜCKE. 63
Oddr(S6ti): ....
3. [En ek J)vi einu
oröi hnekta:] eru fgrunautar
peir skulu i aptan fallnir ykkrir.
OÖin gista,
.,,« , ' Oddr (Söti):
toll berserkir, .. tt' \ ,
.^ ^ . ' « 5. Her eru rekkar
en Vit tveir lifa. .*c. .
reioir komnir,
tirarlausir,
Angant^r: eru tölf saman;
4. It eruÖ halir einn skal viS einn
haröii' komnir eiga orrostu
ör hlynviöi hvatra drengia,
nema hugr bili.
tirarlausir; vgl. unten Str. 5. 1—4. HlitJam vit fyr hialdrviQnm aldri, Jött
okkr at hallt jj^ykki M, aldri durchstrichen, Auslassungszeichen nach vit
und dazu mit gleichem Zeichen am Rande aldri, anderes Auslassungszeichen
nach okkr und dazu mit gleichem (?) Zeichen unten auf der Seite tveir m;
HliSum vit fyrir | hialdrvitJum | aldri, j^ött okkr | atalt (so B) of j^ykki
Br; vgl. au^h die Prosa der Herv. B 303,14 ff.: J>ä mselti Hiälmarr:
Fl^ium vit aldri undan övinum okkrum ok ^Imn heldr väpn jj^eira; fara vil
ek at beriask vit$ berserki. 5. skulum: munum R. 7.8 f. M, hinzugefügt
von m. 7. falUmgar u {vgl. Innst 23ß)^ föstbroBÖr mBBr, berserkir R.
8 = Qrv.MStr. 13 (nur in M), Herv.RStr. 3. 1.2 rühren von
dem Aufzeichner der Qrv. her, dem die Strophenanfänge von Qr. vor-
schwebten; in R vmrde das geändert: fvl mun orÖi andsvqr veita; vgl. die
Einl. 1. fvi 5r', fiat M. 3. skulu: munu R. Vgl. die Prosa der
Herv. B 303^16 ff.: En ek nenni eigi at gista OtJin i kveld, ok skulu pessir
allir dautJir berserkir, &Ör kveld se, en vit tveir lifa.
4 = Qrv.MStr. 14 (f e). 1 metrisch fehlerhaft. It f B.
halir: heilir B. 2. hartSir: reiÖir s. h. M, /*. B. Nach komnir: seg^ A.
3. hlunnviöi AB; über den auffallenden Alpdruck ör hlynviöi s. die Einl.
4—6. Keine Lücke Hss. 7.8 umgestellt aus metrischen Gründen, faUnir eru
ykkrir fqrunautar Hss. Ausg., (ok A) fariÖ i hqll ViÖris fügen AB hinzu; vgl. die
Worte Hidlmars in Herv.B 303^7 ff. : S^r Jii nü, at faUnir eru menn okkrir
allir, ok s^isk mer nü llkast, at ver munum allir OÖin gista i kveld i YalhQllu.
5 = Qrv.MStr. 15 (f. e), Herv.RStr. 2,1—4; 4. 1. {>it eruÖ B.
rekkar: halir MB. 2. reiÖir: harÖir B. komnir f.' M. 3. tirarlausir:
af tr^kipum traustir drengir fügt A hinzu. 4. eru: ok eru AB, fara M.
1—4. Fara halir hraustir | af herskipum, | tölf menn saman, | tirarlausir R,
vgl. oben Str. 2. 6. so M, orrostu heyia khFasBr^ eiga, nema so deigr R.
8. nema: eÖa R.
64 KLBINBRE BRUCHSTÜCKE.
C. AUS DER HEIDREKSSAGA.
I>ess galt hön gedda er HeiÖrekr var veginn
fyr Grafar ösi, und HarvaSa figllum.
C (B S, 2651345) gesprochen von einem KneMe, einem der Hei9reks-
mörder, nachdem er mit Hei^reks Schwerte Tyrfingr einen geangelten
Hecht geköpft hai, 1. galt: allt R 2. GrafÄr k(Corr., s. u.)PB,
grafarr R, Grafar- Gpb^ Gropar u, Greipar ilk {in k durchstrichen und von
derselben Hand grafar dariXber geschrieben)^ Greipär StFasAr. 4. HarvaSa
SB
BGpb, haruaf a R, har vafa geändert (wahrsch, vom Schreiber selbst) zu
haer vajj^a k (am Rande von Amis Hand harv:), Hirvada il, HirvalSa P,
hauada u, Havada sa, HävaOa St Pas Ar.
D. AUS EINEM STARKADLIEDE.
Starkaör: hiinghreytanda,
t>ann hefi ek manna rammastan at afii.
menzkra fundit,
D (SnE.Kph, 2,104. Igl. 2,68,176). Aus einem Liede, %Dorin
StarkaZr seine Thaten aufzählt; auf wen die Zeilen gehen, lässt sich nicht
entscheiden. 3. hringheyiandi W. 4. hrammastan Hss.Ausg.^ die Zeilen
werden von Öldfr hvüasköld als Beleg für das Vortreten von h angeführt,
doch wird vielleicht h im Reime ignoriert und es ist i-Reim amuneihmen^
vgl. Häv. 142,7. 151ß; Qrip. 36,3; Akv. 14ß; Hamtf. 25,1. 28,6; Gät. 20,4;
Igl. 2,68 Z. 123; in Igl. 1,176 wird angenommen, dass die Strophe in
Dänemark entstanden sei, und dass der Dichter h vor r nicht gesprochen
habe. at gewiss spätere Zuihat (vgl. mikill vexti) KOislason ESkr. 1,171.
XIL QRVAR-ODDS MÄNNERVERGLEICH.
AUS DER QRVAR-ODDSSAGA.
|>ä standa |)eir Siölfr ok
SigurBr upp meÖ hörn tvau ok
ganga ütar fyrir |)a sessunauta.
|>a maelti Siölfr : |>ü koflmaör,
5 |)at skal upphaf at Qlteiti varri,
at ek soeri f)ik fyrir I)ann guÖ,
er pü trüii' ä, ef f)ü ätt annat
nafn en heita Viöfgrull, |)ä seg
nü til |)ess. la, segir hann, ef
10 I)6r er forvitni a nafni minu,
|)ä er |)at övant: ek heiti Oddr.
la, segir Siölfr, nü er enn hälfu
betr, ok er f)6r her hörn:
1. Oddr, klauftu eigi
at orrostu —
hrQkk hiälmat 115 —
HamÖis skyrtur;
guör geisaöi,
gekk eldr i boe,
{)ä er ä Vindum
va sigr konungr.
Nü fser SigurSr hönum annat
hörn ok kvaÖ {)at:
2. Oddr, vartu eigi
at eggroSi,
|)a er seggi allvalds
svelta lötum;
bar ek sär paöan
sex ok ätta,
en |)ü meÖ byggSum
batt f)6r matar.
Nü ganga t)eir at sitia, en
Oddr drekkr af homum. t>ä
riss Oddr upp ok fyllir homin
ok gengr fyrir {)a meÖ ok fser
sitt hörn hvärum ok kvaS f)etta: 5
Oddr lebte unter dem Namen ViZfqrull am Hofe des Königs Herrautfr
von Hünaland. Seine Bankgenossen Öttarr und Ingialdr wetteten in der
Trunkenheit mit den Königsmannen Siölfr und Sigur^r, dass Oddr besser
trinken könne als diese; sie setzten ihr Haupt ein gegen zwei kostbare
Ringe der Gegner, Der Trinkwettkampf wurde verbunden mit einem
Mä/nnervergleich (manniQfnuÖr). — Die Prosa zwischen den Strophen ist
für das Verständnis des Gedichts nicht entbehrlich; sie wird nach der Hs.
S ohne Lesarten gegeben. Die Stelle bis zum Schluss der Prosa na^h
Str. 11 fehlt in e.
1 == Qrv.SStr. 11, MStr. 28, 1. klauftu: komtu M. 2. at: tu M.
3. hrqkk: hrauÖ far M. 4. handicr skyrtuw M. 6. eldr: glöÖ M.
1: um A. 7. &: af S. Vindum: övinum M.
Z = Qrv.SStr. 12, MStr. 29. 3. er f AB. 7. en: ok A.
boBium MAB.
Eddica Mindra.
66
QRVAR-ODDS MÄNNERVERGLBICH.
3. It skuluÖ hl^Öa
hrööri minum,
SigurÖr ok Siölfr,
sessunautar ;
ykkr a ek gialda
greypan verka,
hröör harSsnüinn,
huglausum tveimr.
4. I>ü latt, Siölfr,
scySgölfl ä,
däSa vanr
ok d;^ hugar;
en ek ut
m^ Akvitanam
fiöra menn
fiQrvi naemOak.
Nu gengr Oddr at sitia, en
I>eir drekka af homom. SiSan
ganga [)eir fyrir Odd m^ hom
fulL ik kvaB Siölfr:
5. I^ hefir, Oddr, farit
meS Qlmusom
ok bitlinga
borit af boröi;
en ek einn
af ÜlfsflaUi
hQggvinn skiQld
1 hendi bark,
t>a selr SigurÖr Oddi hom
annat ok kva^ t)etta:
6. Oddr, vartu eigi
üt m^ Gnkkium,
[)ä er & Serkium
sverÖ vär ruöum;
gerSom hait$an
hliöm isama,
fellu fyröar
1 fölkroÖL
Nu ganga [)eir at sitia, en
Oddr drekkr af homum. SiQan
fyllir hann homin ok gengi*
fyrir [)ä ok kvaS ^tta:
7, pOL latt, SigurÖr,
1 sal meyia,
S = Qrv^Str. 13, MStr> 30, 1. {»it Hss. 3. Saolfr Br hier
und weüerkifL &. ä ek: er at B. 6. verka /*. S.
4 r= Qrv,SStr. 14, MSir. 31. 2. i aOgm AR 4. ok d^:
ödiarfe (odiiarfe Hs., mM odTarfs) M. & en ek: ^ er ek emn M.
6, i (i A) AkviUnia MAR a nsemtSak: laenU M.
5 = ^,SStr. 16, MStr, 32. 1:2. ^ h^r, Oddr, (egit ^Irniisa M.
1. <krit /: R 4. borit: beSit M. af : fri A. boiOit M, porti ABBr*.
d. ygs fiaUi A, jggs fialH B, yngs fialK M. & bar MAR
e = (>rr.SS(r. i^, ifStr. 33. 1. Tait A. 2. Gircknun M.
4« Tir: Ter R 5. baHSan: baYan MAR 6. blüiii af s Te i t ^um M, hliöm
sUl üroa A.
7 = ^rtvSiStr. 18^ ifSStr. 35; in den Bss. stM Sbr. 8 vor Sir. 7,
iUm^ tik UmsMiung jsiM Beer Ark. 8,134 Anm. 1. Bn ^ S. Sigriu«r:
SiC^ M. ^ mejiar R <i beldr: baugsh (i^ mmI n versMimgm) M,
bauk- A> bartS- R 7. sn^g^. i ^: Sigiudr M.
QRVAR-ODDS MÄNNERVERGLEICH.
67
meSan viS Biarma
bQrtJumsk tysvar;
haSum hildi
heldr snarliga,
en |)ü, seggr, i sal
svaft und blseiu.
8. Slöttu vis meyiar
malt)iag' saman,
meöan loga 16tum
leika of konung;
unnum harSan
hilding drepinn,
ok Qlvi var
aldrs of symat.
Oddr gengr pk at sitia, en
|)eir drekka af hornum. pvinaest
foera peir Oddi hörn tvau, ok
kvaÖ Siölfr {)etta:
9. Oddr, vartu eigi
ä Atalsfialli,
t)ä er fenloga
fengit hQfÖum;
ver berserki
binda knättum,
{)a var af kappi
konungs liÖ drepit.
SigurSr kvaÖ nü ekki. I>eir
ganga nü at sitia, en Oddr
drekkr af hornum. Ok nü gengr
hann fyrir f)a meÖ tvau hom
ok kvaS t)etta: 5
10. Siölfr, vartu eigi,
|)ar er ^iä knätti
bryniur manna
blööi f)vegnar;
hrukku oddar
1 iamserkium,
en f)ü hQÜ konungs
heldr kannaöir.
11. SigurSr, vartu eigi,
{)ar er sex hruSum
häbryniuS skip
fyr Hölmsnesi;
vartu ok eigi
vestr meS Skolla,
{)ä er Engla gram
aldri naemSum.
8 = Qrv.SStr. 17, MStr. 34. 1.2. Siölfr, lättu um meyia mälmfing
samit S. 1. Slöttu: sötti M. 2. saman: Siölfr AB. 3.4. Siölfr meSan
svira hiuggum M. 4. konung: kynni A, kynnum B. 6. hunding MB,
hadding A. 7. ok: jj^ä A. Qlvi var: hans f^lQgum S. var f. M.
8. aUdr S, aUdz M.
9 = grv.S8tr. 19, MStr. 36. 2. atans fiaUi AB.
5. vär: ^i er M. 6. binda: brytia M. knätSum M, gerQum A.
8. m drepit: sonr drepinn M.
10 = Qrv.SStr. 20, MStr. 37. 1. SigurÖr B.
mätti M, mätturn A. 6. iäm-: hiU- M, bring- A.
11 = Qrv.SStr. 21, MStr. 38. 1. Siölfr B.
3. haröla snarliga M, häbyriJuÖ skip A. 4. haugs nesi (a und u verschlungen)
M, hauksnesi A, hvarfsnesi B. 5. ok f. MB. 8. nämum M.
3. fenlogu B.
7. kQppum M.
2. knättum B,
2. ruQum SM.
5*
68
QRVAR-ODDS MÄNNERVERGLBICH.
Oddr sezk nü niSr, en |)eir
drekka af hornum, ok siQan fylla
t)eir hörn ok foera hönum, ok
verör nü ekki kveöit. I>eir
5 setiask niör, en Oddr drekkr
af homum ok fyllir |)eim gnnur
ok sör nü, at {)eir gerask migk
drukknir, ok nü foeiir hann
{)eim hom ok kvaÖ pat:
12. Siölfr, vartu eigi,
|)ar er sverÖ ruöum,
hvQss, a iarli
fyr H16seyiu;
en f)ü halla^isk
heima ä milli,
kynmälasamr,
. kälfs ok t)^iar.
13. SigurÖr, vartu eigi,
er & Selund feldak
broeSr bQlharÖa,
Brand ok Agnar,
[Äsmund, Ingiald,
Älfr var enn fimti;]
en f)ü heima latt
i hgll konungs,
skrQkmälasamr,
skauÖ hemumin.
t>ä sezk Oddr, en [)eir drekka
af hornum. Ok enn fylla f)eir
hörn ok foera Oddi ok kveöa
ekki, pviat af |)eim tök mälit,
er f)eir gerask öfoerir. Oddr
drekkr af homum, en f)eir sitia ;
ok nü fyllir Oddr homin ok
foerir peim ok kveör f)etta:
14. Siölfr, vartu eigi
suSr ä SkiÖu,
f)ar er konungar
kni8u hiälma;
öSum dreyra,
svä at 1 Qkla tök,
Yig vaköa ek —
vartu eigi I)ar.
15, SigurBr, vartu eigi
1 Sviaskerium,
12 = Qrv.SStr, 22, MStr. 39; mit dieser Strophe beginnt e toieder.
2. rutJum f. S. 3. hqss M. hiarli S, skeiÖum M; vgl. Boer Ark. 8,128,
4. hleys eyium M. 5. en ]^ü: jj^öttu Ae, heldr M. hallatJisk: hnallaQir
jj^ü M. 6. heim e. 8. j^^ia e.
13 = Qrv,SStr, 23, MStr. 40. 2.3. ä SaelMWdi far er felda ek
broBÖr miqk bQlharÖa M, ä Sselqndum | er ek broeÖr felda e. 2. er f. A.
Saelundi A, Saeluwd B. felda ek A. 3. 1 (f. B) bQÖ haifJa AB.
5.6 wohl ein Zusatz. 5. Ingiall M. 6. Alf enn fimta M. 7.8. en jj^ü
heima sazt | i hqll kominn e. 9.10 f. e, Zusatz nach Br^. 10. skud M.
14 = Qrv.SStr. 24, MStr. 41 (f. e). - 2. skiöi SB, skeiöi M.
3. jj^ar: ]^ä B. er f. S, sem M. kappar M. 4. knnt$u MAB. hildi
M, hi&lmara B. 6. at i SA, i B, at M. 7. rig vä ek mqrg ok M.
15 = Qrv.SStr. 26, MStr. 42 {f. e). 2. Jar i S. Svlaskeriiim
i M. 6. rögmikladar AB, raun miqk lagSar M. 7. skomar: sk^fSar M.
QRVAR-ODDS MÄNNERVERGLBICH.
69
{)a er Halfdani
heiptir guldum;
urÖu randir
rögmiklatJra
svertJum skornar,
en hann sialfr drepinn.
Oddr gengr nü til saetis,
en |)eir drekka enn af hornum
ok foera Oddi hörn tvau, ok
|)ö siä allir, er inni väru, at
5 {)eir varu famir. Oddr drekkr
af hornum pegar ok fyllir enn
ok foeru* {)eim ok kvaÖ {)at:
16. Siölfr, vartu eigi
Sämseyiu. i,
|)ar er viÖ HiqrvarS
hQggum skiptum;
tveir varum vit,
en |)eü' tölf saman,
sigr haföa ek —
saztu kyrr meöan.
t>a var oept at um hQllina
alla, en Oddr gengr til saetis
sins. I>eir drukku af hornum
enn; f)ä maelti konungsdöttu*,
baS menn hl^Öa skemtun, |)ä 5
er hiä vaeri, Siölfr stendr enn
upp ok fyllir homin ok foerir
Oddi, en SigurSr var nü farinn.
Oddn tekr viS hornunum ok
drekkr af pegar. SitJan byrlar 10
hann i homin ok gengr fyrir
J)a Siölf ok kvaS:
17. It munuS hvergi
haeflr I)ykkia,
Siölfr ok SigurSr,
1 sveit konungs,
ef ek Hiälmars getk
ens hugumstöra,
|)ess er snarligast
sveröi beitti.
18. Gekk skarpla I>ör8r
fyr skiQldu framm,
hvar er orrostu
eiga skyldum;
hann 16t Hälfdan
hniga at velli,
froeknan stilli,
ok hans fylgiara.
Die in den Hss, folgenden Strophen S 26.27, M 48.44 sind atis Qr. hier
eingeschoben, vgl. Qr. Str. 5.6.
16 = Qrv.SStr. 28, MStr. 45. 1. SigurÖr ABe. 2. i Sdmseyiu
Be, 3. |)ar: jd MABe. er f. e. vit BÜQrvarÖr Be. 4. skiptak M,
skipta ek A. 7. ek: fö M. Die in den Hss. folgende Str. S 29, M 46
ist aus Qr. hier eingeschoben, vgl Qr. 9.
17 = Qrv.SStr. 30, MStr. 47. 1. |>it Hss. 2. hoefa e.
3. SigiirÖr ok Siölfr ABe. 4 sveit: hqll M. konungi B. 5. get MABe.
7. j^ess: sä B, ]^ä e. snarpligast MABe.
18 = Qrv.SStr. 31, MStr. 48 (f e). 1. skarpla Br^, skarpr S,
snarpligast M, snarpr AB. |>ör5 S. 2. framm f. M. 3. hvargi er SM.
7. fraegian M.
70
QRVAR-ODDS MÄNNBRVBRGLBICH.
19. Värum vit Asmundr
opt 1 bernsku
föstbroeSr saman
bäSir litnir;
bar ek fyr stilli
stQng darraöar,
|)ars konungar
kappi deildu.
20. Hefl ek a Saxa
ok ä Svia heriat,
Frisi ok Frakka
ok a Flsemingia,
Ira ok Engla
ok endr Skota;
f)eim hefi ek gllum
öl)arfr verit.
21. Nu hefl ek d^a
drengi talSa,
J)a er forSiim mer
fylgÖu üti;
munu einigir
veröa siöan
frsegri fyrSar
i fölkroSi.
22. Nu hefl ek örar
iSnir talSar,
f)3er er forSum v6r
framSar hQfÖum;
opt gengum v6r
tu Qüdvegis
sigri fegnir;
lätum Siölf maela!
19 = Qrv.SStr. 32, MStr. 49. 3.4. föstbroeÖr tveir | fuUvel
saman B. 4. litlir A. 5. ek f. S. fyr stilli f. Ae, stundar opt B.
6. DarratSar Br^ darra5ar dQglings lengi e. 7. jj^ars S, j^ar sem MABe.
20 = Qrv.SStr. 33, MStr. 50. 2. ä f. MBe. 3. Frisa ok ABe,
füss ä M. 4. ä f. MBe. 5.6 vor 3.4 ABe. 5. ok f. M. i Engla Ae.
6. ok f. M. endr f. M, hendr e. 7. ek f. B.
21 = Qrv.SStr. 34, MStr. 61. 2. talöa: lif?Ja M. 3. er f. A.
m6r f. M. 5—8 f. e. 5. munu: fvi munu M, munu vlst B. einigir S,
engir M, engvir A, eigi B. 6. verÖa: oeÖri M. 7. fyi^ar: drengir MB.
22 = Qrv.SStr. 35, MStr. 52 (f. e). 1. vdrar MAB. 3. y6t f. A.
5. aptr Wßoch das Zeichen für r wohl erst von m)AB. geng ek nü M.
7. fegnir: goeddir AB.
XIII. UTSTEINS KAMPPSTROPHEN.
AUS DER HALFSSAGA.
ütsteinn:
1. Hitt hloegir mik
heizt 1 mäli:
munat Asmundi
q11 vä sofa;
{)rir eru fallnir
af I)vi liSi,
Eynefs synir,
en einn lifir.
ütsteinn:
2. Upp skulum risa,
üt skulum ganga
ok rammliga
randir kn^a;
hygg ek viÖ hiälmum
hingat komnar
tu Danmarkar
disir värar.
ülfr:
3. Yölr munu dauSar
disir allar,
heill kveÖ ek horfna
frä Hälfs rekkum;
dreymSumk i morgin,
at megir värir
afri yrSi,
hvar er 6r moettizk.
ütsteinn:
4. Sigrs vaentik m6r
s^nu betra,
en Ulfr vili
oeskia Steini;
yör mun snimma
at sverötogi
hauss of hQggvinn,
en hals roÖinn.
1 ütsteinn, der nach dem Falle Haifa und der meisten seiner
Mannen hei König Eysteinn in Dänemark Aufnähme gefunden hol, erinnert
sich seines Herrn und denkt auf Rache, 2. i möü doch wohl 'bei dieser
Angelegenheit', obwohl B das bezweifelt und den Ausdruck für verdorben
hält. 3. munat B (in Note\ mun eigi Hs.
2 ütsteinn ist mit den acht Söhnen des ülfr enn raulSi, des BM-
gebers Epsteins, in Streit geraten und fordert sie zum Kampfe heraus.
3. rammliga B, ramligar Hs. 5. ek B, f. Hs. viÖ Hs., und B, 7. Dan-
markar wegen des Versbaus, Danmerkr Hs.
3 4. half rekum (mit einem Strich über f, der den Fehler anzeigt)
Hs. 6. dreymÖi mik Hs.Ausg. 8. 6r moettizk B, v6r moettuzt Hs.
4 1. Ysenti ek Hs. 5. ytJrnm man sonum B. 6. at B, i, Hs.
72
ÜTSTBINS KAMPFSTROPHEN.
Ulfr:
5. Munu Ulfs synir
efri veröa,
Oddr ok Qrnölfr,
Ati enn svarti,
BQrkr ok Bryniölfr,
Büi, HarÖskafi,
RauÖr enn rammi,^
ef {)ü reynir til.
ütsteinn:
6. Mundit Steini
meÖ Stara {)ykkia
ögn at etia
vis Ulfs sonu;
{)viat eigl var
örum brööur
vis dritmenni
dramb at setia.
7. {>6ttit Hrökum
ne Hälfdani
raun at beriask
vis ragmenni,
{)ä er v6r fiörir
falla 16tum
ätta iarla
fyr Andsnesi.
8. Fari Ulfs synir
üt at beriask,
ätta drengir
vis eitt hQfuS!
mun eigi stakkva,
{)ö Steinn hafi
faera nekkvi
i flokki US.
9. Halfr dreymSi mik,
hvatti, at ek berSumk,
kvazk m6r froekn konungr
fylgia skyldu —
hefir mer gramr verit
göSr 1 draumi — ,
hvar er v6r orrostu
eiga skyldim.
5 1.2. so wegen des Vershaus, Munu Jeir afri verÖa | Ulfs synir
Hs,Ausg, 4. Ati B (auf Qrund dreier Skaldensirophen Isl. S. 2,351;
Bisk, S. 2,20,33), ati J3ä., AtU Fas,
6 1. Mundit B, Mundi eigi Hs. 2. meÖ Hs., vielleicht n6 BVigf.
{dann atich in Z. 1 Mundi? B). 5. vielleicht var eigi titt {vgl. zu Z, 7)?
6. vdrum Hs. 7. hinter dritmenni: Jitt Hs,^ titt B (mit var in Z, 5 zu
verbinden), doch metrisch iiberladend,
7 1. {nSttit (oder I>ötti?) B, ^tti eigi Hs. 8. Andsnesi (heim
Kvcenangerfiord, Munch hist.-geogr. Beskrivdse over Norge S. 15) oder
andnesi? B (in Note\ Annisnesi Hs.Ausg.
8 5. manat B. 7. nekkvi B, nokkut Hs.
9 1. Komma hinter H41fr Ausg. 3. ok kvazk B, ok kuezt Hs.
7. hvar er: hvar Hs., hvars B. 8. skyldim B, skyldum Hs.
ÜTSTEINS KAMPFSTROPHEN.
73
Utsteinn:
10. Nu em ek inn kominn
ülfi at segia,
at hans synir
hQggnir liggia;
nü fari, Eysteinn,
ef er viliÖ,
fleiri at freista
vi?5 fleina vi?5!
Eysteinn:
11. Sialft mun letia,
sliks at freista j
Hälfs eru rekkar
hverium meiri;
{)ik veit ek manna
miklu fremstan,
einn sniallastan,
er {)ü ätta vätt.
Utsteinn:
12. Alla mundak
Eysteins liSa
sveröi beita
at sQmu höfi,
ef ek mer |)arfir
I)ess verks saea,
eöa illt meÖ oss
ä?5r of vaeri.
13. Manngi f;^si,
vis mik at deila,
{)viat ungum mer
var aldr skapatJr:
ek hefi hiarta
hart 1 briösti,
siz mer i oesku
OtJinn framSi.
10 TJtsidnn hat die acht Söhne Ulfs erschlagen und kehrt in die
Halle des Königs zuräck. 6. er B, Jer Hs.
11 1. siälfr man (ek) letia?
12 1. mundak B, munda ek Hs.
18 1. Magni f;^sir engi Hs., Magni fysi engi B, Magni engi (viÖ
mik deili)? 3.4. Jviat mör var ungum (angum jSs.) | aldr skapaÖr jSs. J.wsgf.
XIV. QRVAK-ODDR IN BIALKALAND.
AUS DER QRVAR-ODDSSAGA.
öyöia: gar?5u {)au ekki
1. Hverr veldr eldi, göSs i heimi,
hverr orrostu? er {)au ör eldi
hverr iarls magni Qgia ne mattu.
eggium beitir? —
hof sviönuöu,
hQrgar brunnu — Gyöia:
hverr rauö eggiar 3. Hverr efldi {)ik
ä Yngva ni?5? austan hingat,
feiknafullan
Oddr: ok fläräSan?
2. Oddr brendi hof muntu hvervetna
ok hQrga braut heria vilia,
ok tregoöum er |)ü Alfi mättir
t^ndi {)inum; aldrspell gera.
Um die Hand der SUkisif, der Tochter des Königs HerraüSr von
Hünaland, zu gemnnen, zog Oddr aas, den TriJmt von König Älfr von
Biälkaland einzufordern. Er war wohl ausgerüstet mit den Gusisnautar
und den Steinpfeilen, die ihm lölfr (O^inn) gegeben Itatte, König Alfr
erlegte er mit der Eichenkeule (()r. 14) oder dem Schwert {oben Str, 1),
die heidnischen Heiligtümer vor der Burg vernichtete er. Da trat ihm Alfs
Weib, eine heidnische QylSia, entgegen. — Über diese Einführung wie über
die Anordnung der Strophen sieh die Einl,
1 = Qrv.SStr. 37, MStr. 53. 3.4. giori hvennegin edr bettra M^
3. megin MABe. 4. eggium: oddnm AB, ognum e. 6.6. hof Svij^iöÖar
hqrga brennaM. 7. hverr: Oddr Me. " 8. okeyddihofM. niÖ: liÖi A.
2 = Qrv.SStr. 38, MStr. 64. 1. brennir M. 6. gott MBe.
7.8. er eigi ort$i Qsla mättu M. 8. n^: eigi AB. ei Qsla mega e.
3 = Qrv.SStr. 39,9—12, MStr. 60. 1. Hverr: eöa hverr S, hverir
AB, hvat M. efldi: egg^i S, elfdu A. 2. hingat: ^aSan M. 3.4. so M,
froBknan fella fl4rä9an S, fullan ok flärdtJan ok froekinn harSla A, fulan
(= fülan?) ok flärdSan af flestu illu e, fullan illzku fraenda askir as {die
zwei letzten Worte sehr unsicher) B. 5—8 f. S. 6. muntu nü M. 7. so e,
er l^r Älfi mdttutJ A, er Alfi mätti B, er ^ii mättir Alfi M. 8. aldrs spell A.
QRVAR-ODDR IN BIALKALAND.
75
Oddr:
4. Efldu mik grvar
ok lölfs smiSi,
störggr skeyti
ok stinnr bogi,
en I)at et fimta,
er {)ü fregna skalt,
at ek vis äsu
aldri {)^ddiimk.
5. Let ek Frey fara
fyrst ok ÖSin,
blinda bäöa,
a burt heöan;
uröu 3Bsir
undan at fl^ia,
hvar er i flokki
fundizk fagfSum.
6. Elta ek äsu,
arhiartaÖa,
sem fyr ülfi geitr
argar rynni;
illr er OÖinn
at einkavin;
skuluS er eigi
skratta blöta.
GyÖia:
7. {>ess hloegiumk ek,
at hefir fengna
Freys reiSi I)ü
färi blandna;
hiälpi 3Bsir
ok äsyniur,
gQrvQll regin,
gytJiu sinni!
Oddr:
8. HirSi ek eigi,
I)ött heitir {)ü,
fargiQm kona,
Freys reiÖi m6r.
Veit ek i eldi
äsu brenna;
troll eigi {)ik!
trüik goSi einum.
4 = Qrv.MStr. 61. 1. Elfdu A. 5. en: ok M. 6. fü f, B.
7. ek /•. B. 8. t^ddumk M, Hkmmk Be, bliÖkumk A.
5 = Qrv.MStr. 62. 1. Laet ABe. fara f. M. 2. fyrstan M.
4. ä bäl fara M. 5. sb nach urSu M. 6. at f. B. fl^a M, leita AB,
lata e. 7. er i {zweimal) M, sem i Ae, i B. flokki: fölkroÖi B. 8. h^fum e.
= Qrv.SStr. 40,5-8, MStr. 63 (f. e). 1-4 f. S. 1. ^tla A.
2. ur hiarta B, aur (a und u verschlungen) hratada M; danach tvä, Hss.,
gestrichen wegen des Versbaus. 3.4. geitr argar: geit qrg M, qrg geit Br^.
5. illr M, iUt SAB. Ööin f. S, at eiga Ömn A, ÖÖin hafa B. iUt's ÖÖin
at eiga Br^. 6. at: iyrir (undeutlich) B. einga M. 7. skuluÖ eigi
er S, skaltn eigi lengr A, skal ek aldrigi B. 8. skrattann MAB.
7 = Qrv.SStr. 39,1—8, MStr. 55. 1—4. hloBgir mik Jat, er hefir
|)ü yÖr QÜum Freys reiÖi fyrir büna M. 1. hugr hloegir mik A, hugr
hloeginmk ^at Be. 2. hafir AB. 8. gyt$inm sfnum S.
8 = Qrv.SStr. 40,1—4 und 9—12, MStr. 56. 2. Jöttu heitir M,
Jöat (Jd B, hvat e) hoBtir (hsettir e) Jü ABe. 3. färgiamt hqfuÖ S. kona /*. e.
5. vor Veit: menn A, inn e. 6. äsu: äs ok A. 8. tnii ek Hss.
76
QRVAR-OüüR IN BIALKALAND.
Zusatzstrophen der jungem Qrvar-Oddssaga.
GyÖia:
a. Hverir ölu {)ik
upp svä heimskan,
er I)ü eigi vill
ÖÖin blöta?
Oddr:
Foeddi mik Ingialdr
upp 1 berasku,
sä er Eikund re?5
ok laSar byggöi.
GyÖia:
b. AuÖ {)(Bttumk ek
eiga nögan,
ef ek enn agaeta
Alf of fyndak;
blöt gaf ek hönum
ok bü fiogur,
hann mun yör alla
1 eld draga.
Oddr:
c. Oddr sveigöi älm,
Qr flö af streng,
lölfs smiöi beit
Alf i gegnum;
dug?5u svä blöt,
at of Biälka hrae
hlakka hrafnar
ok hraegiööar.
5. FoBddu A. 7.8 f. e. 7. Eikund: einn M.
3. agaeta: Itra ABe. 4. of : vin e. 6. gef ABe.
a = Qrv.MStr. 57. 1.2. hverr öl Jik svä, upp til svä mikillar
ergi e. 2. upp til heimskan AB. 3. at Jü villt ei e. vill f.. HL,
4. OÖinow e. blötar M.
8. (ok f.) iarÖir byggia B.
b = Qrv.MStr. 58.
7. yör f. ABe. 8. eUi A.
C = Qrv.MStr. 59. 1. SveigÖa ek alm MBr\ älm: älfi B.
2. streng e, streignum M, streingium AB. 3. beit f. M. 6—8. dugföu
(dugtJut Br^) blöt, svdatyfir hönum hlakka baeÖi hrafnar ok hrsBgiöÖarMBr*;
b^Ör ei Jü blöt hönum (b^tJr Jü hönum ei blöt B, bitJ attu [attu Br^] ä hönum e),
svä (at fügt A hinzu) hann (Biälki A) Jiggi; hlakka hrafnar yfir hraei (um
hrsB e) Biälka ABe,
An die Wechselrede sMoss sich die Erlegung der Qy15ia, die
ursprünglich wohl durch die Steinpfeile des lölfr erfolgte.
XV. SCHELTGESPßÄCHE KETILS UND GRIMS.
AUS DER KETILSSAGA ILENGS UND DER GRIMSSAGA
LODINKINNA.
A. KETILL UND GUSIR.
Briini:
1. Heill kom {)ü, Haengr!
hör skaltu |)iggia
ok 1 allan vetr
meÖ oss Vera;
|)er mun ek fastna,
nema |)ü fyrir lätir,
döttur mma,
aSr dagr komi.
Ketill:
2. H6r mun ek |)iggia!
hygg ek, at valdi
Finnz fiQlkyngi
feiknavetJri ;
ok 1 allan dag
einn iös ek viÖ |)ria;
hvalr kyröi haf.
Her mun ek |)iggia!
Ketill:
3. SkrfÖ |)ü af kialka,
kyrr |)ü hreina,
seggr sitJfQruU,
seg |)ü, hvattu heitir!
Gusir:
Gusi kalla mik
gqfgir Finnar,
em ek oddviti
allrar {)iö?5ar.
A. Als Ketill im Spätherbst zum Fischen ausfuhr, wurde er nach
Finnmqrk verschlagen. Eine Trollkona griff ihn an, ein Wal mit Menschen-
augen schützte ihn. Er erlitt Schiffbruch, schwamm ans Land und kam
zum Gehöft des Brüni, der ihm bereits in Walsgestalt geholfen hatte.
1 3—2,8. beina i allan vetr! {>at mun ek Jiggia, kvatJ Ketill e.
3. ok f A.
2 7. haf B, siä A. 8. Ur B, hüs A.
Bis zum Frühling blieb Ketill bei Brüni als Geliebter von dessen
Tochter Erafnhildr, Beim Abschiede erhielt er von Brüni einige Geschosse
und einen vierkantigen Pfeil (broddr). Im Walde traf er den Finnenkönig
Gusir auf seinem Renntierwagen,
8 1—4. segÖu, hvat Jü heitir e. 4. Jü f A. 5. Gusa Hss.,
doch sieh unten Str, llß und den Namen der Pfeile Gusisnautar.
78
SCHELTGESPRÄCHE KETH^S UND GRIMS.
4. Hvat er {)at manna,
er m6r i möti ferr?
skriSr {)ü sem vargr af vi?5i !
seöru skaltu msela,
ef |)ü undan kemsk
|)iysvar i {>rumu fir?5i.
Ketill:
5. Haengr ek heiti,
kominn ör Hrafnistu,
hefnir Hallbiamar;
[hvi skriSr |)ü sva, enn
armi?]
friömalum maela
munkat ek viÖ Finn ragan,
heldr mun ek benda boga,
[|)ann er m6r Brüni gaf.]
Gusir:
6. Hverr er a Qndrum
QndverÖan dag,
giarn til gunnar
1 gi'immum hug?
Vit skulum freista,
flein at riööa
hvarr at QÖrum,
nema hugr bili.
Ketill:
7. Hseng kalla mik
hälfu nafni,
mun ek veita |)6r
viönäm heöan;
skaltu vist vita,
a?5r Vit skilium,
at bükQrlum
bita Qrvar.
Gusir:
8. Büstu nü vis
bitri egg|)rumu,
haf |)ü hilf fyr |)6r!
hart mun ek skiöta;
|)er mun ek bräöla
at bana veröa,
nema f)ü af auSi
Qllum latir.
4.5 sind offenbar Parallelstrophen zu Str, 6 und 7; vgl. die Einh
4 1. manni e. 2. er f. e. 3. skriör Jü B, skrittu e, ok skrfÖr A.
5. f. B. 6. i pramu firtJi B, i prumu e, fyr prumu A. Dana^: Jvi
tel ek ^ik ösniallan A, |ik tel ek ösniallan B, fyr {»at telQu |ik ösniallan e.
5 1. Haengr heiti ek e. 3. hefnir: arfi e. 4. hygg ek eigi fritJar
biÖia B. hri: Jvi e. enn armi f. e. 5. friÖmsBlum B. 5.6. hopa
mun ek | vi^ ragan Finn e. 6. mun ek eigi A, mun ek B. 7. boga
(bogann e) benda Hss, 8. er f, AB, sem e. gaf Brüni e. Z. 4 und 8
scheinen Zusätze, um das epische Versmass zu gewinnen,
«.7 f. B.
6 1. oÖrum e. 3. güa e. 6. fleina e. 7. hverr e.
8 1. viÖ A, Ja viÖ e, ef Jii villt B. 2. bitri A, br&tt viÖ B, f. e.
eggia Jrumu e. 4. hart: hratt e. 5. brÄÖla B, brälla A, brätt e.
7. otJe e.
SCHELTGESPRÄCHE KETH^S UND GRIMS.
79
Ketill:
9. Mun ek af auÖi
eigi lata
ok fyr einum |)6r
aldri renna;
fyrr skal |)6r hQggvin
hilf fyr briösti,
en fyi' siönum
svart at ganga.
Gusir:
10. Skaltattu gulli
n6 gersimum
meÖ heilum hug
heima räöa;
kemr |)6r bani
bratt at hQndum,
ef Vit skulum üti
oddum leika.
Ketill:
11. Munkat ek gulli
vi?5 Gusi skipta
ne heldr fyrri
til friSar maela:
mör er brä?5r bani
betri miklu
en hugleysi
ok heSankväma.
Ketill:
12. Feigr er nü
Finnr enn ragi,
at hann föttreör
fleinn sinn rangan.
9 1. oÖe e. 2. aldri e. 4. eigi e. 5. Jer /*. Be. hqggva e.
7. en: ok A.
10 1. Skaltu ei AB, skaltu e. 2. ne: ok Be. 3. haig BGpbFasK
li 1. Mnn ek eigi AB, man ek e. 2. Gusi AB, Gusa e. 3. so B,
n6 fyrri A, heldr enw ne fyrr e. 5. so B, m6r er bragr Ae. 6. miklu
betri e. 7. so B, en mer er hugr A, enda er mer hugr e. 8. ok /". e.
hiedan kuoma A, hedan coma B, hetJan koma e.
Danach beschossen sich die beiden Gegner mit ihren Pfeilen; schliesslich
hatte Qusir noch einen Pfeil und Ketill den broddr, {>d tök Gusir fleininn,
ok s^disk hönum hallr, ok steig ä.
12 3. at Be, er A.
Der broddr traf Qusir in die Brust und tötete ihn; als Siegesbeute
fielen Ketill die drei Pfeile des Qusir: Flaug, Hremsa, Fifa und sein
Schwert Dragvendül zu. Ketill kehrte nun zu Brüni zurück, der durch
Qusis Tod König der Finnen wurde, und schied in Freundschaft von ihm.
80
SCHELTGBSPRÄCHE KETILS UND GRIMS.
B. KETILL UND DIB HEXE.
Ketill:
1. Hvat er |)at flagöa,
er ek se ä fornu nesi
ok glottir vis guma?
at uppiverandi sölu
hefi ek enga fyrr
leiSiligri litit.
Trollkona:
2. ForaÖ ek heiti,
foedd var ek noröarla,
braust, i Hrafnseyiu,
hvimleiS bümQnnum,
Qr tu araeÖis,
hvatki er illt skal vinna.
3. MQrgum manni
hefik tu moldar sniiit,
|)eim er tU fiskiar för.
Hverr er siä ean kQpurmäli,
er kominn er i skerin?
Hann svarar: KaUa mik
Haeng, sagöi hann. Hön svarar :
Naer vaeri |)6r, at vera heima
1 Hrafnistu, en dratta einum
tu ütskeria. 5
Ketill:
4. Einhlitr ek |)öttumk,
äör en h6r kömum,
of farir värar,
hvat er flqgÖ msela;
lasta ek dreng dasinn,
dreg ek ä vit fanga.
B. In einem Jahre, wo Ernte und Fischfang wenig ertragreich
gewesen wären^ fuhr Ketill aus, um in einiger Entfernung von seinem
Wohnsitz zu fischen. In der Gegend, die i Skrofam heisst, traf er auf
einem Vorgebirge eine Trollkona.
1 2. se: sä A. 3—6. so B, at uppiverandi sölu, er ek hefik anga
eina leiÖiligri litit A. In e lautet die Str. : HvatJa er Jat flagÖi, | er ä fornu
nesi I svetJiu (sveÖia, die Zeile ein Vokativ Lp) svarteygöa | sitr ä landi, |
svQrtum siönum | sölu ä möti? | armari hef ek {»ör | angva litit.
2 2. foedd nortJarliga e. 3. Hrafneyiu e. 6. hvatki er A, hvat
B, ef e. 4—6 wohl ursprünglich die zweite Hälfte einer lAoHahMtstrophe,
die dann dem epischen Versvnass angepasst wurde,
3 2. hefik A, hefi ek B. 3. til fiskiar A, d fiski B. för B, f o A.
4. etJa hverr B. 6. i /*. A. 3—5. Jeim sem fiska fqr | hefir farit hingat; |
et$a hverr ertu | hinn 'hvad ser mali', | er hingat er | kominn i skerin e.
Prosa: 1. svarar: s. e. Kalla — hann: Haeng kalla mik flestir e.
2. svarar: s. e. 4. ütskeria til e. Die Prosa ersetzt wohl eine ursprüngliche
Strophe^ B sucht sie wiederherzustellen: Hann ^gir: Haeng kalla mik |
hälfu nafni. Hön Begir: Hollara vaeri ^ör, | heima at liggia, | en dratta
einum | ütskeria til.
4 1. ek f. e. 2. en f. e. 3—5, 8. hiröi ek um eigi, | hvat er
flqgtS msela, | nautJir mik hvqttu, | nau^syn er at biarga e. 3. so 6, um
SCHELTGESPRÄCHE KETHiS UND GRIMS.
81
5. Lsetkat ek fyrir vinnask,
hvat er ForaÖ maelir;
nauöir mik hvQttu,
nänum er at biarga;
haetta ek eigi
ä hölm tu sela,
ef i eyiu
oemir vseri.
Trollkona:
6. Synia ek |)ess eigi,
seggr enn viÖfQrli,
at {)ü lif hafir
langt of aöra,
ef {)ü fund okkam
fyrtJum öblauÖum
segir, sveinn litill;
s6 ek |)inii hug skiälfa.
Ketill:
7. Ungr var ek heima,
för ek einn saman
opt 1 ütveri;
marga myrkriöu
fann ek ä minni gQtu,
hraeddumkat ek flagtJa
fnQsun.
8. Langleit ertu, föstra,
ok Isetr röa nefit,
leitat ek ferligra flagÖ.
flestar allar | farir värar A. 4. so Be, hvat sem ferlig | flqg^ nm gleipa
(geipa Fas*) A. 5. lastak A. dasinn nach Vermutung, drasinn A, dsBsinn B.
6. dreg ek nach Vermutung, drefik A, drep ek B. Die Strophe scheint
aus einer Liö15ahättstr. umgestaltet, die von Z. 3 etwa so lautete: of flestar(?)
värar farir; | dreg ek i vit fanga, | hvat er flqgtJ msela; | lasta ek dreng dasinn.
5 f. e bis auf die Z, 3.4; sieh zu 4,3, 1. Lsetkat ek: Lset ek
her A, hykkat ek B. 4. nänum AB, nautJsyn e. er at Ae, ätta ek B.
5. haetta ek B, hsettak A. 7.8. so A, ef heima vaeri oemir B, ef i eyiu
heima oemir vaeri Gpb. Die Strophe scheint aus einer LiöfiaMttstr,
umgestaltet; Z. 3,4 und 7,8 waren wohl ursprünglich je eine Vollzeile.
6 1. so B, eigi synia ek {»ess A, ei se ek syma (c2. i. s^nna) e.
2. nach Vermutung, segir en vitJfqrla Hss.Ausg, 4. of : um A, um menn
B, (lang) yfir menn e. 6.7. so Be, fyrtJum segir, | sveinn alUltill A.
Die Strophe scheint at*5 einer lAöHahaUstr, umgestaltet; Z, 3.4 und 7.8
waren wohl ursprünglich je eine Vollzeile,
7 ist gleichfalls in den Hss. in das epische Versmass umgesetzt;
da jedoch die Zusätze sich durch den Mangel des Reims bemerkbar machen,
wurde eine Rekonstruktion versuchte 1. heima f, e. 2. ek f. e.
3. opt: üt e. ütveri: veri B. 4—6. so nach Vermutung {vgl, Gpb),
AB haben: marga myrkriöu {so B; myrkviÖu, doch ist das u durch ver-
schlungenes a -f u ausgedrückt A); hvatki (hvar B) ek fann | ä minni
gQtu, I hraeddumk ek aldri | flagtJa fnqsun {undeutlich B, foryniur A); zu A.
stimmt e, doch steht hier myrkviÖa, und es fehlt hvatki — gqtu.
8 2. laetr ]^6 e. 3. so nach VermuMng, ei hefi ek flagtJit ferligra
litit AB, ei hefik ferligri | flag^konu litit e. Darauf folgt der Prosasalz:
Eddica Minora.
6
82
SCHBLTGESPRACHE KETILS UND GRIMS.
Hön spuröi: Hvat skaltu
nü at hafask? SiöÖa slatr ok
büask tu matar, sag?5i hann.
Hön kva?5:
9. SeyÖi {)inum mun ek sniia,
en sialfum |)6r gnüa,
unz |)ik griSr of gripr.
Ketill:
10. Qrum trüi ek minum,
en |)ü afli |)inu;
fleinn mun {)6r moeta,
nema |)ü fyrir hrakkvir.
Trollkona:
FlQg ok Fifu
hugöa ek fiarri vera,
hraeddumkat Hremsu bit.
etJa hvert hefir Jü fqrina gqrva? und die Antwort in einer Dröttkvcettstrophe ;
statt dieser Strophe und des Folgenden bis Str. 10 Hremsu bit hat e
inhaltlich abweichende Prosasätze. — Die Prosa und die Str. 9 scheinen
nicht recht in die Situation des Scheltgedichts zu passen^ vgl. die Einl.
9 3. of f. A. Nach 3: ok mun hön koma met$ sinu giälfri AB.
Als die Trollkona Ketill ergreifen will, holt dieser seine Pfeile hervor.
10 2. afli A, afrendi B. 3. Jer nü B. 6. hugÖa ek A, hygg
ek J6r B. 7. wohl die Vollzeile einer Liö^ahdttstrophe; ok (f. B) hraeöumk
ek eigi Hremsu bit AB.
Danach erlegte Ketill die Trollkona mit seinen Pfeilen; vgl. die Einl.
G. KETILL UND FRAMARR.
BqÖmötJr:
1. Hverr er sä enn hävi,
er ä haugi sitr
ok horfir veSri viör?
frostharöan mann
hygg ek {)ik feiknum vera,
hvat J)6r hvergi hl^r.
Ketill:
2. Ketill ek heiti,
kominn ör Hrafnistu,
{)ar var ek upp of alinn;
hugfuUt hiarta
veit ek hlifa m6r,
{)ö vilda ek gisting geta.
C. Der Viking Framarr forderte Ketill, dessen Tochter Hrafnhildr
ihn verschmäht hatte, zum Holmgang bei dem Arhaugr am ersten WeihnacMs-
tage. Ketill fand sich schon am Abend vorher auf dem Arhaugr ein;
dort traf ihn BqZmöZr, Framars Sohn.
1 1. h&ri Cpb. 2. er f. e. 3—6. frostharÖi mann, | finna vil
ek Jik e. 6. hvergi Cpb (die Zeile als Frage\ hvergis Ab.
Ä— 4 dafür ein kurzes Prosastück e.
2 6. gisl^lng b.
SCHELTGESPRÄOHE KETILS UND GRIMS.
83
BQÖmöÖr:
3. Upp skaltu risa
ok ganga haugi af
ok soekia mina sali;
malsefnis
ann ek {)6r margan dag,
ef {)ü vilt |)iggia {)ar.
Ketill:
4. Upp mun ek nü risa
ok ganga haugi af,
allz m6r BQ?5mö5r b;^?5r;
brööir minn
|)ött saeti brautu nser,
mundi eigi betr of boSit.
5. Reyndr ertu, föstri,
at ganga hervigis til
ok beriask viS Framar til
fiar:
4 lättum aldri
gaf hönum ÖÖinn sigr,
miQk kveÖ ek hann vigum
vanan.
Ketill:
6. ÖÖin blöta
geröa ek aldrigi,
hefik |)ö lengi lifat;
Framar falla
veit ek fyiT munu
en |)etta et häva hQfutJ.
Framarr:
7. lUr er Qrn i sinni,
emka ek sär at kviSa,
foerir hann gi-eipr sinar
gular 1 blöÖsBÖar;
hlakkar hreggskomir,
hyers er hann forkunnigr,
opt hefi ek ara gladdan,
ö5r em ek valgQglum.
3 2. falscher Stabreim; vidi, ganga af Arhaugi?
4 2. sieh zu 3,2,
Bq^möW gab Ketill die Hand; als dieser aufstand^ strauchelte er,
5 1.2. Stabreim fehlt; für Reyndr vermutet hremdr Jporkelsson
Fas* 2, VII; vielleicht hrnmr? 4. en ä b. ongnm für lettum {Jporkelsson
a,a,0,) ergäbe regelrechten Stabreim. Statt der Strophe hst e: Keyndr
ertn, ef |ü i bersk viQ Framar, | {»viat Ofium si41fr | er hans foUtrüi.
6 f, e. 8. hefi ek B. 4.5. Framar veit ek (at fügt b hinzu)
falla munu fyrr Ab.
BqZmöZr beherbergte Ketill in der Nacht und begleitete ihn am
Morgen zum Kampf, um iÄm den Schild zu halten; vor Framarr hielt
keiner den Schild. Ok i^r |eir bQrOusk, flö gm af skögi at Framari ok
sleit af hönum kket^in.
7 1. sinni e, sinnn Ab. 2. sir: avi. b. einkam ek sära kviUi e,
3. greipr sinar nach Vermutung^ sinar greipr Ae, greipar b. 4. blöSsB^Jar
minar Ab, sira fiodtii e. 5—8 f, e. 5. hreggskomir b, hreggsknran A,
hrsBskomir vermutet Lp. 6. forkunnigr A, figlkunniga b. 7. gladan b.
8. ijÖT ek valgQgl vann b.
6*
84
SCHELTGESPRÄCHE KETILS UND GRIMS.
8. Veifir {)ü vaengium,
väpnum mun ek f>^r heita,
vafrar |)ü, viSflogull,
sem vitir mik feigan;
villr ertu, vfgstari,
Vit munum sigr hafa,
hverf {)ü at Haengi,
hann skal nü deyia.
Ketill:
9. Dregsk {)ü nü, Dragvendill,
vi5 kräs araar,
moetir |)ü meingQldrum,
mattat |)ü bita;
Hseng |)ess eigi var?5i,
at hrekkva mundi
eggiar eitrheröar,
{)öat OÖinn deyfÖL
10. Hvat er |)er, Dragvendill,
hvi «rtu slser ortJinn?
til hefi ek nü hQggvit,
tregt er |)er at bita;
hliSar {)ü at liiQr|)ingi,
hefirat I)6r fyrr orBit
bilt 1 braki mälma,
{)ar er bragnar hiuggusk.
Framarr:
11. Skelfr nü skegg a karli,
skeika väpn gQmlum,
fr;^ hann hiQr hvQssum,
hrsBÖisk faöir meyiar;
br;f ndusk benteinar,
svä at bita maetti
hQlSum hugprüöum,
ef |)6r hugr dygöi.
Ketill:
12. I>arftMtu oss at eggia,
eigu mer sialdan
fyröar flugtrauöir
fr^ia störhQggva.
Bit |)ü nü, Dragvendill,
eSa brotna ella!
baöum er okkr heiU horfin,
ef |)ü bilar sinn |)ri8ia.
8 1. Veifar be. Jii nü e. 3. Jümü Ae. vlÖflugull b, vlÖa e.
4. vitir: vita vüir e. 5. vfestari Lp, Tifstari Ab, vigiriar e, vfgskäri?
Nj2 S. 510, 6. Vit: v6r e. 7.8. hlffSu eigi Hsengi, | Jvl hann skaJ
tyrri deyia e.
Im Kampfe traf Ketill zuerst die eine, dann die andere Achsel
des Framxtrr, aber sein Schwert Dragvendill wolUe nicht beissen,
9.10 f e.
9 2. krass Ab; in 1.2 fehlt der Stabreim^ etwa viÖ drifu iä,ma?
3. Jü f. b. 4. mättu ei b, mättir ^A eigi A. 5. HsBng nach Vermutung,
mik Ab. Jess zu streichen? 7. eitr A, eitri b. 8. Jöat A, Jö b.
10 4. i^T nü A. 6. hefir ]^er eigi Ab. 7. braki A, barcke b.
11 1. nü f b. 3. hvassan e. 4. hrsetJisk nü e. 6. msetti Gpb^
mätti A, mättu b. 7. so b, hqltJa hugprüÖa A. 6—8. at hqggva hug-
prüöan, | Jvf hönum hugr ei dngar e.
12 1. J>arfattu e, eigi Jarftu Ab. at A, ä, b, f. e. 2. eiga mer Ae,
eiga nü b. 3. fulltraustir e. 7. horfin er okkr (/". b) heill bölJum Hss,
8. so e, |)ü bilat sinn I)rit$ia A, ef bilar hinn ^rit^ia b.
SOHELTGESPRÄOHE KETILS UND GRIMS.
86
13. HraeSiskat faÖir meyiar,
meSan heill er Dragvendill,
vita ek vist {)ykkiumk:
verörat hönum bilt |)rysvar.
Framarr:
14. Hugr er i Haengi,
hvass er Dragvendill,
beit hann orÖ OÖins,
sem ekki vaeri;
bräsk nü Baldrs faSir,
brigt er at tnia hönum;
niöttu heill handa!
hör miinum skiliask.
18 /*. e. 1. HraetJisk eigi Hss. 4. verÖr hönum (hann b) eigi
Ab. bit b.
Beim dritten Hiebe durchschneidet DragvendiU die Achsel Framars
und mcLcht erst in der Hüfte Halt.
14 3.4. heiti hann orS 09ms, | sem eigi er verri e. 5. Baldrs e,
Baldnr Ab. 7. niöttn nü e. 8. munum vit be.
D. GRIMR UND DIE HEXEN.
Grimr:
1. Hvat heita |)aer,
hrauns ibiiur,
er skaöa vilia
skipi mmu?
ykkr hefi ek
einar sönar
ämätligastar
at yfirlitum.
Feima:
2. Feima ek heiti,
foedd var ek norSarla,
Hjünnis döttir
ör HäfiaUi;
hör er systir min,
hälfu fremri,
Kleima at nafni,
kominn til siövar.
1>. In einem Jahre, wo Ernte und Fischfang schlecht auffielen,
fuhr Grimr loMnkinni zum Fischen nordwärts bis ins weisse Meer.
In einer Nacht wurde er durch ein Gelächter geweckt und fand zwei
Trollkonur, die sein Schiff zu zerbrechen suchten.
1 1. heiti l)it e. 5. hefik Ae.
2 1. Finna heiük e. 2. foedd norSarliga e. 4. ör: ä e. 6. fremr e.
86
SCHBLTGESPRÄCHE KETILS UND GRDiS.
Grimr:
3. I>rifisk hvergi
I>iaza döttir,
brüÖir verstar!
bratt skal ek reiSask;
r6tt skal ek ykkr,
äör rQtJuU skmi,
vQrgum senda
vist tu bräÖa.
Kleima:
4. I>at var fyrri,
at faÖir okkarr
burtu seiddi
baru liiar?5ir;
skuluS aldrigi,
nema skQp räSi,
heilir heSan
heim of komask.
Grimr:
5. Skal ek ykkr bäÖum
skiötla heita
oddi ok eggiu
1 upphafi;
munu J)a reyna
Hrimnis mellur,
hvart at betr dugir
broddr e?5a krumma.
3 2. {>iassa Hss. Ist piaza döttir Vokativ? oder ist in doßtr su
ändern? 3. brütJir: bomar e. 6. so B, ykkr skal ek rött (retta e) Ae.
8. brätJar A.
4 1. fyrr e. 3.4. braut undir sik | büsveina e. 5. Jit skulufS e.
aldri Be.
5 f. e. 2. skiötliga AB. 6. Hrimnis eingesetzt nach 2ß und
der Sagaprosa (zum Stabreim vgl, oben Bruchst D, 4), Hrungnis A,
RQgnis B. 7. at /*. B.
XVI. ASMUNDK AUF DER HOCHZEIT.
AUS DER ASMUNDARSAGA KAPPABANA.
1. Litt var?5i mik
laga peira,
at mik mannz einskis
*ofyr' kvsetJi,
|)ä er mik til kappa
kuru Hünmegir
ätta sinnum
fyr iQfurs riki.
2. BQr?5umk einn viÖ einn,
en endr vi?5 tvä,
fimm ok fiöra
fletmegninga,
sex ok vitJ siau
senn ä velli,
einn ek viS ätta:
|)ö ek enn lifi.
3. I>ä hvarflaÖi
hugr 1 briösti,
er m6r ellifu
ofrkapp buÖu,
a?5r m6r i svefni
SQgtJu disir,
at ek higrleik pann
heyia skyldak.
4. I>a kom enn hari
Hildibrandr,
Hüna kappi,
hann var mör ömakr;
ok ek markaSa
meSan ä hönum
herkumbl har?51ig
fyr hialm neSan.
Nachdem Asmundr die Kämpfe mit Hildibrandr und dessen Kriegern
siegreich bestanden hat (vgl. Nr, VIII, Vorbemerkung), sucht er seine Braut
auf: er findet sie im Begriffe, der Werbung eines andern zu folgen, und
spricht beim Eintritt in den Saal die obigen Strophen.
1 2. metrisch auffällig^ doch vgl. 4,2. 3.4 (4 in S: o fyr qu^Öi)
verderbt, ein öfyrr 'non anterius' (ÄdvJ) kaum möglich, die Übersetzungen
von Lp s. V. ofyr, Mb S. 328 und Boer Beitr. 22^344 nicht annehmbar;
at menn einvigs | öfäir kveddi De befriedigt weder nach Form noch Inhalt;
den zu erwartenden Gedanken {sieh Einl.) enthielte etwa dieser Helming:
Litt vartJi mik
lasta j^eira,
at mer [mann] engl {oder einhvem)
0fra kv^ffiSi.
Ä 4. wöM, verderbt, fletmenninga Fas^.
3 3. m^r: menn ^Ausg.
4 4. verderbt? 'the son Halftibrand's name lurks under it' Gpb>
6. met$an &: i miqQm? Cpb, aber Z. 8 uHderspruM; vielleicht meitJsl i
7. vgl. Laus.A b 5,3.
XVII. HERVQR BEI lARL BIARTMAKR.
AUS DER HERVARARSAGA.
Hervqr:
1. Äka ek vdrri
vegsemS hrösa,
J)ött hön Frö?5mars
fengi hylli;
fQtJur hugtJumk ek
froeknan eiga,
nü er sag?5r fyr m6r
svina hirtJir.
larl kvafS:
2. Logit er mart at per
litlum af fröttum:
fremstr var meÖ fyrSum
fa?5ir |)inn talitJr;
stendr Angant^s
ausinn moldu
salr 1 Sämsey
sunnahverSri.
Hön kvatS:
3. Nu f^sir mik,
föstri, at vitia
frammgenginna
fraenda minna;
au8 mundu peir
eiga nögan,
|)anii skal ek gSlask,
nema ek atJr fgrumk.
4. Skal skiötliga
of skQr büa
blaBiu lini,
äSr braut fari;
mikit b^r i {)vi,
er ä morgin skal
skera bsetJi m6r
skyrtu ok ölpu.
Ängant^s nackgehorene Tochter Hervqr wächst bei ihrem Mutter-
vater larl Biartmarr auf. Ein Knecht wirft ihr vor, ihr Vater sei ein
geringer Sklave gewesen; sie stellt den larl zur Rede,
1 1. vÄrri: mötJur Bugge im Gpb. 2. vegsemÖ Äusg.^ vegsems R,
mdgsemtJ Bugge im Cpb, 4. fengi PÄrEBCpb, fengit R.
2 1. maer für mart? BGpb. at J6r zieht B zu Z. 2, 2. so
versuchsweise, litil of frött RStPE, l^i of frett FasÄr, l^i B, mööur l^ti
Bugge im Gpb. 3. fremstr var f. R, var fremstr B {S, 369), froekinn
VStFasPÄrE, var froekinn Cpb. 5. Angant^ R.
3 6. gnögan B{in Note)Gpb.
4 4. farira Gpb^ urspr. wohl fara B, doch besser unpersönlich.
8. so Papierhss. und Ausg., ölpn ok skyrtu R.
HERVQR BEI lARL BIARTMARR.
89
Si?5an mselti Hervqr viö
mö?5iir sina ok kvatJ:
5. Bü |)ü mik at qIIu,
sem J)ü bazt kunnir,
sannfröö kona,
sem I)ü son mundir!
satt eitt mun m6r
1 svefn bera;
faB ek ekki h6r
yn?5i et naesta.
5 2. bazt BGph, hvatast oder hratast R, bratJast a.StFa8A7'E.
3. sannfrötJ E, sannfuwd RP, sannreynd BCpbf sannpnitJ aiStFasAr.
5. satt u VStÄrBGpb, fätt R. mer zu Z. 6 FasP.
XVIIL LAUSAVISUR.
A. WEISSAGBSTROPHEN AUS DER HALFSSAGA.
a. Vikars Schicksal.
Alrekr:
Geirhildr, getta,
gott er q1 |)etta,
ef |)vi andmarkar
engvir fylgia;
ek s6 hanga
ä häum gälga
son J)inn, kona,
seldan ÖtJni.
A. a {B S. 4). Die beiden Frauen König Älreks von Hqr^aland,
Signy und Geirhildr, vertrugen sich schlecht mit einander. Der König ^
sagte, er wolle diejenige behalten, die ihm das beste Bier braue, wenn er
aus der Heerfahrt heimkehre. Signy rief Freyia, Geirhildr Hqttr {ÖlSinn)
um Hilfe an. Der Gott gab seinen Speichel als Hefe und verlangte dafür
das, was zwischen Geirhildr und dem Braukessel war. Es wurde ein
gutes Bier, und als Alrekr es kostete^ sprach er die Strophe oben. Bald
danach wurde Vikarr^ der Sohn Alreks und der Geirhildr, geboren-
Vgl, den Vik. oben Nr, V.
90 LAÜSAVISUR.
b. Hiqrleifr enn kvennsami.
P^rs: haug of orpinn,
1. Veitat ggrla en Hera hniga
vif |)itt, konungr, hvätinn spiöti;
hvat hnekkia mun g^ ek HiQrleifi
hennar saelu; haptbqnd snüin,
övertJum |)6r en Hrei?5ari
eld mun slokkva hQggvinn gälga.
Hüdr, HiQrleifi;
haltu nser loga!
Marmennill:
Mikit fiall: 3. Ek se l^sa
2. Ek se Hringiu langt suSr i haf:
b {B S. 7—13), Hiqrleifr enn kvennsami, König von HqrZaland,
war vermählt mit JEsa en liösa. Auf einer Fahrt nach Biarmaland
heiratete er Hildr en miöva, die Tochter des Hqgni i NiarTSey, und nahm
sie wie ihren Bruder Sqlvi mit sich. Auf der Heimfahrt, als Higrleifr
und Hildr in Finnmarken an einem Feuer sassen^ spra>ch ein Riese,
der Hiqrleifs Leuten vergebens das Einnehmen von Wasser verwehrt hatte
(vgl, XVIII E), vom Felsen herab die Weissagung.
1 1. Veita B, veit eigi Hs. 5. u uerdum Jier Hs., ver vertJum
Jer FasB. 6. eingesetzt nach Vermutung (s. u. zu Str, 9), keine Lücke Hs,
7. Hildr! HiQrleifi (ohne Satzzeichen) Ausg. 8. naerloga Hs,
Hiqrleifr entsandte seinen Speer und traf den Troll ins Auge,
Danach brachte er Hildr in seine Heimat.
Auf einer Fahrt nach Konungahella machte Hiqrleifr die Bekannt-
schaft des Königs HreiZarr von Seeland und seines Sohnes Heri. Durch
Heris Fürsprache gewann er die Hand von HreiZars Tochter Hringia,
Als er mit ihr heimfuhr, sah er eines Morgens im Kattegat, wie aus dem
Meere ein grosser Berg aufstieg, der einem Manne gleich gestaltet war.
Der sprach die Weissagung.
Ä 3. hnlga B, hingat Hs, 6. haupt baund Hs. 8. hQggvinn LpB,
hngin Hs,
Hringia erkrankte und starb auf dem Meere, Als die Kiste mit
ihrer Leiche in Dänemark antrieb, glaubte Hrei15arr, dass Hiqrleifr sie
ermordet habe.
Ein gefangener Marmennill wollte nicht sprechen. Erst als der
König die Hildr schlug, weil sie Bier auf das Gewand der ^sa gegossen
hätte, und seinen Hund, auf den Hildr die Schuld schob, lachte das
Männlein und sagte: |>er vartJ heimsliga, Jviat Jau munu J6r llf gefa.
Der König lies das Männlein auf das Meer hinausfahren, da weissagte es.
LAUSAVISUR.
91
vill danskr konungr
döttur hefna;
hann hefir üti
ötal skipa,
by?5r hann Higrleifi
hölmstefnu til.
Varastu viti!
vil ek aptr i siö.
4. Sggu kann ek segia
sonum Häleygia
vilgi gö?5a,
ef er vili?5 heyra:
her ferr sunnan
SvartJar döttir,
of drifin dreyra,
frä DanmQrku.
5. Hefir s6r ä hqfÖi
hiälm upp spentan,
herkumbl har?51igt,
HetJins of betJia;
skamt mun sveinum
s6 J)at sem er —
Hildar at bi?5a
her ä ferli.
6. Bresta mun baugrqst,
brä mser augum
of heru?5 hmgat
HQgna til pegna;
hafa skal hverr drengr
hiQrniöts mqrg spiöt,
äSr komi mikil framm
malmhriS si?5an.
7. p6 munu, ef I)at er satt,
J)ä ferr illa —
hafa allir alkeypt
är, J)a er kemr var.
8. Kalt vatn augum,
en kvett tqnnum,
16rept liki;
lät mik aptr i siö!
dregr mik engl
1 degi si?5an
ma?5r upp i skip
af mararbotnum.
3 9. viti (das letzte i aus r gebessert B Tüloeg) ef Jü vilt Hs.
4 6. suardar Hs,, Henrarar oder SveitJa (= eines Seekönigs) erwägt
B im Apparat,
5 2. of spentan? B. 4. of beÖia nach Vermutung, of saeta? B,
af lötta (= libere) Hs, 6. se: so ek? 7. hüdar Fas,
6 2. maer B, mer Hs, 4. Hqgna B, hegna Hs, 6. hiqmiöts B,
hier niot z (d. i. ok) Hs, 8. mümahriS Hs,Ausg. aifsser Cph.
7 1. mnnn B, man Hs, 1.2. |>o mnnu, j^ar er s&k. \ ]^a fqr illa, B,
3. allir hafa B,
Als man den Marmennill in das Meer hinabliess, fasste einer von
den Männern seine Hand und fragte: Hvat er manni bezt? Str. 8 ist
die Antwort des Marmennill.
8 8. mararbotnum B^ marabotnnm Hs,
92 LAÜSAVISUR.
Hiqrleifr heyrtJi kvetJit: enn mun hön sinna
9. Mintisk HreitJarr, til sala J)inna,
hvar Hera felldutJ; ^yrssel kona;
vä vaktisk I)ar bi8 |)ü enn, konungr!
fyr vestrdyrum;
König HreiZarr erschien bei Nacht und umstellte das Gehöft
Hiqrleifs. Dieser, durch das Bellen seines Hundes geweckt, drang durch
den Ring und erlegte, rückwärts gewendet, mit dem Speer den Heri.
HreilSarr verbrannte Hiqrleifs Gehöft und segelte fort mit dessen Frauen
und grosser Beute. — Einige Zeit danach vernahm HiqrUifr eine Weissage-
strophe, die ihm die Rückkehr seiner Gattin {Hildr) verhiess, (Die Strophe
wäre nach der Sagaprosa an HreilSarr gerichtet, aber ihr Inhalt wider-
spricht dem; B, der die Angabe der Prosa retten wiU, muss die Strophe
völlig umdichten.)
9 1.2. Miimistu, HreitJarr! | hverr Hera feldi? BGpb. 3.4 in
Parenthese B. 3. Jar: Jer? B. 5. hön sinna: hann sinna B, en svinna
Gpb. 7. byrsaell koma B, byrsael koma Gpb. Vielleicht bursael (die
söhnebeglückte) ?
Hiqrldfr kam allein nach Hrei^ars Gehöft, wurde durch j^sa
verraten und auf ihren Vorschlag zwischen zwei Feuern angebunden.
Er wurde von Hildr befreit und durchbohrte Hrei^arr, der — ^sa auf
dem Schoosse — auf dem Hochsitz schlief. Die Leiche HreilSars wurde
an den Galgen gehängt^ ^sa sollte ins Moor versenkt werden. Hildr
wurde die Mutter König Hdlfs.
B. WEISSAGESTROPHEN AUS DER QRVAR-ODDSSAGA.
Vqlva: |)ött saer of J)ik
1. Ferrat ^u sva soegium gangi —
fiQr?5u brei?5a, j)ö skaltu brenna
ne litJr yfir 4 BeruriöÖri.
langa väga,
B (Br^ S. 15). Eine Vqlva weissagt dem jugendlichen Qrvar-
Oddr gegen dessen Willen sein Schicksal.
1 Davor hat ABe eine Strophe, die in A nicht sicher lesbar ist
und daher nach B angeführt wird: (EgtJu eigi mer, | Oddr & latJri, | elda
skftJum (eldi skiÖu B), | Jött ymist geipura; | saga mun sannask, | sü er segir
vQlva, I qU veit hön ^ta | arlqg fyrir. 1. Ferr eigi Jü SAB, ferr Jü eigi Me.
3. nö: etJa ABe. 3—6. yfir — gangi nicht sicher lesbar A. 4. langa MB,
laga e, IdtJa S, läÖ ok vermutet Br^ ; ne UÖr en heldr | of leitJ vdga vermiUet
Br^, 5.6 f. S. 6. soßgium: skrikkium e. 7. Jö: hör A.
LAÜSAVISÜK. 93
2. Na?5r mun J)ik hqggva fränn, ör fornum
ne?5an a foeti, Paxa hausi.
2 Davor hat AB eine Langzeile, nach B: SkaJ {)6r ormr tapa | eitr
blandinn. 1.2 nach 3.4 ABe. 1. natJra Me. 3. framam M. Danach
Jd ertu fullgamall, | fylkir, ortJinn MAB. Das Ganze lautet in e:
Skal Jer ormr | tapa, meÖ eitri | blandinn, framm ör | fornum Faxa | hausa,
natJra mun pik | hqggva a foeti, | pa Jü ert fuUgamall, | fylkir, ortJinn.
C. STROPHE DES HAUGBUI AUS DER HALFSSAGA.
I>at var fyr iQngu, sigldu of salta
er 1 lei?5 hqltJar, slö?5 birtinga;
heldr hundmargir, |)a vartJ ek |)essa
HaBklings föru; J)orps ratJandi.
C (B S.4 /".). Als der Landnehmer Finnr enn auZgi von Akranes
hei Qgvaldsnes ankerte, wo König Qgvaldr von Rogaland durch den Viking
Hceklingr gefallen war, hörte er aus dem Hügel die ohige Strophe. Die
Strophe kehrt mit zwei andern in der Ragnarssaga wieder. 2. i f. Hs.,
von B ergänzt nach der Ragn. s. hqltJar B, helldu Hs-, megir Ragn. s.
4. föru B nach Ragn. s., fem Hs., feriu Fas (in Note). 8. Jorfs Hs.
D. DIE STROPHEN DES TREMADR AUS DER
RAGNARSSAGA.
1. I>a* var fyr Iqngu, framm of salta
er 1 lei?5 megir slö5 birtinga;
Heklings föru |)ä varS ek |)essa
hlunna tungum J)orps raÖandi.
I> (Fas. 1,298 /".). Als Qgmundr enn danski bei der Sämsey im
Munarvdgr ankerte, fanden seine Leute einen hohen moosbewachsenen
Hohsmann {trimaTSr), der zu ihnen die oben abgedruckten Strophen sprach.
1 3. Hoekings {nach dem Namen eines Seekönigs der pulur) Gpb.
4. hlmmatungum Fas^ hlumtvnghvm Hs., *hlum tunglom' Cpb.
94 LAUSAViSUR.
2. Ok J)vi settumk 3. I>ar bätJu standa,
svar?5mer?51ingar meSan strqnd J)olir,
su?5r hiä salti, mann hiä I)yrni
synir LotJbrökar; ok mosa vaxinn;
|)a var ek blötinn nü sk^tr ä mik
til bana mQnnum sk^a grati,
1 Sämseyiu hl^r hvärki mer
sunnanveröri. hold n6 klse?5i.
2 1. Jvl besieht Edz auf Z. 5—8 und setzt hinter Z. 4 Kolon.
settumk: settu Hs,; Edz S. 842 vermutet mik für Ok. 2. svardmcrdlingar
Hs., svefÖmertJlingar Papierhss. nach Angäbe von Fas, svertJmerlingar Lp,
svartmerlingar {tJie black glittering) Oxf, 'sverÖ-merÖlingar' Gpb; sverSmsBr^-
lingar?? 6. bata Cpb,
3 3. hajyrnis? Cpb,
B. BBSPRECHUNO EINES TROLLS,
a. in der Hälfssaga.
Gakk J)ü frä brunni — mun ek senda per
glettsk litt vi?5 mik! — sveitJanda spiöt,
J)ra6ll herfiligr, J)at er gyria mun
J)ins innis til! granir J)inar.
E. a (B S, 7). Zwei Leute des Königs Higrleifr von Hqr^aland,
die in Finnmarken Wasser einnehmen sollen, werden von einem fels-
bewohnenden purs, der auch brunnmigi genannt wird, gehindert. Der
König vertreibt ihn durch seine Drohung. Vgl. XVIII Abi. 1. Gakk
B, gekk Hs. 2. glettsk litt: gletta littu Hs., glettskattu LpB; glottattu
vitJ m6r Gpb.
LAUSAVISUR. 95
b. in der Ketilssaga.
Hvat er |)at b^sna, büsifiar okkrar
er vi?5 berg stendr hykkat ek batna munu;
ok gapir eldi yflr? littu a *liö?5vega'.
b {Fas. 2,125). Grimr, der Sohn Ketül Jicengs^ soll in Finnmarken
in einem Flusse Wasser einnehmen, wird aber durch einen Troll gehindert.
Ketill vertreibt den Troll durch eine Strophe. 2. er ek ä biargi se B.
3. gnapir B. 5. hykkat ek B, hygg ek A. 6. lioduega A, liod vega B;
Bezeichnung einer Waffe? (vgl. die vorhergehende Strophe und vsegir
^Schwert'), oder für liösvega *HimmeV (vgl. Clp. S. 36 ff.) oder liösfara
'Sonne"? h'ttu ä, liötJ vega (seer du, min Sang virker) Fas. In e ist
die Strophe ganz verderbt: Hvat er Jat at bal segir | bani flagtJi | ok gapir elldi |
fyr gloÖ sipiar; | okkr hugtJa ek | ei mim batna | vist vindtta, | vertu i burtu.
F. STROPHEN AUS DER KETILS UND DER GRIMSSAGA.
Ketill: Uötr er leikr sverSa,
1. Hiälmr ok Stafnglamr, ntat er skegg ä karli;
hlifiö ykkr bäöir! skrapa skinnkyrtiar,
gefitJ rüm gQmlum, skialfa iärnserkir,
at ganga framarr höti! hristask hringskyrtur,
hraeJJisk bi?5ill meyiar!
2. Pliüga fölküQÖrur,
froekn er Dalakappi,
F, 1.13 (Fas. 2,126). Ketill war von Ali Uppdalakappi, dem er seine
Tochter versagt hatte, zum Holmgang herausgefordert; die Brüder HiaLmr
und Stafnglamr, die ihm den Schild halten sollten, benahmen sich dabei
ungeschickt und wurden von Ketill weggewiesen.
2 1. flock nordrur e. 3. leikr: litr e. svertJa : eggia Be. 4. litit
Be. 6. skiälfa hringskyrtur A. 7. so B, hringaskyrtur hristask e, hristask
idmserkir A.
96 LAUSAVISÜE.
Grimr: 4. Fyrst mun ek likia
3. Her hQfum feUt ept fetJr mmum:
til foldar skalat mm döttir,
tirarlausa nema skqr hQggvisk,
tölf berserki; nauöig gefin
|)6 var Serkvir neinum manni,
|)r6ttrammastr guÖvefs {)ella,
I)eira seggia, meöan Grimr Mr.
en I>i'Qstr annarr.
3.4 (Fas, 2^154 f.). In einem Holmgang fälUe Qrimr den Serkvir,
dem er seine Tochter versagt katte^ und dessen Schildhalter frqstr.
3 1. hQfum ver b. 2. die Zeile ist unvollständig. 3. tirar-:
Lücke b, dyra e. 6. j^roskamestr b. 6.7. seggia j^eira | j^röttrammastr e
Pp&. 8. prausti b.
4 in Prosa umgesetzt in e. 3. skal eigi Hss.
G. STROPHE DES REFR AUS DER OAüTRBKSSAOA.
Rä?5 |)ykki m6r varpat sinu
Refnefs vera ä sae föi
nQkkru verri, Gautrekr, er gaf
en Neri kendi; gullhring Refi.
G (Gautr. S. 45). Refr bot dem Seekönige Oldfr einen Helm
und eine Brunne als Geschenk an. Der Ratgeber des Königs, Refnefr,
sprang mit den Kleinodien ins Meer ^ und nur die Brünne konnte ihm
Refr wieder abgewinnen. In einer Strophe pries er den klugen Neri und
den freigebigen Gautrekr, Die Strophe ist erhaltet^ in den Hss. aCkl.
1. RaÖ : BrQgÖött räÖ C. Jötti kl. 2. Refnis k. 3. so C, nakkvi verri
a, heldr ölik peim k, Jeim ölik 1. 4. nach Vermutung, ne merkend! a,
en merkinwde 0, er m^r kendi k, er Neri kendi 1. 6 varp at a, upp ät C,
verpi hann k, varp ei 1. stau: sinn 1. 6. ä. sae fö a, saefö C, d sae üt
f^ k, lir siö fekk 1. 7. Gautrekr C, Gautre/cs konungs a, gullbaug kl.
8. gullhring aC, Gautrekr konungr k, Gautrek 1. Ref k.
LAÜSAVISUR. 07
H. SPOTTSTROPHEN DES AN BOGSVBIGUR.
1. I>at muntu finna, 2. Meyiar spuröu,
er J)ü flör mokar, er mik fundu,
at {)ü eigi ert hvithaddatJar :
An bogsveigir; hvatJan komtu, ferfaldr?
|)ü ert brautJsveigir En ek svaraÖa
heldr en bogsveigir, silkigunni,
ostasveigir, heldr haeöinm:
en eigi almsveigir. hvaSan er logn üti?
H (Fas. 2,341, 343),
1 An spricht die Strophe zu Ketill, der unter dem Vorgehen^ er
sei An bogsveigir, die Bauemtochter Brifa zu gemnnen sucht. 1. pat A,
^r d, j^or e. 6. heldr en A, en ei de. 7. ^ü ert ostasveigir de. 8. en
eigi A, heldr en de.
2 Der geädhtete An trägt vier Gewänder über einander und wird
von der Bau^rntochter Brifa dafür verspottet. Er berichtet davon in
einer Strophe.
J. STROPHEN DER FRID|>IOFSSAGA.
Friöjiöfr: skulu ei skatnar
ia. I>at mun ek segia til skips fara,
seggium värum, jjvf nü rö blseiur
at gQrla mun farit ä blik komnar.
gamanfertJum;
J. la nur in der Gruppe A; FriZpiöfr hat auf dem Bache von
Baldrsha^ die Leintücher' erblickt, womit ihm Ingibiqrg die Rückkehr
ihrer Bruder anzeigt. 1. Jat f. Dd. 6. til skips BCDd, til skipa a,
ä skip A. 7. rö: eru Hss.
Bddio« ICinora.
98
LAUSAVISUR.
FriÖJiöfr:
1. {>at var foröum
ä Framnesi:
rera ek opt ä vit
Ingibiargar ;
nü skal sigla
1 svqIu vetJri,
lata lött undan
iQgd^r bruna.
2. MiQk drekkr ä mik.
Mser man klekkva,
ef ek skal sakkva
1 svana brekku.
Austr er ortJinn
1 EUitJa —
pö lä blaeia
ä bliki üQkkur.
Biqrn:
3. Erat, sem ekkia
ä oss vili drekka,
biqrt baugvara,
bitJi nser fara?
SQlt eru augu,
sikutJ 1 laugu,
balskorS arma
bitr m6r i hvarma.
FriÖJiöfr:
4. Sat ek a bölstri
1 Baldrshaga,
kvatJ ek, hvat ek kunna,
fyr konungs döttur;
nü skal ek Ranar
raunbetJ tro?5a,
en annarr mun
Ingibiargar.
1—8 die Meeresstrophen, gesprodien von FriZßiöfr und seinem
Ziehhruder Biqrn auf stürmischer Überfahrt nach den Orkaden.
1 1. fyrri A. 3. at rera ek Ä vit A, vit e, rera ek opt
ä tal F, roedda ek opt Qt. 4. so e, viÖ Ingibiqrgu AFG. 5. skal ek FG.
6. svqI A. 7. ok lata F. undan A, v. . . . e, und mer FG. 8. iQgd^r
FG, lang d^ A, nicht lesbar e. bruna FG, -runa e, hlaupa A.
2 2. msBrin mun A, Momun e. 5.6. er — EUiSa f, A. 7.8. so
zweifelnd nach G (wo aber n^kkut), j^ola blserra da blik nockut F, ]^o boblseia
blike micit e, j^ar sem blsean lä ä bliki A, {»ar sem blseiur | ä, bliki lägu Fk
{auf Z. 2 zu beziehen).
3 1.2. so A, nur mit j^ik statt des von dem Reime verlangten oss;
vsBra sem Eckia at ec drecka e, Er em at sem ecki at austur fir oss dreckie F,
Erat sem ölga aur at dreka G. 3. baugvara AF, baugvarit (d. i. -ifi) eG.
4. kein Fragezeichen Ausg, Biqrn ahmt in Z. 1^4 die Ingibiqrgverse
FriZßi^s spottend nach, er selbst denkt an Rän, die sie bewillkommne
{vgl. Str. 4.6), daher die verdeutlichende Wendung in Z. 7.8, 5. so A,
so ilt eru augu e, saullt er augu F, SQlt eru nü G. 6. sicku9 A, sykku9 B,
sikkuS L, sickiu G, sitka ec e, ef soka F, sukku9 FasFk. i laugu AeF,
ekki lögi G. 7. bälskorö na^h Vermutung, bilskord e, bilskortt G, bil skordz
F, bil sterka AJD*, bilar sterka Ä&r. Ai^. {nach Fas). 8. bitr: bfrtez F.
4 3. ek (i) f. F. hvat eFG, pat A. 5. ek f. F. Ränar: raunar A.
6. raunbeÖ Fk, raunabeÖ Lü, rannbeÖ G, RänbetJ Ae, raban F. 8. Ingibiqrgu A.
LAUSAVISÜR.
d9
5. Nu hefir fiörum
of farit värum
iQgr lagsmQnniim,
J)eim er Ufa skyldu;
en Ran gaBtir
rQskum drengium,
siSlaus kona,
sess ok rekkiu.
6. S6 ek trQllkonur
tvser a bäru,
J)8er hefir Helgi
hingat sendar;
|)eim skal snfSa
sundr i mitJiu
hrygg Em?5i,
atJr af hafi skriSi.
6a. HeUl ElUÖi!
hlauptu ä bäru,
briöttu 1 trQllkonum
tennr ok enni,
kinnr ok kiälka
1 konu vandri,
föt eSa baSa
1 flagSi t)essu!
7. Ek bar atta
tu eldstöar,
dsesta drengi,
i drifaveÖri;
nü hefik segU
ä sand komit;
erat hafs megin
hoegt at reyna.
8. Inirfuat drengir
dauSa at kvi8a;
veritJ J)iöt5glat5ir,
pegnar mfnu*!
J)at mun vertJa,
ef vitu draumar,
at ek eiga mun
IngibiQrgu.
5 f. Ae. 5. gaetir F, b^Ör G.
6 einige Worte der Str. in e unlesbar, 5. snfSa: sigla G.
8. ätJr af fer (fQr) skriör A. af hafi: heöan? Nj2 S, 884.
6 a nur in der Gruppe A. 3. i tilgt Fk. trQllkonu BjFasFk
(vgl. Z. 6), trQÜkyni Im. 5. kinnar Hss., kinnur Fas. S. i zu tilgen?
7 in A hinter 8. 1. ätta: upp A, einn upp aC. 2. eldstaSar F.
3. vaesta (die zwei ersten Buchstaben unsicher) F. 4. i drifu veÖri A.
7. erat hafs megn e, er ei hafsmegn Fk, er eigi hafs megin F, ei er vitJ hafs
megn A, er ör hafs megni G, erat 6r hafsmegni Fas^, 8. reyna: r^ma G.
8 1. J>urfu ei e, Jurfa ei G, Jurfum eigi F, j^urfi^ ei A. 3. veriÖ
Ae, veri FG. JolgötJir e. 5. enn mun Jat veröa G. 5.6. pat mann
(munu pat a) vita mfnir draumar Aa, {»at ef vita värir draumar BC, ohne
vÄrir Dd. 6. ef : er l/il.
"7*
100
LAUSAVISUR.
HallvarÖr:
9. Erat ä Skala
skiöl at drekka
vestrvikingi,
sem Vera inni;
J)ö rö hraustari,
|)eir er hlunngota,
drengir, ausa
1 drifavetJri.
10. Sex se ek ausa,
en siau röa,
daesta drengi,
1 drifavetJri;
J)ar er gunnhvQtum
glikt 1 stafoi,
Fri?5J)iöfr er framm
fellr vitJ ärar.
11. Taktu a gölfl,
gangfQgr kona,
hörn hvälfanda!
hefik af drukkit.
Menn s6k ä mar,
J)a er munu J)urfa
hreggmööir liÖ,
a?5r hQfn taki.
FriÖJiöfr:
12. Er munuö ekki
oss of küga,
aBtJrufullir
eyiarskeggiar!
heldr mun ek ganga,
en griöa bitJia,
einn til ögnar
vi?5 y?5r tiu.
9—11 gesprochen von HallvarZr, einem Krieger des Orkadenjarls ;
er mibss vor dem Dachfenster der Halle, während drinnen gezecht wird,
Ausschau halten, eine Magd reicht ihm die gefüllten Trinkhörner,
9 f. in der Gruppe A. 1. so Fas^Fk^ er at skdla FG, at skal
(vor at ein ungewöhnlich grosser freier Raum) e. 2. skio e. 3. . . stwr
YÜnngur e. 2—4. skiöl at sitia, drekka v§ster (d. i. verstir) vlkingar, sem
varu inni F. 5. Jö /".F. rö: eru Hss. 6. hlunn geta F.
10 1—4. Menn so ek ausa | 1 meginvetJri | sex d EUi^a, | en siau röa A.
3. vaesta F. 5. Jar: pat A. 6. likt A. 7. FriÖJiöfr e und wohl
auch G, en Fritißiöfr F, FriÖJiöf Fk, Fridjiöfi Fas^L, FriÖJzo/? froekna A.
7.8. er framm fellr A, er feil. . . . m (lies fram) e, fram j fellr F, fram fellr G.
Man verbinde er mit Jar in Z. 5 Qda wo'), 8. viö : d QFk.
11 1. Taktu Ae, gakk pü FG. i: af A. 2. ga fogur F.
3. ä homi haldandi F. 4. af : ör G. 6. Ja: Jeir A. 7. liös FFas^FkL.
8. ä9r hQfnum näi G.
12 Erwiderung an die zehn Raußolde, die den Ankömmling auf
den Orkaden herausfordern. 1. Er: pör Hss.Ausg. 2. oss kügat geta A.
7. einn: en F.
LAUSAVISÜR.
101
Biqrn:
13. lusum v6r, en yfir gekk
lirsvQl bära,
teitir a tvau borÖ
tiu doBgr ok ätta;
J)at var kynfgr
koenna drengia,
hversu ver forum
me?5 Fri8J)iöfi.
FriÖl)iöfr:
15. Einn mun ek ganga
upp frä strgndu —
|)arf ek litit US —
lofSa at finna;
verpiÖ eldi
1 igfra boe,
ef ek eigi kern
aptr at kveldi.
FriÖI)iöfr:
14. Drukkum foiSum
a Framnesi,
froeknir drengir,
metJ fQ?5ur minum;
nü se ek brendan
boe J)ann vera;
a ek Q^lingum
illt at gialda.
16. Taktu vis skatti,
skatna dröttinn,
fremstum tgonum,
nema |)ü framarr bei?5ir!
silfr er ä botni
belgiar niÖri,
sem vit BiQm fagfum
bä?5ir rä?5it.
17. Kysta ek unga
IngibiQrgu,
13 f. EeG, 5—8 nur in F. Fritfßiöfs ZiekJbruder erzählt dem
Orkadenjarl von der Seefahrt 1. gekk A, feil F. 2. ur suala barv F.
1—3 in A entstellt zu Insu v6r, meSan yfir gekk suQlur, bragnar teitir ä. baeSi
borS, uxis Fas (mit svqlr) und L (mit svQlür) als 4 Kurzverse drucken,
jD' bessert 3.4 zu i baeÖi borÖ | bragnar teitir. 5.6. so L, Jad uar kynuar
(oder kynnor) kuena dreinga F, ^aX var kynni | kvenna drengia Lü,
14 FriHPiofr findet hei der Rückkehr von den Orkaden sein
väterliches Qehöft durch Ingibiqrgs Brüder verbrannt, 1. Drukku E.
fordum: fyrr A. 8. gialda: launa A.
15—17 gesprochen von FriZßiöfr, indem er dem Helgi, Ingibiqrgs
Bruder, die Steuer von den Orkaden überbringt und flüchtend, während
Helgi den Bogen gegen ihn spannt^ die Riemen seines Schiffes entzu?ei rudert.
15 2. inn til boeiar A. 3. als Stälsatz Fk. 4. lof^unga (at aDd)
finna A. 5. verpi J6r FG. 7. kern eigi F, kern ekki A.
16 3. fremstu A. 4. en Jü friöar biöisk G. l)ü f, ABC.
5. Stabverstoss^ lies er 4 botni silfr? 6. ni9ri: ^essa A. 8. bä^ir um riSit F.
t* . : ti
102
LAÜSAVISUR.
Bela döttur,-
1 Baldrs haga;
svä skulu ärar
ä EUiSa
bäSar brotna
sem bogi Helga.
FriÖJiöfr:
18. Mäkat ek eiga
Ingibigrgu,
Bela döttur,
1 Baldrshaga;
{)ö skal ek hitta
Hring at mäJi,
hversu at fylkir
fagnar greppi.
en HerJ)iöfr,
er ek ekkiur groetta,
Geir|)iöfr,
er ek gafigkum fleygöa,
GunnJ)iöfr,
er ek gekk at fylki,
Eyl)iöfr,
er ek ütsker rsenta,
Hel{)iöfr,
er ek henda smäbigmu,
Vall)iöfr,
|)ä ek var oetJri mgonum.
Nu hefik sveimat siöan
me8 saltkQrlum,
hiälpar |)urfandi,
ä8r en ek hingat kom.
10
15
FriÖI)iöfr:
18a. I>ä Ut ek Fri8I)iöfr,
er ek för meÖ vikingum,
FriÖI)iöfr:
19. Bü |)ü, Hringr konungr,
heill ok lengi,
17 5. sva: nü L. 6. ä f. G. 7. brotna eF, brotna sundr G,
bresta A.
18 /". Ae; FriZpiofr, des Vikinglebens müde, erklärt dem Bigrn,
er wolle IngibiQrgs Qemahl aufsuchen. 1. MsBtkat G. 1.2. Makad ec
hyrra enn hugar raedum F. 4. i G, ok F. 5. Jö vermutet, Jvi G, J)ar F.
haetta (h scheint aiLS hi geändert) F. 7. hversu at {'wie immer*) F, ok
vita hv6 G. — In e statt dessen folgende Str.: Vilda ek kiösa | konung
i heliu, I en unga m^r | IngibiQrga, | drykkia mikla, | drengi käta, |
en Ellida | upp ä, hlunnum.
18 a nur in der Gruppe A; der als Salzbrenner verkleidete FriZßiöfr
beantwortet König Hrings Frage, toie er heisse. 1.2. j^ä, h6t ek Valjiöfr,
er ek meS vüdngam för und dann Tilgung von Z. 13. M erwägt La.
2. ek Dd, f AaBC. 6—14. in den Ausg. haben die proklitischen er ek,
i& ek die unmögliche Stellung am Schlüsse der ungeraden Kurzverse.
11. vielleicht mit den FriZßiöfs rimur Hünjiöfr, weil smäbimir (Z. 12)
= hünar L. 12. smäbiQmu AaBCX(m Note\ smäbomu Dd, sm&lx^mam
AM. 172 foL (Fas), smäbQm FkL(im Text). 18. ek BCD, f Aad.
19—21 Fritfßiöfr ist gekommen, von dem Königspaare Abschied
zu nehmen, und hat IngibiQrg mit einem Ooldringe beschenkt; Hringr
hat gewünscht, dass er zum Schutze des Bekhes da bleibe.
LAUSAVISÜR.
lOÄ
oeztr Q?51mga
und Ymis hausi!
Gsettu, visir, vel
vifs ok landa!
skulu Vit Ingibiqrg
aldri finnask.
Hringr:
20. Par J)ü eigi svä,
Fri?5J)iöfr, hetJan,
d^str dgglinga,
1 dQprum hug!
mun ek |)er giaflr
J)inar launa
vist betr, en |)ik
of varir sialfan.
21. Gef ek |)er, froeknum
Fri?5I)iöf, konu
ok alla meS
eigu mina.
FriÖI)iöfr:
Mun ek ^ddr giafir
I)iggia eigi,
nema I)ü, fraegr, hafir
fiQrsött tekit.
19 1.2. Hringr konungr, heill vertu lengi G. 3. Q^linga: baSlunga
aODd, buÖlungr A. 4. Ymis hausi Q (mit ymers) Fk, ymis hosi E, ymis
4. hugaF.
7. vist f, F.
5. ]^r /-. F.
8. of f, A.
Z, 4 at4f
5.6. ^6r
siÜfan
liose e, heims skauti A, himins skauti Lü, vendils skauti F.
Z, 1.2 bezogen DL.
20 3. dQglingr A, drengr F.
mun ek gialda t>fnar hnossir A.
varir E.
21 1. J^r f. aCDdFX. fraegum A. 2. FritJ^iöfr EG, friöa
IngibiQrgu, FriÖJiöfr e. konu f. Ee. 3. meÖ f. F. 5.6. Jaer mun ek
ekki I>iggia giafir A. 7. so G, nema frsBgr hafi E, nema I>ü hafir, frsBgr F.
7.8. nema Jü, fylkir, fiqrsött hafir A.
XIX. EIN DANZ.
AUS DER ANSSAGA BOGSVBIGIS.
Vel J)6r, selia, maÖr skekr af [)6r
stendr I)ü viSi naer, morgindQggvar,
laufguS harla vel; en ek at pegni
( ) [)rey nätt sem dag.
Die Strophe nur in A {Fas, 2y336\ d und e haben statt dessen die
Rimur Strophe: Mart drifr & J)ik (mik Hss.) morganregn — | mun sva
maelt i rfmn — | en ek verS af t>^iim j^egn | ^reyia dag^ (ndtt Hss.) sem
grimvL] doch ist in e von anderer Hand diese Strophe durchstrichen und
die Strophe aus A daneben geschrieben. Die Rimur bieten statt der Strophe
oben: Vel ^r, selia, vfSi (viSi Kölbing) nsBr, | vaxin laufi göSa! | |>ä munu
dridpa dyg^ir ^ssr \ ok detta niSr fyr rö9a. | Mart skekr ä {)ik morgunregn — |
mun svi, sk^ i rfmu — | en ek verÖ af J^Öum Jegn | J)reyia dag (ndtt Hs,)
sem grimu (Kölbing, Beiträge S. 191). 2. vidi i?mur, siö A. 3. Ersatz
zweier Kurzverse; vel of vaxin | vsBnn laufi?
XX. KATALOGSTROPHEN.
A. KÖNIGSKATALOG.
Aus der Hervararsaga.
Ar kvä?5u Humla Valdar ügnum,
Hunum ra?5a, en VQlum Klar,
Gizur Gautum, Alrek enn froekna
Gotum Anganty, enskri J)iö?5u.
A (B S. 2661346 f.). 2. Hünum sBGpb, fyr her übr. Hss, und
Ausg. 3. Gautum: Gr^ingum Gpb. 4. Anganty : ang' R. 6. Kiar(r)
Auag.y metrisch normaler wäre Keisar^ vgl. Wids. 76^78: Cäsere, se ^e
winburga ffeweald ahte . . . and Wala rices. 7. Alrek B, Alrekr RCpb,
Alfrek s, Alfrekr MStFasPAr. froekna sB, froekni übr, Hss. und Ausg.
B. DIE ARNGRIMSSÖHNB.
Aus der Qrvar-Oddssaga.
Hervar?5r, HigiTarÖr, tveir Haddingiar,
Hrani, Angantyr, J)eir er i Bölm austr
Bildr ok Böfi, bomir väru,
Barri ok Töki, Amgrims synir
Tindr ok Tyrfingr, ok Eyfuru.
B (Qrv.MStr. 8). 1. so eBr {vgl Her. 8,1. 10,1), HervarÖr ok
HiQrvarSr Übr. Hss. 2. Hrani ok Angantyr MB. 3. Böfi M, Bdgi AB,
Bragi e, Biii Br nach Hyndl, Herv. (s, u.). 4. Barri A (Hyndl., Herv.\
Barr M, Berri B, Bqlverkr e. Töki: Taki M. 7. er M, eru e, f. AB Ausg.
Bölm: Bare. 8. bomir: foeddir M. vdru: vestir e. 10. ok Byfreyiu e.
Drei andere QueUen bieten folgende Namen:
Hyndl. 23. Büi ok Brämi, | Barri ok Reifnir, | Tindr ok Tyrfingr, |
[ok] tveir Haddingiar.
Hervararsaga S. 206J9^11. Anganty var ellztr, Jd HervaifJr, Ja
HiQrvarÖr, Saemingr ok ^rani, Brämi, Barri, Reifnir, Tindr ok Büi ok tveir
Haddingiar.
Saxo Ghrammaticus S. 250. Brander, Biarbi, Brodder, Hiarrandi,
Tander, Tirvingar, duo Haddingi, Hiorthuar, Hiartbwar, Rani, Angantir.
XXL DIE HEIDKEKS GATUR
AUS DER HBRVARARSAGA.
Gestumblindi insBlti:
1. „Hstf^' vildak, (1)
|)at er hafÖak i gser;
vittu, hvat |)at var!
l^Sa lemill,
oröa tefill
ok or?5a uppheflll.
HeitJrekr konungr,
hyggÖu at gätu!"
„GöÖ er gäta I)in,
Gestumblindi,
getit er |)eirar:
fäi hönum mungät: f)at lemr
margra manna vit, sumir veröa
margmseltir J)ar af, en sumum
vefsk tungubragÖ."
Gestumblindi maelti:
2. „Heiman ek för
heiman ek fqr ger?5ak,
sä ek ä veg vega:
vegr var undir
ok vegr yfir
ok vegr ä alla vega.
Hei?5rekr konungr,
hygg?5u at gätu!"
(2)
König HeiZrekr hat geschworen, wer sich gegen ihn vergangen habe,
solle den gerechten Spruch seiner weisen Richter {spekingar) tragen, oder
er könne durch Aufgeben von Rätseln, die der König nicht zu raten wisse,
seine Freiheit erwirken. Ein Mann namens Gestumblindi hat sich RdZreks
Feindschaft zugezogen; er wird vor den Herrscher geladen, sich zu
verantworten. Er ruft OMnn zu Hilfe, und dieser zieht in Oestumblindis
Gestalt und Kleidung an den Hof und erklärt sich bereit, dem König die
Rätsel vorzu^gen.
Die eingeklammerte Zahl hinter Z. 1 der Rätsel bezeichnet die
Reihenfolge in R.
1 {>Ä maelti Gestumblindi HR. Dahinter hat H die Überschrift
Hei^reks gätur. 1. so R, hafa ek {)at vilda H. 2. so E, er ek haf!$a
i g3Br H, Jat i gser haf Öa R, Jat er i gger haf Öak P. 3. vittu R, konungr
gettu H, das stdblose Nomen unmöglich, vgl. au^h zu 13,6. 4. statt 1^9a
etwa pA (wegen Stdbr.)? B, vgl. Einl. 5. ok oröa H. 11. j^essar R,
so au^h in Nr. 2, später ist die Formel abgekürzt.
Prosa oben nach H; in R: fosri hönum mungät: ^at lemr margra vit,
ok margir eru ^ä margm&lgari, er mungdt fser i,, en sumum vefsk tungan,
svä at ekki verÖr at orÖi.
2 |>a msBlti Gestumblindi R, so auch in den iHbrigen Rätseln.
1. för f. R. 2. garÖa R. 4. var J)eim vegr undir R. 7—11. die
Kehrreimzeilen im Folgenden von den Hss. verschiedentlich abgekürzt.
DIE HEIDREKS GATUR.
107
„Gö?5 er gäta J)in,
Grestumblindi,
getit er J)eirar:
|)ar förtu yfir, brü, ok var
ärvegiinn undir henni, en fuglar
flugu yfir hqftSi J)er ok tveim
megiu |)in, J)at var J)eira vegr."
Gestumblindi mselti:
3. „Hvat er J)at drykkia, (3)
er ek drakk i gaer?
varat |)at vin ne vatn,
miQ?5r ne mungät
ne matar ekki;
|)ö gekk ek |)orstalauss
{)aSan.
Hei?5rekr konungr,
hyggtJu at gatu!"
„Gö?5 er gäta J)in,
Gestumblindi,
getit er |)eirar:
|)ar lagtJisk ^n i forsoelu, er
dggg var fallin a grasi, ok
koeldir svä varrir I)inar ok
stQ?5va8ii' svä |)orsta |)inn."
4.
?)
Gestumblindi mselti:
Hverr er sä enn hvelli, (4)
er gengr har?5ar gQtur,/
ok hefir hann |)3er fyrr of
farit? /
miQk fast kyssir,
sä er hefir munna tvä,
ok ä gulli einu gengr.
HeiÖrekr konungr,
hyggÖu at gätu!"
„Gö?5 er gäta |)in^
Gestumblindi,
getit er |)eirar:
J)at er einn gullsmi?Js-hamarr,
sem gull er me?5 slegit."
Prosa oben nach H, h fährt hinter vegr fort: Jü satt lax i änni. ok
var Jat hans vegr; H hat hiervon noch das erste Wort, dann bricht die
Membran HL ab. In R lautet die Lösung: |)ar förtu yfir drbru, ok var
drvegr undir Jer, en fuglar flugu yfir hqfÖi Jer ok hiä Jer tveim megin, ok
var |)at Jeira vegr. Vgl. zu der Auflösung die Einl.
Für Gestumblindi gebrauchen die PapierJiss. die Form Gestur blindi,
abgekürzt Gestur, G. b., G.
3 1. drycki R. 3. varat {)at ils, var {)at ei R, var I>at ekki h.
4. miqdr ne h, ne en heldr R. 6. ]^6 h, ok R.
Prosa oben nach R; in h: Jar lagÖisk Jü i forsoelu ok koeldir varrir
t)inar ä dQgg. En ef {)ü ert sa Gestumblindi, sem ek setla^a, j^ä ertu vitrari
en ek hugÖa; Jvi'at ek hefi spurt orÖ Jin övitrlig, en gerask nü a leiÖ spaklig."
Gestumblindi mselti: ^|>at er vän, at mik ^riöti brdtt; en {>ö vilda ek enn,
at ^r hl^ÖiÖ (dann unmittelbar Str. 4).
4 3. J)aer fyrr of h, fyrum (fyrrum B) um R. 5. sä er R, ok h.
6. ok R, sä er h. guUi einu R, gullheinu h2, guUheine hl. 9—11. sta^t
des Kehrreimes hat h hier HeiÖrekr konungr svarar.
Prosa oben nach h; in R: Jat er hamarr, sä er haf Ör er at gullsmfÖ;
hann kveÖr hätt viÖ, er hann kemr ä harÖan steSia, ok j^at er hans gata.
108
DIE HEIDREKS GATÜR.
Gestumblindi maelti:
5. „HveiT er sa enu mikli, (15)
er li?5r mold yfir?
svelgr hann vQtn ok viS;
glygg hann öask,
en guma eigi,
ok yrkir ä söl til saka.
Hei?5rekr konungr,
hygg?5u at gätu!"
„Gö?5 er gäta |)in,
Gestumblindi,
getit er |)eirar:
|)at er myi-kvi: fyrii* hönum ser
eigi söl, en hann hverfr, J)egar
er vindr kemr, ok megu menn
ekki at hönum gera ; hann drepr
5 skini solar."
Gestumblindi mselti:
6. „Hverr er sa enn mikli, (23)
er mqrgu rsetSr
ok horfir til heliar hälfr?
Qldum bergr,
en vi?5 iQr?5 sakask,
ef hann hcfir ser veltraustan
vin.
Hei?5rekr konungr,
hygg?5u at gätu!"
„Gö?5 er gäta J)in,
Gestumblindi,
getit er J)eirar:
J)at er akkeri me?5 digrum ok
sterkum streng ; J)at Yddtiv mQrgu
skipi; |)at hrifr Q?5rum fleini
1 iQr?5, ok horfir sa til heliar,
hann bergr mqrgum manni." 5
Gestumblindi mtelti:
7. „Hverr byggir ha flgll?
hven* fellr i diüpa dali?
hverr andalauss lifir?
hverr «va |)egir?
Hei?5rekr konungr,
hyggtJu at gatu!"
5 2. Hör R, ferr h. 3. viÖ R, veisur h. -4. ging R. 5. gumna
R, döma hl.
Prosa oben ncbch h, ser eigi sae verm, B; in h folgt hinter sölax: en
velasamliga berr {)ü upp slikar gätur ok vandmaeli, hverr sem {)ü ert. R hat
die Lösung: Jat er myrkvi: hann liÖr yfir iqrÖina, svä at ekki ser fyrir hönum,
ok eigi söl; en hann er af, {)egar vind gerir d.
6 2. er mar veör Gph. 3. hverfr h2. Heliar Gph, 4. Qldum
EBGpb, hqlÖum Hss. hann bergr h. 5. en viÖ hiQrÖ h, ok iqrÖ R.
6. veltraustan PfB, in 2 Worten ubr, vel trausta viÖ (7pö.
Prosa oben nach h, mit der Fortsetzung: en miqk undrumk ek oröfimi
j^ma ok vitrleik; R hat: ^at er akkeri med göÖum streng; ef fieinn hans
er i grunni, t>d bergr j^at.
Rätsel 7 f, R. Hinter msBlti hat h: ^Ek em nü ok niliga protinn
at gdtum, en frekr er hverr til fiqrsins.
DIB HBroREKS GATUR.
109
„Gö?5 er gäta J)in,
Gestumblindi,
getit er |)eii'ar:
hrafn byggir iafnan a häm
flgllum, en dggg fellr iafnan
i diüpa dali, fiskr lifir andalauss,
en J)iötandi fors J)egir aldrigi."
Gestumblindi msBlti:
8. „Hvat er J)at undra, (7)
er ek üti sa
fyi* Dellings durum?
hQf?5i si'nu
visar heliar til,
en fötum til solar sn^r.
Hei?5rekr konungi-,
hyggtJu at gatu!"
„Gö?5 er gäta J)in,
Gestumblindi,
getit er J)eirar:
J)at er laukr: hQfu?5 hans horflr
1 iqrtS, en blqtJin i lopt."
Gestumblindi mselti:
9. „Hvat er |)at undra, (5)
er ek üti sa
fyr Dellings durum?
ökyrrir tveir
andalausir
saralauk sutJu.
Hei?5rekr konungr,
hyggÖu at gatu!"
„Gö?5 er gäta |)in,
Gestumblindi,
getit er |)eirar:
smi?5belgir eru J)at: |)eir hafa
vind, en angvan anda."
Gestumblindi maelti:
10. „Hvat er |)at undra,
er ek üti sä
fyr Dellings durum?
hvitir fliügendr
hellu liösta,
en svartir i sand grafask.
HeiÖrekr konungr,
hyggtJu at gätu!"
Prosa: hinter aldrigi fährt h fort: „Vandask mun nü", segir
Gestumblindi, „ok veitka ek nü, hvat fyrir verör (dann unmittelbar Str. 8).
Die letzten Worte mutmasst B {in Note) als Langseile: veitka ek nü, |
hvat m6r verÖr fyrir.
8 1—3 in den folgenden Strn. z. T. von den Hss. abgekürzt.
2. urspr. wohl säk B (vgl. zu 24^1), säg Cpb. 3. Dellings R (vgl. Hdv.
160,3), dQglings h {so auch in den folgenden Strn.), wohl ebenfalls als das
n, pr. zu fassen, nicht als appell. = HeiSreks {B S. 366), vgl. Vk. 10,132.
5. heliar til B, Heliar til Cpb, heliu til h, ä helvega R.
Prosa oben nach h; in R: Jat er laukr: hqfuÖ hans er fast i iqröu,
en hann kvlslar, er hann vex upp.
9 4. ökvikvir R.
Prosa oben nach h; in R: Jat eni smiöbelgir: Jeir hafa engvan
vind, nema Jeim se bläsit, ok eru Jeir dauÖir sem annat smitJi, en fyrir Jeim
mä likt smfda sver9 sem annat.
Rätsel 10 f R.
110
DIE HEBDREKS GATÜR.
„Gö8 er gäta J)in,
Gestumblindi,
getit er |)eirar:
|)at er hagl ok regn; J)vi at
hagli l^str a strseti, en regns
dropar sekkvask i sand ok
soekia i iQr?5."
Gestumblindi msBlti:
11. „Hvat er |)at undra,
er ek üti sa
fyr Dellings durum?
svartan gglt
ek sa 1 sauri va?5a,
ok reisat hönum burst
baki.
HeitSrekr konungr,
hyggÖu at gatu!"
a
„Gö?5 er gäta J)in,
Gestumblindi,
getit er |)eirar:
{)at er tord^fill/^
Gestumblindi mselti:
12. „Hvat er J)at undra, (26)
er ek üti sa
fyi* Dellings durum?
tiu heflr tungur,
tuttugu augu,
fiöra tigu föta,
ferr hart sü vsetr.
Hei?5rekr konungr,
hygg?5u at gatu!"
„Gö?5 er gäta |)in,
Gestumblindi,
getit er |)eirar:
J)ar sättu sü üti i gardinum,
ok väru 1 henni niu grisir.''
L6t J)ä konungr drepa süna, ok
väru 1 henni niu grisir, svä sem
Gestumblindi haf?5i sagt.
Prosa : vor j^at er hagl hat h : smsekkask (smsettask hl) nü gätumar,
en; vgl. die Prosa hinter Str, 16 in R. 2. regndropar hl. sekkva h2.
Zur Außösung vgl die Einl.
Rätsel 11 f. R. 1—3 f, h. 6. reisat hönum BCpb, reis hönum ei h.
Prosa : torfd^fill h ; dahinter fährt h fort : ok er nü mart til tfnt,
er tord^ar (torf- h) eru rfkra manna spumingar.'' Gestumblindi svarar:
^Frest eru bqls bezt; en margr ma^r vill at meira leita, ok sösk ^Yi sumum
yfir; so ek nü ok, at allra ütfoera verör at leita {dann unmittelbar Str. 12).
12 7. fram liör sü vaetr R.
Prosa oben nach h, üti i garöinum nach R (s. u.); hinter haföi sagt
fährt h fort: Ja mgelti konungr: „Eigi veit ek nü, nema vitrari eigi hlut 1,
ok eigi veit ek, hvat manna Jü ert" Gestumblindi segir: „Sllkr em ek,
sem {)ü matt siä, ok vilda ek giama j^iggia llf mitt ok vera lauss af Jessum
Jrautum/ Konungr svarar: „Upp skaltu nü bera gätur, Jar til er Jik |)r^r,
ella mik at räÖa." R hat von hyggÖu at gä,tu {Z. 9) an: Konungr mselti
Ja: ^Ef Jü ert sä Gestumblindi, sem ek hugSa, Ja ertu vitrari, en ek setla^a;
en M gyltinni segir Jü nü üti i garÖinum." J>ä, löt konungr drepa gyltina,
ok hafÖi hön niu grisi, sem Gestumblindi sagÖi. Nü grunar konung, hverr
maÖrinn mun vera.
DIE HEBDREKS GATÜR.
111
Gestumblindi mselti:
13. „Hvat er J)at undra,
er ek üti sä
iyr Dellings durum?
ofarliga fl^gr,
aniliö?5 gelr,
har?5ar rö hiälmum greipr,
Hei?5rekr konungr,
liygg?5u at gätu!"
„Gö8 er gäta |)in,
Gestumblindi,
getit er J)eirar:
Qr er I)at," segir konungr.
Gestumblindi mselti:
14. „Hvat er |)at undra,
er ek üti sä
fyr Dellings durum?
foetr hefir ätta,
(6)
en fiogur augu,
berr ofarr kne en kviS.
HeiSrekr konungr,
hygg?5u at gätu!"
„Gö8 er gäta |)in,
Gestumblindi,
getit er J)eirar:
|)at er kgngurväfa."
Gestumblindi mselti:
15. „Hvat er I)at undra,
er ek üti sä
fyr Dellings durum?
l^Öum l^sir,
en loga gleypir,
ok keppask um J)at vargar
ävalt.
Hei?5rekr konungr,
hyggÖu at gätu!"
Bätsei 13 f. R. 4. ofarliga B (nach Verm. von Grundtvig) Gpbt
ovarlega h, üvarliga P(S. 65)E. 5. amliötJ (vgl vargliöÖ HHu, I 41ß) :
armlod h, amhliöÖ B zweifelnd, qrm liöÖ E. gelr: gellr h Ausg,, nur E
setzt gella und in Z. 4 fliüga. 6. eru h. hiälmum greipr vermtäet z. T.
nach Bj hillm: h, hilmi PE, hilmir . . Cpb [ohne ÜhersX hilmir! greipr
(oder kloer) B zweifelnd; die Rätsel selbst enthalten keine Beziehung auf
den König, vgl zu 1,3 und Vk. 10,132.
14 5. en augu fiogur hl. 6. berr: berr Jat h, ok berr R.
9-11 f Hss,
V
Prosa: R hat nur: Jat er kqnguröfur (geschr, -our); h liest: HeiÖrekr
konungr svarar: „Er nü baeÖi, at Jü hefir hqttinn siÖan, enda ser |)ü niÖr
undan fieira en fiestir menn a^rir, er {)ü hugsar hvert skripi iarSarinnar; en
J)at er kQngurväfa."
Bätsei 15 f. R. 5. so nach Verm. Grundtvigs bei B in Note,
en logi gleypir h, Iqnd q11 yfir B(vgl. die Äuflösung)Cpb ; es ist wahr-
scheinlicher, dass der Bedactor der Außösung mit Z. 5 nichts anzufangen
wusste, als dass ein einfaches Iqnd q11 yfir durch die fremdartigere
Wendung ersetzt worden wäre.
112
DIE HEBDKBKS GATUR.
„Gö?5 er gäta J)in,
Gestumblindi,
getit er |)eirar:
J)at er söl: hön l^sir Iqnd qU
ok skmn yfir alla menn; en
Skalli ok Hatti heita vargar,
J)at eru ülfar, er annarr J)eira
5 ferr fyrir, en annarr eptir sölu."
getit er |)eirar:
[)at er hrafntinna, ok skein a
hana solar geisli."
17.
w
Gestumblindi maelti:
16. „Hvat er |)at undra,
er ek üti sä
fyr Dellings durum?
homi har?5ara,
hrafni svartara,
skialli hvitara,
skapti rettara.
Hei?5rekr konungr,
hyggÖu at gätu!"
„Gö?5 er gäta J)m,
Gestumblindi,
(8)
Gestumblindi maelti:
Baru brü?5ir (9)
bleikhaddaÄar,
ambättir tvaer,
Qlkor til skemmu;
vara J)at hgndum horfit
ne hamri at klappat,
|)ö var fyr eyiar utan
Qr?5igr, sa er gertJi
Hei?5rekr konungr,
hygg?5u at gatu!"
„Gö?5 er gäta J)in,
Gestumblindi,
getit er J)eii'ar:
J)ar fara svanbrü?5ir til hreiSrs
sms ok verpa eggium; skuni
Prosa: die Namen der Wölfe latden in Grimn. 39, SnE(Kph.)
1,58 SkqU und Hati.
16 6 und 7 in umgekehrter Ordnung h. 6. skialli h, skildi R.
Prosa oben nach R, woselbst statt Z. 10—12 vorausgeht: HeitJrekr
maelti: ^Smsekkask nü gätumar, Gestumblindi! hvat {)arf lengr yfir {>essu at
sitia? In h laufet die Lösung: ]^ü satt hrafntinnu, ok skein d solar geisli,
er hön lä i einu hilsi. E!$a kanntu ekki ä annan veg gätur upp at bera en
hafa hit sama upphaf at, {)ar sem mer virtJisk ]^ü frö^r ma^r?""
17 Überschrift auch in h: ^i maelti Gestumblindi. 4. qlker nach
Vermutung^ q\ Hss.Ausg. {sieh zu Z, 7.8). 5. vara h, ei var R. hQndum :
hqrÖum h2. 6. at f. h. 7.8. so R, i& er fyr eyiar ütan qrÖigr sa er
ker gerÖi h, Jö er fyr e. ü. q. [er] ker garÖi Cpb, siÄ (svd St) var üt viÖ
eyiar | QrÖigr, er garÖi StFasPArPf^ Ja er fyrir eyiar ütan | qrÖigr ker
garöi B; aber das gemeinsam überlieferte sä, er (Z. 8) behält man besser
bei. Die oben verm, Änderung von Z, 4, durch die folgenden Verse metrisch
gerechtfertigt, erlaubt die Beziehung des Jat (Z. 5) auf das vorangehende
Qlker und erspart weitere Abweichungen von dem überlieferten Texte (R).
Prosa oben nach R ; in h : Jat eru aeÖar tvaer, Jaer er eggium verpa ;
eggin eru eigi gqr me9 hamri n^ hqndum, en t>iönustumeyiar biru QÜt
DIE HBIDRBKS GATUR.
113
a eggi er eigi hQndum gqrt ne
hamri klappat; en svanr er
5 fyrir eyiar ütan grtJigr, sä er
J)aer gätu eggin viÖ."
Gestumblindi mselti:
18. „Hveriar rö paer r^giar (10)
ä reginfialli?
elr viO kvän kona,
maer vi8 meyiu
mQg of getr,
ok eigut paer varBir vera.
HeiÖrekr konungr,
hyggöu at gätu!"
„Gö8 er gäta pm,
Gestumblindi,
getit er |)eirar:
t)at eru fiallhvannir tvaer saman,
ok rennr upp hvannkälfr i milli
J)eira."
Gestumblindi msBlti:
19. „Hveriar rö pser snötir, (13)
er um sinn dröttin
väpnlausar vegask?
enar iqrpu hlifa
of alla daga,
en binar fegri fara.
HeiSrekr konungr,
byggöu at gätu!"
„Gö5 er gäta pin,
Gestumblindi,
getit er [)eirar :
{)at er hneftafl: tqflur drepask
väpnalausar um hnefann, ok
fylgia hönum enar rauSu."
Gestumblindi mselti:
20. „Hveriar rö [)SBr leikur, (18)
er 118a Iqnd yfir
at forvitni fqÖur?
1 eggskuminni*' (d, i. die von dir sogen. ^Mägd^ trugen das 'Bier* in der
Eierachale), Gestumblindi mselti: „LiSar verSr sä at leita, er litit sax hefir
ok miqk er fäfröOr, ok vilda ek enn tala fleira. E8a (dann unmittelbar Str. 18).
18 1. rö: eru Rh, so auch in Str. 19—23. 31. 35. 4.5 latiten
in R: ^r til er mqg of getr. 5. of: ef h2. 6. so R, in h missveratanden:
ok eigu (eige hl) pSBr ^ess varQar at vera, vgl. 22,6.
Prosa oben nach h; in R: {»at eru hvannir tvaer ok hvannarkÜfr ä
milli j^ira.
19 1. sieh 18,1. snötir nach Vermutung {vgl. 21,1), brüOir Rh (kein
Stabreim), drösir xuiusg., aber der Hauptstab sonst nirgends in der SdUuss-
hdmng der Langzeüe, die Umstellung dröttin sinn bei E unwahrscheinlich,
da stabendes Fron, vor seinem Subst. in der Edda beliebt (Vk. 10,122).
2.3. er sinn dröttin yäpnlausan vega R. 3. väpna- h. vegask (vgl. die
Auflösung und Lok. 18,6) B in Note, vega h. 4. iqrpu B, jorpsku hl,
jerpsku h2, iarpari R, schwerlich die Verstrennung enar iarpari | hllfa.
Ufa h. 5. of f. h. 6. fara R, fr^ h.
Prosa oben nach h {wo neftafl, nefann); in R: ^t er hnettafl: enar
dekkri veria hnefann, en hvftar soekia.
MI Überschrift f. h. 1. sieh 18,1. 3. f. R, at fqgnuöi fqöur
Opb, ebenso 21ß. 22 ß. 5. so R, ^»r & vetrum vi9 s(8u bera h; um normalen
£ddicft Minora.
8
114
DIE HEIDREKS GATÜR.
hvitan skiqld
|)3er of vetr bera,
en svartan of sumar.
HeiSrekr konimgr,
hyggSu at gätui"
„Gö8 er gäta I)in,
G^stumblindi,
getit er |)eirar:
|)at eru riüpur: I)3er eru hvitar
um vetr, en svartar um sumar."
Gestumblindi mnlti:
21. „Hveriar rö I)3er snötir, (19)
er ganga syrgiandi
at forvitni fgöur?
mqrgum mgunum
hafa paer at meini komit,
vi8 {)at munu pser sinn
aldr ala.
HeiSrekr konungr,
hygg?5u at gätu!"
„GöÖ er gäta J)in,
Grestumblindi,
getit er |)eirar:
pat eru bylgiur, er heita iEgis
meyiar."
Gestumblindi mselti:
22. „Hveriarröl)aermeyiar,(20)
er ganga margar saman
at forvitni fqÖur?
hadda bleika
hafa |)aßr enar hvitfqldnu,
ok eigut J)3er |)ar varSir
Vera.
Hei?5rekr konungr,
hyggöu at gatu!"
„GöÖ er gäta |)in,
Gestumblindi,
getit er |)eirar:
en J)etta eru bärur sem äSan."
Stabreim zu gewinnen, achreiben nPÄrE haust (statt vetr)^ cod. AM. 738 4^
h&vetr; aber die Parallele hvitan: vetr — svartan: sumar ist wohl nicht
aneiUasten^ vgl, oben zu Brückst D,4.
Prosa oben nach R; in h nur: I)at eru riüpur.
Die folgenden 2 Wellenrätsel sind in h anders zusammengesetzt,
nämlich 1. Str.: 21,1-8. 22,4,5. 22a,6. - 2. Str.: 22,1—3. 21,4.6. 22,6.
Die im Text übernommene Ordnung von R ist wohl ursprünglicher: 21,4
und 22,2 (mqrgum . . . margar . .) entfallen besser auf zwei Strophen,
22,6 gehört hinter 22,5: eigut vera, obwohl sie hvitfaldnar sind wie die
Ehefrauen.
21 1. sieh 18,1. 2. ganga h, ganga margar R (vgl. 22^. 3. Gpb
wie 20ß, 4.5. mqnnum hafa R, hafa manni h. 5. komit h, orSit R.
Prosa oben nach h; in R: Jat eru edles (?H16s? B) brüöir, er svä, heita.
22 1. sieh 18^1. 2. margar ganga h. S. Gpb wie 20,3, 5. hafa
R, hvor hl, hvöriar eru h2. hvitfqlduöu R. 6. eigut StPfBOpb {vgl. 18,6),
eigo R, eiga h. t>ar varfSir vera R, {)ess varar (varQar hl) at vera h,
vgl. 18ß. |)ar f. Cph, vielleicht Jö.
Prosa oben nach h; in R: Jat eru bylgiur, er svä heita.
DIE HBIDREKS GATUR.
115
Gestumblindi msBlti:
22a. „Hveriar rö paer ekkiur, (21)
er ganga allar saman
at forvitni fqÖur?
sialdan bliSar
eru paer viS seggia liÖ
ok eigu 1 vindi at vaka.
HeiSrekr konungr,
hyggöu at gätu!"
„Gö8 er gäta pin,
Gestumblindi,
getit er I)eirar:
f)at eru jEgis ekkiur, svä heita
Qldur."
Gestumblindi msBlti:
23. „Hveriar rö I)8Br bniÖir, (24)
er ganga brimserkium i
ok eigu ept firSi fgr?
harSan beÖ
hafa [)ser enar hvitfqldnu,
ok leika i logni fätt.
HeiSrekr konungr,
hyggöu at gätu!"
„GtiÖ er gata pin,
Gestumblindi,
getit er [)eirar:
|)at eru bärur, en beSir peira
eru sker ok uröir, en [)3er verSa
litt sönar i logni."
Gestumblindi maelti:
24. „Fara ek sa (11)
foldar moldbüa,
ä sat när ä näi;
blindr reiS blindum
brimreiöar til,
iör var andarvani.
HeiÖrekr konungr,
hyggöu at gätu!"
„GöÖ er gata pin,
Gestumblindi,
getit er peirar:
22a f, h, ausser Z. 6, die in h als Schluss des ersten Wellen-
rätseis steht, sieh Note vor Str. 21. 1. sieh 18,1. 4. hWir R.
6. so h (yaxa staU vaka h2), ok eigu ^ser i vindi vaka R.
23 1. sieh 18^1. 2. brimserkium i h; 1 brimskerum (für -skerium)
B, fehlerhaft B, richtiger, da nach h das Rätsel zu durchsichHg F'iS. 613),
aber auf die Felsen geht Z. 4; brimskerium i Cpb. 5. hvltfQlduOu konur R.
Prosa oben nach R; in h: {»at eru enn ^Egis mejiar; ok fqrlask ^r
nü miqk framburSrinn, ok muntu nü vilia {)ola döm spekinga/ G^tumblindi
segir: „Tregr em ek pess, en ^ vsentir mik, at par komi nü skiött. {dann
unmittelbar Str, 24).
24 1—3 cüiert in Olafs gramm. Abh., sieli Eint. 1. ek seg R,
8& ek hl. 3. när cod. AM. 748 I 4* VStPEBGpb, naUr hl R cod. Wenn.
FasPf, matJr h2. ndi R, nÄ übr. 5. als verderbt bez. Cpb, sieh Glossar.
6. j^ vor iör R, vielleicht ates sä, B, "^ verm. Ar. var R, er hCpb.
andar vanr R.
8*
116
DIE HBIDRBKS GATUR.
par komtu at a einni, ok rak
isiaka eptir imm, ok la [)ar ä
[dauSr hestr ok ä hestinum]
einn dau8r ormr, ok bar par
5 blindr blindan [er |)eir väru
prir saman]/'
Gestumblindi mselti:
25. „Hvat er pat d^a, (16)
er drepr (6 manna
ok er iimi kringt utan?
hom hefir atta,
en hQfuS ekki,
ok rennr, er renna ma.
HeiCrekr konangr,
hyggÖu at gätu!"
„Gö8 er gata |)in,
Grestamblindi,
getit er {)eirar:
{)at er hünn i hnefatafli: bann
heitir sem biQrn, hann rennr,
^egdj' er hönom er kastaf
Gestumblindi maelti:
26. „Hvat er t)at d;^a, (17)
er Dqnum hlifir?
berr blöSugt bak,
en bergr firom,
geirum moetir,
gefr lif sumum,
leggr vis löfa
lik sitt gumL
HeiSrekr konungi-,
hyggSu at gätu!"
„Gö5 er gäta |)in,
Grestomblindi,
getit er |)eirar:
|)at er skiqldr: hann verör opt
blöSugr 1 bardQgom ok hliflr
vel {>eim mQnnum, er skiald-
fimir eru."
Gestumblindi maelti:
27. ,^Qk var forSum
nQsgas vaxin,
(22)
iVosa eben nach h; tu R: ^ £umtn best danSan i isiaka ok qm
(h fam\ dauSan i bestinum, ok rak ^t allt saman ^tir innL Vgl. zu der
Lösung die EmL
W 3. kringr R Der Versbau setti hier iktMn'jmü Kurse voraus
(1* ;S. W», urspr. wohl mü £ ok o- Mni utan kringt. ^ so B {vgt. die
Auflösung), ok reaar son hami mi lu ok fjlgiM, ^xi maigir mit^ R. Lüdce Cph.
Prosa oben natk b (bndk^ B, nefti- h): R hat nur: ist er hünn i
bneliafli (?. kneUaili).
JM 5 /l h. 6. samnu h (brmsM nuslU aus srnmnu oder fimum
eni^aU m sein B\ ümm R ^«M Z. €1 7. kvfda k a Itf k gnma
{conatr. ^fiJlt leggr hk aitt ▼% gnaia I6lk> tMrm. « im«t tfft. Ausg^ umridUig B.
Prosa oben nod^ R; tu k: |at «r ski^: hami beigr ai^igiim, hann
befT ^ bMogt bak
87 1, ^nrri ror IbitIttM h:i rw 4m Stebrnm m erkatten, ersetzt
« »i^ chirdb MNT. andere ßu§. Bss. mußi S^tsPArPfE durch nög.
B wrm^ Tiip skUi JSJts d sk tni mit tixi». m^ n «w» Eetmutab sein,
und dtr FMer wird in tuAkm ^stifiekm vIm^ tf^r nwQant i d m er li tk nsstnm).
(^. Vk, HKtaS; Ci^ bes. hm^ - w^fscii» «db» f«r«Mr«r. ± Tuin C^
DIB HBIDREKS GATÜR
117
baragiQrn, sü er bar
bütimbr saman;
hilf 8u henni
hälms bitskälmir,
J)ö la drykkiar
drynhraun yfir.
HeitSrekr konungr,
hyggöu at gatu!"
„Gö5 er gata J)in,
Gestumblindi,
getit er J)eirar:
|)ar haftSi qnd biiit hreitSr sitt
1 milli nauts kiälka, ok lä
haussinn ofan yflr."
Gestumblindi mselti:
28. „Fiörir hanga,
fiörir ganga,
tveir veg visa,
tveir hundum vartSa,
einn eptir drallar
ok optast saurugr.
(27)
HeiSrekr konungr,
hyggSu at gatu!"
„GöÖ er gata pin,
Gestumblindi,
getit er J)eirar:
J)at er k;^: hon hefir fiöra foetr
ok fiöra spena, tvau hom ok
tvau augu, en halinn drallar
eptir."
Gestumblindi msBlti:
29. „Hverr er sä enn eini, (14)
er sefr i Qsku gnia
ok er af griöti einu gqrr?
fqtSur n6 möSur
äat sä enn fiärgiami;
par mun hann sinn aldr ala.
HeiÖrekr konungr,
hyggöu at gatu!"
„Gö8 er gäta J)in,
Gestumblindi,
getit er J)eirar:
{ohne Übers,), 3. Komma vor sü nur Fas. 6. halmbits skalmir h
(ebenso unten in der Prosa). 8. dryn hraun (a und u verschlungen) R,
drinraun h2, drunraun hl (und so h unten in der Prosa), wie oben StLp
PfEBÖpb, -hiQnn P, -hrqn FasAr, -rann Oxf.
Prosa oben nach R; in h: ^ar lä Qnd ä eggium miUum nauts ki^a,
er ^ü Mlms bitskälmir kallar, en drynhraun hausinn, en bütimbr hrdtSrit.
88 Überschrift f, h. 1 und 2 in dieser Folge in den meisten aus-
wärtigen Gegenstücken^ in umgekehrter Folge hl. 1 f. h2 (Hb S, S68).
4. var9a R, veriask h (veria B), 6. optast h, iafnan heldr R. saurugr R,
öhreinn h.
Prosa oben nach h; in R nur: ^t er k^r.
89 2. Qsku grüa hE, in 1 Wort B S, 359 {in dem aschgrauen),
Qsgrüa RVFasP {in der Asche) Opb (im Heerde), qs grüa StAr {in turba
foc%), Qsgrä Pf. 3. er f R. 4. n6 R, ok h. 5. äat BGpb, ugad hl,
eigad h2, ä R. fagr giami R, fargiami uVP, fdrgiami StFasArEPfCpb.
118
DIE HBIDRBKS GATUR.
pat er eldr fölginn ä ami, ok
tekr ör tinnu."
Gestumblindi mselti:
30. „Hest sä. ek standa,
h^tSi meri,
dü8i dindil,
drap hlaun und kviÖ;
ör skal draga ok i,
orka at gö8a stund.
HeiÖrekr konungr,
hyggöu at gätu!"
„GöS er gäta pin,
Gestumblindi,
getit er J)eirar:
best J)ann kallar pü linvef, en
skeiS meri bans, en upp ok ofan
skal brista veflnn."
Gestumblindi maalti:
31. „Hverir rö peü- pegnar, (12)
er riSa pingi at,
ok eru sextan saman?
l^tSi sma
senda J)eir Iqnd yfir,
at byggia bölstaöi.
HeitSrekr konungr,
byggöu at gatu!"
„GöÖ er gä,talJ)in,
Gestumblindi,
getit er J)eirar:
J)at er Itrekr ok AndaUr,
peir sitia at tafli sinu."
Gestumblindi mselti:
32. „Sä ek ä sumri
sölbiqrgum i
vertSung vaka,
vilgi teita;
drukku iarlar
q1 {)egiandi,
en OBpanda
Qlker stötS.
HeiSrekr konungr,
byggöu at gätu!"
er
(25)
Prosa oben nach R; in h: Jat er fölginn eldr ä ami, er drepinn
er viÖ tinnu.
Bä^isel 80 /". R. 2. h^Öi Tiach Verm. von FrUzner, hydde h2,
Mdde hl, h^ddi BCpb. meri hl, manni h2. 3. dude h2, daudt hl.
dyndil BCpb. 4. hlaun BC5p&, laun h. 5.6. ok f, orka at nach Ver-
mtdung, og giopta ad hl, oc giöpta ad h2, ok i optatS (aiis opt j^at) B (ok —
stund als Z. 6) Gpb {in Änftihrungszeichen) ; vgl. ae, Rätsel Nr. 55 und 63.
Z. 5.6 sind auffdllig schwer gefiUU und ersetzen vielleicht einen ganzen
Helming.
Prosa: Statt Z. 9—11 hat h vor hest ^ann: J>d svarar konungr:
^{>essa gätu skulu räSa hirSmenn mlnir.*" {>eir gätu margs til ok eigi fagrs
miQk; I>ä mselti konungr, sem hann sä, at j^eir gertSu ekki at:
31 1. sieh 18,1. 3. ok eru sextän h, sättir allir R. 4. l^a R.
Prosa oben nach R; in h: ^at er tafl Itreks konungs.
88 2. sölbiQrg of ä R, B entscheidet sich S. 860 für i. 3.4. baÖ
ek vel lifa vilgi teiti R. 4. vigi hl, vige h2. 7.8. en oepandi Qlker st69u h.
DIB HEIDRBKS GATUR.
119
„GöS er gata J)in,
Gestumblindi,
getit er J)eirar:
|)at er grfsas^r: pä er grisii*
säga häna, pi hrinn hon, en
J)eir J)egia."
G-estumblindi maelti:
33. „Meyiar ek sä
moldu likar,
väru |)eim at betSium biqrg,
svartar ok sämar
1 sölviSri,
en {)ess at fegri, er faerra
of s6r.
HeiÖrekr konungr,
hyggSu at gätu!"
„Gö5 er gata J)in,
Gestumblindi,
getit er {)eirar:
tat eru gloeör fglnaSar ä arnL"
Gestumblindi maBlti:
34. „Sat ek ä segli, (28)
sä ek dauSa menn
blötSshol bera
1 bqrk vitSar.
HeiÖrekr konungr,
hyggtSu at gätu!"
„Gö8 er gäta J)in,
Gestumblindi,
getit er peirar:
{)at saztu ä veg ok s&tt val
bera aeöi i hamra."
Gestumblindi maBlti:
35, „Hverir rö J)eir tveir, (29)
er tiu hafa foetr,
augu |)riu,
en einn hala?
HeitSrekr konungr,
hyggÖu at gätu!"
„GötS er gäta J)in,
Gestumblindi,
getit er peirar:
J)at er pä er OÖinn riÖr Sleipni."
Prosa oben nach h (v)o sü statt -s^r, siüga statt süga), mü der
Fortsetzung: En eigi veit ek, hvat manna I>ü ert, er j^vilika hluti garir svä
miükliga af litlum efnum/ Ok nü WSr konungr i hliöSi, at byrgia skuli
hallardyrmar. R hat nur: Jwir drukku grfsir gylti, en hon hrein viÖ.
BMsel 88 f, R. 2. gllkar BGph, 4. so PEBCpb, svartur ok
samur h.
84 1. segl h. 2. eggdauQa s und cod. AM. 738 4^. Cph setzt
für 1.2: si-ek ä ämi, eggdauZa menn, 3. blööshol Är(in Note)BGph,
blöös hold h, blo]^ (f oben gestrichen) hold R, blööugt hold P{Var.)E.
4. biqrk hlAusg. ausser B (biqrg Pf), kviöar Cph (a helly's birch:=talons).
Prosa oben nach R; in h: j^ar saztu ä vegg ok s4ttu val fliüga, ok
bar aeöi (aeÖr hl) i klöm s^r.
85 1. «eÄ 18,1. 4. en h, ok R. 7—9 f Rh.
Prosa oben nach R; in h: „Margs freistar fü nü, er j^ü finnr nü
\sx\. rqk tu frambuTÖar viÖ mik, er forÖum väru! {»at er pä^er OÖinn reiÖ
120 DIB HBIDRBKS gItUR.
Gestumblindi maelti: „SegSu äSr hann vaeri ä bäl of
J)at J)a fyrst, ef J)ii ert hverium borimi ?"
konungi vitrari: Konungr svarar: „Undr ok
argskap ok alla bleySi! Ehi
36. Hvat maelti OSinn (30) engi vissi J)in J)au orS, ütan |)ü
i eyra Baldri, einn, ill vaetr ok Qrm!"
hestinum Sleipni: hann hafSi ätta foetr, en 09inn tvd, en j^eir hQftSu ^riü
augn, Sleipnir tvau, en OSinn eitt.*"
SegtJu — vitrari f. h; eine Halbstrophe liegt gewiss zu Grunde (sieh
Einl,\ ein verunglückter Herstellungsversuch in Papierhss, und Ausg.
vor B (ausgen, 7), ein ebenfalls anfechtbarer bei B: seg^u |»at et hinzta, |
ef ^ü, HeitSrekr, ert | hverium vitrari visa.
86 2. Baldrs h. 3. vseri R, var h. of borinn Papierhss. BCpb
{vgl. Vsp. 33^. Vegt. 11,7), bormn StFasPArEPf, haför Rh.
Prosa. 1—4. Konungr — Qrm h, HeiSrekr konungr segir: „Jat veiztu
einn, iqg vaetr!" R; Papierhss. und B steUen eine Strophe her, im Wider-
spruch mit der sUlisiisdien Anlage der Rätselscene, vgl. Einl.
Die Ausg. vor B fügen aus Papierhss. noch zwei erzählende Strophen
des 17. Jhs. an. R und h schMessen die Scene in Prosa. HeiHrekr führt
mit dem Schwerte Tyrfingr einen Hieb gegen Gestuniblindi-Ötfinn, dieser
aber wandelt sicJi in einen FdUcen, und das Schwert stutzt seine Schwanz-
federn. Er legt den Flt44^ auf den König, dass er durch niedrige Knechte
umkommen soUe, und entweicht.
XXn. DIE GEIZHALSSTROPHEN-
AUS DER GAÜTREKSSAGA.
ö^atiti: er ek kom vi8 kinn konu; —
1. Sküa tvä, litii lyf
er m6r Skafnqrtungr gaf, kvetSa hqf 8 til l^tSa sona —
J)vengiam er hann J)ä nam ; af t)vi var hann Gautrekr
illz mannz getinn.
kveÖ ek aldri verSa
grandalausar giaflr.
FiQlmötSr:
Gillingr: 3. Stuttir sniglar
2. Heimsliga ätu steina fyr mör,
er ek veik hendi til, nü vill oss hvetvetna hata;
Auf der Jagd verirrt, kommt König Gauti von OaiUland abends
zum Gehöft des um seinen Besitz ängstlich besorgten Bauers Skafnqrtungr.
Als er am nöxihsten Morgen beim Abschied den Wirt um neue Schuhe
bittet, giebt dieser ihm ein Paar, doch zieht er vorher die Riemen herav^s,
1 f. 1. 2. so a, er mer Skafaartangr (gaf von später Hand
herHUbergeschrieben) b, er mär gaf Skafaartangr gaf 0, mär gaf Skafaartangr
(Skafaaarangr k) Ek. 3. er: at E, f k. ^ä: j^ar a. 4. at illz G.
4.5. sialdan vertSa vinds (naums k) mannz Ek.
Die drei Söhne Skafnqrtungs nehmen ihre drei Schwestern zu sich;
um Nachkommenschaft zu verhüten, hüUen sie sich nachts ganz in Wollen-
zeug ein. Snotra, die von König Gauti schwanger ist^ entUösst ihr Kinn,
sodass ihr Mann Gülingr es mit der Hand berührt; er glaubt nun an
ihrer Schwangerschaft schuM zu sein.
8 1.2. Hendi minni ek glataSa heimskliga E, Heimskliga yildi mer
til 1, Bendi eyk glseräda heimsliga k. 2. er f, a. 3. er ab, ok 0, |»ä er Ek, at 1.
ek f k. kona kiaa 1. 4. litil lif a, litit lif Ek, litit efni 1. 5. kvet$a
l^Öa sonar C, Jat kvetSa Iftiir vera E, til lyÖa sona 1, kveÖi til l^Öa I)arfa k.
6. af f. 0, en af E, ok af 1. yar9 1. hann: ]^6 E. getinn: gQrr ab.
IHqlmöZr, einer der Söhne des Skafnqrtungr, sieht, dass zwei
Schnecken über seine Goldbarren kriechen; er fürchtet davon Verringerung
seltnes Besitzes und stürzt sich mit seiner Frau vom .^IttemisstapL
8 f. e. Vor 1 h>at k folgende Strophe: Allar vaettir, | er i iqröa
büa, I vilia FiQlmötSar U fara; | galli miau | er |»eir glutraSu, | skal at |»y1 ei
lengi Ufa. 1. SUkir faglar E, stör-sniglar k, svartir sniglar Cpb, 2. mer f E.
122
DIB GBIZHALSSTROPHEN.
snauSr mun ek snöpa,
pviat sniglar hafa
guU mitt allt grafit.
Imsigull:
4. I>at var spell,
ok spQrr of vann
ä akri Imsiguls;
axi var skatt,
ör var körn numit,
I)at mun aB Tqtru aett of
trega.
Gillingr:
5. Ungr sveinn
drap uxa fyr mer,
I)etta eru banvaen b^sn;
mun ek aldri eiga
si8an iafngöligan
grip, pö ek gamall veröa.
3. nü vill oss: vill oss |»y1 k. hvervetna a, hvorvetna k. hata: haä
(= hd) a, hd b. 4-6 f. Ek.
ImsiguU^ einer der Söhne des Skapnqrtungr, sieht, dass ein Spatz
ein Korn aus einer Ähre seines Ackers nimmt; er fürchtet davon Ver-
ringeru^ng seines Besitzes und thut wie FiQlmötr.
4 1. spiQll bl. 2. ok: er £lk. spQm b. of yann: gerSi 1.
3— 5/". 1. 3. ä/". k. Heimsiguls k. 5. ör: ok 0. komi k. 6. so a,
j^vl slikt man sett vdr trega b, ^at mun ä TQtm ?ett um trega 0, |»at man
SB TQtm of trega £, I>at mun Tqtru mqg tregask k. I>at mun okkr fä trega
Hiqtru vinkonu 1.
Qillingr sieht, dass der junge Qautrekr. der Sohn des Qaidi und
der Snotra, seinen Ochsen erlegt hat, und stürzt sich daher vom ^tternis-
stapi, — Snotra sieht darauf mit ihrem Sohne zu König Qauti.
5 f. Elk. 3. ^etta f. a. 5. sitSan f. b. göligan a, göSligan b,
götSan 0.
XXIIL DIE VQLSISTROPHEN.
AUS DEM VQLSApATTR DER FLATEYIARBOK.
Böndason:
la. Karl hefir büit 1. Her megitS siä
ok kona QldrutS heldr rgskligan
a andnesi vingul, skorinn
einuhveriu; af viggs fqtJur;
ätti son J)er er, ambött,
vitS seima Bil pessi Vqlsi
drengr ok döttur allödaufligr
driugsk^liga. innan laera.
la 3. ä Aiisg., f. F. 4. so Cp&, einhveriu F.
In den Tagen des heiligen Olaf wohnten auf einem fernen Hofe des
nördlichen Norwegen Bauer und Bäuerin, Sohn und Tochter, Knecht und
Magd; die umssten nicht um den rechten Glauiben. Einmal zu Ende
des Herbstes war der fette Lasthengst gestorben, und man wolUe nach
heidnische^n Brauche sein Fleisch zur Nahrung bereiten. Als man ihm
die Haut abzog, schnitt ihm der Knecht das Zeugungsglied ab und voollte
es auf das Feld werfen; der Sohn des Bauers aber ergriff es, ging damit
in die Stube, wo die Frauen waren, und sa^e:
1 4. viggs VßCpb, uigs F, vigs Lp.
Die Prosa erzählt weiter: Die Magd lachte laut auf, die Bauern-
tochter sagte, er solle das schenssliche Ding hinaustragen. Die Frau aber
nahm den Vqlsi, trocknete ihn, hulUe ihn in ein Leintuch und legte Lauch
und andere Kräuter dazu^ damit er nicht faule. Sie mit ihren Haus-
genossen verehrte den Vfjlsi wie einen Gott; allabendlich brauchte sie ihn
in die Stube, dort vmrde er von dem einen zum andern gereicht, und jeder
sprach Über ihn eine Visa. Davon Jiörte König Olaf, und als er einst in
die Gegend kam, suchte er mit Finnr Aiitason und Pormö^r Kolbrünarskdld
die Wohnung der Bauernfamüie auf. In Verkleidung und unbemerkt
traten sie in die Stube ein und nahmen auf der Bank Platz^ dem Sitze
des Wirts gegenüber. Die Bauerntochter kam mit einem Licht; sie begrüsste
die Männer und fragte sie nach ihren Namen, ein jeder von ihnen aber
nannte sich Grimr. Das Mädchen schaute immerzu auf die Fremden
und sprach endlich die Verse:
Ek s^ giill i, gestum
ok gatSvefiar skikkiur,
m^r fellr hugr til hringa,
124
DIE VQLSISTROPHEN.
Kerling:
2. Aukinn ertu, Vqlsi,
ok upp tekinn,
lini gOBddr,
en laukum studdr;
piggi MQrnir
petta bloeti!
en pii, böndi siälfr,
ber J)ü at pör Vqlsa!
Böndi 16t s6r fätt um flnnask,
tök {)ö vitS ok kvab visu:
3. Mundi eigi,
ef ek of röba,
bloeti [)etta
borit i aptan;
piggi Mqrnir
I)etta bloeti!
en J)ü, son bönda,
s6 pu vitS Vglsa!
Böndason greip viÖ hönum ok
yppir Vglsa ok vindr at systur
sinni ok kvaS visu:
4. BeriÖ er beytil
fyr bniÖkonur!
J)aBr skulu vingul
vaeta i aptan;
|)iggi MQrnir
petta bloeti!
en I)ü, döttir bönda,
drag pü at pör Vqlsa!
Hön gerir ser heldr fatt um,
en vartS {)ö at fylgia h^^bi^la-
hättum, tök heldr taept ä hönum
ok kvatS {)ö visu:
5. {>ess sver ek vitS Gefion
ok viÖ guÖ Qnnur,
at ek nauSig tek
vitS nosa rauSum;
J)iggi MQrnir
{)etta bloeti!
en pü, praell hiöna,
{)rif J)ü vis Vqlsa!
I>raellinn tekr viÖ ok kvab:
6, Hleifr vaeri mer
hälfu soemri
en Vqlsi J)essi
ä verkdQgum;
piggi MQrnir
{)etta bloeti!
en pu, ^f hiöna,
pr^stu at J)ör VQlsa!
heldr vil ek 'bing en liuga';
kenni ek I>ik, konungr minn,
kominn ertu, Oläfr!
Der König hefoM dem Mädchen, darüber zu schweigen. Dancuih
kamen die andern herein, ziUetzt, als das Essen aufgetragen war, die
Hausfrau mit dem Vqlsi; sie unckeUe ihn aus den Tüchern, legte ihn dem
Bauer in den Schooss und sagte:
8 2. upp: upp of F (Versbau!), 3. goeddr: kl%ddr Cpb. 4. studdr:
saddr Gpb. 5. Maumir F, so auch 3ß, später abgekürzt M.
4 56 hier und in den folgenden Stm, verschiedenUu^ abgekürzt F.
5 2. guöin F, vgl llß, 12,4. 7. j^ü f F.
6 hinter Z. 2: fykkr ok akkvinn ok Jö viör FFjJ, unklare Er-
innerung an Rigsß, 4,2—4: ekkyinn hleif, | Jungan ok j^ykkan, | ^rouginn
säi^um, welch letzten Kurzvers Cpb statt ok ]^6 viSr in den Text setzt
DIE VQLSISTROPHEN.
125
Amböttin tekr viÖ hönum miqk
blitSliga, vefr hann at s6r ok
klappar hönum ok kvatS visu:
7. Vist eigi maettak
vis of bindask,
ef Vit ein laegim
1 andkaetu;
piggi MgiTiir
J)etta bloeti!
en {)ü, Grimr, gestr värr,
grip {)u viÖ VQlsa!
Finnr tök {)ä vitS ok helt ä;
hann kvaÖ {)a visu:
8. Legit hefik vitSa
fyr andnesium,
snsefgum hQndum
segl upp dregit;
piggi MQrnir
{)etta bloeti!
en |)ü, Grfmr, griöi minn,
grip [)ü viÖ Vqlsa!
Hann fekk pä |>ormöSi; tök
hann viÖ ok hugtSi at allglQgg-
liga, hversu Vqlsi var skapatSr;
brosti hann ^k ok kvatS vfsu:
9. Säkat ek foröum,
^ö hefik farit viöa,
flennt hreÖr fyrii-
fara metS bekkium;
{)iggi Mqrnir
petta bloeti!
en pü, AÖalgrimr,
tak enn viÖ Vqlsa!
Konungr tök vitS ok kvaÖ visu :
10. Verit hefik st^r
ok stafnbüi
ok oddviti
allrar [)iöÖar;
piggi MQrnir
I)etta bloeti!
en J)ü, hundr hiöna,
hirtu bakn [jetta!
Hann kastaSi pä framm ä gölfit,
en hundrinn greip {)egar upp;
en er kerling sa |)at, pä var
hön q11 ä flugi, brä henni miqk
viÖ ok kvatS visu:
11. Hvat er {)at manna,
mör ökunnra,
er hundum gefr
heilagt bloeti?
hefik mik um hiarra
7 hinter Z. 2: i mik at keyra, Zmatz eines. Klarheitsbedürftigen;
schwerlich für 1.2: vist ek hann maetta | 1 mik keyra. 4. andketu F.
8 1.2 ohne Stabreim, opt für vlöa? Gpb, metrisch besser einart;
oder 4mat für legit? Hinter 4 Lücke von einer oder zwei Langzeilen
Gpb, man erwartet einen Gedanken tme in 9,1.8 A, 7 ohne minn loäre
metrisch normaler,
O 1. Sd ek ei F. 2. hafak? 3. fyrir, zu flennt (= framan) oder
fara, fyrri YAusg, {neben foi^um Z. 11). S. Uk zu Z. 7 zu ziehend
10 4. allra ^iöt$a FÄusg.^ vgl. Scheit. A 3,7.8. Lücke hinter 4
Qpö, vgl. zu 8,4.
11 5. hefik: hefi F, hefi ek Äu^g. 7. lies ef ek borgit fd (ohne
vita) oder vita ef ek biarga? 8. bloetinu (bloeti nu Gpb) helga YÄusg.,
vgl. 5ß. 12,4.
126 DIB VOLSISTROPHEN.
ok ä huröäsa, 12. Legg niör, Lseiir,
vita ef ek borgit fse ok lät mik siä,
bloeti helgu. svelg eigi niör,
särtikin rqg!
18 1. Legg Cpb, legg ^ü F. 2. ok lat mik eigi sid F, lät mik
eiga? 3. ok svelg F. 4. der Artikel hier metrisch gestützt, vgl 6,2, 11,8.
Die Prosa erzählt weiter, dass der König seine Verkleidung abwarf
und die Familie zum Christentum bekehrte.
XXIV- DIE BUSLÜB(EN,
AUS DER BÖSASAGA.
I
1. H6r liggr Hringr konungr, 2, Heyr pu boen Buslu,
hilmir Gauta, brätt mun hön songin,
einräSastr sva at heyrask skal
allra manna; of heim allan,
aetiar |)ü son pino dJ)Qrf gllum,
sialfr at myrtSa: {)eim sem ä heyra,
|)au munu fädoemi en [jeim {)ö Mndligust,
fröttask viöa. sem ek vil fortala.
Hringr, der König von Gautland^ hat seinen Sohn Herrautfr und
dessen Schwurhruder Bösi eingekerkert und will sie am nächsten Tage
hinrichten lassen. In der Nacht naht ihm die alte Busla, Basis zatiber-
kundige Pflegemutter, und besprüht ihn mit der Buslvbo&n. Str, 1—7
wird als ^upphaf der boen bezeichnet,
1 6. at f, b. 7. siälfdoemi D. 8. spyriask D.
8 1. boen: bam 0. 2. brätt mun sungin verÖa 0, hön mun brätt
sungin D. 3. at f. b. 5. ok ö|»Qrf Hss.Ausg. 6. ^eim sem: I>eim A,
sem 0. 7. ^ö f, D. 7.8. Mndligust ^eim, | sem ek fortala?
DIE BUSLÜBCBN.
127
3. Villisk vaettir,
verÖi ödoemi,
hristisk hamrar,
heimr sturlisk,
versni vetSrätta,
verbi ödoemi,
nema {)u, Hringr kon-
ungr,
HeiTautS friSir
ok hönum Bösa
biargir veitir.
4. Svä skal ek pianna
J)6r at briösti,
at hiarta {)itt
hqggormar gnagi,
en eyru pin
aldrigi heyri,
ok augu {)in
üthverf snüisk,
nema {)ii Bösa
biQrg of veitir
ok HerrauÖi
heipt upp gefir.
5. Ef {)ü siglir,
slitni reibi,
en af st^ri
stekkvi krökar,
rifni reflar,
reki segl ofan,
en aktaumar
allir slitni,
nema pü HerrauSi
heipt upp geflr
ok svä Bösa
biSir tu sätta.
6. Ef I)ü riSr,
raskisk taumar,
heltisk hestar,
en hrumisk klärar,
en ggtur allar
ok gagnstigar
troSisk I)ör fyrir
i trqlla hendr,
nema {)ii Bösa
biargir veitir
ok Hen-autSi
heipt upp gefir.
8 3. hamarr D. 6. ödoemi: öröi b. Ist vor dem Kehrreim eine
Langzeile verloren gegangen (vgl. Str, 4—6) ? 7. Jü f. und deshalb nach-
her friöi und veiti D. konungr f, bC. 8. frijer b. 9. ok BQgfubösa D.
4 1. ek: pik D. 2. ^^r: pat A. 4. metrisch besser gnagi
hQggormar (vgl. 7,8. 8,10), hQggormr Cpb, 6. aldribD. 7. ok: en D.
9. BQgu-Bösa D. 10. biqrg of: biQrgum 0, biargir b. 11. ok hönum
HeiTauS AJir,
5 3. en — st^ri: ef st^rir D. 6. rekisk C. 9. HerrautS Fa^Jir,
10. heiptirb. 11. ok svä: en D. BQga-Bösa CD. 12. bit$r A, biöt$ir b.
6 3. bester 0. 7.8. Jör — hendr vermutet, fyrir I>ör i trqUa
hendr b, allar (tvöfaldar BFasCpb) i trqU- (trQUa C) hendr fyr(ir) pör ACD
Ausg. 9. BQgu-Bösa D. 10. bi v w vei (für hiqrg um um veitir) D.
11. HerrautS Jir, 12. heiptir b, hei D.
128
DIB BUSLUBCBN.
7. öe J)er i hvflu
sem 1 halmeldi,
en 1 Msseti
sem a hafMru;
{)ö skal {)ör seinna
s;^u verra:
en ef J)ü vilt vitS meyiai*
mannz gaman hafa,
villzk J)ü {)a vegarins!
eöa viltu J)ulu lengi'i?
n
8. Trgll ok älfar
ok taufrnornir,
büar, bergrisar
brenni {)inar hallir;
hati {)ik lirim{)ursar,
hestar streÖi J)ik,
sträin stangi pik,
en stormar oeri J)ik,
ok vei veröi ^6r,
nema J)ü vilia minn gerir!
m
9. Komi h6r seggir sex:
seg I)ü"m6r nqfn J)eira
qU öbundini
ek mun J)6r s^na.
Getrat I)ü rätSit,
sv4 at m6r r6tt [jykki,
{)ä skulu I)ik hundar
1 hei gnaga,
en säl [)in
sekkvi i viti!
R.r>.r.YiiiiiiiiiAiiiA^iiiiir:iiiiir:ffffif;
7 1. ^^r: {»eir A. 2. sträeldi b. 5. seinna A, sitSar bCD.
7. en /". D. viÖ : YÜa. C. 8. hafa mannz gaman ? (vgiZ. 4,4). 9. villzk :
villi' ert D, villisk Jir. I>d f. D. vegarins ok far i rassinn 0.
10. eöa /*. D.
Hinter Str. 7 ein Prosastück, Der König sticht sich vergeblich
der AUen zu erwehren; sie hebt den 'annarr priöiungr boenarinnar' an, als
dessen 'upphaf Str. 8 mitgeteilt wird,
8 2. taufra nornir D. 4. brenn D. 5. pik f. D. 6. hestar
troÖi Jik b, heller (hallir Cpb, heillir Jir) Jinar D. 8. en f, D. stormur
b, stiQmur C, stofnar D. oeri: angri D. 9. ok — I>er: verfJi pör vei D.
Hinter Str, 8 Prosa, Da der König nur den HerrauHr begnadigen
will, stimmt Busla das sogen, 'Syrpuvers' aw, worin Str. 9 gegen den
Schluss hin (nserri endanum) steht,
O f. b. 4. man: skal D. 5. getr ]^ü ei(gi) rätSit Hss.Äusg.
6. at f, 0. mer f, D. 9. pfna? (eu sekkvi trans,), 10. sekkva D.
Die Runen: ha>t sieben A.
XXV. DIB TRYGGDAMAL.
AUS DER GRAGAS KONUNGSBÖK (R) UND STADARHÖLSBÖK
(ßt% DER GRETTISSAGA (G) UND DER HBIDARVIGASAGA (H).
10
Sakar v4ru ä milli J)eira-N.N.
ok N.N., en nü eru paer settar
ok fö boettar,
sem metendr matu
ok teliendr tQlÖu
ok dömr doemtSi
ok {)iggiendr {)äga
ok {)aSan Mru,
meö f6 fuUu
ok framm komnum eyri,
peim 1 hQnd seit,
er hafa skyldi.
It skuluS Vera menn
s4ttir ok samvserir
at QlSri ok at ati,
a I)mgi ok k ^iöSstefnu,
at kirkna sökn
ok 1 konungs hüsi
ok hvervetna [jess er manna fund-
20 ir vertSa, J)ä skulutS it sv4 sam-
s4ttir, sem aldrigi hoefisk {)etta
ykkar & meÖal. It skulutS deila
15
H6r set ek griÖ, segir hann,
allra manna a millum, einkanliga
pessum sama Gest til nefndum,
er h6r sitr, ok at undir skilöum
Qllum go8ort$smQnnum
ok gildum boendum,
ok aJlrar al|)^Öu
vigra manna
ok väpnfoerra,
ok allir atSrir heratSsmenn i
Hegranes{)ingi, eSa hvaSan sem
hverir eru at komnir, nefndra
manna eSa önefndra : handsglum
griS ok fullan friS kvämumanni
enum ökunna, er Gestr nefnisk,
til gamans, glimu
ok gleSi allrar,
til hörvistar
ok heimferSar,
hvärt er hann {)arf
ä legi e8a landi,
at fari e8a flutningi.
1—12. Sakar—skyldi: pat er upphaf gritSamäla vdrra, at guÖ s6 viÖ oss
alla sättr. 13—15. V6r sknlum ok vera menn sättir vir i millam |
ok samvaerir | at Qlvi ok at ati. 19. Jess: par. 20—21. skuluÖ —
samsättir: skolnm yer svä sättir. 21.22. hoefisk — skulatS: hafi
fiandskapr vir i millum verit. V^r sknlum.
Ht 1. väm i milli: hafa gQrzk ä me9al. 2. pSBr: paer sakir. 4—7. svä
sem metendr mätu | ok dömendr doemtSu, | teliendr tqlQu, | gefendr
gaf^7 I figgiendr pägu. 12. skyldu. 13—22 f.
Eddie« Minora. 9
130
DIE TRYGGDAMAL.
knif ok kiqtstykki
ok alla hlati
ykkar i milli
sem frsendr en eigi [sem]
Mndr.
Ef sakar gerask sfSan ä milli
peira annat en pat er vel er, {)at
skal f6 boeta,
en eigi flein riötSa,
10
En sk ykkar,
er gengr & gQrvar sAttir
eöa vegr a veittar tryggöir,
15 t)ä skal hann
sv4 vitSa vargr,
raekr ok rekinn.
20
25
sem menn vi8ast
varga reka,
kristnir menn
kirkiur soekia,
heiönir menn
G
Skal hann hafa griS i gllum
stQtSum, nefndum ok önefndum,
svi lengi sem hann l)arf
til heillar heimkvämu
at hgldnum tryggöum.
Set ek pessi gritS fyrir oss ok
vära fraendr,
vini ok venzlamenn,
svä konur sem karla,
^fiBT ok J)raela,
sveina ok siälMSa menn.
S6 s4 gritSniSingr, er griSin r^fr
eöa tryggöum spillir,
raekr ok rekinn
M guöi ok gööum mqnnum,
ör himinriki
ok M Qllum helgum mqnn-
um,
ok hvergi haefr
manna i milli
ok svä fra Qllum
üt flaemör,
sem viöast varga reka,
eöa kristnir menn
kirkiur soekia,
heiönir menn
S 3. ykkar: yär. 4. sem in R vielleicht von späterer Hand,
f. H. 6. siÖan: heSan af. 7. j^eira — er, pat: var, paer.
12. ykkar: vär. 16.17. vargr, raekr: vargraekr.
St 1— 5 /". 6.7. En ef Jeira verfJa enn sakir a miUum, Ja. 8. skal:
skal Jaer. 12.13. En — er: En ef annarrtveggi pelra verör svä öör, at
hann. 13. gqrva ssett. 14. eSa: ok; 15—17. pd skal sä rekinn
Vera frä gutSi ok frä allri ga9s kristni. 23. svd vfSa sem menn.
DIB TRYGKH)AMAL.
131
10
15
20
25
R
hof blöta,
eldr upp brennr,
iqrtS groer,
mQgr mötSur kallar
ok mötSir mqg foetJir,
aldir elda kynda,
skip skriSr,
skildir blikia,
söl skmn,
snae leggr,
Finnr skntJr,
fura vex,
valr fifgr
värlangan dag,
stendr hönum byrr beinn
und bätSa vsengi,
himinn hverfr,
heimr er byggtJr,
vindr ^ftr,
vQtn til saevar falla,
karlar komi sä.
Haan skal firrask
kirkiur ok kristna menn,
guSs hüs ok guma,
heim hvern,
nema helviti.
Nu halditS it batJir ä bök einni,
enda liggr nü f6 ä bök, er
G
hof blöta,
eldr brennr,
iqrtS groer,
msßlt bam möSur kallar
ok mötJir mqg foetSir,
aldir elda kynda,
skip skritJr,
skildir blikia,
söl skmn,
snae leggr,
Finnr skritJr,
fura vex,
valr fl;|^gr
värlangan dag,
ok standi hönum beinn byrr
und bätJa vaengi,
himinn hverfr,
heimr er byggtSr,
ok vindr veitir
VQtn til saevar,
karlar komi sa.
Hann skal firrask
kirkiur ok kristna menn,
heiSna hqltSa,
hüs ok hella,
heim hvern,
nema helviti.
H 2. eldar upp brenna. 5.6 f, 8. blikia: blika. 9.10. sölskin
snae Isßgir. 15. standi hönum beinn byrr. 19—21. vindr vex, |
veitir vatn til siövar, | ok karlar komi sä. 28—132,1. Nü — boetir:
Tekr hverr vär tryggöir vitJ annan.
St 2—10. möSir mqg foetSir, | mQgr möt$ur kallar, | eldar upp brenna.
15. ok standi byrr {ohne beinn). 17—27 f. 28—132,7. Nü er pat
U lagt ä bök, er N.N. boetir fyrir sik ok fyrir sinn erfingia, getinn
9*
182
DIB TRYGKH)AMAL.
10
15
R
N.N. boetir fyrir sik ok sinn
erfingia, alinn ok öborinn, getinn
ok ögetinn, nefndan ok önefndan.
N.N. tekr tryggÖir, en N.N.
veitir aevintryggÖir, J)aBr er aß
skulu haldask,
meSan mold er
ok menn Ufa.
Nu eru J)eir N.N. ok N.N.
sättir ok sammäla,
G
hvar sem ^eir hittask,
k landi e8a legi,
skipi e8a ä skfSi,
1 hafi e8a ä hests baki,
ärar a/ miSla
e8a austskotu,
20 J)öptu etJa J)iliu,
ef J)arfar garask,
iafnsattr hv4rr viÖ annan
sem fatSir vitJ son
eöa sonr viÖ fQÖur
35 i sarnfgrom Qllum.
Nu skulum v6r vera
sättir ok sammäla,
hverr vitJ annan,
1 huga gööum,
hvärt sem v6r flnnumsk
ä flalli etJa flgru,
skipi eSa skiSi,
iqrtJu eöa iqkli,
1 hafi e8a k hestbaki,
svä sem vin sinn
1 vatni fluni
eöa brötJur sinn
k braut fluni,
iafnsättir hverr vitJ annan
sem sonr vitJ fqöur
etJa fatJir vitJ son
1 samfqrum qllum.
H 4.5. N.N. tekr — aevintryggtJir: En hverr veitir i möt tryggtJir ok
SBvintryggtJii', maetar tryggtJir | ok megintryggÖir. 9. Nu erum ver.
18. hvar sem v6r finnumsk. 14. legi: ä legi. 17. hestbaki. 18. at:
so H (und St), f. R. 19. ok ausskotu. 20. eSa: ok. 22. hvarr:
hverr. 23.24 = Qt,
St ok ögetinn, borinn ok öborinn, nefndan ok önefndan; ok tekr hann par
tryggtJir igegn af N.N., »vintryggÖir | ok aldar tryggÖir, | p»r er
SB skuln haldask, | meSan qM er. 9. Nu skulu peir vera menn.
13. hittask: finnask. 14. legi: ä vatni. 15. ä f, 17. i und
i, f, 18. irar: är. 20. piliu eSa pöptu. 21. ^arfir. hinter 21:
knif eöa kiQtstykki saman (vgl oben 130,1). 22. iafii f. 25 f.
DIE TRYGGDAMAL.
133
R
Nu leggia peir hendr sinar
saman N.N. ok N.N.: haldiÖ
vel tryggtJir at vüia Krists ok
allra manna, I)eira er nd heyrSu
tryggSamäl !
10
15
Hafi s4 hylli gutJs,
er heldr tryggtJir,
en sä reitSi, er r^r
rättar tryggtSir,
en hylli sä er heldr!
hafitS heilir ssetzk!
en ver s6m vättar,
er vitS erum staddir!
G
Nu leggiom ver hendr saman,
ok allir v6r, ok hgldum vel
gritSin ok q11 ortS tqlutS f tryggtS-
um I)essam, at vitni guSs ok
gö8ra manna ok allra I)eira er
or8 min heyra eSa nqkkurir em
naer staddir! (Ende.)
Hafi sä guOs hylli,
er heldr tryggÖir,
en sä gremi guSs,
er r;|^fr röttar tryggÖir,
en hylli sä er heldr!
hqfum heilir ssetzk,
en ga8 sä vi8 alla sättr!
H 1.2. Nu — haldiS: HQfam nü löfatak at tryggOamaliim ok hgldam
3. ok: ok at vitni. Der Schluss oben im Text 8—14.
St 1—15. LeggiS nü saman hendr ykkrar ok veriS menn s&ttir at
vitni gnSs ok allz heilags döms ok ^eira manna allra, er ^tta mÜ heyrfJn
ao
25
Zu der Schiusaformel vgl.
StatSarhölsbdk c. 385 S. 405.
Hafi 8& hylli gatSs,
er heldr gritSom,
en a& maSr er gengr
i gritS ^essi,
beri slfka bji^i,
sem hann bindr sär,
en (at er guMröttins gremi
ok griSniSings nafh.
HafiS hym gnSs
ok haldiS vel griSom!
folgende Gegenstücke:
Konnngsbdk c 114 S. 205
(vgl. Stal^arh. c. 383 S. 403).
S6 gat$ hoUr ^im
er heldr gritSnm,
en gramr ^im
er gritJ r^,
hollr ^im er heldr!
hafit$ heilir griS selzk!
-••-
GLOSSAR.
* bedeutet hapcuc legomenon,
t hinter dem Citat bedeutet, daaa das betr, Wort durch entschiedene Ab-
weichung ^cn den Hss, gewonnen wurde,
V, hinter dem Citat verweist auf den Variantenapparat
= bedeutet: Umschreibung für,
Hunn. 26 Pr, 6 bedeutet: Hunn. Prosa nach Str. 26, Zeile 6.
A.
akkeri n, Anker.
aktanmr m. Rahentau.
albüiüu pt. ganz bereit.
aldratJr j7^. ältlich.
aldrspell n. Lebensvemichtung.
alibiQrn m. Hausbar,
alkeyptr pt. voll bezahlt, teuer ge-
kauft.
alläkafr adj. recht ungestüm.
*allglQggliga adv. sehr genau
Vqls. 8 Pr. 2.
alllangr adj. sehr weit.
allHtill adj. sehr Mein.
*allödaufligr adj. sehr unterhalt-
sam Vqls. 1,7.
allstörr adj. sehr gross.
almdttr m. volle Gewalt Vik. 16 h,7.
almenningr m. volle Mannschaft
Vik. 16 f, 6.
*almsveigir m. Bogenkrümmer
Laus. R 1,8.
alr m. Ahle, Pfrieme; a. ok oddr
= friedliches und kriegerisches
Gerät Hunn. 6ß.
alp^Öa f. VoUcsgemeinde.
ämätr adj. grausig.
andalauss adj. ohne Atem.
*andaryaiii adj. des Lebens baar
Gät. 24,6.
*andkadta f. gegenseitiges Ergöt-
zen (?) Vqls. 7,4.
andmarki m. Mangel, Schattenseite.
andnes n. Landzunge,
andsvara (at$) antworten.
andvana, -i adj. verlustig.
ar n. Jahr (mit seinem Ertrag),
Ernte (?) Laus. Ab 7,4.
ärbrü f. Flussbrücke.
drdagr m. Frühzeit, acc. adv. vor
Zeiten (oder früh am Tage)
Vik. 12,4.
*argskaprin. Schandbarkeit Gdt. 36
Pr. 2.
armleggr m. Arm.
ärna (at$) reisen.
*arnhliötJ n. Adlerstimme Gät. 13,
5 V. f.
*arnliötJ n. [zauberisches) Adlerlied
Gdt. 13,5 f.
*ärvegr m. Flussweg Gät. 2 Pr. 2.
ärsBÖi v. das Zugreifen, Losgehen
ScheU. B 2,6.
aska f. Asche.
askr m. Esche; Schiff,
ki n. Essen.
atgeirr m. HeUebarte.
autJbroti m. Goldbrecher.
auki m. Vermehrung, Zuwachs.
aukvisi m. Entarteter.
ausskota f. gleich austskota.
B.
bakn n. iatis afries. and. baken, vgl.
ae. b^cen) Zeichen; Heilig'
tum Vqls. lOß.
b&l n. Holzstoss; Feuer Her. 16,2.
135
*balskor9 /*. in der Verb, arma b.
d. i, arma-bals skorO Stütze des
Ärmfeuera iOoldea) = Weib
Laus, J 3,7 f.
banysenn ac^. den Tod in Aussicht
stellend,
bardagi m. Schlacht.
barmi m. Bruder Hüd, Iß f.
*barngiarn adj- nach Kindern ver-
langend Odt. 27 ß.
baagbriötr m. Binglfref^her.
*baugrQst f. Land der {den Schüd
eierenden) Binge = Schild
Laus. Ab 6,L
^baagvara f. Binggöttin = Weib
Laus. J 3ß.
♦betJgunnr f. in der Verb. hlatJs b.
d. i. hlatJbetJs Gunnr Vaikyrje
des Bortenbettes [Mantels oder
Kissens) = Weib Hiälm.
Herv. 5ß f.
be9ia f. Bettgenossin.
beinn adj. gerade.
beita (tt) beissen lassen, mit dat.
der Waffe; beita e-n sverÖi
jem. mit dem Schwert be-
zwingen IJtst 12,3,
*benteinn m. Wundenzweig =
Schwert Scheit. C llß.
bergia (g6) i e-u von etw. kosten.
bergrisi m. Felsriese.
bernska f. Kindheit.
berr adj. bloss, ungesatteU.
*beytill w. Stössel ipenis) VqIs.4,1.
bit$a (beit$) e-t (ae. gebidan) etw.
erleben.
bilr €uy.: e-m verOr hiltjem. versagt
{intr.).
bin da (batt): bindask vitS e-t sich
einer Sache enthalten Vqls. 7ß.
birtingr m. ForeUe.
bit n. Biss.
bitlingr m. Bissen, Brocken
Mann. 6ß.
*bitsk&lm f. Beissklinge, halms b.
strohbeissendes Schwert =
Ki^er Odt. 27,6.
biqrg f. Schirm.
biQrk f. Birke.
bla9 n. Blatt.
*bleikhadda9r pt. hellhaarig
Gdt. 17 ß.
blesi m. weisser Stirnfleck; Tier
mit w. St.; als Beiname
Vik, 8,4.
blitSkask (aS) vitS e-n freundlich
thun mit jem.
buk n. Bleiche Laus. J laß; 2ß.
^blikhvitr adj. blirikend weiss
Hunn. 8ß.
blöSga (aS) blutig machen.
*blöSshol n. Bluihöhle i'hohlraum)
Gät. 34ß f.
blötSsetSr f. Blutader.
bloBti n. Opfergabe; Heiligtum
Vi^s. 2,6 tt. ö.
bogsveigir m. Bogenkrümmer,
-Spanner.
b ö k /: Buch TryggtS. 131, 28 f. {hier:
heiliges Buch).
bölstaSr m. Wohnstätte.
böndason m. Bauemsohn.
böndi m. Bauer.
borgarhlitJ, horghlifi n. Burgthor.
*borgloka f. Burgriegd Vik. 9ß.
bragningr m. Edding.
brak n. Lärm; Schktchtlärm.
brandr m. Klinge.
*brautJ8veigir m. Brotkrümmer
Laus. H Iß.
b r 6 g t$ a (brä) wechseln Hidlm. Iß ;
bregSask im Stiche lassen,
täuschen {sonst mit dat. pers.)
Scheit. C 14ß.
brekka f. Hügel; svana b. = Woge
Laus. J 2,4.
*brimreiS f. Brandungsstrasse
{wohl entlehnt aus ae. brimr&d;
an. reitJ nur Ritt, Zug; Wagen)
Odt. 24ß.
186
'^'brimserkr m. Brandungshemd
Qät. 23^.
'^'brimsker n,- BrandungMippe
Qät. 23ß V,
brosa (st) lächeln,
braSkona/'. Brautjungfer,
brana (aS) eilen, achieaaen.
br^na (nd) achleifen,
bryniulaass adj, unbepamert
brytia (aS) in Stücke hauten,
brQgSöttr ctc^j, trügeriach.
büi m. = berg-, haugbüi, vaettr,
Wicht, Oeapenat Bual, 8,8.
bükarl m. Bauemhurache.
bükr m. Bauch,
bümatSr m, Bauer.
burst f, Borate.
(4) burt, bnrtu = (a) braut,
büsifiar f pl. Nachbaraverhältnia,
btLsveinn m. Bauernburache,
batimbr n. Zimmerholz,
^1%^^ /". bewohnte Gegend; meÖ
byggfÖum von Hof zu Hof
Mann, 2,7,
^1%%'^^ (gfS^) beaiedeln, beziehn
Gät, 31,6.
bylgia f, Welle.
byrla (a8) einachenken, füUen (i e-t).
by rase 11 adj, windbegünatiqt Laua,
Ab 9,7.
hfsn n, Wundereracheinung,
b OB n f.BUtefiebet, Anrufung Bual.2,1.
hqti f. Kampf.
*bQt$rammr adj. kämpf atark
Hunn. 4,4 V. f.
^bQSskir ac^j, kampfgewohnt
Hunn. 4,4 f.
bQlharSr adj, von verderblicher
Tapferkeit Mann. 13,1.
♦bQsm f Ring? {BS.367) Hunn, 28ß.
D.
*dalnautJr f. Bogennot, daa den
Bogen (dalr) bedrängende =
Arm Biark, 6,4.
darr n. Speer.
dasinn adj. träge ScheU. B 4J5 f.
deigr adj, weichlich.
deila (Id) aba. teilen, abmachen, ea
aich einrichten Her. 26ß.
detta (datt) fallen,
diarfr ac^j, dreiat.
*dindill m. Troddel, Schwanz (penia)
Gät. 30,3.
dömandi pt, Urteiler; Lenker
Hrök. 14,3.
dömr m.: heilagr d. Heiltum (worauf
geachworenwird) Trygg^.l33V,
draga (drö) i, vit e-s nach etw. aus-
ziehn Scheit, B 4ß f; dragask
vid e-t zaudern vor etw.
Scheit. C9,l,
*dralla (at$) aich hinterher acMeppen
Gät, 28,0.
dramb n, Prahlerei; setia d. vitJ e-n
aich prahleriach mit jem,
meaaen Ütat 6,8,
* d r a s i n n adj. inera, ignavua ( Lp) ?
Scheu. B 4,5 V.
dratta (aö) zotteln, aich achleppen
Scheit. B 3 Fr, 4.
drangr m. Totengeapenat,
drekka (drakk) ä. e-n einem zutrinken
Laua, J 3,2; unpera, drekkr
ä mik ea (daa Waaaer) über-
aturzt mich ib, 2,1,
dreyrrekinn pt. blutbeaprengt,
drifa /*. Geatöber,
drifavetJr n, Wogengeapritz Laua-
J 7,4; 9J8,
♦dritmenniti. Scheiaakerle Utat, 6,7,
♦driügsk^rligr adj. von gar ver'
atändigem Weaen Vqla. laß.
driüpa (draup) herabhängen,
dröttinlauss adj. ohneGefolgaherrn.
drykkia f. Trunk.
*drynhraun n, dröhnender Fela-
boden, drykkiar d. = Gaumen-
dach Gät. 27,8.
dünn m, Daunenbett,
dygtJ f, Bravheit; trefßidhe Eigen-
achaft Banz V.
137
*d^r8veiti m. Wertschweiss,
Draupnis d. = Gold (Sn, S, 69)
Biark. 4,7.
d aB 1 1 adj. leicht zu behandeln, fügsam,
daesask (st) den Atem verlieren^ er-
schöpßwerden Laus, J7ß;10ß,
* d 86 8 i n n adj, schlaff Scheit, B 4,5 V,
dQrrutJr m, Speer Volk. 4^ u, ö.
Mann, 19,6 {hier vielleicht
gleich merki, Banner.)
efni n, Stoff, Gegenstand.
egtJskr adj. aus Agtir Vtk, Iß.
Q%% n, Ei,
eggdautJr adj. von des Seihwertes
Schärfe gefällt Gät. 34^ V.
eggfrann adj. sohneidenblitzend
Hrök. 21,6.
eggrotin.Schneidenrötung Männ.2ß.
*eggl>ruma f Schneidendonner
Scheit. A 8,2.
eiöa f Mutter.
e i g n a (atJ) zueignen, beilegen Hrök. 6,8.
eikikylfa f. Eichenkeule.
einhlitr adj. eigener Herr.
einkanliga adv, im besondern,
einkavinr m. Sonderfreund.
einrätJr adj. eigenioillig.
e i 8 a f. Feiler.
eitrherör pt. in Gift gehärtet
Scheit. C 9,7.
eitrkvikendi n. Giftgeschöpf.
ekkia/: WiUwe; Weib Laus. J 8,1.
Gät. 22a,l u. Pr. 1.
ekla /*. Mangel; af ekln kärglich
Innst. 17 JB.
el n. Schneesturm.
eldstatJr m. Feuerstatt,
eldstö f. FeusrstcUt.
enda conj. auch, und.
enskr adj. englisch KaJt. A, 8.
e p t , e p t i r prp. c. dat. nach; entlang.
*eptirerfingi m. Erbnachkomme
Hild. 4,3 {vgl. Appar.f).
eptirlaBti n. Vergünstigung.
er fing i m. Erbe.
etia (atta) aufreizen; es auf nehmen
mit jern. (vitJ e-n) TJtst. 6,3.
eybarmr m. Rand (Horizont) der
Insel Her. 14,4.
eyiarskeggi m. Inselbewohner.
eyrir m. Unze.
F.
fädoBmi n. selten erhörtes Bu^l. 1,7.
f&fröt$r odj. unwissend.
*fagrbyrtJr/'. Glanzbärde Biark. 4,6.
f ang w. undpl. fqng Beute, Vorräte.
f ara (för): pt. farinn zu Ende, fertig
Mann. 15 Pr. 6; 16 Pr. 8.
färgiarn adj. nachstellungssüchtig.
fastnaemr adj. fest sitzend, tief-
wurzelnd Hidlm, 6,6,
feikn n.: dat. pl. (vor adj.) heillos
Scheit. C 1,4.
feiknafullr adj. frevelhaft
*feiknaveÖr n. heilloses Wetter
ScheU. A 2,4.
felmtr m. Schrecken, Entsetzen.
felmtra (aÖ) schrecken.
*fenlogi m. Gewässerlohe = Gold
Mann. 9ß.
ferfaldr adj. vier fältig.
ferill m. Bewegung, Anzug Laus.
Ab 5ß (mit Hildar zu verb.
oder mit Z. 6).
ferligr adj. scheusslich.
*fiallhvQnn f. Bergengelkraut
Gät. 18 Pr. 1.
fi&ndligr adj. feindlich.
fiändskapr m. Feindschaft.
fiara f. Strand.
*fidrgiarn adj. habgierig Gät. 29,5.
fiflskapr m. Narrheit.
*fiörtaliÖr pt. viermal gerechnet
Hunn. 27 ß (dem halir fiörtaltJir
entspricht in der Prosa B
S. 276,5: femir fiörir tigir
je viermal vierzig).
fiski f. das Fischen.
fiQlmenni n. Menschenmenge.
138
*fiQrsbani m. LebenatÖter Hild.6,7
(Ha. in 2 Wörtern).
♦fiQrsött f. tödliche Krankheit
Laua. J 21ß,
flagtSkona f. Rieaentoeib.
fUratSr a4j. Argea ainnend.
fleinn w. (am Anker) Haken.
flenna (nt) e-t die HavJt von etw.
zurückstreifen.
*fletmenningr m. ? Äam. 2,4-
flokkr m. Schcuir.
flörr m. Miatgang im Stall Laua.
H Iß.
flotnar m. "pl. (See-)Krieger.
flugr m. Flu^; var hön q11 ä flugi
ea flog allea an ihr Vqla. 10
Fr. 4.
f lutningr m. Beförderung zu Lande
TryggZ. 129,22.
fflsema (mtJ) verjagen.
oe tJ r /•. Flut.
fnQsun f. Oeziach, Geacknavbe.
*fölknaÖra /". Heereanatter = Pfeil
Laua. F 2,1.
f ö 1 k r Ö (aua -hrotJ) n. Heereagemetzel
*forkunnigr adj. vorauamaaend
Scheit. G 7,6.
forlqgn.pl. Vorachriften Hr6k.7,7.
forsoBla f. Schatten Oät. 3 Fr. 1.
*fortala (atJ) heaprechen,veru)ün8chen
Bual. 2ß.
forverk n. Arbeit Biark. 4ß;
achlechte Handlung S. 22 V,Ö.
forvitinn adj. loiaabegierig.
forvitni f. Wiaabegier; at f. fQÖur
vom Vaier begierig erwartet
(B S, 357) Oät. 20,3 u. ö.
föstbröÖir m. Ziehbruder,
föstrland w. Heimatland; Volka-
gebiet Hrök. 4,8.
föttroöa (traÖ) e-t den Fuaa auf
etw. aetzen Scheit. A 12,3.
fräfall n. Hingang.
fräliga adv. hurtig.
framburÖr m. Vortrag.
framliga adv. eifrig.
fremia (framtSa) tüchtig machen
Ütat. 13,8 (Obj, tat hiarta).
fr est n. pl. Aufachub,
frett /". daa Nachfragen; Oerücht;
af litlum fr^ttum auf loae Ge-
rüchte hin (?) Biartm. 2ß f.
fritJa (aÖ) e-n einem Schonung ge-
währen.
friSmä.1 n. pl., fritJuiaeli n. Bitte
um Frieden Scheit. A 5J5
und V.
*frosthartJr adj. froatabgehärtet
Scheit G 1,4.
fuinn pt. verfault, verwest.
fullgamall adj.: veitJa f. aein vollea
Alter erreichen.
fnllhugi adj. mutvoll.
*fulllangt adv. lange genu^
Innat. 12,1.
fullstörr adj. von voller Gröaae.
fulltraustr adj. vollauf verläaalich,
atandhaft.
fullvel adj. tadeUoa.
fylgiari m. Begleiter.
fylki n. Schlachtreihe, -häufen.
fyrirfara (för) e-m jem. vertilgen.
f SB 1 a s k (Id) acheu werden, den Kopf
verlieren.
fqlna (atJ) fahl werden.
fqrlask (aÖ) von Kräften kommen.
fQTunautr m. Gefährte.
O.
gaflak n. (ae. gaflac) Wurfapieaa
Laua. J'18a,6.
gagnstigr m. Bichtateig.
gamanferÖ f, Liebeabeauch Laus.
J la,4.
ganga (gekk) ä e-t etw. anfallen;
verletzen; gangask vergehen.
gangfagr adj. achön achreitend.
gangr iw. daa Einher8chreiten,hiuti3kT
g. Brautzug Hunn. 18ß.
gärungr m. Gaukler.
gäta f. Rätad.
geipa (at$) achwatzen.
139
*geirfliöÖ n. Speerweih =Valkyr je
Valk, 10,7 V.
*geirliöÖ n, Speerlied Volk. 10,7*
geirjing n. Speerversammlung =
Schlacht.
gersimi gleich garsimi.
geta (gat) erraten.
* g e 1 1 a /". Frauchen ?{zu genta, norw.
gj ente Mädchen) oder Koseform
zu Geirhildr? Laiis. A a,l.
giälfr n. Brandung; Getöse ? Scheit.
B 9 Fr.
*giälfrmarr m. Brandungsross =
Schiff Her. 26,2.
g i 1 d r adj.vollwichtig, inEhren stehend.
girnask (nd) hegehren.
gisli m. Geisel^ Kriegsgefangener.
*giQgra (atJ) humpeln.
glatSlig'a adv. frohgemu/t.
gl am n. Lärm.
gletJi f. Ergötzung,
gleipa (a9) schwatzen.
glettask (tt) viÖ e-n jem. heiästigen.
gllma /". Ringkampf.
*glöbarr n. Schimmerlaith Biark.4ß.
glotta (tt) grinsen.
glutra (atJ) verschwenden.
glygg w. Wind.
gljsmil n. pl. Glitzerrede; Blend-
worte Biark. 5ß.
gnesta (gnast) krachen.
gniia (gnara) reihen, quietschen.
gnoegia (g9) reich ausstatten (e-n
mit etw.)
goÖorÖsmaÖr m. Gode.
g r a f a (gröf ) eingraben, durch (einge-
grabene) Bilder zieren Her. 19,5.
grandalauss adj. ohne Fehl.
greitJliga adv. geraden Wegs.
greip f Kralle.
grenia (aÖ) knirschen.
greypr adj. trotzig.
griöamäl n. pl. Vertragsspruche,
Friedensform ular.
*griÖi m. mit dem man Vertrag ge-
schlossen hat, Genosse Vqls.8,7.
gritSniSingr m, Vertragsschänder.
g r i m d /". TJnversöhnlichkeit S. 23 V,2.
grimmlundaÖrp^. feindselig gesinnt.
gripr m. Kleinod.
♦grisas^r f. Sau mit Ferkeln
Gät. 32 Fr. 1.
griss m. Ferkel.
gröa (grera) sprossen; heilen.
g r ü i m. Gewimmel; Herd ? {zu norw.
gruva) Gät. 29,2, vgl. Appar.
gm na (at$) zweifeln, ungewiss sein
Innst. 9,6.
grnnnr m. Gh'und.
grnnns8Bvi n. Untiefe.
grqf f. Grab, Grabmal.
gutJ ntr. heidnischer, masc. christ-
licher Gott.
gnödröttinn m. Herrgott.
gntJr = gunnr.
gnllbangr m. Goldring.
gullsmiö f. Goldschmiedewerk.
gnllsmit$r m. Goldschmied.
gnlr adj. gelb.
*gnnnveitir m. Kampfspender
Biark. 6,1.
gyltr f. Mutterseihwein.
*gyria (gnrtJa?) {mit Blut) besudeln
i? vgl. Bugge NFkv. S. 410,
Symons Edda 1,274. 382)
Laus. E a,7.
gQfngr adj. wohlgehoren, edel.
gqrr adj. vollkommen, recht HrSk. 1,7.
H.
h ä /•. Hunn. 25,6 V. soll Kampf be-
deuten {B S. 283), doch vgl.
F 4,142.
hdbryniaör pt. hochbepanzert
Mann. 11,3.
*hä,byrÖatJrp^. hochbor dig Mann.
11,3 V.
hafbära f. Meereswoge,
haka f. Kinn.
hallardyrr f.pl. Saaltür.
h a 1 1 a 8 k (aÖ)3icÄ neigen ; wanken (?)
Mann. 12,5.
140
hallmsela (It) e-m einfM schlecht
wachen.
hallmsBlasamr a4j' darauf attö,
andre schlecht zu machen.
hÄlmeldr m. Strohfeuer,
hälmr m, Stroh.
hamarr m. Klippe, Fluh.
handaverk n. Arbeit, Werk (meiner)
Hände Vik. 19ß.
handsala (sX) durch Handschlag
zusichern.
*hangr adj. hängend Vik. 24ß +.
haptband n. Fessel.
h artJg r e ip r adj.festMndigBiark2,6.
*harÖkl6at5r pt. fest gestrafft (kl6i
m. Qeujichtstein, der am Zettel
des Gewebes hängt) Valk. 2,3.
hartJligr adj. furchtbar.
hartJsntiinn pt. festgeflochten, un-
beugsam.
harla aus hartSla adj. überaus.
h&ski m. Gefahr.
hässBti n. Hochsitz.
hata (a5) hassen, befehden.
haugaeldr m. Hügel f euer, das di£
Grabhügel umlodernde Feuer.
haagbüi m. Hügelbewohner.
*baukmat$r m. Heldenmann
Hrök. 4,2.
haakr m. Habicht; Held.
hetSankv&ma/'. Vondannenkommen.
het$ra adv. hieher.
hefnir m. Rächer; Sohn.
heidinn adj. heidnisch.
beimferÖ f. Heimkehr.
heirnkväma f. Heimkunft.
h e i m r m. Welt; heima i millim zwischen
Leben und Tod Her. 29ß.
heimsliga adv. töricht.
helgrind f, Gattertor der Totenwelt.
heliarfqr f. Todesgang.
heim in gr m. Hälfte.
heltask (It) lahmen Busl. 6,3,
helvegir, -ar m. pl. Gegend der Hei.
helviti n. Hölle.
heratJ n. Bezirk.
herat$sma8r m, Bezirksgenosse.
herbotS n. Ladung zur Schlacht.
herborg f. Burg.
herfiligr adj. erbärmlich, niedrig,
*herhrQÖuÖrm. Anreizer des Heeres
Vik. 1,7 t.
heria (aÖ) heeren, Krieg führen.
herians sonr m. Teufelssohn
S. 30 V,4.
herkl8Bt$a (dd) umppnen,
herklsBtSi n. Kriegsgewand.
herkumbl n, Kriegsabzeichen,
Wappen.
h erlitt n. Kriegsheer.
hermargr adj. zahllos,
*h e r 8 1 af r m. Kriegsstab (vgl. Einl. zu
Hunn.), biöÖa herstaf vielleicht
schon verblasst: die Ladung
zur Schlacht überbringen
Hunn. 21ß,
hertogi m. Heerführer.
hervätJ f. Kriegsgewand.
h ervig n. Feldschlacht.
hervlgi n. Waffen gang Scheit. C5ß
her vi st f. Hierbleiben.
hestbak n. Pferderücken.
hialdrvitJr m. Kampßaum =
Krieger.
hiä.lmat$r pt. behelmt.
♦hidlmgagarr m. Helmrüde = An-
griff swaffe, wohl Axt Volk. 3,7
hiarl n. Land.
hiarri m. Türangel.
hiartnaBmr adj. ans Herz greifend
higat adv. hieher.
hlmaldi m. Kohlenbeisser, Aschen-
brödel Vik. 4,5.
himinriki n. Himmelreich.
hiröa (rÖ) in Hiü nehmten.
hirÖmatJr m. Gefolgsmann.
*\i\^mi6trm. Schwertbesitzer ^ Held
(h. l. HiQrleifr) Laus, Ab 6,6,
hlatJ n. Borte, Zierband.
♦hlaöbeör m. Bortenbett = Mantel
oder Kissen Hiälm, 5,2 V, f.
♦hlaun f. Arsch G&t. 30,4.
141
hlaup n. Lauf,
hlit$a (at$) zuriJl^kweichen,
hlffskiQldr m. schirmender Schild,
hliöÖ n. Ton, Weise,
hliömr m. Schall.
hhta (tt) sich fügen, es auf etw,
(e-u) abstellen.
hlunnr m, Schiffswälze.
*hlnnnvitJr n. Walzenholz = Schiff
Bruchst. B 4,3 V,
*hlynviÖr m. Ahornuxüd Bruchst.
B 4ß,
hloBgia (gtJ) lächern.
hnefatafl n. ein Brettspiel.
hnefi m. König im Brettspiel,
hneftafl n. gleich hnefatafl.
hnekkia (kt) e-u etw. zurückweisen ;
hintertreiben.
hnettafl n. gleich hneftafl.
hnlta (hneit) treffen.
hölmstefna f, Ladung zum Zwei-
kampf; Waffengang Laus.
A b 8ß.
hopa (at$) rücklings weichen.
hornbogi m. (ae. homboga, mhd.
homboge) Hornbogen, der aus
Hörn, Sehne und Holz zu-
sammengesetzte {asiatische)
Bogen {vgl. v. Luschan ZfEthn.
31 Verh. S. 227 ff.); auch der
damit bewaffnete Krieger,
Hornbogenschütze {vgl. mhd.
homboge); Hunn. 26 Pr. 6.
hrat$liga adv. eilig.
♦hrafntinna f.'Rabenflint*Obsidian,
Lavaglas Qät. 16 Pr. 1.
hraustr adj. beherzt.
hretJr n, Zeugungsglied.
*hreggmöÖr adj. vom Sturm er-
müdet Laus. J llj.
hreggskornir m. Sturmzerschnei-
der? = Adler Scheit. G 7ß.
hreitJr n. Nest.
hremma (mÖ) packen; beklemmen.
hrffa (.hreif) fassen.
hrina (hrein) grunzen.
*hringheyiandi pt. Ringstifter
Bruchst. D,3 V.
*hringhreytandi j}^. Ringschleu-
derer Bruchst, D,3,
*hringreifÖr pt. ringgeschmückt
Hunn. Iß.
hringserkr m. Ringpanzer,
hringskyrta f, Ringpanzer,
hriötSa (hrauÖ) rein fegen, leeren.
hrls n. Wald Hunn. 7^1.
hriüfr adj, schorfig^ narbig.
hrötJr m. Ruhm; Preislied.
*hrötJrkvaBtJi n. Preislied Vik.20ß.
hrökr m. Prahlhans.
hrumask (at$) hinfällig werden.
hrumr adj. hinfällig,
*hr3egiöÖr m, Leichen-Fischadler =
Adler Biälk, cß.
hraela (atJ) einschiessen, beim Weben
(hraßU m. Stächen, womit man
beim Durchführen des Ein-
schlags nachhilft) Volk. 2ß,
*hr»skornir m,Leichemerschneider?
= Adler Scheit. C 7ß V. f.
hrekk va (hrqkk) weichen; nachgeben*
sich biegen Mann. lOß.
hüö f. Haut,
hugfastr adj. unvergesslich,
huglauss adj. mutlos; Feigling.
hugleysi f. Feigheit.
hngprütJr adj. hochgemut.
hugsa (at$) beachten.
hugsi adj. nachdenklich,
hugl^ekkr adj, anmutend,
hultia. f. Hülle. Decke; hafiJu ä, (sveröi)
Imltixi. lass es bedeckt Her.J^,3,
hurödss m. Balken {Verschlag) über
der Tür.
hvdlfa (fÖ) sich umstürzen^ nach
unten wenden Laus. J 11,3.
*hvannarkälfr, hvannkälfr m,
Engelkrauischössling Gdt. 18
Pr. 2 und V,
hvarmr m. Au^genlied.
hvdtinn p^. durchbohrt.
hvellr adj. lautschallend.
142
hverfa (hvarf) einen Kreis be-
schreiben, sich runden Tryggt.
131,17; horfinn e-u mit etiv.
umspannt Gät. 17,5 {von der
Arbeit des Töpfers).
hvervetna adv. allenthalben.
hvetvetna pr. jedtvedes.
hvimleitSr adj. verabscheut,
♦hvltbrdi adj. lichtbrauig Vik. 22,4 f.
hvltfaldaSr, hvltfaldinn a^. in
weissem KopfpiUz (faldr) Qät.
22,5; 23,5 und F.
*hYithaddat$r pt. lichthaarig Laus.
H 2,3,
hvQnn /. Engelkraut, Angelica
Archangelica.
h^b^lahaBttir m. pl. Hausordnung,
h^t$a (dd) auspeitschen,
hyggia (hugSa): pt. pass, pl. hug^ir
geschätzt, ivertgehaUen Hrök.
13^,
*h^ia (Ö; ahd. hiwen, ruick Fritzner
s,v.\i^d) begatten Gät. 30,2'^.
hsefr adj. zu behalten, zu dulden
TryggZ. 130,19; tüchtig Hrök.
5,7 u. ö.
h»ttr a<y. gefahrbringend.
hQft$a (alJ) {einen Nagel) mit Kopf
versehen, {eine Klage) in Gang
bringen Bruchst, A 5,6 {Doppel-
sinn),
*hQfutJgnlpa f. Nasenband (oder
Barbiere) am Helm ? Vik. 10,6.
hQfnt$skQmm f. Erzschande,
• hQggormr m. Giftschlange.
I.
iä interj, ja, gutl
iafna (al$) viS e-n einem gleichstellen,
iafngöligr a^. gleich kostbar.
iafnlengÖ f. 'Ebenlänge' {von der
Zeit), i. annars dags die gleiche
Stunde des nächsten Tages
Hrök, 8,8.
iafnrQskliga adü. mit gleicher
Wackerkeit,
iafnsättr ac^. ebenso versöhnt.
iafnsniallr adj. ebenso kühn.
iarlmat$r m. Jarl, Graf Valk. 7,8.
*iä,rngangr m. Eisengefahr (Neu-
bildung opp. eldgangr Feuer-
gefahr) = Waffengetümmel
S. 27 V,4,
iärnserkr m. Eisenhemd.
idrnvarÖrp^. eisenbekleidet.
*lbna f. Beioohnerin Scheit. D 1J2.
iÖn /". Arbeit, Werk.
Igegn adv. entgegen, von seiner Seite.
innar adv. comp, weiter innen.
inni n. Behausung.
*iötra (aÖ) zernagen, zerfurchen?
Vik. 24,8.
isiaki m. Eisscholle.
iskaldr adj. eiskalt.
*iQtunkuml n.Biesenmal,Abzeichen
riesischer Herkunft Vik, ^,3.
K.
kaf w. Tiefe, das unter der Ober-
fläche; komai kaf un^er Wasser
kommen Innst. 11,3; yddi
{unpers.) ä kafi die Spitze
stak in der Tiefe, im Leibe
Vik. 14,8.
*kämleitr adj. schmutzig im Ge-
sicht Biark. 8,2.
kapp n. Wetteifer, af kappi um die
Wette; deila kappi seine Kräfte
messen Mann. 19ß,
kappsamligr a^. der es an nichts
unll fehlen lassen,
kastali m, Festungsturm Hunn.l4
Fr. V.
keppask (pt) um e-t um die Wette
nach etwas streben Gät. 15,6.
keppinn adj. ehrgeizig, eifrig.
kidlki m. Kiefer.
*kiniikiälki m. OberkieferVik.lSJ,
kirkia f. Kirche.
kiqtstykki n. Stück Fleisch.
klapp a (aS) klopfen.
klärr m. Gaul.
I4d
k n ^ i a (kn^SLjsnufiB) pressen , drängen;
k. römu im Kampfgetöse vor-
dringen Vik. 15 eß,
koflmadr m. Kuttenträger,
konr m. Art, nur im g. sg. konar.
konungsborS n. Königs Tisch,
konungsdöttir /". Königstochter,
körn n, Korn,
*kostumgöÖr adj, auserlesen
Vik, 9,9.
kreista (st) pressen,
kringia (gtJ) umringen,
kringr m, Kreis, i kring nm rings
um.
kristinn adj, christlich.
kristni f. Christenheit,
krökr m, Haken, Klammer.
küga (aÖ) vergewaltigen,
kunna (kunna): k. ekki Innst. 13,7
scheint zu meinen: ignorieren,
nichts loissen von.
kvdmumaör m, Ankömmling.
kvet^a (kvat$) ä ausbedingen Hunn.
10,4 t; kveöa svä sich so ver-
nehmen lassen, svä kveöit mit
solchen Worten Hrök. 24,1.
kvern f. MiMstein, Mühle.
♦kvett n. Fleisch, Walfischfleischi?)
Laus. A b 8,2.
kviÖr m. Bauch.
kvisla (aÖ) sich gabeln.
k^la ild) stopfen, füllen.
♦kynfqr f. Wunderfahrt Laus.
J 13,5 f.
*kynmälasamr ac^'. auf wunder-
bare Geschichten (Aufschnei-
dereien) erpicht Mann. 12 J,
kyrkia (kt) tvürgen.
koela (Id) kühlen.
kqngurväfa f. Spinne.
*kQpurmÄll adj. ruhmredig Scheit.
B 5,4.
UÖ n. Land.
lagsmaör m. Genosse.
landskonungr m. König des Landes,
langleitr adj. mit langem Gesicht.
lasta (aS) schelten.
Idta (let) fyrir d. h. Idta e-t vera
fyrir (e-u) etw. in den Weg
stellen.^ etw. dagegen haben
Scheu. A Iß.
laufgaSr p^. belaubt.
leggia 'lagSa): unpers. leggr snsB es
fällt Schnee Trygg^. 131,10.
leiÖ /'. Weg; ä leiö im Verlauf Gdt.
3 Fr. V.
leiöiligr adj. widerwärtig.
leika f Gespielin.
lemia (lamt^a) lähmsn; hemmten.
*lemill m. Werkzeug zum lahm-
schlagen. Lähmer Gdt. 1,4.
1er ept n. Leinentuch.
liÖa (leitJ) heöan dahingehen, sterben.
lik n. Leib.
lika (aÖ) gefallen.
Hkia (kt) eptir e-m es einem nach-
thun; likiask vit$ e-n dass.
Hkr adj. wahrscheinlich.
linvefr m. Leinen auf dem Web-
stuhl Gdt. 30 Fr. 1.
Uta (atJ) färben.
löfatak n. Handschlag.
lüörsveinn m. Hornbläser.
lund f. Sinn, Gesinnung.
lundr m. Baum Bruchst. A 1,3.
Isegia (gÖ) erniedrigen, senken.
*laBspiQll n. pl. Verderbenskunde,
Botschaft vom Untergang (e-s)
Valk. 8,8.
iQgd^r n. Gewässertier = Schiff
Laus. J 1,8.
M.
maör m. Mann; Gefolgsmann Hunn.
26,3 u. ö.
magna (a5) durch Zauber stark
machen, zauberische Kraft ver-
leihen (e-teiner Sache) Hild. 6ß.
mägsemÖ/'. (auf Heirat begründete)
Vervoandtschaft.
144
mälmhritS /. Metallsturm ^ Kampf
Laus, A b 6,8.
mälsefni n. Gelegenheit zum Reden.
mälping n. Plauderversammlung
Mann. 8,2 {man bessere: 16zt
▼it$ meyiar m. samit du brachtest
mit den Mädchen eine PL in
Gang).
mannfiQltSi m. Menschenmenge.
mannskaSi m. Menschenverlust.
*mararbotiiar m. pl. Meeresgrund
Laus. A b 8ß,
margsvidr adj. begabt.
marka (a5) zeichnen.
margmälugr adß. gesprächig.
margmaßltr adj. gesprächig.
maurr m. Ameise.
megin in tveim megin gleich megam,
vegum.
*megintryggtJ f. kraftvoller Treu-
schwur Trygg^, 132 V.
*meginveÖr n. gewaltiger Sturm
Laus. J 10^ F.
megn adj. mächtig.
meitJsl n. Verstümmelung.
*meingaldr m. Trugzauberspruch
Scheit. C 9,3.
meingiarn ac^'. truggierig.
meinsamr acfj. trugvoll.
meintiöigr adj. trugsinnig.
mella f. Riesin,
menbriötr m. Halsbandbrecher.
menbroti m. dass.
merki n. Merkmal^ Spur; pau s6r
merki ä mör gröin davon sieht
man {noch) an mir die ge-
heilten Male, die Narben
Vik. U, 9.10.
merr f. Stute.
millim gleich milli, -nm.
minni n. Gedächtniss.
miükliga adv, geschmeidig.
miQtJm f. Mitte, Weiche.
moka (atJ) auskehren, -fegen.
moldbüi m. Staubbewohner ^ foldar-
mold-büi Bewohner des Erden-
staubes = Toter Gät. 21 Ji,
morgunregn n. Morgenregen,
mosi m, Moos.
*muntün n. Hof platz der Begierden,
hugar-mun-tün H. der Geistes-
begierden = Brust Her. 15,6.
myrkvi m. Finsternis, Nebel.
*m^8lingr m. Mäuschen {oder
Mausekatze? vgl Biark. Str. 8)
S. 30 V,6.
maßla (Id) messen; m. e-u um e-n
einen {in seiner ganzen Grösse)
mit etw. umgeben, umhiUlen
Hunn. 11,2.
*maeltr adj. redend, spra^chbegabt
TryggZ. 131,4.
N.
nä, (tJ) e-u etw. erlangen, gewinnen.
nagli m. Nagely clavus; slä nagla
einen Nagel schmieden, wohl
auch: einen Anschlag machen
Bruchst. Ä 5,5 {Doppelsinn).
näliga adv. nahezu.
nautJsyn f. Notdurft.
nanmr adj. karg,
neinn pr. irgend ein {nach Neg.).
nenna (nt) iMst haben.
nföingr m. Verräter, Schurke.
nögr adj. reichlich,
noröarla adv. weiter im Norden.
norÖrland n. Nordland.
*nosi m. Bussel?? Vqls. 54-
n8er(r) adv. comp, näher; naher
liegend.
nqi f. Nabe, Klammer,
*nQsgäs /. Nasengans = Ente
Gät. 27,2
O.
öbröSurliga adv. unbrüderlich
Hunn. 18 Pr. 4.
öbundinn p^. frei von Banden, ent-
ziffert (?) Busl. 9ß,
145
""ödäinn j7^. ungestorben; keupa e-n
aptr ö. jem, vom Tode zurück-
kaufen Qr. 5,7.
ödiarfr adj. undreist.
ötSliga adv. wie nicht gescheit.
ödoBmi n. Unerhörtes.
of w. Übermass; adv. gen. ofs allzu.
ofarliga adv, in der Höhe.
öframr adj. untüchtig.
ofrefli n. Übermacht.
ofrgamall adj. hochb^'ahrt.
ofrkapp n. übergrosser Wetteifer;
Äsm. 5,4 wohl: unbilliger
Wettkampf.
*ofsinni n. 'Übergefolgschaft' Qr.
12ß.
öfoBrr adj, unfähig at fara; garask ö.
den Gebrauch seiner Glieder
verlieren Mann. 13 Pr. 5.
ögetinn p^. ungezeugt.
ögiarn ac^'. ungeneigt.
6gn f. Schrecknis; Kampf.
dhreinn ac^. unrein.
ö h r ö t$ i g r adj. ruhmlos, unrühmlich.
ökvikr adj. leblos.
ökyrr adj. unruhig, lebhaft.
ölitill adj. nicht gering.
ölpa f. langer Männermantel.
'^'öinakr adj. (v^^.maki und ae. unge-
msdc, ungemaca, ahd. ungamah),
nicht angemessen., entweder
'kein Partner' {wegen der Ver-
wandtschaft) oder überlegen
Asm. 44-
önefndr pt. ungenannt.
opna (aÖ) öffnen.
ortJfimi /'. Kunst die Worte zu
setzen.
orka (at$) at e-n tätig sein mit etw.
Qät. 30ß f.
öröi m. Unruhe.
orrostustaör m. Ort der Schlackt.
öskerör pt. unbeschnitten {von
Ringen) Hunn. 28,2.
öss m. Mündung.
*08tasveigir m. Käsekrümmer
Ixms. H 1,7.
ötal n. Unzahl.
otrsgiqld n. pl. Otterbusse, TFiw-
geld für Otr Biark. 5ß.
ötrür adj. ungetreu.
ötti m. Furcht.
dvandr adj. ohne Schwierigkeit.
ö V erÖ r adj. der es nickt verdient hat,
öviliandi pt. vnder Willen.
övingiarnligr adj. unfreundschaft-
lieh.
övitrligr adj. unverständig.
♦öpverr adj. nicht widerspenstig
Valk. 11,2 V. f.
P.
port n. Pfm'te.
priitJr adj. elegant, höfisch.
R.
rätJa (reo) fyrir schalten, seinen
Willen haben (of e-t in Bezug
auf etw.) Innst. 14^2.
♦ragmenni n. Feiglingspack Ütst.7,4.
raska (aÖ) verwinen.
ras 8 m. Arsch.
rautSmälmr m. Boterz.
raun f. Prüfung, Wagnis; Probe.
'''rannbetSr m. Leidensbett Laus.
J 4,6 f.
refill m. Wandbehang; SegeUu^
Busl. 5,5.
*reginfiallw. ewigesGebirg Qät.18,2.
regndropi m. Begentropfen.
reitJi n. Takelwerk Busl. 5,2; Bie-
menwerk Her. 8,7.
*reiÖisk^ n. Schüttelwolke ^ rifs u
Seh. des Webebaums = Ge-
webe Valk. Iß.
rettr adj.: ntr. rött adv. geraden
Wegs.
reykr m. Bauch.
riddari m. Bitter.
rigna (nd) regnen.
rima f. Tanzlied.
Eddica Minor».
la
146
ridpa /l Schneehuhn.
rööi m. ? Dam V. Z, 7; sonst nur
in lÄta (leggia) e-n (e-t) f jrir
r60a jem. {etw.) preisgeben,
rög n. ZuHetrctchtatifter, Zankapfel.
♦rögmiklaör pt kampfgefeiert
Mann. 15,6.
♦rögmikluör m. Streitver grösserer^
Kriegaheld Mann. 16,6 V.
TfgT f. Weib.
Tfmtk (mtS) 6t e-u aus etw, weichen.
rsekr adj. zu vertreibend.
rQ^ull m. Sonne.
rQskligr ac^'. kräftig geartet.
sakask (a9) vi8 e-n im Streit liegen
mit jem.
s&l f. Seele.
Salt n. See.
saltkarl m. Salzarbeiter.
saltr adj. salzig.
s^mfarir f. pl. Urning.
sami m. Aus^dchnung.
»amm&la adj. der gemeinsame Solche
hat, geeinigt.
s&mr adj. dunkelfarbig.
samsättr adj. einhellig.
samTserr adj. der mit dem andern
zusammen leben kann, ver-
träglich.
8 an na (aS) bewähren.
sannfrdOr ac^j. wohlunterrichtet.
*8annprü9r ady. wahrhaft fein
Biartm. 5,5 V.
sannreyna (nd) bewäJiren.
s&ralaukr m. Wundenlauch =
Schwert Gdt. 9,6.
♦sirtlk f. Schmerzenshund? VqIs.
124.
sauma (aS) nähen.
saurr m. Schmu;tz.
seiShiallr m. Sehersitz.
seimr m. Gold^ seima Bil = Weib
Vqls. la,6.
seinka (aO) verzögern.
seinna adv. comp, späier.
selia f. Weide.
selr m. Seehund.
semia (samOa) in Gang bringen,
sessunautr m. Bankgenosse,
setia (tt) beilegen TryggZ. 129,2.
setr n. Niedersitzen, (solar) Unter-
gang.
s ext an num. sechzehn.
siä (sä): 86sk e-m yfir jem. versieht
sich, fängt es verkehrt an
Göt. 11 Fr. V.
siälfrätSr <idj. mündig.
siantigir num. siebzig.
siöfqrull acfj. der spät wandert
Hunn. 3,3. ScheU. A 3,3.
Signa (aÖ) mit einem Zeichen ver-
sehen (gleich marka, merkia),
als Opfer zeichnen Vik, 19,4.
♦sigrliöÖ n. Siegweise, siegunrken-
des Zauberlied Volk. 10,3,
* s igr V ef r m. Siegesgewebe Volk. 2,10.
♦slkaör pt. (? zu sflc n. flaches Ge-
wässer) gewässert, geschwemmt
Laus. J 3,6, vgl. Appar,
silkigunnr f. Valkyrje der Seiden
Weib Laus. H 2,6,
silkiskyrta f. Seidenhemd.
sindra (a9) Funken sprühen.
sfnkgiarn adj. geizig,
sinna (nt) den Weg machen,
skaSa (a9) schaden, in per s, Constr,
spätisl, Scheit D 1,3.
skdlkr m. Knecht, Knappe Hunn,9,7,
skapadoBgr n, der vom Schicksal
gesetzte Tag Hidlm, 64-
skapt n, Schaft; eine der wagereckt
liegenden Stangen am Web-
stuhl Volk. 2,6.
*^s ka r f r m, {mhd. schärf , scharf ,scharb)
Scherf, Münze Hunn. 21,4.
*akdkTißeggi&tiT adj. schneidenscharf
Vik. 13,3.
skarpla adv. scharf.
skattr m. Abgabe.
skauö f Hundsfott Mann, 13,10,
147
flkanp n. Spott,
sketSia (skadda) schädigen.
s k e iÖ /". eine Art Kriegsschiff; Schlag'
brettbeim Weben Gät.30Pr.2.
skeika (aS) steuerlos fahren.
skelfa (fS) erzittern machen, in
Fwrcht ja^en.
s k e 1 k i a (kt i narren, sein Spiel haben
mit jem. (at e-m).
skemta (t) ergötzen, unterhätten.
skemtnn f. Unterhaltung.
sker n. Schäre, Klippe.
skialdfimr adj. der den Schild ge-
wandt führt.
skiall n. Eihäutchen.
skialla (skall) hallen, klingen.
sklÖ n. Schneeschuh.
skilia (lÖ) undir einbegreifen.
skinnkyrtill m. Lederrock.
skiötla adv. schnell.
skoltr m. Backenknochen, Backe
Vik. 2i,3.
skop n. Spott, draga skop at e-m
seinen Spott treiben mit jem.
Vik. 22.6.
s k o r a {a.^) Einschnitt machen, furchen.
skrapa (aÖ) knarren.
skratti m. Unhold.
skrfpi n. wunderliches Geschöpf.
'''skrQkmälasamr adj. auf Flunke-
reien erpicht Mann. 13,7.
skurn n. Schale.
sk^fa (fÖ) stossen,
skygn adj. scharfäugig.
skyndiliga adv. eilends.
sk^ra (r9i aufhellen.
sUtr n. Schlachtfleisch.
*slöÖgata /". 'Spurpfad,' in der Verb.
vagns s. d. i. vagnslöSar gata
Pfad der Wagenspur, be^
fahrene Strasse Qr. 3,2.
sm&barn n. kleines Kind.
sm&biQrn m. junger Bär.
smiSbeigr m. Blasebalg.
8 m IQ i n. das Geschmiedete, Schmiede-
werk.
smsekkask (aS) uttd 8mffitta8k(ai8)
geringer werden, herunter-
kommen.
snarliga adv. behende.
snarpliga adv. schneidig.
snanQr adj. mittellos.
snei9a (dd) spalten.
snigill m. Schnecke.
snütSga (a9) eilig betreiben.
snyrtidrengr m. schmucker Gesdle.
♦sn^ta /: Rotzbube Qr. 5,1 V.
8 n SB fr adj. stramm, tatbereit.
*8oÖgölf n. Boden, worauf gesotten
wird, {Boden der) Küche
Mann. 4,2.
8ökn f. Besuch TryggIS. 129,17.
*8ölbiargir f.pl. Sonnenuntergang
{B S. 360) Gät. 32^2.
*86lviÖri n. sonniges Wetter GM',
33,5.
spekingr m. der Weise.
8 pell n. Verderbnis.
8p r Inga (sprakk) herausspringen
(eigtl. vom Loosstab), sich er-
füllen an jem. oder sich richten
gegenjem.(von Weissagungen)?
Valk. 9ß {9,7 et 'in guos* sc.
l^Öa); oder sich verbreiten
(vgl. ae. springan)?
spur n in g f {Gegenstand der) Frage.
8pQnn f. Spanne.
spQrr m. Spatz.
8taddr pt. befindlich.
8tat$r m.: pl. staSir mit einem gen.
(pers.) verbunden, als Ortsname
{vgl -Stätten) Hunn. 7,6.
stafnbüi m. Stevenhauptmanfi:
stanga (aS) stechen.
stemma (m9) stauen.
st er kr adj. fitark.
steypa (pt) e-n [sonst yfir e-n} e^u
jem. mdt 'etw. überschütte
Hunn. 11,4.
stikla {dud) mit einem Satz springen
♦störgqrr adj: grossgestMet BiäVk
4:ß.
10*
148
störhQgg n. GewaUahieb.
störUtr adj, grossmiUig.
*8törsnigill m. Biesenschnecke
Geiz. 3,1 V.
♦straeldr m, Strohfeuer BaslTßV,
streSa {Neubildung zu pt stroSinn
zu serQa, sai^) vögeln Busl.8,6.
strengr m. Strang, Tau.
strengTQlr m, Sehnenstab = Pfeil.
strför ac^j. rauh, widerstrebend.
sturla (aS) aufrühren,
st^ri n. Steuerruder.
styrkr adj. stark.
sukka (aÖ) Laus. J 3ß V. + soU
hier einweichen bedeuten ; sonst
vergeuden.
sundra (atO entzwei trennen.
svä conj. sodass.
*svanbrüÖr f. Schwanenfrau Gät.
17 Fr. 1.
^svarÖfestr /'. 'Schwartenseilf Tau
der Schopf h>aut = Haar
Biark. ö,5.
*svarÖmerÖlingr m. ? Laus. D 2,2^
svarteygtJr adj. schwarzäu^g.
s veöia f Hexe (Lp)? Scheit. B IßV^
*8veiÖa (dd) sengen (oder angesengt
sein?) Laus. Eaß.
sveima (a9) umher schweifen.
*sveimun/'. unstäte Beu)egung, fl»n.
und Herwogen Her. 5,5.
sveit f. Schar.
svell n. Eis.
*sverÖmerlingar m. pl. fulgidos
enses librantes (Lp)? Laus.
B 2,2 V. f.
svertjtog n. Schwerterzücken.
*sviginn pU (schwed. dial. sviga,
vgl. Aasen^ S. 782a) gekrümmt,
niedergesunken Hunn. 17,4.
*svikardÖ n. Irrglaube Qr. 14,2.
svinahirSir m. Schweinehirt.
svlri m. Nacken.
svfviröiliga adv. schimpflich.
syöri adj. comp, südlicher.
s^ni n. Schau.
s^nn adj.i sfmi vor comp. sichUichr
merklich.
8fT f. Sau.
syrgia (g9) wehklagen.
sseld f. Glück; sseldar gramr der
reichgesegnete Fürst Vik.löfd.
sselliga adv. froh geniessend.
s»ta f. Weib.
sffita (tt) e-u auf etw. abzielen, hin-
auslaufen.
soBgr m. G'uss.
soera (itJ) beschwören.
T.
tafla f. Brettstein.
taka (tök) i e-t an etw. reichen.
tapa (at$) zu Grunde richten.
♦taufrnorn f. Zaubemome Btisl.Sß
*tefill m. Hinderer Gät. 1,5.
tiald n. Zelt; rQtJuls tiald = Himmel
Her. 17,8.
tialga f. (ae, telga, mhd. zeige) Ast;
Arm Vik. 4,2; 24ß.
tlna (nd) zusamm,enlesen.
tinna f. Flint, Feuerstein.
tfrarlauss adj. Ruhmes bar.
tirsamr adj. rühmlich.
tiqrr m. Schwert Hüd. 2^ f.
toga (a8) ziehen, sem foetr toga wa^
die Beine hergeben Hefi'. 3,6.
toginn pt. gezogen.
*tölfvetr adj. {got. twalibwintras)
zwölfjährig Hunn. 14,5.
tord^fill m. {ae. tord-wifel) Mist-
käfer.
traustr a^j. verlässlich; wehrhaft.
tr6go9 n. Holzgötze.
tregr adj. unlustig, erzwungen.
tröskip n. Holzschiff.
triöna f. Schnauz {eigtl. vom Tiere)
Vik. 24,4.
tryggtJamÄl n. pl. Treuschwur -
Sprüche, Friedens formülar.
trQÜ- gleich troll-.
149
tnnga /'. Zunge; hlunna tunga (?)=
Schiff Laus. D lA f {vielleickb
hlunna tungl Walzenmond, nach
der mondsichelähnlichen Ge-
stalt des Schiffes).
tungubragÖ n. Zungenbewegung,
•artikulation Qät. 1 Pr. 4.
tuttngn nom. zwanzig.
tv6faldr adj. zwiefach.
tv»vetr adj. zweijährig/.
tsdpr a(^. sachte, zaghaft.
tJ.
ülfgrdr adj. wolfsgrau.
Ulf Hör m. Handgelenk.
nndr n. Wunder; g. pl. undra vor
adj. wunderbar Bruclist. A 4,4.
upphaf n. Anfang.
*upphefill m. Anreger, Beförderer
Qät. 1,6.
nppiverandi pt. {von der Sonne)
scheinend.
upprds f. Aufgang.
uro /*. Steingeröll.
ütan conj. ausser.
ütanverör adj. in seinem äußern
Teile; d Agnafit ütanverSa bis
an das Ende von A. Hidlm. 5,4.
*utf(Bri n. Ausweg Gdt. 11 Pr. F*
ütganga f das Hinausgehn.
üthverfr adj. aus der Lage ge-
bracht Bush 4,8.
ütskagi m. Landzunge,
ütsker n. pl. die äussern Schären.
ütver n. Fangplatz {Fischgrund)
draussen.
uxi gleich oxi.
V.
vafra (aÄ) hin und her fahren.
valamälmr (besser Yala mälmr) m.
Wälscherz, Gold Vik. 16,2.
valfall n. Fall der Kampftoten;
fjT valfalli dem Kampfgemetzel
zum Zeichen Valk. 1,2.
valgagl n. Leichengans = Adler
Scheit. C 7ß.
valr m. Falke.
vandask (a9) bedenklich werden.
vandgsett adj. ntr: {zu gSBta) v^ovor
man sich mit Mähe vorsieht;
miqk er v. hveim er . . gar
schwer sieht sich vor {entgeht
seinem Loos), wer . . Hild. 1^1.
vandmseli n. dunkle Rede.
v4ndr adj. schlecht.
vanfarinn ac^'. irre gehend, auf
bösem Pfade Her. 3,4.
yapnaör m. Gewaffneter.
vipnfoBrr adj, waffenfähig.
Täpn(a)lauss ac^j. waffenlos.
vappa (a9) wanken.
var9a (aÖ) e-m jem. abwehren.
♦vargrsekr adj. instar lupi peUen-
dus Trygg^. 130,16 V.
värlangr adj. frühlingslang, lang
wie {die Tage) im Frühsommer
TryggZ. 131,14.
yarliga adv. schwerlich.
varnagli m. Sicherheitsnagel; sl&
vamagla bed. auch: VorsichtS'
massregeln treffen; Brückst.
A 6,8.
varpa (aÖ) werfen.
*vatndragi m. Wasserschlepper
Vik. 9,14.
Tdttr m. Zeuge.
Tax n. Wachs.
v6 n. Heiligtum; Feldzeichen.
veördtta f. Witterung.
vefa (vaf) weben.
vefia (vaföa) wickeln; v. at s6r an
sich schmiegen VqIs. 6 Pr. 2;
verwickeln Gät. 1 Pr. 4.
vefr m. Gewebe.
veggr m. Wand.
yegr m. Ehre, Ruhm.
vegsemd f. Ehrenstellung.
Tel interj. wehe.
veisa f. Tümpel, Sumpf.
il50
veitii (tt) [von Getoäsaern) lenken,
leiten TryggIS. 131,19 b.
v^la (It) um e-t es mit etw. zu tun
haben Innst 11,6.
völasamliga adv. listig.
yeldi n. Beich.
Tölir m. Betrüger, ümgarner
Biark. 8,3.
veltraustr ac^'. zuverlässig.
venzlamaSr m. Angehöriger.
veptr m. Einschlag.
ver n. Fangplatz, Fischgrund.
verkaefni n. Aufgabe.
verkal^Öir m. pl, Arbeitsvolk.
verkdagr m. Werktag.
verki m, QMicht Mann. 3,6.
verpa (varp) aw/ioer/en (hang) ; legen
(eggium); entwerf en^ spannen
(vef).
vestrdyrr /l p^. Westtür {des Ge-
höfts) Laus. A b 94.
vestrvlkingr m. Seekrieger der
Westlande.
viÖ /*. Seil.
tViSbein n. Schlüsselbein.
viUbiQrn m. Waldbär, (brauner)
Bär.
*viÖflogull adj. weitklaftemd (od.
weit fliegend) Scheit. C 8,3.
vlÖfQrull adj. weitwandernd.
vi9näm n. Widerstand.
vitJsia f. Vorsicht; fd viÖsiär e-u
einer Sache behutsam begegnen
Innst. 5,8.
viSskipti n. Austausch.
vigia (gS) weihen; verzaubern Her.
18,1.
vigr adj. streitbar.
*vlgskÄri m Kampfmöve = Adler
Scheit C 8,5 V. f.
*vlgstari m. Kampfstar = Adler
Scheit. G 8,5 f.
vlgv Qllr m. Schlachtfeld.
*villhyggiandi pt irr in den Ge-
danken Her. 11,7.
*vilmagr m. geliebter Vervoanäier
Biark. 1,8 V.
Tingull m. Schwengel, Baumler
ipenis) VqIs. 1,3; 4,3.
vinkona f. Freundin.
Tinna (vann): lata fyrir vinnask sich
abhalten lassen Scheit. B 5,1.
vir^ask (r9) scheinen.
Visa f. Strophe.
viti m. Feuerzeichen {zur Meldung
von Kriegsgefahr), Feuerwarte
Vik. 5,2.
viti n. Hölle Bush 9,10.
vitni n. Zeugnis.
vitrleikr m. Scharfsinn.
vQmb f. Bauch.
VQrr f. Lippe.
yd da (dd) mit der Spitze irgendwo-
stecken Vik. 14,8.
yfirlit n. Aussehen.
yllir m. ein Gerät beim Weben,
'Plüschmacher' {PQrdr.%479)
Valk.2,7{ Webebaum mit Lp Oxf
würde hier besser passen).
^ta (tt) vom Stapel lassen, austeilen.
^tri comp, der äussere, weiter
aussen.
{>ella f. junge Fichte; guÖvefs ^. =
Weib Laus. F 4,7.
JiÄ (atJ) knechten, bezwingen.
*Jiarma (aÖ) ? Busl. 4,1.
Jilia f. Diele (über dem Hohlraum
des Schiffes) TryggZ. 132,20.
*{>iiigskil n. Dingspruch, Erklärung
vor der Gerichtsgemeinde
Biark. 6,3.
*{>iöÖglaÖr a^'. herzensfroh Laus.
J 8.3.
*Ji6Östefna f.Volksaufgebotfiffent-
liehe Zusammenkunft Tryggtf^
129,16.
^iönustumser f. Dien^mädchen.
161
^ö adv. doch; dazu, ausserdem
Gät. 27 J.
^oka (ad) weichen, rücken.
^okkr m. Bedünken; ^okks megnara
über alle Vorstellung mächtig
Vik. 12ß,
*^olgö9r adj, standhaft Laus. J
8^ V,
^öpta f, Ruderbank.
'''^orstalauss adj. durstlos Gät. Sfi.
frorst! m. Durst.
^rant f. Prüfung, Drangsal.
^reksamr adj. kraftvoll.
Jrettän num. dreizehn.
Jrövetr adj. dreijährig.
f^rifask (j^reifsk) gedeihen.
{»rlmerkingr m. Bing im Gewidkt
von drei Mark Vik. 16ß.
Jrltugr adj. dreissigjährig.
{»roskamikill ac^. von grosser
Manneskraft.
Jröttr m. Tapferkeit, heimskn^. T,
eines Toren Er 6k. 6,7,
^röttrammr adj. kraftgewaltig.
Jr^sta (st) pressen.
{>ula f. Aufzählung, Versreihe
Bush 7,10.
Jvengr m. Riemen.
Jverr adj. quer.
Jvillkr pr. solch.
^^tSask (dd) viÖ e-n sich anfreunden
mit jem.
J^Ör adj. freundlich, hold.
M.
»Ör f. Eidergans.
8BÖra f. Verzagtheit.
*8Bt$rufullr adj. hasenherzig Laus.
J 12,3.
setSruortS n, pl. verzagte Rede.
SBttgöSr adj. von gutem Stamme.
»vintryggö f. ewiger Treuschwur.
<£.
oera (rÖ) rasend machen.
OB skia (kt) loünschen.
Qkli m. Knöchel.
Qlker n. Bierfaß.
Qlmusa f Almosen Mann. 5,2.
Qlteiti f Bierlustbarkeit.
Qnd /*. Ente.
Qndurr m. Schneeschuh.
QrÖigr adj. aufrecht; eifrig Gät.
17,8 (Doppelsinn) u. Pr. 5.
Qrr adj. freigebig.
Qsla (a9} stapfen Biälk. 2,8.
*0rhiarta?Jr pt.unbeherzi Biälk.6,2.
NAMENVERZEICHNIS.
ASalgrimr 125.
A9il8 31.
Agnafit 50. 52.
Agnarr (Ingialds son), Agner (Saxo) 27.
Agnarr, berserkr ä Selund 68.
Agner sieh Agnarr 1.
Akranes 93.
Akvitanir 57. 66.
Alfr, berserkr ä Selnnd 68.
Alfr büUri 74. 76.
Alfrekr 105
Ali (IJpp-)Dalakappi 95.
Alrekr enn froBkni 105.
Alrekr, HQrÖalands konungr 89.
Alreki', Uppsala konungr 43.
An bogsveigir 97.
An, Vikars kappi 39.
iVndatJr 118.
Andsnes 72.
Angant^, Amgrims son 13. 15-19.
49. 52. 63. 88. 105.
Angant^, Heit$reks son 1-12. 105.
Annisnes 72.
Arhaugr 82. 83.
Arheimar 1. 10.
Amgrimr 13. 15. 20. 62. 105.
Askr 38.
Asläkr 46.
Asmnndr, berserkr ä Selund 68.
Asmundr, bröÖir Hildibrands 53. 87.
Asmundr, föstbr69ir Odds 55. 70.
Asmundr, stiüpfaÖir Hälfs 33. 36. 47.
48. 71.
AtalsfiaU 67.
Äti enn svarti 72.
Bägi 105.
Baldr 32. 85. 120.
Baldrshagi 97. 89. 102.
BÄriJr 47.
Barri lOÖ.
BeU 102.
Bersi 47.
BeruriöÖr 55. 92.
Bi&lkaland 74.
BiäJkJ 58. 76.
Biarbi (ßaxo) 105.
Biarki, Biarco (Saxo) 22. 24. 26.
27. 29.
Biarmaland 90.
Biarmar 67.
Biartmarr 88.
Bü 123.
Bildr 105.
Biqm, föstbröÖir FriÖ^iöfs 98. 101. 102.
BiQm, Hälfs rekkr 47.
B6fi 105.
Bökus {ßax6) 25.
Bölm 105.
B6si 126. 127.
Brämi 105.
Brandr, Amgrims son. Brander
\Saxo) 105.
Brandr, berserkr ä Selund 68.
Brodder (ßaxo) 105.
Brüni 77-79.
Brynhüdr 44. 48.
Bryniölfr, Hälfs rekkr 46.
Bryniölfr, Ulfs son 72.
Bu91anautr 53.
BuÖü 53.
ButSlungar 32.
Büi, Amgrims son 105.
Büi, Ulfs son 72.
Busla 126. 128.
BQÖmöÖr 82. 83.
BQÖvarr 24. 27.
Bqgubösi 127.
BQlverkr, Amgrims son 105.
Bqlverkr, Hälfs rekkr 46.
BQrkr, Hälfs rekkr 46.
Bqrkr, Ulfs son 72.
158
I>agr enn pniOi 46.
Dalakappi 95.
Danir, Dani iSaxo) 23. 24. 26. 46.
105. 116.
DanmQrk 53. 71. 90. 91.
Danpr 3.
Danskr, Danicus (Saxo) 26. 91.
Dellingr 109-112.
Dragvendill 79. 84. 85.
Draupnir 31.
Drifa 97.
Drött 53.
DünheiÖr 9-12.
Dvaliim 15.
Dylgia 9. 10.
Dylgiudalir 11.
DQglmgr 109.
Eg«ir 38.
EgÖskr 38.
EgiU 46.
Eikond 76.
Eirekr 38.
Elfarsond 56.
ElliÖi 98-100. 102.
Englar 67. 70.
Enskr 105.
Erlingr 46.
Erpr 39. 42.
Eyfreyia 105.
I^ura 15. 105.
Eynefr 71.
Eysteinn 71. 73.
:^Jiöfr 56.
Ey^iöfr (FriÖJiöfr) 102.
Fäfnir 31.
Faxi 55. 93.
Feima 85.
Fenia 31.
Fifa 79. 82.
Finnar, Finnr 77-79. 131.
FinnmQrk 77. 90. 94. 95.
Finnr, Araa son 123. 125.
Finnr enn aa%i 93.
FlQlmötJr 121. 122.
FiQri 38.
Flaug 79. 82.
FlsBDiingiar 70.
Fora« 80. 81.
Frakkar 70.
Framarr 82-85.
Framnes 98. 101.
Freki 38.
Freyia 55. 89.
Freyr 75.
FriÖ{)iöfr enn froekni 97-103.
FritJJiöfr, Hünjiöfs son 41.42.
Frigg 30.
Frisir 70.
FrötJi 61. 62.
FrötJmarr 88.
Frotho I (Saxo) 26.
F^ 38.
Gautar, Gbthi (Saxo) 23. 28. 105. 126.
Ganti, faüir Gautreks 121. 122.
Gauti, Hälfs rekkr 46.
Gautland 57. 121. 126.
Gautrekr 96. 121. 122.
Gefion 124.
Geirhüdr 89.
Geir^iöfr, Hünf^iöfs son 41. 42.
Geirjiöfr (FriÖj^iöfr) 102.
Gestr 129.
Gestumblindi 106-120.
Gillingr 121. 122.
Giüki 46.
Gizurr, Ganta konnngr 105.
Gizurr Gr^ingaliÖi 5. 9-11.
Glasir 31.
GoÖ^iöÖ 3. 5. 7.
Gotaland 6.
Gotar 1. 2. 7. 9. 12. 18. 105.
Gothi sieh Gautar.
Grafä 64.
Grafvitnir 31.
Grani 31.
Greipa 64.
Grettir 39.
Grikkir 66.
Grimr 123. 125.
164
Ortar loOmkmiit S6. 80. •& M.
Or^tingkliOi 5. 10.
Qmatk^ 46.
QjmnöUi blesi 39.
Ominr 50. 59.
Oiiiui>i6fr 102.
Gnair 77-79.
OnrifmaoUr 56. 74. 77.
OoDdnl 59.
Haddingiu 105.
Hadnbnnd 87.
Haki, Bub rekkr 4S.
Hakj, konnngr f Skin^ 44. 46. 4
Hälejsir fil.
Hilejgskr 45.
HJJfduir f ri STteakerimn 69».
muaanr, H&lfs rekkr 46. 72.
HAlfduir, SkiQldimgr 61. 62.
H&lfdanr Ö9b.
Hilfr 33-37. 44-48. 71-73. 92.
H&llbiqm 78.
HaUTarSr 100.
HamBir 65.
Hamr 61. 62.
Himandr 44. 48.
HAr eim harilgreipi 31.
H&ialdr enn egfiski 88. 39.
Haraidr, Vikars son 41.
HarSskafi 72.
Hirekr 57.
HarvaCa SqU 64.
Hau 112.
Hatti 112.
Hankr 46.
HeOinii, iarl Haka 44.
HeOiim, migr Hqgna 91.
HegTane4tag 129.
HeiSr 61.
HeiSrekr 1-3. 5. 7. 9. 17. 64. 106-1
Heklingr 93.
Helgi, Bela sod 99. 101. 102.
Helgi, H&lfdanar son 61.
Uel^iöfr 102.
Herbrandr 39.
HergHmr 43.
Heri 90. 92.
HttranSr, f6stbrä8ir Bon 186-19B.
HemnOr, Hnna konimgr 66. 74.
Herrarifr 16. 10&
HervQr .\neant-,w dötto 13-30. 88.
Herrqr. HnCteks döttü 6-a
Hetfiöfr, Hiiii]ii6fs son 38-40.
Heitiöfr iFriJtiöfr) 102.
HUIman- 18. 19. 49-52. 62. «8. 60.
Hillmr 95.
Hialti, Hialto (Saxo) 21. 22. 37. 90. BL
Hiarrandi 1Ö5.
HiartliTaraa aüh Hi^raifli 2.
Hiarthwar ("Saxoi 105.
HiWihraniir M. 87.
Hildigrfmr 39.
Hildi en miöva 33. 90. 92.
HUdi, valkyiia 31. 45. 59. 91.
Hiorthaar ^^*^J;ol lOö.
Hiorteifr Ann kvennsami 90-92. »4.
ECiQrrartr, Anigrims bod 13. 15. 69. 10&
HiQFvarifr, m^ Hrölfs kraka, Hiaith-
larus läaxo) 21. 23. 26. 28. 20.
Hi<;if ruDol Ö9.
HiQtra 122.
HleiSra, Lethra (Stixo) 21. 30.
Hlör 114.
EUsej 68.
HlörriCi 43.
HlqSr 1-6. 10. 12.
H6 61.
Hdlmsnes 67.
Hoppr 61.
Hßthingrns {Saxo) 3&
Hnftihildr, Brdna ddttii 77.
Hrafnliildr, Ketils dättir 82.
HrafnisU 78. 80. 82.
HrafüBey 80.
Hrani, Aiagrima son, Rani (Saeco)
16. 105.
Hrani (Hrdan) 61. 62.
Hreiflarr 90. 92.
Hremsa 79. 82.
Hringia 90.
Hringr, Qauta konoiqT 126-128.
165
Hringr, Hälfs rekkr 46.
HÜngr, kommgr i Svl]^iö9 (69a Hringa-
riki) 102. 103.
Hrist 46.
Hröarr 61.
Hröi 39.
Hrökar 35. 72.
Hrökr enn hviti 46.
Hrökr enn syarti 37. 44. 48.
Hrökr, Vikars kappi 39.
Hrölfr kraki, Kolvo (Saxo) 21. 22.
24. 25. 27-29. 32.
Hrölfr skiötandi 31.
Hrosshtograni 38.
Hrotti 39.
Humli 1. 5-7. 11. 12. 105.
Hnmlungr 4.
Hünaland 1. 6. 65. 74.
Hünar 6-9. 11. 87. 105.
Hünmegir 87.
Hünfiöfr 102.
HsBklingr 93.
Haengr 77. 78. 80. 84. 85.
HoBkingr 93.
HQgni i NiartJey 90.
HQgni, mägr HeÖins 91.
HQrQalaad 33. 38. 42. 89. 90. 94.
HqrÖar 43.
Hqttr 89.
laSarr 76. 92.
lassarfiQll 9. 10.
m 31.
Lnsignll 122.
Ingellns (Saxö) 28.
Ingialdr, berserkr ä Selund 68.
Ingialdr, föstri Odds 76.
Ingialdr, hirSmatSr HerranSs 65.
IngibiQrg, Bela döttir 97-99. 101-103.
Ingibiqrg, Yngva döttir 49-52.
Innsteinn 33-37.
lölfr 74-76.
irar 60. 70.
itrekr 118.
iQsurfiQll 9. 10.
iQsurheidr 9.
KetiU, hirSmaÖr Ingialds 97.
KetiU haengr 77-85. 95.
Kfarr 105.
Kleima 85. 86.
Konnngahella 90.
Kristr 133.
Ijethra sieh HleiSra.
LotSbrök 94.
Lsörir 126.
MardqU 31.
Mit$gart$r 31.
Munarv&gr 13. 15. 62. 93.
MyrkviÖr 3. 6. 7.
Mqrair 124. 125.
Neri 41. 96.
NiartJey 90.
NiJQnngar 32.
Nöregr 19.
Oddr, arfms son 49. 55. 62. 63.
65-69. 74-76. 92.
Oddr, Ulfs son 72.
ÖÖinn 10. 30. 33. 37. 58. 62. 63. 73-76.
83-85. 89. 106. 119. 120.
Öläfr enn helgi 123-126.
Öl&fr enn skygni 41.
ÖWtfr saekonnngr 96.
Ormarr 6. 7.
Önin 31.
Öttarr 65.
Ran 98. 99.
Randv^r 58.
Eani sieh Hrani.
Rau9r enn rammi 72.
Refnefr 96.
Refr 96.
Beginn 62.
Reifnir 105.
Rfn 32.
Bogaland 93.
BoWo sieh Hrölfr kraki.
Böricus 25.
Bnta (Saxo) 24. 30.
156
Sämsey 13. 49. 50. 52. 69. 88. 93. 94.
Sänger 59.
Saxar 70.
Scolda sieh Skuld.
SefiU 61.
Selnnd, Seeland 21. 68. 90.
Serkiar 66.
Sif 31.
Sign^, H61fdanar döttir 61.
Sign^, kona Alreks 89.
Sigr]ami 15.
Sigtünir 49. 51.
SigurÖr, FÄfnisbani 46.
SigurÖr, kappi HerrautJs 65-69.
Silkisif 58. 74.
Siölfr 65-70.
SirtvaUini agri (Saxo) 26.
Sisarr 40.
Skafnqrtungr 121. 122.
SkaUi 112.
Skäney 44.
Skit$a 68.
SkiQldungar 23. 61.
Skolli 67.
Skotar 70.
i Skrofum 80.
Skuld, Scolda (Saxo) 21. 23.
Sküma 39.
Skümr 39.
Sküta 39.
SkQU 112.
Sleipnir 119. 120.
Snotra 121. 122.
Snyrtir 27.
Söti 49. 50. 52. 53. 62. 63.
StaÖr 39.
Stafnglämr 95.
Stari 46.
StarkatJr 38. 42. 64.
Steffan 46.
Steingrimr 46.
Steinar 46.
Steinn = Innsteinn 72.
Steiim=Ütsteinii 71. 72.
Steinjörr 39.
Störverkr 42.
Störvirkr 38.
Stüfr 46.
Styrr enn sterki, Hälfs rekkr 46.
Styrr, Vikars kappi 39.
Sväfa 15.
Srafrlami 15.
SveitSi 91.
Sveinn enn sigrssBli 44. 48.
Svlar, Sveticus (Saxo) 23. 29. 70.
Sviariki 41.
Svlasker 68.
Svipul 59.
SvlJiöÖ 43. 53. 74.
SvQfÖ (SvQfÖr?) 91.
Syrpuvers 128.
Ssemingr 105.
SsBondr 57.
SsBvarÖr 61.
SaeviÖr 57.
SaeviU 61.
SqM 90.
Sarkvir, berserkr 96.
Sarkvir, Vikars kappi 39.
Tander {Saxo) 105.
Tindr 105.
Töfa 15.
Töki 105.
TrQnuvagar 56.
Tyrfingr, Amgrims son 105.
Tyrfingr, sverö 2. 4. 16. 17.
64. 120.
TQtra 122.
1(
Ulfr enn rauÖi 71-73.
Ülfr, Vikars kappi 39. 42.
ÜlfsfiaU 66.
Ungarar 57.
Unnr 38.
üpplendingar 41.
UpplQnd 41.
Uppsalir 43. 51. 52.
Ütsteinn 35. 71-73.
157
Valdarr 105.
ValliQU (28.) 29. 63.
Valir 106.
Valr 46.
Valj^iöfr 102.
Varr 62.
V^miindr 47.
VlÖfQruU 65.
ViÖrir 63.
VifiU 44.
Vlfilsey 61.
Vlkarr 39-42. 89.
VinÖir 66.
Vaenir 40.
Vqlsi 123-126.
Ymir 103.
Ynglingar 43.
Yngyi 74.
fielamqrk 41.
fiazi 32. 86.
pörör 69.
|H)rm69r kolbrünarskdld 123. 125.
{>örr 42.
pruma (i Finnmqrk) 78.
{»ruma (1 QgÖum) 38. 42.
prqstr 96.
Mgir 114. 115.
Maa. en liösa 90. 92.
iEtternisstapi 121. 122.
Qgmundr enn danski 93.
Qgmundr Eyf^iöfsbani 56.
Qgvaldr 93.
Qgvaldsnes 93.
Qlvir 67.
Qmölfr 72.
Qrvar-Oddr sieh Oddr 1.
BEEICHTIGUNGEN
S. XXIV Z.4 füge bei: ferner in der Flateyiarbök (=F), 1387-94*
S. XLVn Z. 2 lies: Gnmdtvig. S. LXHI Z. 6. Ues: 13 statt 12. S.
LXm Z. 6 V. u. lies: 112,13. S. LXIV Z. 8 lies: HHu. I 37,4.
S. 23 Z. 3 V. u. lies: 1 kring um. S. 42 Str. 17,7 lies: hinzta. S.
64 Z. 3 V. u. lies: IgL 2,176. S. 65 Str. 1,7 lies: VintJum. S. 66 zu Str.
7.8 vgl. Einl. S. LXI. S. 74 Appar. Z. 4 tilge: (ÖtJiim). S. 79 Str. 12,4
lies: flein. S. 82 Str. 10,5 lies: Flaug. S. 83 Z. 11 y. u. lies: hefi ek b.
S. 85 D 2,8 lies: komin. S. 102 Str. 17,4 lies: Baldrshaga. S. 128 Z. 2
Y. 11. lies: f»inni statt f»ma. S. 138 lies: flsema, floeör.
Inhaltsverzeichnis.
Binl. Text
Vorwort IH
I. Das Lied von der Hunnenschlacht.
AiAs der Hervararsaga VII 1
11. Das HervQrlied.
Aus der Heroararsaga XVn 13
III. Die Biarkamäl ... xxi 21
•IV. Das Innsteinslied.
Aus der Hälfssaga XXVI 33
V. Der Vikarsbälkr.
Aus der Gautrekssaga XXIX 38
VI. Das Hrökslied.
Aus der Hälfssaga XXXIV 44
Vn. Hialmars Sterbelied.
Aus der Qrvar-Oddssaga und der Her-
vararsaga XXX vn 49
Vm. Hüdibrands SterbeUed.
Aus der Asmundarsaga kappäbana . . XLII 53
IX. Qrvar-Odds Sterbelied.
Au>s der Qrvar-Oddssaga XLV 55
X. Das Valkyrjenlied.
Aus der Niälssaga XLV 111 58
XI. Kleinere Bruchstücke.
A. Aus der Vaterrache der Hüfdanssöhne LIU 61
B. Aus dem Kampf auf Samsey LVlll 62
0. Aus der Heit$rekssaga UX 64
D. Aus einem StarkaÖliede LX 64
Xn. Qrvar-Odds Männervergleich.
Aus der Qrvar-Oddssaga LXI 65
Xm. Ütsteins Kampfstrophen.
Aus der Hälfssaga LXIV 71
XIV. Qrvar-Oddr in Biälkaland.
Aus der Qrvar-Oddssaga LXVI 74
XV. Scheltgespräche KetiLs und Grims.
Aus der Ketüssaga hcengs und der Qrims-
saga loZinkinna LXIX
A. KetUl und Gusir LXXH 77
B. KetiU und die Hexe LXXm 80
C. KetiU und Framarr .' . . LXXTV 82
D. arimr und die Hexen LXXV 85
160
XVL Asmundr auf der Hochzeit. ^^^ '^^
Aus der Asmundarsaga kappabana . . . LXXV 87
XVn. HervQr bei Jarl Biartmarr.
Atta der Hervararsaga LXXVn 88
XVin. Lausavisur.
A. Weissagestrophen aus der Hüfssaga . . LXXVm 89
a. Vikars Schicksal
b. Hiqrleifr enn kvennsami
B. Weissagestrophen aus der Qrvar-Oddssaga LXXXI 92
C. Strophe des Haugbüi aus der Hälfssaga LXXXI 93^
D. Die Strophen des Tr^matSr aus der
Ragnarssaga LXXXII 9ä
E. Besprechung eines Trolls LXXXm 94
a. in der Hälfssaga
b. in der Ketilssaga
F. Strophen aus der Ketils- und der Grimssaga LXXXm 95
G. Strophe des Refr aus der öautrekssaga LXXXTV 96
H. Spottstrophen des An bogsveigir . . . LXXXFV 97
J. Strophen der FriÖJiöfssaga LXXXV 97
XIX. Ein Danz.
Alis der Anssaga bogsveigis LXXXVlI 104
XX. Katalogstrophen.
A. Königskatalog. Atis der Hervararsaga LXXXVm 105
B. Die Amgrimssöhne. AtM der Qrvar-
Oddssaga XC 105
XXI. Die HeiSreks Gätur.
Aus der Hervararsaga XC 106
XXn. Die Geizhalsstrophen.
Aus der Gautrekssaga XClV 121
XXni. Die Vqlsistrophen.
Aus dem Vqlsapättr der Flateyiarb^ . . XCV 123
XXIV. Die Buslubcen.
Aus der Bösasaga XCVU 126
XXV. Die Tryggöamäl.
Aus der Grägäs, der GrtUissaga und der
HeiZarvigasaga OH 129
Abkürzungen • ..... OiX
Olossar 134
Namenverzeichnis 152
Berichtigungen 157
FT 7230 .E3
Eddica minora :
Stanford Uni
3 6105 036 644 032
/
A-
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DATE DUE
NÜV
2lL^9W
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MAY 1 iS77
Stanford University Libraries
Stanford, Ca.
94305